24.01.2018, 17:26
Hallöchen,
ich hole den Thread nochmal hoch....
Zum einen hat mich ein Nachbauer vor ein paar Wochen nach dem Weichenschaltbild gefragt. Den habe ich ihm per PN geschickt, möchte die Gelegenheit aber nutzen, den Plan auch hier im Thread zu veröffentlichen:
![[Bild: picture.php?albumid=189&pictureid=32568]](http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=32568)
Zum anderen habe ich mir einen neuen Sub gebaut. Der alte Sub mit zwei W69 war mir zu groß und wir haben ihn praktisch nie ausgefahren, da wir selbst Filme immer knapp über Zimmerlautstärke hören (ok, aufgrund des großen Dynamikspielraums im Heimkino wurde es bei Explosionen und Co auch schon mal lauter, aber der Sub war trotzdem unterfordet).
Also habe ich einen kompakteren Sub gebaut, den ich hinter das Sofa schieben kann und der trotzdem tiefer geht. Konkret ein Reckhorn D165 in ~15 Liter mit Passivmembran. Die von mir gemessenen TSP:
fs 25,7 Hz
Qes 0,242
Qms 4,42
Vas 21,23
Als Ansteuerung habe ich das Submodul eines - im Busch gefundenen (kein Scherz!) - Magnat-Sub verbaut. Dieses Modul hatte einen fest eingebauten Subsonic, der mir den Übertragungsbereich unnötig begrenzt hätte. Deswegen hat mein Bruder die Weiche kurzerhand überbrückt. Hier ein paar Bilder vom Messaufbau:
![[Bild: picture.php?albumid=189&pictureid=32962]](http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=32962)
...und von der Änderung:
![[Bild: picture.php?albumid=189&pictureid=32966]](http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=32966)
Ergebnis:
![[Bild: picture.php?albumid=189&pictureid=32961]](http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=32961)
rot: Eingangssignal, lila: Endstufen-Eingang vor Mod, blau: Ausgang erste OP-Stufe, grün: Ausgang zweite OP-Stufe, orange: Ausgang Endstufe nach Mod
Hier ein Bild vom Bau:
![[Bild: picture.php?albumid=189&pictureid=32960]](http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=32960)
Zu sehen sind die zwei Versteifungen, die auch die Seiten des Modul-Gehäuses (oben bzw. hinten) darstellen.
Fertig Aktivseite:
![[Bild: picture.php?albumid=189&pictureid=32964]](http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=32964)
Passivseite:
![[Bild: picture.php?albumid=189&pictureid=32963]](http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=32963)
Passivmembran von hinten:
![[Bild: picture.php?albumid=189&pictureid=32965]](http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=32965)
Um auf die erforderliche Abstimmfrequenz zu kommen sind die ganze Staubschutzkalotte und die Schwingspule kompett mit Heißkleber gefüllt (fast fünf Sticks), dazu kommt noch der aufgesetzte Metallring. Das Membrangewicht hat sich so um Vielfaches (vier oder fünf?) auf über 100 g erhöht. Deswegen habe ich auch auf den Ton-Feile-Pimp der Zentrierspinne verzichtet. Ich hatte die Befürchtung, dass die Membran zu stark durchhängt.
Dementsprechend sind die Verluste auch höher als es die AJ-Horn-Simulation für diese Abstimmfrequenz vorraussagt. Ein Rohr wäre bei Abstimmfrequenz knapp über 30Hz in 15 Liter aber viel zu eng oder lang geworden (was nicht nur die Verluste, sondern auch die Nebengeräusche erhöht hätte). Deswegen war die PM-Lösung alternativlos.
Ergebnis (über das Modul gemessen):
![[Bild: picture.php?albumid=189&pictureid=32954]](http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=32954)
Ich habe auf Dämpfungsmaterial verzichtet weswegen die Längsstehwelle bei 200Hz deutlich zu erkennen ist. Der Sub wird aber nur bis 80Hz betrieben.
Eine untere Grenzfrequenz von fast 30 Hz und vollen Pegel bis 33 Hz sind für einen 17er in 15 Liter beeindruckend. Noch beeindruckender ist aber, dass die Töne selbst bei Maximalhub wirklich überraschend nebengeräuschfrei wiedergegeben werden. Die Membran zerrt so stark am Gehäuse, dass dieses fast zu Tanzen beginnt.
In der Praxis ist der Bass tatsächlich spürbar tiefer als bei den W69 und klingt auch "größer". Man meint wirklich einen potenteren Sub zu hören. Zudem ist der Bass trotz der tiefen Grenzfrequenz ausreichend präzise und knackig und keinesfalls dröhnig oder lahm. Die Limits merkt man nur beim Pegeln. Und diese Limits kommen - trotz 8 mm X-Max - doch recht schnell. Hier sind einfach die Grenzen der Physik erreicht.
Trügerisch an der ganzen Sache ist die Tatsache, dass der Sub bis kurz vor Ende so klingt, als wenn er noch Reserven hat. Man nimmt keine Kompression oder Klirr oder Nebengeräusche wahr. Wenn man einen Blick auf die Membran wirft, erschrickt man aufgrund des Hubes. Die Membran scheint fast aus dem Gehäuse zu springen. Wenn man dann noch eine Schippe drauf packt, legt sich die Sicke der Aktivmembran in Falten und fängt an zu "knallen". Dieser Punkt kommt sehr abrupt. Die Passivmembran habe ich noch nicht ins Limit bekommen.
Für meinen Anwendungsbereich ist der Pegel trotzdem ausreichend. Als PC-Sub sicher auch. Für richtiges HiFi ist der Maximalpegel aber zu leise.
Gruß, Christoph
ich hole den Thread nochmal hoch....
Zum einen hat mich ein Nachbauer vor ein paar Wochen nach dem Weichenschaltbild gefragt. Den habe ich ihm per PN geschickt, möchte die Gelegenheit aber nutzen, den Plan auch hier im Thread zu veröffentlichen:
Zum anderen habe ich mir einen neuen Sub gebaut. Der alte Sub mit zwei W69 war mir zu groß und wir haben ihn praktisch nie ausgefahren, da wir selbst Filme immer knapp über Zimmerlautstärke hören (ok, aufgrund des großen Dynamikspielraums im Heimkino wurde es bei Explosionen und Co auch schon mal lauter, aber der Sub war trotzdem unterfordet).
Also habe ich einen kompakteren Sub gebaut, den ich hinter das Sofa schieben kann und der trotzdem tiefer geht. Konkret ein Reckhorn D165 in ~15 Liter mit Passivmembran. Die von mir gemessenen TSP:
fs 25,7 Hz
Qes 0,242
Qms 4,42
Vas 21,23
Als Ansteuerung habe ich das Submodul eines - im Busch gefundenen (kein Scherz!) - Magnat-Sub verbaut. Dieses Modul hatte einen fest eingebauten Subsonic, der mir den Übertragungsbereich unnötig begrenzt hätte. Deswegen hat mein Bruder die Weiche kurzerhand überbrückt. Hier ein paar Bilder vom Messaufbau:
...und von der Änderung:
Ergebnis:
rot: Eingangssignal, lila: Endstufen-Eingang vor Mod, blau: Ausgang erste OP-Stufe, grün: Ausgang zweite OP-Stufe, orange: Ausgang Endstufe nach Mod
Hier ein Bild vom Bau:
Zu sehen sind die zwei Versteifungen, die auch die Seiten des Modul-Gehäuses (oben bzw. hinten) darstellen.
Fertig Aktivseite:
Passivseite:
Passivmembran von hinten:
Um auf die erforderliche Abstimmfrequenz zu kommen sind die ganze Staubschutzkalotte und die Schwingspule kompett mit Heißkleber gefüllt (fast fünf Sticks), dazu kommt noch der aufgesetzte Metallring. Das Membrangewicht hat sich so um Vielfaches (vier oder fünf?) auf über 100 g erhöht. Deswegen habe ich auch auf den Ton-Feile-Pimp der Zentrierspinne verzichtet. Ich hatte die Befürchtung, dass die Membran zu stark durchhängt.
Dementsprechend sind die Verluste auch höher als es die AJ-Horn-Simulation für diese Abstimmfrequenz vorraussagt. Ein Rohr wäre bei Abstimmfrequenz knapp über 30Hz in 15 Liter aber viel zu eng oder lang geworden (was nicht nur die Verluste, sondern auch die Nebengeräusche erhöht hätte). Deswegen war die PM-Lösung alternativlos.
Ergebnis (über das Modul gemessen):
Ich habe auf Dämpfungsmaterial verzichtet weswegen die Längsstehwelle bei 200Hz deutlich zu erkennen ist. Der Sub wird aber nur bis 80Hz betrieben.
Eine untere Grenzfrequenz von fast 30 Hz und vollen Pegel bis 33 Hz sind für einen 17er in 15 Liter beeindruckend. Noch beeindruckender ist aber, dass die Töne selbst bei Maximalhub wirklich überraschend nebengeräuschfrei wiedergegeben werden. Die Membran zerrt so stark am Gehäuse, dass dieses fast zu Tanzen beginnt.
In der Praxis ist der Bass tatsächlich spürbar tiefer als bei den W69 und klingt auch "größer". Man meint wirklich einen potenteren Sub zu hören. Zudem ist der Bass trotz der tiefen Grenzfrequenz ausreichend präzise und knackig und keinesfalls dröhnig oder lahm. Die Limits merkt man nur beim Pegeln. Und diese Limits kommen - trotz 8 mm X-Max - doch recht schnell. Hier sind einfach die Grenzen der Physik erreicht.
Trügerisch an der ganzen Sache ist die Tatsache, dass der Sub bis kurz vor Ende so klingt, als wenn er noch Reserven hat. Man nimmt keine Kompression oder Klirr oder Nebengeräusche wahr. Wenn man einen Blick auf die Membran wirft, erschrickt man aufgrund des Hubes. Die Membran scheint fast aus dem Gehäuse zu springen. Wenn man dann noch eine Schippe drauf packt, legt sich die Sicke der Aktivmembran in Falten und fängt an zu "knallen". Dieser Punkt kommt sehr abrupt. Die Passivmembran habe ich noch nicht ins Limit bekommen.
Für meinen Anwendungsbereich ist der Pegel trotzdem ausreichend. Als PC-Sub sicher auch. Für richtiges HiFi ist der Maximalpegel aber zu leise.
Gruß, Christoph


).