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Kontrollierte Undichtigkeit - Druckversion

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Kontrollierte Undichtigkeit - Don Key - 25.09.2012

Hi Gemeinde,
wer hat schon 'mal Erfahrungen mit KUs gesammelt?
Wie realisiert, welches Material, wie groß die Austrittsfläche in rel. zur Membranfläche, etc. Gibt es Grundlagen bzw. Faustformeln?

Aus gegebenem Anlaß bin ich für Eure Erfahrungswerte dankbar.


Kontrollierte Undichtigkeit - chowi - 25.09.2012

Nabend, da war Dynaudio mit seinen Variovents ganz weit vorn.

Die frei Verkäuflichen waren m.M.n. für 13 oder 17er...

Hab bestimmt noch zwei irgendwo, sag bescheid.

Gruß chowi


Kontrollierte Undichtigkeit - Don Key - 25.09.2012

Hallo Chowi,
Variovents habe ich selber noch 4 Stück liegen, trotzdem vielen Dank für Dein Angebot. Die sind mir aber viel zu groß für 10er TMTs und schauen auch viel zu weit aus dem Gehäuse 'raus, außerdem geht's mir auch um's DIY. Auch wenn jemand Messungen hat (mit/ohne KU) wäre es interessant.


Kontrollierte Undichtigkeit - Kripston - 26.09.2012

Hallo,

ich befürchte mal, mit Faustformeln etc. ist da nichts....

Der IMHO einzig sinnvolle Weg scheint mir zu sein, wie es schon ähnlich in uralten Klingers beschrieben wurde....

Loch in die Rückwand bohren, mit Dämfungsmaterial verstopfen, Qtc messen, weiteres Loch bohren, Qtc messen etc, bis man seinen Ziel - Qtc erreicht hat...

Gruß
Peter Krips


Kontrollierte Undichtigkeit - Don Key - 26.09.2012

Hallo Peter,
selbiges habe ich auch befürchtet, jedoch gehofft, von Erfahrungswerten anderer zu profitieren, so es sie denn überhaupt gibt :o.


Kontrollierte Undichtigkeit - Dosenfutter - 27.09.2012

Mit einer KU zu planen, ist sehr schwierig. Ich würde darauf nur zurückgreifen, wenn man ein Chassis nicht sinnvoll in einer anderen Gehäuseart unterbringen kann, üblicherweise bei einem sehr hohen Qts. Man kann aber nicht nur über die Anzahl/Größe der Ports variieren, sondern auch mit der Stärke der Bedämpfung.

@Peter, ich wollte gestern schon was schreiben, hab's mir dann aber verkniffen. Und Du hast's dann ja selber korrigiert. Wink


Kontrollierte Undichtigkeit - Don Key - 27.09.2012

Dosenfutter schrieb:...üblicherweise bei einem sehr hohen Qts...

Hallo Dosenfutter,
genau darum gehts. Egal, werde das alt beliebte Spiel namens "Try and Error" spielen. Wenn's was wird, gibt's hier dann bald mehr dazu.
Dank' Euch.


Kontrollierte Undichtigkeit - Faderlezz - 27.09.2012

TheoW hatte beim 75-Battle doch die Waschmaschone mit KU dabei Big Grin

Vielleicht kann er da mehr dazu sagen? Eine Mail kostet ja nichts Smile

LG


Kontrollierte Undichtigkeit - Joern - 27.02.2013

Moin !

ich hol dieses gar nicht so richtig alte Ding mal wieder hoch.

Wie geht das mit der KU ?

ich hab mal die Dynaco A25 und deren Klone nachgerechnet.
Dort sind die Chassis im etwa auf Q1 = 1 eingebaut und werden dann über die KU "glatt gezogen".

Zum Teil werden bei den Klonen das Scan-Speak-KU (ist keine Variovent, nur bei den Dynaudios ließ sich was verstellen) eingesetzt, eines für einen 25er auf ca 35 Liter.

Dynaudio setzte die Anzahl der Variovents in Abhängigkeit zum Gehäusevolumen ein (so laut Anleitung). Wobei ein 17er weniger Volumen braucht (mit 1 Variovent) als ein 20er (meist 2 variovents). 25er auch mehrere.

Meist wurden die Variovents hinten eingebaut, Scanspeak in alten Bauverschlägen ebenfalls). Nur bei einem Dynaco-Clone sitzt die KU vorne, dem neuen Seas A26 ebenfalls.
http://www.seas.no/index.php?option=com_content&view=article&id=323&Itemid=277
http://www.seas.no/images/stories/diykits/pdfdataheet/A26_cab_mm.pdf
Die "alten" Boxen der 60er und 70er hatten die KU's eher mal vorne - naja, mir scheint, die waren eh eher für "wandnah" konzipiert.

Was kommt eigentlich aus der KU raus ? Mit dem dicken Packen Dämmmaterial kann das eher wenig Mitten sein.... zumindest weniger als BR.
Kommt da auch viel Bass raus so wie bei BR ?
Vermutlich zumindest ein bißchen....

Wie groß ist so 'ne KU nun ?

Bei dem Seas A26 etwas um 70cm² bei Sd = 350cm² , also etwa 20% SD.

Das paßt in der Größenordnung auch mit anderen Aufbauten, soweit ich jetzt geschaut hab, liegt die Fläche der KU zwischen 20 bis 35% von SD - so mal grob geschätzt.
Mit "einer Lage" Dämmstoff (also so die Art "Sonofill") plus Bedämpfung des Gehäuse mehr oder weniger Vollständig - vermutlich der größte Unsicherheitsfaktor.

Mit solchen "Lüftungsschlitzen", sog. Schrankentlüftungen, sollte dass doch auch ansehnlich zu verwirklichen sein.

Die "gelochte Rückwand" hat für mit 2 Aspekte: 1. die Löcher, 2. die "dünne Pappe", die als Fläche auch noch mitschwingt.


Wer hat noch welche "Anleitungen" oder ähnliches zu KU wo gefunden ?
oder kann noch weitere Quellen oder Bausätze beisteuern, um da mal etwas systematische "reverse engenieuring" zu betreiben ?


Kontrollierte Undichtigkeit - andy58 - 27.02.2013

Hallo,
KU ist nichts anderes als eine BR mit bedämpftem Tunnel/BR-Öffnung. Simulieren kann man sowas mit Boxsim, hier lässt die Bedämpfung bzw. Q-Werte separat einstellen. (Q: Box, hinterm Chassis, Tunnel).

Gruß Andreas


Kontrollierte Undichtigkeit - Joern - 27.02.2013

Hi Andy

Danke für Dein feedback.

Ich sehe es eher andersrum: eine verstopfte BR funktioniert wie eine KU.

Für eine KU braucht es ja kein "Rohr", sondern nur eine "halb-durchlässige" Fläche.

Soll mit ajhorn ja auch gehen - so richtig (zumindest für mich) allerdings auch nicht...

Kannst Du einen Wert "Q" in eine Menge Dämm-Material "umrechnen" oder "übersetzen" ?


Kontrollierte Undichtigkeit - andy58 - 27.02.2013

Ne, kann ich leider auch nicht genau sagen.
Ich würde mit boxsim oder aj-horn erst mal simulieren bis es passt und in der Praxis dann soviel reinstopfen bis das Simulationsergebnis (oder die Klangvorstellung) erreicht ist.

Mit den verstellbaren Variovents ging das natürlich viel schneller.

Gruß Andreas


Kontrollierte Undichtigkeit - Joern - 27.02.2013

Hi all,

habe noch etwas weiter recherchiert.

Seas empfiehlt bei der A26 eine "Menge" von ca. 12 Gramm Dämmwatte - also so was wie "sonofill" und Verwandte der Mitbewerber.
Das entspricht etwa einer Lage in den Abmessungen des ähm - ja wie heißt denn das jetzt - bei BR würde man "port" sagen. Habs gerade mal ausgeschnitten und ausgewogen.

Stark zusammengedrückt auf die Stärke der Frontwand - genau genommen etwas weniger, denn der "Grill" oder was auch immer liegt ja in der Regel etwas "zurück" und preßt etwas stärker zusammen als die "pure" Frontwand.

Bis jetzt komme ich zu diesen Erkenntnissen:

KU-Fläche irgendwas um 1/5 der Treiberfläche (von 1/3 bis 1/5 SD bisher).

"Füllung" bezogen auf "Watte" etwa 0,2g/cm pro Flächeneinheit KU.

Das ist gar nicht soooo viel. In einer "zugestopften" BR ist in der Regel deutlich mehr Watter drin.

In den Scanspeak - KU#s ist keine Watte, sondern ein Schaumstoff drin. Vermutlich ein offenporiger mit etwa 30ppi.
Geht also auch....

Damit sollte sich als "Grundstock" schon mal arbeiten lassen.


Kontrollierte Undichtigkeit - JFA - 03.03.2013

Joern schrieb:Ich sehe es eher andersrum: eine verstopfte BR funktioniert wie eine KU.

Richtig. Es geht aber noch weiter: ab einem bestimmten Pegel ist JEDE BR eine KU. Im Ersatzschaltbild des BR-Rohres steigt dann der Serienwiderstand rapide an und dämpft dadurch die Resonanzfrequenz ab (allerdings nicht mehr so gut wie das BR-Rohr selber).

Gruß
Jochen


Kontrollierte Undichtigkeit - Kripston - 04.03.2013

Hallo,
ich befürchte nach wie vor, daß jedwede, von welcher Seite auch propagierte Fausformel nicht weiterhilft.

Eine KU ist zunächst mal ein Fließwiderstand, der auf Qmc des eingebauten Treibers wirkt.
Man kann sich zwar ausrechnen, wie Qmc gesenkt werden müsste um einen Wunsch Qtc zu erreichen, helfen tut das bei der Dimensionierung / Abstimmung aber nicht wirklich.
Der einzige funktionierende Weg ist IMHO, eine genügend große Öffnung vorzusehen (ein BR-Rohr ist da keine schlechte Idee) und nach jeder Änderung der Bedämpfung der KU Qtc zu messen, ändern, messen........
bis das Ergebnis erreicht ist.

Gruß
Peter Krips


Kontrollierte Undichtigkeit - Dosenfutter - 04.03.2013

JFA schrieb:Richtig. Es geht aber noch weiter: ab einem bestimmten Pegel ist JEDE BR eine KU.

Das stimmt nicht! Eine BR-Box mit Passivmembran verhält sich da anders.


Kontrollierte Undichtigkeit - timo - 04.03.2013

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?t=1132&highlight=Monster

anbei eine KU an einem Kalottenmitteltöner.

[Bild: attachment.php?attachmentid=1366&d=1262870169]

Ich habe während der Entwicklung lange in Netz alle möglichen Dokumentationen gelesen und schlussendlich mich darauf geeinigt dass ich einfach mal ein Probegehäuse fertige, Bild. und Dieses dann in der Praxis abstimme. Sowie Peter sagt ist dies ein Fließwiederstand am Loch. Und diesen kann man feinfühlich über die Messungen am Prototyp abstimmen.

Meine Erfahrung war, dass dies an einem Tag locker zu schaffen ist.


[Bild: attachment.php?attachmentid=1369&d=1262870206]


Kontrollierte Undichtigkeit - JFA - 04.03.2013

Dosenfutter schrieb:Das stimmt nicht! Eine BR-Box mit Passivmembran verhält sich da anders.

Klar. Lautsprecher mit Passivmembran fallen bei mir allerdings auch nicht unter BR.


Kontrollierte Undichtigkeit - Dosenfutter - 04.03.2013

JFA schrieb:Klar. Lautsprecher mit Passivmembran fallen bei mir allerdings auch nicht unter BR.

Als was denn sonst? BR ist ein Helmholtzresonator und nichts anderes ist eine PM.


Kontrollierte Undichtigkeit - JFA - 04.03.2013

Na, als Lautsprecher mit Passivmembran halt!

Und auf die Gefahr hin, dass es die nächste langwierige Diskussion gibt: nein, eine passive Membran ist streng genommen kein Helmholtz-Resonator, denn ein solcher ist durch eine schwingende Luftmasse und ein Luftvolumen gekennzeichnet. Aber gut, ob es jetzt eine Luftmasse oder eine Sonstwasmasse ist, interessiert nicht so recht. Viel entscheidender ist dagegen die Tatsache, dass die Passivmembran - Achtung, jetzt kommt es - einen weiteren Hochpass hinzufügt.

Und ja, eine Passivmembran ist im Großsignalverhalten überlegen - zumindest solange die Membran selbst nicht an ihre Auslenkungsgrenzen stößt. Müsste das dann nicht auch wieder einer KU nahekommen?

Gruß
Jochen