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Wieviel ist genug? - Micha-el - 12.05.2009 Hallo, eine Frage brennt mir schon lange unter den Nägeln: Wozu so viel Leistung? Was soll das? Ist das ähnlich wie bei Autos oder Geschlechtsteilen? Gibt es im Heimgebrauch(!) die "halbwegs" objektive Notwendigkeit bei einem ~90dB Lautsprecher 3-stellige Wattzahlen bereit zu stellen? Nehmen wir mich als Beispiel, meine Aktivlautsprecher: Bass 25Hz-100Hz: Bailey TML (2xB139 pro Seite) ~86dB an T.Amp S150 150W/4Ohm Midrange 100Hz-1200Hz: Celestion Truvox 0818 93db an ~50W/4Ohm MyRevC (LM3886) Tweeter 1200Hz-....: RCF CD1710MT3 am H100 93dB (nach EQ) an ~50W/4Ohm MyRevC (LM3886) Alternativ habe ich für das System "Teil-Aktivweichung", sodass ich den Hochmittelton passiv ansteuere mit einer 50W/4Ohm MyREvC Endstufe, was sie sehr unterfordert. Ich höre 3 mal in der Woche richtig laut für eine Mietwohnung, sodass es für mich noch "angenehm" ist und an der Grenze zu "unangenehm", wobei das natürlich subjektiv ist ich denke nicht dass es über 100dB geht. Das Musikmaterial ist dabei in der Regel sehr fordernd und kein PlingPlang "in kleinen Besetzungen". Es ist mir nicht möglich den T.Amp zum clippen zu bringen in dem Setup, selbst bei massiver Tiefbassanhebung der TML für Filme. Nun lese ich aber immer wieder, von Leuten die teils berufsseitig wissen sollten wovon sie schreiben (sollte man meinen), dass das zu wenig sei, für "das" Audio. Oder dass es Unterschiede gäbe, zwischen 100W und 1000W Endstufen an besagten Heimlautsprechern mit den entsprechenden Pegel im 2stelligen Bereich, die einen würden "lässiger" spielen. Die 20W Class-T Stufe wäre "zu klein" um den 15" Bass (Wirkungsgrad!) zu bewegen. (Ich sehe meine Anlage als überdimensioniert an und im Grunde unvernünftig, das mal vorweg) Ich finde, ... das ist mein aktueller Standpunkt; es gibt diese Notwendigkeit der Überdimensionierung nicht und hinzukommt: diese Überzeugungen sind sehr schadhaft, da sie dazu anregen, die Majorität der Halbwissenden zu verblenden und einzig den Energieverbrauch in die Höhe zu treiben auf Kosten der Welt; uns Aller, einzig und allein durch Selbstbefriedigung. Typisch männliches Verhalten? Wird es Zeit das mal zu durchbrechen? Gibt es hier Leute die auf Wirkungsgrad achten, für das gute Gewissen, oder geht es nur um (Laut-)"Stärke"? Bin gespannt, Micha Wieviel ist genug? - tiki - 12.05.2009 Hallo, es gibt Empfehlungen z.B. vom IRT für die Pegelfestigkeit von Audioanlagen für Studio und Heim. Wer sich danach richten mag, wird weiterrechnen, wer nicht, erfüllt eben die Anforderungen nicht. Da gibt es nicht viel zu diskutieren, entweder man möchte gewisse Pegelreserven haben oder nicht. Energie sparen kann man bei Verstärkern hervorragend mit classD: mein UcD-Vierkanaler genehmigt sich im Leerlauf gerade mal 24W. Gruß, Timo Wieviel ist genug? - mosquito - 12.05.2009 Sagen wir es mal so: es ist kein Phallus-Ersatz, wer hat, der hat. :p Also im Ernst, die mehreren tausend Watt, die mir hier zur Verfügung stehen, werden vielleicht 2-3mal im Jahr genutzt. Es ist beruhigend, wenn man bei 110 dB noch Reserven für 10-20 dB Dynamik hat. Du mußt bedenken, daß ja für mehr Lautstärke (+3 dB) benötigst du doppelte Leistung, also mal kurz in den Rechner getippert: 10 Watt Verstärkerleistung für 90 dB +3 dB Dynamik = 20 Watt 10 Watt Verstärkerleistung für 90 dB +6 dB Dynamik = 40 Watt 10 Watt Verstärkerleistung für 90 dB +9 dB Dynamik = 80 Watt 10 Watt Verstärkerleistung für 90 dB +12dB Dynamik =160 Watt 10 Watt Verstärkerleistung für 90 dB +15dB Dynamik =320 Watt 10 Watt Verstärkerleistung für 90 dB +18dB Dynamik =640 Watt 10 Watt Verstärkerleistung für 90 dB +21dB Dynamik =1280 Watt Tja, das wären dann 111 db mit 1280Watt....., watt nu? (habe ich mich verrechnet?) Wenn der LS in der Basis "nur" 80 dB/1W/1m macht dann geht dir mit 100 Watt sowas von schnell die Dynamik-Reserve flöten, da kannst du froh sein, wenn du 98db/1W/1m hast, da sparst du halt Leistung. Zitat:Das Musikmaterial ist dabei in der Regel sehr fordernd und kein PlingPlang "in kleinen Besetzungen". Wenn du wüßtest, wieviel Dynamik in den Tonstudio's beschnitten wird, wieviel (öhm, wie wenig!) Dynamik so eine moderne Pop-Computer-Aufnahme hat, du würdest dich weglachen, wenn du mal ein richtiges kleines Jass-Ensemble hörst, da hast du ratz/fatz 20 oder mehr dB's Dynamik, denke nur mal an die Dynamik von Schlagzeug. Gerade keine Musik-Gruppen z. B. Trompete+Sax+Bass+Schlagzeug blasen dir so viel Dynamik durch die Lautsprecher, da kommt "moderne Computer-Musik" nicht mal annähernd dran. Dann noch das Thema Bühne, Ortung usw. wie willst du eine E-Gitarre orten? Das ist ein Mono-Signal. Wo sollte das Keyboard stehen, auch nur ein Mono-Signal usw., da benötigst du schon eine "klassisches Orchester" (wenngleich es auch dort viele sch**ss-Aufnahmen gibt). Also ich persönlich kann nur sagen: Zuviel Leistung gibt es nciht, nur zu wenig. Wieviel ist genug? - Marcus.S - 12.05.2009 Hi Micha, ich dreh deine Frage mal um. Wozu brauchst du einen Aktivlautsprecher? Warum drei Endstufen pro Seite wenns eine auch tun würde? Ich gehe doch mal davon aus, dass du das aus klanglichen Gründen so gemacht hast, oder? Eben auch aus klanglichen Gründen langweilen sich vielfach dicke Endstufen bei Zimmerlautstärke in diversen Hörräumen. Da spiegelt sich doch ein gesellschaftliches Thema wieder. Kein Mensch braucht ein Auto mit 100 und mehr PS, niemand einen PC der unter Last über 600W benötigt, kein Mensch einen 100cm Plasmafernseher oder BluRay-Player, Spielkonsolen und so weiter. Warum wirds trotzdem gemacht? Weil es ein Statussymbol ist, aus Spaß oder einfach weil es geht. Was ich damit sagen will ist, dass du sicher Recht hast wenn du das Thema Wirkungsgrad in Frage stellst. Wenn du das aber mal nur am Beispiel Hifi zuende denkst müßtest du mit Kopfhörern hören oder es ganz lassen. Einen besseren Wirkungsgrad wirst du nicht hinbekommen. Edit ... @mosquito: Deine Rechnung stimmt. Aber wie oft fährst du diese 90dB "Grundpegel"? Wieviel ist genug? - gufnu_reborg - 12.05.2009 Hi, Zitat:(Ich sehe meine Anlage als überdimensioniert an und im Grunde unvernünftig, das mal vorweg)Warum überdimensioniert? Du willst dir doch nicht deine Hochtöner durch clipping zerstören? So überdimensioniert ist das ganze doch normalerweise gar nicht, übliche starke Hifiverstärker haben vielleicht 150W an 8 Ohm das reicht bei manchen Boxen gerade mal für etwas über 100dB bei naher Entfernung. Wenn du noch 3m oder mehr weg sitzt wirds nicht besser. ![]() Überdimensioniert sind, in den allermeisten Fällen*, Endstufen die Rücklagen für Dauervollaussteuerung an 0,5 Ohm haben und davon bitte 1/4 im Klasse A Betrieb. Letzteres wird sowieso nicht benötigt, jedenfalls nicht wenn man einfach nur gut Musik hören will. Ich würd meine Heizkästen aber trotzdem nicht wegschmeißen einfach weils mein Hobby ist und ich weiss, dass mein Nachbar durch hundert Meter Auto fahren schon mehr Dreck verursacht hat als ich bei einem Tag Musik hören. Wenn du also Energie sparen und der Umwelt was gutes tun willst, dann gib dein Auto weg und kauf Möbel auf dem Flohmarkt (Transport mit Nachbars Kombi). ![]() mosquito schrieb: Zitat:Dann noch das Thema Bühne, Ortung usw. wie willst du eine E-Gitarre orten? Das ist ein Mono-Signal. Wo sollte das Keyboard stehen, auch nur ein Mono-Signal usw., da benötigst du schon eine "klassisches Orchester" (wenngleich es auch dort viele sch**ss-Aufnahmen gibt).Das kommt doch drauf an wie man die abnimmt. Wenn eine Geige elektrisch abgenommen wird (ja, prinzipiell wäre das möglich) ist das auch ein Monosignal oder entsprechende Instrumente wos Mikro 2cm Weg ist da ist nix mit großem Stereosignal-> alles künstlich nachbearbeitet. Nimmst du eine Black Metal Band entsprechend im Raum auf hast du da auch alles drin. Das wird nicht unbedingt gemacht, warum auch immer... wahrscheinlich wegen dem schnöden Mammon Ich weiss nicht wie das bei audiophilen Jazz ist aber mich würds nicht wundern wenn da der allergrößte Teil AUCH ein komplettes Kunstprodukt ist das aus vielen Monospuren dann zusammengefrickelt wird bis es passt, wenn der Tonmann gut ist merkt das "keine Sau". ![]() *Diverse Monster von Infinity, Apogee oder so sind halt Ausnahmen. Wieviel ist genug? - Micha-el - 13.05.2009 mosquito schrieb:Es ist beruhigend, wenn man bei 110 dB noch Reserven für 10-20 dB Dynamik hat. Hallo, deine Rechnung in allen Ehren, aber 80dB Wirkungsgrad sind in vielerlei Hinsicht problematisch und eigentlich für mich nicht relevant. Erstens wird kaum jemand 110dB hören mit diesem Lautsprecher, da er dann wohl bereits extrem fürchterlich klingt. Zweitens wird kaum jemand die benötigte Leistung stabil und ohne Verzerrungen parat haben. Drittens, selbst wenn der Sprecher das kann und die Leistung da ist, die Party grad läuft, idled der Amp den Rest des Jahres dahin und zieht trotzdem kräftig den guten Saft (Class A etc). Dass viele 80dB Lautsprecher unter den Leuten sind heißt ja nur, dass man Bass aus kleinen Gehäusen mit kleinen Chassis möchte bzw. billig an den Sound/an den Markt möchte, nicht (nur) dass diese laut hören möchten/können. Zudem liegt der geforderte Pegel in der Regel nicht so hoch wie hier oft geglaubt wird, sicher gibt es dynamische und weniger dynamische Aufnahmen, aber zum Beispiel die neueren Produktionen kann man eigentlich gar nicht laut hören (die letzten beiden Metallica-Scheiben etc) Es geht mir auch nicht in erster Linie um "unsere" Ansprüche an Hifi (die eines kleinen verrückten Kreises) sondern um die Wirkung die wir in den Foren erzeugen in denen sich der Ottonormaluser seine Informationen holt. Und hier ist halt, meiner Meinung nach eher die Rede vom großen Schwellkörper, wie eigentlich überall im Internet(?), da hier Selbstdarstellung angesagt ist. @Marcus S Natürlich gibt es IMMER Alternativen, wie gerade den Verzicht (ausschalten). Doch was für ein Argument soll das sein, das ist genauso wie einem Vegetarier vorzuwerfen, dass er Lederschuhe trägt und damit Ameisen zertritt beim Gehen. Weiterhin würde ich sagen, ES geht eben NICHT, das zu machen weil man MEINT es geht. Das ist leider die Perspektive der (Ingenieurs-)Wissenschaft und damit durch Lobbyarbeit und Berufspolitik, auch die Meinung des Gros der Gesellschaft, ist es deswegen richtig, Umwelt und Ressourcenfragen zu ignorieren... (genau das IST der Fall) Gruß, Micha Wieviel ist genug? - Marcus.S - 13.05.2009 Micha-el schrieb:... Ich sehe, wir sind da einer Meinung. Mein Post sollte mitnichten ein Gutheissen dieser Einstellung darstellen. Aber ich glaube, du misst unserem Kreis von Enthusiasten eine zu große Bedeutung zu wenn du sagst: Micha-el schrieb:... Das, was wir hier treiben interessiert doch den Ottonormaluser überhaupt nicht. Der kauft sich einen x.1-Reciever, hängt mini-Böxchen dran und ist glücklich damit. Zum Einsatz kommt das Ganze dann Samstags beim Filmabend. Von daher ... kein Problem. Ich sehe da auch kein "Schwellkörperthema". Zumindest ich sehe Angeberposts sehr selten und diese dann mit der entsprechenden Resonanz. Wieviel ist genug? - mosquito - 13.05.2009 ![]() Tja, ist es jetzt Ignoranz, Neid, Unkenntnis oder von jedem etwas? Ich kenne Leute, die hatten/waren mit einem 100Euro-Aldi-5.1-System (kurzfristig ) zufrieden. Warum kaufen Leute B&W für zig-tausend Euro?Warum kauft ein Porsche-Fahrer beim Aldi ein? Hier muß man ganz klare Trennlinien ziehen. Anspruch und Realisieren vs. egal, Hauptsache es kommt was heraus. Dazwischen gibt es eine Anzahl von Leute, die ihr eigenes Ding bauen, nach ihren persönlichen Wünschen. Es soll jeder nach seine Facion glücklich werden, so wie er es mag und wie er es will. Wieviel ist genug? - Grasso - 06.08.2015 Doppelpost. Die Forumssoftware schneidet alles hinter einem Kleiner-als-Zeichen ab. Wieviel ist genug? - Grasso - 06.08.2015 Ich hole das hier hoch, weil Klasse-D eine neue Entschuldigung für die alte Wattmanie zu sein scheint, und weil ich mich frage, wieso man überhaupt Klasse-D überall einsetzen muß. Für die meisten Schreibtischlautsprecher würde ein TDA2003 (Klasse-AB, Betriebsspannung kleiner gleich 18V oder kurzschlußfest kleiner gleich 16V, Last größer gleich 1,6Ohm, 45mA Ruhestrom) ausreichen. Wenn man 5-Watt-Autoradios ausgeschlachtet hätte, hätte man genug Chips für Brüllwürfel. Aber Brüllwürfel sind ja auch ausgestorben. Klasse-D für PA-Bässe kann ich verstehen, aber die Consumerware ist doch wahrscheinlich beschnitten (womit wir wieder bei den Pimmeln wären): Keine Überspannungsfilter (geht kaputt) und zu geringe Schaltfrequenz (ignoriert leise hochfrequente Klänge). Ach ja, passive Weichen sind oft besser als aktive. Aber die Selbstbauszene ist für die Industrie ein Segen, denn hier kann man Unausgegorenes teuer verkaufen. Wieviel ist genug? - JFA - 06.08.2015 Grasso schrieb:und weil ich mich frage, wieso man überhaupt Klasse-D überall einsetzen muß. Weil es besser ist. Zitat:zu geringe Schaltfrequenz (ignoriert leise hochfrequente Klänge). Kokolores. Da denkt doch schon wieder einer in digitalen Dimensionen. Class-D bzw. PWM ist eine rein analoge Modulation (die natürlich auch digital umgesetzt werden kann). Quantisierungsverzerrungen gibt es dabei nicht. Aliasing kommt vor, solange die Schaltfrequenz aber mindestens 10x Nutzfrequenz ist, gibt es damit keine Probleme. Und diese kleinen Chips liegen bei 400 kHz. Z. B. http://www.ti.com/product/TPA3132D2/datasheet Wieviel ist genug? - newmir - 06.08.2015 mosquito schrieb:Es ist beruhigend, wenn man bei 110 dB noch Reserven für 10-20 dB Dynamik hat. 30 dB: Flüstern, eigenes Atemgeräusch 35 dB: Blätterrascheln 40 dB: Im Wohnraum bei geschlossenem Fenster 45 dB: Wohnviertel ohne Straßenverkehr 60 dB: Unterhaltung (Einzelgespräch) 70 dB: Großraumbüro 85 dB: Mittlerer Straßenverkehr 95 dB: Schwerlastverkehr 100 dB: Presslufthammer 110 dB: Rock-/Popkonzert (mit einigem Abstand zur Bühne) 125 dB: startender Düsenjet in 100 m Entfernung 130 dB: Schmerzgrenze 140 dB: Düsentriebwerk in 25 Metern Entfernung Ne, ist klar .... wenn man regelmaessig die Schmerzgrenze erreichen will .....dann braucht man Reserven ... und schliesslich will jeder HifiFan die realistische Widergabe eines startenden Duesenjets im Wohnzimmer, oder etwa nicht .......
Wieviel ist genug? - XT4 - 06.08.2015 Zitat:Wozu so viel Leistung? Was soll das? Ist das ähnlich wie bei Autos oder Geschlechtsteilen? Gibt es im Heimgebrauch(!) die "halbwegs" objektive Notwendigkeit bei einem ~90dB Lautsprecher 3-stellige Wattzahlen bereit zu stellen? Wieviel Leistung benötigt wird lässt sich leicht berechnen. Oft wird dabei der Abstand zwischen Sitzposition und Lautsprecher vergessen. Da purzeln schon mal die db runter. Wirkungsgrad LS -Pegelabfall bei x Meter -Pegel für "Fun-Betrieb" -Dynamik +20db -Endstufe sollte mehr Leistung zur Verfügung haben als rechnerisch oben raus kommt - Stichwort Clipping Damit hast sehr schnell ein paar hundert Watt im Heimbetrieb zusammen. Kommt dazu, das Leistung heute keine Frage des Geldes mehr ist. Statussymbol kann ich keines erkennen, die Leute die mich besuchen wissen weder was das für Lautsprecher sind noch wie viele Endstufen dafür benötigt werden. Die haben auch kein Gefühl dafür wie hoch die Kosten sind. Ich erzähl das auch niemand. ![]() Mein Fazit: Leistung kann man nie genug haben
Wieviel ist genug? - newmir - 06.08.2015 Also theoretisch sinkt der Pegel mit der Entfernung stark.... Kugeloberflaeche. In normalen Wohnraeumen stimmt das aber nicht. Denn da gibt es begrenzende Waende und die reflektieren die Energie. Deswegen hat die Entfernung in Wohnraeumen einen wesentlich geringeren Einfluss. Was hier auch aussen vor bleibt ist der Wirkungsgrad der Lautsprecher. Ein Wirkungsgrad von 95db 1Watt/1Meter sollte kein Problem sein, fuer Leute die wirklich viel Lautstarke brauchen. Mit einem Wirkungsgrad von ein bischen mehr als 80db kann man sich seinen ueberdimensionierten Verstaerker natuerlich schoen notwendig rechnen. Die Kombination eines solchen Lautsprechers mit einem >1000 Watt Verstarker ist so sinnvoll wie ein Formel 1 Motor in einem VW Kaefer. Bei 95db 1Watt/1Meter macht das 110db mit 32Watt. Da kommt nix mehr drauf wegen Dynamik oder Funbetrieb (Die meisten Konzerte sind mir zu laut .... noch mehr soll FUN sein?). Weil die 110db auf dem Popkonzert sind auch nicht plus Dynamik sondern die obere Grenze. Also dass was der Verstaerker in der Spitze kurzzeitig abgeben muss ohne Clipping natuerlich. Rechnet noch was drauf fuer mehr als einen Meter Entfernung und wieder was runter ... weil wir reden hier ja nicht von Sinusleistung (ein guter Verstaerker kann kurzzeitig immer deutlich mehr auch ohne Clipping als die nominale Sinusleistung) ...... 1000 Watt Verstaerker fuer den Heimgebrauch sind wie Gelaendewagen zum Einkaufen und Supersportwagen fuer die Fahrt auf oeffenlichen Strassen. Statussymbole. Sprechen wir mal von den negativen Effekten. Ein Verstaerker mit 1000 watt braucht einen entsprechenden Verstaerkungsfaktor, damit man die Leistung auch nutzen kann. Genau mit diesem Faktor werden alle Stoerungen verstaerkt. Aber Supersportwagen sind im Alltag auch meistens nur unbequem und verbrauchen zu viel. Mein Fazit: Wer es braucht .... Wieviel ist genug? - XT4 - 06.08.2015 Zitat:Also theoretisch sinkt der Pegel mit der Entfernung stark.... Kugeloberflaeche. In normalen Wohnraeumen stimmt das aber nicht. Denn da gibt es begrenzende Waende und die reflektieren die Energie. Deswegen hat die Entfernung in Wohnraeumen einen wesentlich geringeren Einfluss. ......im Vergleich zum Freifeld ja. Aber das hab ich auch nicht gemeint. Passive und aktive Raumkorrektur + der eine oder andere Meter Abstand und schon ist das kein theoretischer Wert mehr. Es ging dabei ja auch um die Darstellung, das Leistung keine experimentelle Größe ist. Zitat:Die Kombination eines solchen Lautsprechers mit einem >1000 Watt Verstarker ist so sinnvoll wie ein Formel 1 Motor in einem VW Kaefer. Naja, ich sprach ja auch von hunderten und net von über tausend...! So manche Wirkungsgradangaben sollen ja auch schon mal mehr Wunschdenken der Marketingabteilung sein und weniger aus dem Meßlabor kommen......hab ich gerüchteweise gehört. ![]() Hauptsache ist doch, das sich jeder seine Anlage so zurechtzimmert, das sie zu ihm passt:prost: Wieviel ist genug? - krama1974 - 06.08.2015 Zitat:Wozu so viel Leistung? Was soll das? Ist das ähnlich wie bei Autos oder Geschlechtsteilen? Die technische Dimension zu beschreiben wird noch einigermaßen gelingen, das Thema hat aber auch eine moralisch-ethische und soziale Dimension (Energie- / Ressourcenverbrauch, Umweltschutz, Nachbarschaft, falls vorhanden). Wer bei der Erfüllung seiner Hifi-Bedürfnisse besonders "gut" rüberkommen möchte, muss das Minimalprinzip befolgen: LS mit hohem Wirkungsgrad sind da schonmal ein brauchbarer Ansatz. Ansonsten würde ich weniger den Freud bemühen, sondern eher Kant (Kategorischer Imperativ). RU :prost: Wieviel ist genug? - SNT - 06.08.2015 ich hab auch schon mal ein Klischhorn mit einem 6W Röhrenverstärker gehört. Am Ende des Vormittags waren 30W noch zu wenig....Allerdings in einem 50qm Hörraum mit mehr als 4 Meter Abstand zum Lautsprecher. Um wenn ich an so einige URPS denke so kann es gar nicht genug Spitzenleistung sein.... Wieviel ist genug? - JFA - 06.08.2015 newmir schrieb:Was hier auch aussen vor bleibt ist der Wirkungsgrad der Lautsprecher. Ein Wirkungsgrad von 95db 1Watt/1Meter sollte kein Problem sein, fuer Leute die wirklich viel Lautstarke brauchen. Wenn da noch Bass rauskommen soll, wird der aber schon ganz schön voluminös. Für Heimanwendungen reichen eigentlich 87 bis 90 dB/W (echte Watt, nicht 2.83V/4Ohm!) voll aus. 110 dB Spitze ist gut gewählt, davon 20 dB wegen Dynamik ab, macht 90 dB Durchschnitt. Was lehrt uns das? Der Verstärker braucht 2W Dauer- und 200W Spitzen-Leistung. Ernsthaft. Das reicht. Allerdings muss man "Spitzenleistung" genauer definieren. Klar sollte sein, dass die unverzerrt wiedergegeben werden soll. Das bedeutet für den Verstärker, dass er mit genügend Betriebsspannung betrieben werden muss. Wichtig ist noch: wie lange muss die Spitzenleistung aufrecht gehalten werden? 1 Sekunden? 10 Sekunden? Und wieviel Pause ist zwischen den Spitzen? Anhand dieser Parameter legt man dann eben das Netzteil aus (Trafoleistung, Siebung). In der Realität heißt das: der Verstärker bekommt 200W Dauerleistung. Warum? Weil niemand gesicherte Antworten auf diese Fragen hat. Und sich keiner erlauben kann, dass der Verstärker bei irgendwelchem komischen Musikmaterial abkackt, denn das gibt ein Riesengeschrei. Das ist das Problem mit Statistiken: es gibt Ausreißer, und die machen den meisten Ärger. Wieviel ist genug? - dominik - 06.08.2015 Ich habe schon alle Richtungen gehört und gebaut, nicht jeder kann ein riesieges 15Zoll Basshorn im Wohnzimmer verstecken , auch der 200l "Kühlschrank" findet nicht überall sein Plätzchen im Wohnzimmer. Auch wenn so etwas Wirkungsgradstarkes endlos geil (verzeiht mir den Ausdruck) an Endstüfchen mit Leistungen um die 100W klingt. Die bei mir im Horn verbaute PA Pappe war damit weit jenseits von irgendwelchen hörbaren Verzerrungen. Im Partiebetrieb wird sie ab und an mit 2kW beaufschlagt , dank 4,5Zoll Spule und über 30mm Wickelhöhe steckt Sie das dann auch noch locker weg. Pegeltechnisch dürften da im Hör- und Partyraum schon weit jenseit 120db bei rum kommen. Auf der anderen Seite steht der WAF freundliche 33x33x33cm Würfel mit ultraschwerer mega-Langhubpappe, bei dem verpuffen die 100W des Subwooferendstüfchens geradezu. Da darf es gerne für den Heimbetrieb der 1kW Block sein. Und für eine kleinere Party taugt das dann aber trotzdem nichts, weil immer noch viel zu leise. Oder das zukünftig bei mir geplante "Unter-Sofa-URPS"-Konstrukt, das dürfte trotz mehr als ausreichend Fläche nicht die 85dB Marke packen. Darum Leistungen im kW Bereich, nur damit aus miniaturisierten Lautsprechern auch noch ein bischen Pegel rauskommt. Auch wenn das der falsche Weg , im Sinne von möglichst wenig Verzerrungen, sein muss wird er doch zwangsweise von vielen beschritten werden müssen. Leistunsghunger "moderner" und "kompakter" Subwoofer ist eigentlich unermesslich, da gibt es etliche Gebilde die um und unter der 80dB/Watt Marke liegen. Warum nicht 1kW und mehr Leistung im Tieftonbereich, wenn damit der notwendige WAF erreicht werden kann. Immer noch besser als komplett ohne Spasspegel leben zu müssen. Wieviel ist genug? - nical - 06.08.2015 ja - theorie und praxis. ich glaub das alles gerne - und dass impulsspitzen saft verbraten auch. jedoch hatte ich in den rund 5 jahrzehnten meines hör-lebens viele LS und auch verstärker. die meisten LS zwischen 87 und 91 db, derzeit 89, die verstärker von 25W (nad) bis ca. 100W max. in der regel so um die 80W/rms/8ohm. bin althippie, hörte oft laut, ordentlich - auch meine kinder machten gerne party. 9h war meist schon gute zimmerlautstärke, über 10h wurds schon arg. und ich hatte in der regel räume um die 25qm oder drüber. auch orchesterwerke etc. brachten keine probleme mit sich. viell. bin ich ein holzohr. mein subwoofer (10" tml) läuft auf ca. 9h mit - drüber beginnt man ihn schon zu hören. hat ein 80w modul - was einigen wahrscheinlich nur ein müdes lächeln entlocken wird. ich seh für mich keine veranlassung, aufzustocken. was ich erlebt habe ist, dass minderwertige verstärker mit (zu) geringer leistung boxen - HT - killen können, wenn man beim aufdrehn unachtsam ist. ansonsten hatte ich nie probleme. gruß reinhard |