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Was macht einen "guten" Hochtöner aus? - JFA - 30.12.2020

Irgendwie war mir klar, dass das Thema noch kommt, daher als Warnung: DMLs und BMRs haben als einzige Gemeinsamkeit, dass sie auf Biegewellen setzen. Das war es dann aber auch schon. Ansonsten sind die ganz weit auseinander.


Was macht einen "guten" Hochtöner aus? - Franky - 30.12.2020

Naja, im Prinzip geht das alles auf NXT zurück. NXT wurde von HiWave übernommen und die dann von Tectonic. DML und BMR geht auf sehr ähnliche Prinzipien zurück.


Was macht einen "guten" Hochtöner aus? - Sathim - 30.12.2020

Also hier in meinem Küchenradio steckt so ein 65iger BMR (Revo Superconnect).

Was soll ich sagen - das Ding ROCKT!

Ich habe die Bassabstimmung nach Gehör noch etwas tiefer gelegt (Klopapierrolle) und das Ding macht einfach irre Spaß.

Gemessen habe ich bis ;-P


Was macht einen "guten" Hochtöner aus? - JFA - 30.12.2020

Franky, die Dinger sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Ernsthaft. Die einen versuchen, durch geschickte Manipulation die Biegewellen (Resonanzen) im Zaum zu halten (BMR). Die anderen befeuern die absichtlich (DML).

Deswegen. Zwei Welten, Tag und Nacht, Äpfel und Birnen.


Was macht einen "guten" Hochtöner aus? - Franky - 30.12.2020

Mag ja sein - aber der Effekt soll ja wohl in die gleiche Richtung gehen. Ich bin bekannt mit dem Chef von Ceratec Ulrich Ranke hier in Bremen. Der ist fleissig dran seine Cerasonar Lautsprecher weiter zu entwicklen. An PA-Systemen ist er meines Wissens auch dran.
Früher hat er mal ETON Lautsprecher mit den Sandwichmembranen entwickelt und gebaut bevor er ETON an LPG verkauft hat.


Was macht einen "guten" Hochtöner aus? - JFA - 30.12.2020

Da geht auch nichts in die gleiche Richtung. Bei einem DML ist der Frequenzgang gemitteltr sowohl auf Achse als auch unter Winkeln glatt, nur sind die Phasenlagen rein zufällig (naja, pseudozufällig). Das führt zu einer beeindrucken Räumlichkeit, aber ohne Ortbarkeit, und einer nahezu vollständigen Unabhängigkeit vom Raum. Diese Verhalten gibt es beim BMR nicht. Der verhält sich eher wie ein Hochtöner. Eigentlich ist er wie ein Breitbänder, bei dem aktiv die Membranresonanzen ausgenutzt werden, allerdings um Welten intelligenter, und die Synthese ist einfacher.

Ein DML ist super für PA, besonders in Hallen (eben weil die Reflektionen nicht mit dem Direktschall zusammenhängen). Für Musikwiedergabe, wie die meisten von euch sie erwartet, sind die nichts.

Der Vollständigkeit halber sollte man erwähnen, dass man auch DMLs ein wenig in Richtung Bündelung und damit bessere Ortbarkeit bringen kann.


Was macht einen "guten" Hochtöner aus? - Franky - 30.12.2020

Da muß ich dir auch widersprechen. Gerade für Musikwiedergabe sind die von Excitern angeregten DML Panels von Cerasonar sehr gut geeignet. Ich habe selber Vorführungen damit gemacht und den Zuhörern hat es sehr gut gefallen. Ich hätte diese Systeme gerne im Portfolio von Monacor gesehen - andere nicht.

Aber ich denke das wir hier viel zu weit ab von dem Hochtönerthema sind.


Was macht einen "guten" Hochtöner aus? - JFA - 30.12.2020

Ich glaube dir sogar, dass die Leute das gut finden. Ich selber finde das auch faszinierend. Aber das ist da auch ein ganz anderes Publikum als üblicherweise für HiFi. Denen geht es nicht um möglichst authentische Wiedergabe, oder setzen sich da stundenlang hin um Musik zu lauschen. Und das ist ja auch Ok, auch die gibt es.

Außerdem mag es durchaus sein, dass der Ranke da die von mir angesprochene Modifikation vorgenommen hat, und einen Mittelweg verfolgt (manche Äußerungen auf der Website deuten darauf hin). Dann kommt man in die Richtung eines herkömmlichen Lautsprechers, aber eben nicht ganz.


Was macht einen "guten" Hochtöner aus? - Franky - 30.12.2020

Ich glaube es gibt viel mehr die sich nur gut berieseln lassen wollen als wir hier denken. Ich denke die sind in der weiten Mehrheit.


Was macht einen "guten" Hochtöner aus? - JFA - 30.12.2020

Ja, sind sie. Und sehr viele davon suchen etwas unauffälliges, diskrete, einfach zu bedienende. Der reine HiFi Hörer ist eine Nische


Was macht einen "guten" Hochtöner aus? - Uli_Bel - 31.12.2020

Ich habe hier bei uns in Flandern (Belgien) mal vor einiger Zeit eine private "Roadshow" gemacht. Ziel war es einmal herauszufinden, welche Hifi-Haendler sich noch aktiv und fokussiert an die Zielgruppe Qualitaets-Hifi-Hoerer wenden, ohne gleich eine esoterische Fantasy-High-End Abgrenzung (auch was die Preise betrifft!) vom Rest der Welt zu versuchen.

Ich war eben auf der Suche nach vernuenftigen Verkaufsstrategien, wo der Kunde durch Qualitaet und Kompetenz ueberzeugt werden soll...

Es war eine einzige Katastrophe!

Unglaublich, welches Gejammer ich zu hoeren bekommen habe. Es seien eben keine qualitaetsbewussten Kunden mehr da, die einen fairen Preis bereit sind zu bezahlen...
Ich hatte den Eindruck, dass die meisten Geschaeftsfuehrer mit dem Gedanken spielen den Laden in den naechsten 12 Monaten zu schliessen...

Meine Rundreise war natuerlich vor Corona - vor ca 2 Jahren...

Die Stimmung war extrem schlecht, selbst bei den Firmen (oder sogar grade dort!) die eigentlich qua Location und Demo-Moeglichkeiten ueber sehr gute Moeglichkeiten verfuegten. Es scheint/oder schien einen unglaublichen Preisdruck zu geben, bei gleichzeitig wenig Bereitschaft von der Kundschaft preislich irgendeinen Kompromiss einzugehen - nur das billigste Angebot ist das beste Angebot.

Ich bin ziemlich deprimiert wieder zu Hause angekommen...

Die Kunden wollen offenbar heute nur noch BILLIG und der Handel scheint sich selbst aufgegeben zu haben...

Herzlichen Glueckwunsch - das zum Nischengroesse "Qualitaetshoerer"...

Ich habe ausserdem keinen einzigen Laden/Firma finden koennen, der sich auf DIY-Komponenten spezialisiert hat. Entweder gibt es hier keinen Bedarf oder es klafft eine riesige Marktluecke...

Ulli


Was macht einen "guten" Hochtöner aus? - kboe - 31.12.2020

DIY ist doch nur was für absolute Nerds!
Ich hab mal irgendwo die Auflagen der beiden DIY Postillen gelesen:
18.000 Stk. alle 2 Monate. Und das bei 80 Mio Einwohnern in D und 8 Mio in A. Das sind 0,2 Promille Big Grin Und da bleibt immer genug übrig für Nachbestellungen...
Da darf es einen nicht wundern, wenn den Handel das überhaupt nicht interessiert.

Gruß
Bernhard


Was macht einen "guten" Hochtöner aus? - FoLLgoTT - 31.12.2020

Tja, die kleinen Bluetooth-Böxchens und Soundbars haben die klassischen Regal- und Standlautsprecher abgelöst. Höchstens im Heimkino muss noch größer aufgefahren werden, damit es rummst. Wir befinden uns hier in einer Blase. Wink


Was macht einen "guten" Hochtöner aus? - Kalle - 31.12.2020

Uli_Bel schrieb:Ich habe ausserdem keinen einzigen Laden/Firma finden koennen, der sich auf DIY-Komponenten spezialisiert hat. Entweder gibt es hier keinen Bedarf oder es klafft eine riesige Marktluecke...Ulli

Hallo Ulli,
es gibt einige Läden noch, in Flandern kenne ich mich natürlich nichtConfused (Hiesiger Dialekt, kurz und knappBig Grin).
Aber in Aux la Chapelle, ach so Flandern, dann AkenWink, gibt es noch Klangpunkt, startete ehedem bei den Vorbesitzern als Selbstbauladen.
In Köln Düsseldorf, im Pott sind noch einige der richtigen HiFi-Händler, aber für ein Taschengeld gibt es da noch nicht mal Cinchsteckerchen aber für 100 000 ganz nette komplette SoundarrangementsCool.
Wir können froh sein, das wir als Großsortimenter die großen Versender haben, sonst könnten wir unsere Hobbys streichen.
Vielleicht wäre ja mal eine aktuelle Liste der noch aktiven Sekbstbauläden interessant, vielleicht gibt es noch den einen oder anderen, den man durch Einkauf dort unterstützen können.
Jrooß Kalle


Was macht einen "guten" Hochtöner aus? - JFA - 31.12.2020

Uli_Bel schrieb:Unglaublich, welches Gejammer ich zu hoeren bekommen habe. Es seien eben keine qualitaetsbewussten Kunden mehr da, die einen fairen Preis bereit sind zu bezahlen...

Ein Händler der nicht jammert dem geht es schlecht.


Was macht einen "guten" Hochtöner aus? - Franky - 31.12.2020

Hm, ich höre aber gerade von Tischlereien die sich auf DIY HiFi eingelassen haben das sie sich vor Aufträgen kaum retten können. Wie passt das zusammen?


Was macht einen "guten" Hochtöner aus? - a.j.h. - 31.12.2020

Franky schrieb:Hm, ich höre aber gerade von Tischlereien die sich auf DIY HiFi eingelassen haben das sie sich vor Aufträgen kaum retten können. Wie passt das zusammen?

Vielleicht so:

Es hat sich mittlerweile rumgesprochen, dass es eine ganze Reihe guter Bauvorschläge im weiten Umkreis des DIY gibt.
Das urzeitliche Märchen von grundsätzlich qualitativ unterlegenen Selbstbaubasteleien dürfte allgemein aus der Welt sein. Vielleicht nicht vollkommen, aber eben lange nicht mehr so wie noch in den 80/90'ern.
Jetzt braucht man nur noch eine hübsche Kiste um den Komplettbausatz bauen. Das übernimmt der Tischler, der sich darauf spezialisiert hat und daher auch ein wenig (oder auch mehr) Ahnung davon hat.
Jetzt noch die HiEnd-Variante mit Boutique-Bauteilen, ein edles Furnier und vergoldeten Klunkern am Anschlussfeld....
So oder so ähnlich machen sich Menschen in meinem entfernten Bekanntenkreis Gedanken, um an ihre Lautsprecher zu kommen.

Jedenfalls die paar Leute, die noch eine HiFi-Anlage haben möchten. Und die sind meistens so im Alter knapp u-50 und haben Zeiten erlebt, wo ein PC nicht das ultimative Spielzeug für große Jungs ist, sondern eben die amtliche HiFi-Anlage vom Konfirmationsgeld.

Die meisten Leute sind doch mit einer Soundbar bestens bedient. Wenn so eine Soundbar dann auch gut gemacht ist, kann ich das sogar verstehen. Ich werde die Anlage auch aus dem Wohnzimmer verbannen und meine selbstgebaute (und -entwickelte) Soundbar ersetzen.
Mir reicht die Anlage im Spielzimmer Big Grin


Was macht einen "guten" Hochtöner aus? - Plüschisator - 01.01.2021

Ihr habt hier in den letzten Tagen ja einige verschiedenen Themen angeschnitten. Da wäre so Manches ein eigenes Thema wert.

Frohes Neues übrigens!

Mal zurück zum "guten", und damit implizit auch zum "schlechten" HT:
Die letzten Tage konnte ich einige Höreindrücke sammeln. Mein erster Eindruck mit den T825 war ja der, mehr Informationen hören zu können. Dies scheint sich zu bestätigen.
Übung übt. Das Material von Sticks zweifelsfrei detektieren zu können? (Oder auch eben nicht detektieren zu können, mangels ausreichender Auflösung)
Vor einer Woche erschien mir das noch obskur.
Mangels Übung kann ich das noch nicht, aber es sollte möglich sein.

Und wer die Unterschiede erstmal erlebt hat, der behält sie dann auch im Ohr.

Und schwups- Der eine oder andere BB macht mir bereits weniger Spaß als früher...Sad


Was macht einen "guten" Hochtöner aus? - Jesse - 01.01.2021

Moin,

auch von mir "Ein frohes Jahr 2021" in die Runde.

Plüschisator schrieb:Und wer die Unterschiede erstmal erlebt hat, der behält sie dann auch im Ohr.

Das halte ich für einen sehr wichtigen Aspekt bei der gehörmäßigen Beurteilung.

Es verhält sich wie bei einem Fehlersuchbild: Hat man nach ggf. langer Betrachtung den Fehler einmal entdeckt, so findet man ihn danach völlig problemlos.


Was macht einen "guten" Hochtöner aus? - Plüschisator - 02.01.2021

Der Vergleich mit einem Fehlersuchbild ist klasse.
Ja, nach einmaligem finden ist es dann sofort sichtbar bzw. hörbar. Und das praktisch für die Ewigkeit.

Heute werde ich die T825 gegen Beymas tauschen. Bin gespannt.
Mittlerweile denke ich über eine Umschaltanlage nach. Da braucht man aber Relais, die nicht zuviel Unsinn machen.