FoLLgoTT schrieb:Es reicht eine Verzögerung und ein Allpass. Die Verzögerung wird auf die Laufzeit zwischen vorderem und hinterem Treiber eingestellt. Der hintere Treiber bekommt einen Tiefpass bei z.B. 250 Hz und der vordere einen Allpass bei derselben Eckfrequenz und gleicher Güte.
Kann man so machen. Ein Butterworth-Tiefpass 2. Ordnung erzeugt bei Trennung 250 Hz unterhalb seiner Eckfrequenz ca 0.9 ms Verzögerung durch seine unvermeidliche Gruppenlaufzeit. Das entspricht bei Normalbedingungen ca. 30 cm Wegstrecke für den Schall. Das rückwärtige Chassis müsste also diesen Abstand haben und verpolt sein, dann hätte man eine Nullstelle nach hinten. Da braucht es keine extra Verzögerung und Allpass.
Edit: der Kardioid wird dann natürlich erst deutlich unterhalb 250 Hz voll ausgebildet sein, so ca 170 Hz
Die Verzögerung wird spannend, wenn man kardioid bis zu höheren Frequenzen möchte. Dann wird die Wegstrecke kleiner und das ist dann eventuell nicht mehr praktikabel. Bei 450 Hz wären es z. B. noch ca. 17 cm, da kann es konstruktiv notwendig werden, eine zusätzliche Verzögerung einzubauen. Das geht dann aber nicht per Allpass, weil dann die Summation nach vorne nicht mehr passt.
Der Allpass für das vordere Chassis wird interessant, wenn man z. B. im Bass nicht auf Maximalpegel verzichten will und den Kardioid auf Frequenzen z. B. oberhalb 100 Hz beschränken will. Dann braucht es für das rückwärtige Chassis einen Hochpass, und dessen Phasendrehung müsste beim vorderen Chassis durch einen Allpass ausgeglichen werden.