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von ohren, akust. gehirnarreal, neigungen und wahrnehmung - Druckversion

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von ohren, akust. gehirnarreal, neigungen und wahrnehmung - Sleepwalker - 02.01.2012

Evtl. interessant:

http://de.wikipedia.org/wiki/Absolutes_Geh%C3%B6r

Gibts hier jemanden mit absolutem Gehör?


von ohren, akust. gehirnarreal, neigungen und wahrnehmung - Rudolf - 02.01.2012

Sleepwalker schrieb:Diese immer wieder vorgebrachte Theorie vom überlegenen Ohr hat nur einen Harken, der immer wieder gerne ignoriert wird:
Im Blindtest bleibt davon nichts über!
Lieber Torsten,
warum beisst Du dich eigentlich so vehement an deinem Blindtest fest. Wir reden hier doch überhaupt nicht davon, ob jemand was hört, was man nicht messen kann. Es geht eher um die Frage, wieviel der Mensch von dem, was akustisch stattfindet (und wohl auch messbar sein wird), auch wahrnimmt und erkennend verarbeitet. Ich will ja nicht nur Frequenzen und Rhythmen hören, sondern komplette Musik - in möglichst vielen und unterschiedlichen Feinheiten. Glücklicherweise höre ich da Sachen, die ALLE in Deinem Frequenzschrieb drin sind - von denen Du aber keine Ahnung hast. Was soll dann schlimm daran sein, wenn ich einen entsprechenden Blindtest gehen dich gewinne? :p

Gruß
Rudolf


von ohren, akust. gehirnarreal, neigungen und wahrnehmung - HIFIAkademie - 02.01.2012

Hi Rudolf,

manche Blindtests sind gar nicht so schlecht:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,806748,00.html


von ohren, akust. gehirnarreal, neigungen und wahrnehmung - Sleepwalker - 03.01.2012

Rudolf schrieb:Lieber Torsten,
warum beisst Du dich eigentlich so vehement an deinem Blindtest fest. Wir reden hier doch überhaupt nicht davon, ob jemand was hört, was man nicht messen kann.

koanung schrieb:wieso hört fluxon den einfluss des rohrresonators nicht (und das glaube ich ihm) und ich sofort?
wieso höre ich den pp-kurzschluss und andere hören nichts (auch das glaube ich ihnen)?
wieso hört holger stein viel subtilere änderungen in der klangbalance wenn er c`s tauscht (was ich ihm glaube), wie ich?

Rudolf schrieb:Glücklicherweise höre ich da Sachen, die ALLE in Deinem Frequenzschrieb drin sind - von denen Du aber keine Ahnung hast. Was soll dann schlimm daran sein, wenn ich einen entsprechenden Blindtest gehen dich gewinne? :p

Gruß
Rudolf

Es wäre gar nichts schlimm daran wenn du "gewinnst", es wird aber nicht passieren, weil ihr Übermenschen (oder Übersinnlichen?) solche Tests entweder nicht macht, oder eben nicht "gewinnt". Berichte zu solchen Tests gibts ja mitlerweile genug. Das du dennoch glaubst das DU da besser abschneidest wundert mich nicht, denn im Grunde ist das ja der Kern des Problems. Man glaubt einfach besser zu sein Wink. Ich glaube das jeder Mensch was besonders kann, und nicht auf eingebildete Fähigkeiten zurückgreifen sollte. Es muss ja nicht immer Hifi sein...


von ohren, akust. gehirnarreal, neigungen und wahrnehmung - nical - 03.01.2012

im hififorum.at gibts da endlose diskussion(en) - und ewig drehen sie sich im kreis.
die beiden fraktionen stehen felsenfest und unerschütterlich zu ihren positionen - ist hier im prinzip auch nicht anders.
und ebenso ewig im zusammenhang dazu die blindtestdiskussionen, die von einer seite völlige negierung der psychoakustik, das oftmals absolut nicht zur kenntnis nehmen wollen grundsätzlicher regeln beim blindtest und und und ....
nicht dass das hier auch losgeht.
meine erfahrung über all die jahre ist, dass es bei gut gemachter, auch preiswerter elektronik wenig unterschiede rauszuhören gibt - manchmal gibts aber überraschungen - die sind auch für nicht-goldohren klar zu detektieren.
mängel fallen eher auf.
mein standpunkt und meine erfahrung ist:
solange ich ohne wahrnehmbaren störenden einfluss hören kann, ist die welt für mich in ordnung.
gilt natürlich nur für musikhörer und nicht für anlagenhörer.
mein völlig unwissenschaftlicher blindtestansatz ist, dreh ich mich um und nehm ich einen deutlichen unterschied war, wars das, nehm ich mit etwas mühe vielleicht kleinere unterschiede wahr, weiß ich, dass das in der praxis für mich keine rolle spielt.
geändert hab ich dann was, wenn das hören auf irgendeine weise unangenehm wurde.
anders mag sich das verhalten, wenn menschen, die professionell (oder auch privat, meist menschen, die vermehrt klassik hören) darauf angewiesen sind, die letzten feinheiten wahrzunehmen.
allerdings haben gerade musiker sehr oft anlagen, über die viele audiophile bloß die nase rümpfen. der verstorbene marcel prawy z.b. konnte auch bei verrauschtesten aufnahmen einfach niederknien, weil ihm inhalt und emotion wichtig waren - das wird anscheinend immer transportiert.
im film pianomania erlebte ich den meisterstimmer von steinbeck bei der arbeit mit künstlern - ich denke, was diese menschen in der lage sind zu hören ist wieder eine ganz andere liga.
aber auch "normale" menschen können stimmige aussagen, oftmals überraschend, machen, ohne von technik was zu verstehen.
da es da keine wirklich gesicherten erkenntnisse gibt, kann man, wenn einem fad is, ewig herrumreden und diskutieren - was ja auch der fall ist.
ein anderes beispiel raumakustik, seit einiger zeit der große hype.
will das nicht in frage stellen - wär ja zu dämlich - und doch hab ichs auch immer wieder erlebt, dass es LS gibt, die in jedem raum, in dem ich sie gehört habe, eine einwandfreie performance liefern.
der große unterschied zwischen der individuellen biologie, dem angelernten hören, den - auch dadurch - unterschiedlichen signalverarbeitungsprozessen im gehirn, unterschiedliche verknüpfungen der neuronen, tagesverfassung etc. liefert der spekulation ein derart weites feld, dass mir persönlich das alles schön langsam wurscht wird - vor allem wegen der ewigen rechthaberei.
statt erkenntnisse und erfahrungen zusammenzulegen und gemeinsam nach erklärungen zu suchen wird viel zu oft nach dem motto gehandelt, dass nicht sein kann, was nicht sein darf.
ich hab meine mutation vom goldohr zum normalhörer hinter mir.
und mythen - menschen lieben mythen.
nicht, dass ich was dagegen hätte - mittlerweile scheint mir in den mythen (den wahren, altehrwürduigen) mehr wahrheit zu stecken als man wahrhaben will.
doch ist der stradivari- blindtest in meinen augen wieder sehr interessant.
was ist maya? wie groß ist das allgemeine und in folge das persönliche "reality-distortion-field"?
locker nehmen und vor allem genießen.
gruß alex


von ohren, akust. gehirnarreal, neigungen und wahrnehmung - Rudolf - 03.01.2012

Torsten,
anscheinend kann ich nicht vermitteln, dass koanung und ich von diametral verschiedenen Dingen sprechen. Das ist mein Fehler. Deshalb versuche ich es noch einmal:
Was (im Sinne von "wie differenziert") man hört, ist nur zum kleineren Teil eine festverdrahtete Sache im Ohr. (Besseres) Hören ist hochgradig erlernbar - mit einiger Mühe und Geduld auch über das zweite Lebensjahr hinaus. Deshalb gibt es jederzeit Menschen, die (vielleicht nicht global, aber in bestimmten Aspekten, auf die sie ihr Lernen konzentriert haben) besser hören als die meisten anderen.
Für mich nehme ich jedenfalls in Anspruch, dass ich heute - trotz nachlassendem Vermögen beim Hören hoher Töne, MEHR aus der mich umgebenden Akustik heraushöre als vor 30 Jahren. Schuld daran ist nicht zuletzt die Beschäftigung mit Lautsprecherbau etc.

Rudolf


von ohren, akust. gehirnarreal, neigungen und wahrnehmung - koanung - 03.01.2012

Sleepwalker schrieb:Es wäre gar nichts schlimm daran wenn du "gewinnst", es wird aber nicht passieren, weil ihr Übermenschen (oder Übersinnlichen?) solche Tests entweder nicht macht, oder eben nicht "gewinnt".

Ich glaube das jeder Mensch was besonders kann, und nicht auf eingebildete Fähigkeiten zurückgreifen sollte. Es muss ja nicht immer Hifi sein...

High sleepwalker,

um was geht es denn dir eigentlich in wrklichkeit, wenn du von übermenschen und deren eingebildeten fähigkeiten schreibst und dagegen ankämpfst.

mein eindruck ist eher der, dass du hier ein ganz anderes thema beackerst, und zwar eines das du alleine hast und das forum nur unbewusst dazu benutzt um es auszuagieren. eigentlich off-topic.

sorry, j


von ohren, akust. gehirnarreal, neigungen und wahrnehmung - Sleepwalker - 03.01.2012

Rudolf schrieb:Deshalb gibt es jederzeit Menschen, die (vielleicht nicht global, aber in bestimmten Aspekten, auf die sie ihr Lernen konzentriert haben) besser hören als die meisten anderen.
Rudolf

Das mag ja sein, aber es ändert nichts daran, dass auch diejenigen im Blindtest versagen, die das von sich behaupten.
JAAAA, da haben Leute teilgenommen mit 30 Jahren Hifi-Erfahrung, Musiker, Blinde und vermutlich auch 70-jährige Jungfrauen.
Da steht es dann ungefähr 50:0, wenn es um die berüchtigten Dinge geht, die man angeblich nicht messen kann (mit welchen Methoden auch immer). Man sollte sich zumindest mal ein paar Dokus zu Blindtests, am besten welche die vorher sehend gemacht wurden, durchlesen.
Da bleibt einfach nicht viel vom überlegenen Gehör (ob nun trainiert oder nicht) über. Das ist Fakt, egal ob es einem gefällt oder nicht. Dazu zählen dann eben solche Maßnahmen wie Koanung sie im Eingangspost beschrieben hat.
Warum ist das so schwer zu akzeptieren? Wenn ein Versuch so oft gemacht wird, und immer das Gleiche rauskommt, mit Leuten die genau so argumentieren wie ihr hier, mit "wer weiss was für Hörerfahrungen" sollte man wenigstens ins Grübeln kommen.

Nical hat recht. Wenn ich nun vorschlage das ihr so ein Test mal machen könntet, wird als Antwort kommen: "Ich muss mir nichts beweisen". Kaum eine Diskussion wurde so oft durchgekaut in allen denkbaren Variationen von Argumenten.
In der Praxis kommt aber eben genau das raus, was man in den Dokus zu den Blindtest lesen kann. Wir (!) sind relativ "taube Nüsse".

BTW: Ich glaube dass meine Freundin die feinen aber messbaren Unterschiede vor allem deshalb nicht hört, weil es sie nicht interessiert, und nicht weil ich besser höre...


von ohren, akust. gehirnarreal, neigungen und wahrnehmung - Sleepwalker - 03.01.2012

nical schrieb:statt erkenntnisse und erfahrungen zusammenzulegen und gemeinsam nach erklärungen zu suchen wird viel zu oft nach dem motto gehandelt, dass nicht sein kann, was nicht sein darf.

Das wäre wirklich schön, weil es dann auch zu echten, uneingebildeten Verbesserungen kommen kann. Bei der Nada wurde die Chance leider verpasst. IMO ist Klang nicht nur subjektiv, sondern hat eine sehr hohe objektive Komponente.
Diese herangehensweise ist natürlich viel schwerer als irgendwas zu basteln und dann rumzuschwurbeln.


von ohren, akust. gehirnarreal, neigungen und wahrnehmung - Sleepwalker - 03.01.2012

koanung schrieb:High sleepwalker,

um was geht es denn dir eigentlich in wrklichkeit, wenn du von übermenschen und deren eingebildeten fähigkeiten schreibst und dagegen ankämpfst.

Es geht um das immer wieder vorgebrachte "Argument", dass die Zweifler einfach nicht gut genug hören.
Die Praxis zeigt da andere Ergebnisse. Wir sind ja (fast) alle auf der Suche nach dem "besseren Klang", oder dem Wissen wie man das erreicht. Es ärgert mich einfach, dass 95% der "Tuningtipps" dummes Zeug sind, und man eigentlich schon fast nichts mehr glauben kann, wenns um Hifi geht.


von ohren, akust. gehirnarreal, neigungen und wahrnehmung - quixx - 03.01.2012

Hier mal ein ergreifender Blindtest:

http://www.hifiaktiv.at/?page_id=190


von ohren, akust. gehirnarreal, neigungen und wahrnehmung - Franky - 03.01.2012

Und hier gieße ich auch noch Öl ins Feuer. Ich denke mal das JG nicht zu den Schwafelheinis gehört. Ich kann auch zu vielen Dingen hier nichts aus persönlicher Erfahrung beitragen.

http://www.holgerbarske.com/allgemein/sauerland-mal-wieder/

Die Kommentare sind interessant - aber ich kann sie nicht bewerten da ich alle genannten Gerätschaften und Bauelemente nicht kenne.


von ohren, akust. gehirnarreal, neigungen und wahrnehmung - koanung - 03.01.2012

Sleepwalker schrieb:Es geht um das immer wieder vorgebrachte "Argument", dass die Zweifler einfach nicht gut genug hören.
Die Praxis zeigt da andere Ergebnisse. Wir sind ja (fast) alle auf der Suche nach dem "besseren Klang", oder dem Wissen wie man das erreicht. Es ärgert mich einfach, dass 95% der "Tuningtipps" dummes Zeug sind, und man eigentlich schon fast nichts mehr glauben kann, wenns um Hifi geht.

sorry sleepy
das ist immer noch off-topic. der thread geht doch um was anderes und zwar darum informationen zum eingangsthema zusammenzutragen.

jetzt gehe ich ausnahmsweise ebenfalls off-topic.

das forum lebt doch von den hifi-begeisterten selbsbauern, die gerade ihre ideen einbringen, damit andere für sich selbst ausprobieren können aus spaß an der freud.

dein Nicht-Beitrag besteht aber nur darin beiträge als totalen quatsch und hirngespinste darzustellen, als ob du ahnungslose vor lügnern und schwindlern erretten müsstest. wenn es da finanzielle interessen gäbe, könnte ich das noch nachvollziehen. aber so bist du hier einfach auf der falschen baustelle und trägst eben nicht zum ziel des forum bei.

ausserdem hab ich noch nichts von einem doppelblindtest gehört der meine bisherigen beiträge zum gegenstand hatte.
also was soll der hinweis auf db-tests wenn das hier wie dort völlig irrelevant ist.

wie wär`s denn mal mit aufwachen...

...eigene ideen beisteuern und den leuten hier ihren spaß lassen.

nur rumkritisieren ist kontraproduktiv und keine kunst.

also nochmal zum thema: weiss da jemand was zum individuellen hörprozess?

weisst du da was, sleepy?

und wenn du da nichts kostruktives/kreatives weißt, ... dann lass es doch einfach.

j


von ohren, akust. gehirnarreal, neigungen und wahrnehmung - Franky - 03.01.2012

Hast recht - Missionare haben noch nie was vernünftiges zustande gebracht.

Interessant wird es immer dann wenn man über den eigenen Tellerrand hinausblickt und der Welt nicht seine eigene Ansichten aufdrücken will. Das führt erfahrungsgemäß prinzipiell auf Ablehnung oder Anerkennung bis hin zur Anbetung. Man muß nur erkennen wo man selber steht und das sollte man sich nicht aufoktruieren lassen.


von ohren, akust. gehirnarreal, neigungen und wahrnehmung - koanung - 03.01.2012

nical schrieb:im hififorum.at gibts da endlose diskussion(en) - und ewig drehen sie sich im kreis.
die beiden fraktionen stehen felsenfest und unerschütterlich zu ihren positionen - ist hier im prinzip auch nicht anders.
und ebenso ewig im zusammenhang dazu die blindtestdiskussionen, die von einer seite völlige negierung der psychoakustik, das oftmals absolut nicht zur kenntnis nehmen wollen grundsätzlicher regeln beim blindtest und und und ....
nicht dass das hier auch losgeht.
meine erfahrung über all die jahre ist, dass es bei gut gemachter, auch preiswerter elektronik wenig unterschiede rauszuhören gibt - manchmal gibts aber überraschungen - die sind auch für nicht-goldohren klar zu detektieren.
mängel fallen eher auf.
mein standpunkt und meine erfahrung ist:
solange ich ohne wahrnehmbaren störenden einfluss hören kann, ist die welt für mich in ordnung.
gilt natürlich nur für musikhörer und nicht für anlagenhörer.
mein völlig unwissenschaftlicher blindtestansatz ist, dreh ich mich um und nehm ich einen deutlichen unterschied war, wars das, nehm ich mit etwas mühe vielleicht kleinere unterschiede wahr, weiß ich, dass das in der praxis für mich keine rolle spielt.
geändert hab ich dann was, wenn das hören auf irgendeine weise unangenehm wurde.
anders mag sich das verhalten, wenn menschen, die professionell (oder auch privat, meist menschen, die vermehrt klassik hören) darauf angewiesen sind, die letzten feinheiten wahrzunehmen.
allerdings haben gerade musiker sehr oft anlagen, über die viele audiophile bloß die nase rümpfen. der verstorbene marcel prawy z.b. konnte auch bei verrauschtesten aufnahmen einfach niederknien, weil ihm inhalt und emotion wichtig waren - das wird anscheinend immer transportiert.
im film pianomania erlebte ich den meisterstimmer von steinbeck bei der arbeit mit künstlern - ich denke, was diese menschen in der lage sind zu hören ist wieder eine ganz andere liga.
aber auch "normale" menschen können stimmige aussagen, oftmals überraschend, machen, ohne von technik was zu verstehen.
da es da keine wirklich gesicherten erkenntnisse gibt, kann man, wenn einem fad is, ewig herrumreden und diskutieren - was ja auch der fall ist.
ein anderes beispiel raumakustik, seit einiger zeit der große hype.
will das nicht in frage stellen - wär ja zu dämlich - und doch hab ichs auch immer wieder erlebt, dass es LS gibt, die in jedem raum, in dem ich sie gehört habe, eine einwandfreie performance liefern.
der große unterschied zwischen der individuellen biologie, dem angelernten hören, den - auch dadurch - unterschiedlichen signalverarbeitungsprozessen im gehirn, unterschiedliche verknüpfungen der neuronen, tagesverfassung etc. liefert der spekulation ein derart weites feld, dass mir persönlich das alles schön langsam wurscht wird - vor allem wegen der ewigen rechthaberei.
statt erkenntnisse und erfahrungen zusammenzulegen und gemeinsam nach erklärungen zu suchen wird viel zu oft nach dem motto gehandelt, dass nicht sein kann, was nicht sein darf.
ich hab meine mutation vom goldohr zum normalhörer hinter mir.
und mythen - menschen lieben mythen.
nicht, dass ich was dagegen hätte - mittlerweile scheint mir in den mythen (den wahren, altehrwürduigen) mehr wahrheit zu stecken als man wahrhaben will.
doch ist der stradivari- blindtest in meinen augen wieder sehr interessant.
was ist maya? wie groß ist das allgemeine und in folge das persönliche "reality-distortion-field"?
locker nehmen und vor allem genießen.
gruß alex

das ist doch mal was.

hi nical.
deine darstellung persönlicher erfahrungen ist so wohltuend weil sie jedem seinen raum lässt, ohne angriff ist und der sache dient.

so sieht richtig gute kommunikation aus.
danke für deine ausführlichkeit.

jürgenSmile


von ohren, akust. gehirnarreal, neigungen und wahrnehmung - Sleepwalker - 03.01.2012

koanung schrieb:sorry sleepy
das ist immer noch off-topic. der thread geht doch um was anderes und zwar darum informationen zum eingangsthema zusammenzutragen.

Das habe ich getan, aber dazu muss man schon etwas logisch denken. Im Beitrag 2 hab ich dir das Beispiel mit den Placebos und dem Zucker beschrieben...
Du fragst nach den Ursachen für das "Gehörte", was aber erst Sinn macht, wenn du sicher bist das du es auch "gehört" hast !
Es macht keinen Sinn nach dem Verhalten, dem Ursprung, dem Fortpflanzungsverhalten von gelbgrünen Elefanten zu forschen, wenn gar nicht klar ist ob es die überhaupt gibt, und die nicht nur im Kopf vorhanden sind. Und es macht auch keinen Sinn kategorisch zu behaupten das es gelbgrüne Elefanten gibt, ohne den geringsten Anhaltspunkt (Messungen/Blindtest) dafür zu haben.

Nachdem unzählige Blindtest darauf hindeuten, das vieles eben nicht GEHÖRT wird, sollte Schritt 1 darin bestehen, herauszufinden ob es sich hier wirklich um eine akustische Auswirkung handelt. Dann kann man darüber nachdenken warum der eine/man/irgendwer mehr/weniger hört als Andere.

Gäbe es diese vielen Blindtests und unhaltbaren Behauptungen (im Bereich Hifi insgesamt) nicht, (zu denen sich natürlich keiner äussert, sondern wieder nur mal Toleranz gefordert wird) könnte man deutlich entspannter mit dem Thema umgehen. IMO fehlen euch schlicht die sachlichen Argumente, eben weil es so vieles in dem Bereich gibt, was niemand belegen oder nachweisen kann. Das führt dann zu so komischen Forderungen nach einseitiger Meinungsfreiheit, mehr Toleranz für Andersdenkende, das relativieren der Technik und Physik zugunsten des "Spasses" usw.

Mir ist kein Gesetz und keine Forenregel bekannt, indem das Recht auf widerspruchslose Wahrnehmungsberichterstattung verankert ist.:rtfm: Du hast allerdings die Möglichkeit die Forenleitung aufzufordern mich zu sperren.

BTW: Ich werfe hier niemandem eine Lüge vor. Lügen ist das vorsätzliche und wissentliche verbreiten der Unwahrheit.
Daneben gibt es auch noch etwas das man Irrtum nennt. Sowas soll menschlich und weit verbreitet sein.


von ohren, akust. gehirnarreal, neigungen und wahrnehmung - Rudolf - 03.01.2012

Ich weiß nicht mehr die Quelle (oder waren es mehrere?), aus der ich das folgende habe, aber es erscheint mir mit zunehmender persönlicher Hörerfahrung und Literaturkenntnis immer plausibler:
Das menschliche Gehör kennt (wie auch der Sehsinn) zwei entgegengesetzte Pole seiner „Arbeit“, in denen es sehr unterschiedlich arbeitet: die Stille und die akustische Überfrachtung.

In der Stille sucht das Gehör nach akustischen Reizen und steigert seine Reizschwelle bis kurz vor das Rauschgeräusch des Blutes in den Adern. Bei anhaltender kompletter Stille (im Extremfall Isolationsfolter) werden sogar real nicht vorhandene akustische Reize bis hin zu Stimmen oder Musik halluziniert. Aus den wenigen vorhandenen Reizen versucht das Gehör auch Sinnketten zu bilden, welche Erfahrungen aus dem täglichen Leben entsprechen.

Zur „Stille“ gehören interessanterweise auch die verschiedenen Rauschfarben (weiß, rosa, braun etc.). Weil deren Energieabgabe so chaotisch wie möglich erfolgt, sucht das Gehör verzweifelt nach irgendeinem Rest von Ordnung oder Struktur, bis auch sensibelste Unterschiede auffallen.

Das Gegenteil ist die akustische Überfrachtung. Dabei geht es nicht um Lautstärke, sondern um Komplexität. Beispiele wären der Partyeffekt (dem Gegenüber zuhören in der vollbesetzten Kneipe) oder ein großes Orchesterkonzert. Hier muss das Gehör aus der Masse der akustischen Informationen sehr schnell und effizient auf einzelne Ereignisketten fokussieren können.

Das nette Mädel gegenüber versteht mann auch im größten Sprachgewirr noch, weil
a) mann ihm ausnahmsweise mehr auf die Lippen als in die Augen oder sonst wohin schaut und
b) das Gehör sehr schnell ein Filter bildet, welches das individuelle Klangspektrum jener Stimme bevorzugt durchlässt und andere Spektren zurückdrängt.

Der aufmerksame Klassikkonzert-Hörer wird gemerkt haben, dass er z.B. Orchestertutti nie in allen Aspekten auf einmal hören kann. Man hört entweder den Gesamtkörper oder man kann sich einzelne Stimmgruppen rauspflücken. Der Rest bleibt zwar weiterhin akustisch vorhanden, ist aber unscharf wie das Sehen außerhalb des Fokus. Das schließt nicht aus, dass ein geübter Klassikhörer in diesem Klang „chaos“ mit Leichtigkeit von Instrument zu Instrument springen und z. B. einzelne Melodielinien quer durchs Orchester verfolgen kann.

Betrachtet man vor diesem Hintergrund wissenschaftliche Versuche zur Hörakustik, scheinen (zumindest mir) die meisten Experimente ganz wesentlich aus der Stille heraus zu arbeiten. Nur selten lese ich von Experimenten, bei denen Effekte vor einem wesentlichen Störhintergrund erfasst werden müssen. Mir persönlich ist nicht einmal irgendein normierter akustischer Störhintergrund bekannt, der einheitliche Messungen ermöglichen würde. Als Folge davon treffen z.B. experimentell ermittelte Hörschwellen nur sehr begrenzt auf „echtes“ komplexes Hören zu.


von ohren, akust. gehirnarreal, neigungen und wahrnehmung - nical - 04.01.2012

@Rudolf
gefällt mir.
sinnketten - anscheinend sucht das gehirn vor allem danach, muster zu erkennen; ein wesentlich bestimmender faktor in psychologischen prozessen.
gruß alex


von ohren, akust. gehirnarreal, neigungen und wahrnehmung - Rudolf - 04.01.2012

Hallo Alex,
nach meinem - auch nur bruchstückhaften - Wissen verarbeitet das Hirn die Höreindrücke mit ähnlichen Methoden wie die Seheindrücke. Was und wie wir sehen ist "einsichtiger" als was wir hören. Die Gestaltpsychologie ist dementsprechend auch weiter fortgeschritten in ihren Erkenntnissen. Es gibt z.B. lustige Untersuchungen dazu, was man auf einem karierten Blatt Papier wegnehmen muss, damit man vorwiegend Quadrate oder eher Linien sieht. Es reichen relativ kleine Unterbrechungen der Linien an den strategisch richtigen Stellen, um das eine statt des anderen zu erreichen.

Deshalb warne ich davor, in akustische Messungen mehr hineinzuinterpretieren, als die Messbedingungen hergeben. So kritisch, wie man gegenüber der Hörbarkeit von nicht messbarem sein muss, sollte man auch gegenüber der Hörbarkeit von gemessenem sein. Wink

Rudolf


von ohren, akust. gehirnarreal, neigungen und wahrnehmung - quixx - 04.01.2012

Rudolf schrieb:...
In der Stille sucht das Gehör nach akustischen Reizen und steigert seine Reizschwelle bis kurz vor das Rauschgeräusch des Blutes in den Adern.
...

Mache ich mal hier weiter:

Ihr kennt das alle aus der Kindheit:
Nach der Schneeballschlacht wirkt der kalte Wasserstrahl aus dem Wasserhahn ganz reell warm. Oder hat das jemand anders erlebt?

Den Indianer in Falschfarben kennt Ihr? Nach Betrachten im hellen Licht sieht man ihn dann doch auf der Netzhaut in richtigen Farben beim Schließen der Augen.

Am erstaunlichsten fand ich die grüne Lampe hinter der schmal geschlitzten, drehbaren Scheibe: Die Scheibe war eine Hälfte schwarz, die andere weiß. Auf einer der beiden Radien des Farbwechsels befand sich der Schlitz, etwa so fünf Grad breit. (sehr schmales Stück Kuchen Wink ) Nun dreht sich die Scheibe zuerst so, dass die weiße Hälfte dem Schlitz folgt und daher die Lampe zuerst überdeckt. Alles ist in Ordnung, wir sehen eine grüne Lampe. Aber jetzt wird die Scheibe so gedreht, dass die schwarze Hälfte zuerst kommt. Nun ist die Lampe doch rot.

Worauf ich hinaus will? Wir leben mit einem Nervensystem von extrem hoher Dynamik. Das Auge macht über 13 Zehner-Potenzen etwas erkennbar (weißes Blatt bei Neumond/Sonnenbad auf dem Gletscher).

Dies hohe Dynamik entsteht nicht, weil die Nervenstränge analoge Signale vom kleinsten bis zum größten in dreizehn Zehner-Potenzen transportieren, sondern weil die Nervenzellen selbst eine Dynamikkompression erfahren. Die Kompression funktioniert nach einem genialen, einfachen Prinzip: Die Zelle wandelt Reiz in elektrischen Impuls um. Dies macht sie chemisch. Sie verbindet zwei Moleküle oder sie spaltet eins und der Impuls geht ab. Wenn sie dies gerade getan hat, dann muss die Pause machen. Zwangsläufig, denn die Chemie in der Umgebung ist "alle".

Um wieder zum Auge zurückzukommen, da heißt diese Chemie "Rhodopsin". Es wird ständig nachgeliefert, nur leider nicht nach Nachfrage, sondern kontinuierlich. So schnappen sich die noch stärker angeregten Sinneszellen die Rhodopsin-Moleküle auf dem Gletscher etwas schneller als ihre Nachbarn und wir haben Kontrast. Umgekehrt sehen wir noch in tiefster Nacht nach etwa zwanzig Minuten Szintillation
Die Blende "Pupille" macht bei der Dynamik nur zwei Zehner-Potenzen aus. (Dies aber ungleich schneller, wenn der Wechsel passt)

Tja und nun zum Ohr. Was in aller Welt sollte das Ohr aus diesem Dynamikprozess ausklammern?

So ist mir schleierhaft, wie manche einen kleinen Einbruch in einem kleinen Frequenzbereich hören, wo das Ohr doch dort mehr Chemie zur Verfügung hatte.