Franky schrieb:Ich könnte ja mal ein Standard 18dB Filter für einen Hochpass eines Hochtöners implementieren und den Kuhl-Filter nennen und mich dann hinstellen und fordern das dieses Standard Ding als Funktion in DSP Systeme zu implementieren wäre. Einzugebende Parameter wären Trennfrequenz und Pegel. Feuer frei!
ok .... du hast es nicht verstanden .... was soll man dazu noch sagen ?
... und ja, es funktioniert in der Praxis hervorragend! Voraussetzung ist die hinreichend genaue Messung von fc und qtc der fertigen linken und rechten Box, denn da gibt es durchaus Unterschiede. Linkwitz führt selbst an, daß die Lösung bei hohen Leistungen etwas abdriftet (Erwärmung der Schwingspule, Verschiebung von fc und qtc), nichtsdestotrotz in der Praxis aber sehr gut funktioniert. Übertreiben darf man es natürlich nicht. Einen 13-er im geschlossen Gehäuse auf 40 Hz runterprügeln geht halt nicht. Mit einem guten 17-er ist das aber kein Ding.
Mein (hifiakademie-) DSP hat die LT integriert. Bei anderen dsps (z.B. minidsp) kann man das durch direkte Eingabe der Biquad-Parameter hintricksen. Ich finde es praktischer, wenn die Funktion schon im dsp drin ist.
Natürlich kann man ähnliche Ergebnisse auch anders erreichen. Franky bist du Ingenieur? Die machen es immer anders ...
06.03.2019, 05:15 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.03.2019, 05:27 von Kalle.)
Uibel schrieb:Natürlich kann man ähnliche Ergebnisse auch anders erreichen. Franky bist du Ingenieur? Die machen es immer anders ...
Moin,
ich halte Frankys Lösung für sehr praxisgerecht:ok:. Allein der Aufwand zuerst die notwendigen Daten zu messen, um dann die Transformation starten zu können, ist doch sehr praxisfremd und realitätsfern, also heute nur was für Theoretiker und nicht ausgelastete Beamte:p. Die hervorragenden Leistungen des Herrn Linkwitz möchte ich keinesfalls dabei schmälern. Er hat schon in grauer Vorzeit sehr viel Grundlagenarbeit geleistet und uns alle daran teilhaben lassen, ein begeisterter Idealist:thumbup:.
Dabei möchte ich darauf hinweisen, dass die mathematischen Modelle, die physikalisch zur Zeit messbaren Vorgänge nachzuempfinden, immer nur unvollkommen sind und sein können. Anderseits lassen mathematische Denkmodelle Physiker gezielt suchen, eine Symbiose. CERN verblüfft teilweise täglich. Einstein läßt grüßen.
Aber so weit braucht man gar nicht zu gehen, allein die Ausbreitung des Lichtes brauchte schon je nach Vorgang zwei konträre Modelle bevor man sie endlich mit modernen Mitteln zu einem gemeinsamen Rechenmodell zusammenfassen konnte. Dabei hat die Menschheit von Beginn an nichts anderes gemacht als das Licht zu betrachten und versucht es zu verstehen.
Also laßt uns in aller Ruhe eine Kerze anzünden, dem Feinstaub, den karzinogenen Kohlenwasserstoffverbindungen und dem NOx zum Trotz und dem Flackern des Lichts wie ehedem nur heute nach unseren Bassimpulsen beobachten. Wie auch immer.
Kalle schrieb:Allein der Aufwand zuerst die notwendigen Daten zu messen, um dann die Transformation starten zu können, ist doch sehr praxisfremd und realitätsfern
Eine Impedanzmessung ist aber auch wirklich ein großer Aufwand.
"Ich könnte ja mal ein Standard 18dB Filter für einen Hochpass eines Hochtöners implementieren und den Kuhl-Filter nennen und mich dann hinstellen und fordern das dieses Standard Ding als Funktion in DSP Systeme zu implementieren wäre. Einzugebende Parameter wären Trennfrequenz und Pegel. Feuer frei!"
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- soweit ich das in Erinnerung habe, hat SL sowas nie gefordert.
- ein 18dB-Filter mit deinem Namen hätte die gleiche Berechtigung wie Bessel, Butterworth, Tschebyscheff, ... sofern du eine passende Theorie dazu veröffentlichst und diese allgemein als nützlich angesehen wird. Es sind in der Regel die Anwender die solche Namen sehen wollen, nicht die Erfinder.
ich bin gerade erst auf den Thread gestoßen und habe ihn erst mit Verwunderung und dann mit immer mehr Unverständnis gelesen. Mein Bild, das ich von einigen der Beteiligten habe, werde ich wohl revidieren müssen.
Wie kann man nur mit soviel Ignoranz, eine sehr elegante Filterschaltung, die ich übrigens bei all meinen Entwicklungen bisher mit großem Erfolg eingesetzt habe, als Humbug darstellen und kaputt reden wollen. Ich schließe mich meinen Vorrednern an, die gesagt haben, wer so argumentiert, hat die Funktion dieses Filters überhaupt nicht verstanden. Denen, die keine Nachrichtentechniker sind, sei verziehen, aber dann sollten sie sich auch bitte aus der Diskussion heraushalten. Glauben hat in der Physik nichts verloren.
Ich kenne zur Zeit kein anderes Filter, mit dem ich, nach einer einmaligen Messung von Qtc und fc des Chassis, diesem eine fast beliebige neue Güte Qtc und fc zuweisen kann. Damit lassen sich Chassis aller Frequenzbereiche über ihren Arbeitsfrequenzbereich hinaus linearisieren, was bekanntlich eine Voraussetzung für saubere Phasenverläufe im Bereich der Trennfrequenzen zumindest bei Aktiv-Lautsprechern ist.
"Auf Filter die dann anderem nicht mehr zur Verfügung stehen.
Jedes DSP ist begrenzt. Verheize ich was steht es anderem nicht mehr zur Verfügung."
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das ist so nicht ganz richtig. Im dsp sind BiQuad-Blöcke die vom Userinterface her mit den Parametern versorgt werden. Wie der Filter im Userinterface heißt oder ob es dort noch einen mehr gibt hat mit dem dsp-Block nichts zu tun.
Man könnte sogar den umgedrehten Weg gehen und Höhenregler, Bassregler, EQ, ... im Userinterface wegzulassen um von Anwender zu fordern, mit den geeigneten Einträgen im LT-Filter exakt das gleiche zu erzeugen (also die gleichen ai und bi für den BiQuad-Block). Sehr anwenderfreundlich wäre das kaum. Von daher halte ich es für nützlich, dem Anweder im Userinterface die Begriffe zu geben die er kennt um sie dann auf die ai und bi umzusetzen selbst wenn dadurch (im Userinterface, nicht im dsp) einge Bezeichnungen fast retundant sind.
Hier eine Simulation eines LT-Filters:
[ATTACH=CONFIG]48089[/ATTACH]
Der einzige Unterschied zu einem normalen Bass- Höhenregler besteht darin, dass man die Güte in den beiden Knickstellen getrennt einstellen kann.
Wenn man die beiden Frequenzen beim LT-Filter identisch, nur die beiden Güte-Werte unterschiedlich setzt, erhält man einen EQ.
In allen Fällen sind es im dsp lediglich die Parameter eines einzigen BQ-Blockes die unterschiedlich sind. Der eigentliche Unterschied sitzt im Userinterface und in der Denkweise des Anwenders.