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Desktop Open Baffle mit Sub-Unterstützung
#1
Lange angekündigt und beinahe schon vergessen...Big Grin...werd ich mich mal an die Doku zu meinen kleinen OBs machen, und auch zu der Sub-Unterstützung, die bei Peters Scheunenfest als notwendig für größere Räume erkannt wurde. Aber first things first...

Nachdem ich mich als blutiger Anfänger vor allem auf Breitbänder und TMLs, TQWTs, u.ä. gestürzt habe und begeistert war, keimte nach meinem Center-Projekt der Wunsch nach einer anderen Bauform. Da ich über die Forenbox schon mit einer geschlossenen Mehrweg-Kiste Tuchfühlung aufgenommen hatte und mein Bedarf an quaderförmigen Lautsprechern erst einmal gestillt war, las ich mich im englischen Forum ein wenig in die offenen Schallwände ein. Anfangs Confused, dann :denk: und später :w00t: wurde mit ein wenig :dont_know: der Plan gefasst, meine Breitbänder neben dem PC zu ersetzen und auf Andis (gainphile) Arbeit aufzusetzen, da ich ihn, falls ich mich in eine Sackgasse verrenne, einfach hätte fragen können.
Die Bestückung entnahm ich seinen S11s, die Maße für die Schallwand wurden mit Edge selbst ermittelt - auch weil ich die rückwärtige Abstützung etwas anders machen wollte und meine Designvorstellung der Schallwand ein wenig von der Vorlage abwich.
Jetzt muss ich vielleicht noch ergänzen, dass ich mich meist erst mit einem ansprechenden Ergebnis zu :rtfm: und drögenden Theorielesungen überreden kann, sonst hätte ich mir zu der Bestückung vielleicht eine Alternative überlegt. Doch was nicht ist, kann ja noch kommen...

Als "Tweeter" wurde der Tangband W3-1364s verwendet. Mit den TB-Bambustreibern habe ich gute Erfahrungen mit meinem Center gemacht, daher war das für mich i.O.

[Bild: picture.php?albumid=622&pictureid=11601]
...etwas staubig... :o

Als "Woofer" kommt der SEAS L22RNXP zum Einsatz, der imho rattenscharf aussieht, theoretisch auch bis 2 kHz spielen könnte und im Nahfeld und kleineren Räumen auch ohne Sub auskommt.

[Bild: picture.php?albumid=622&pictureid=11602]
...und wieder Staub...:o

Und so sieht das dann in Summe aus...

[Bild: picture.php?albumid=622&pictureid=11603]

Ich greife schon mal etwas vor, da ich die Messreihe in einer Abwandlung der DOBs (Desktop Open Baffles) durchgeführt habe. Da ich den Sub nicht einfach nur für "im Raum aufgestellt" bauen wollte, habe ich ihn als Unterbau für die DOBs konzipiert und so eine Nutzung als 3-Weger probiert Cool. Und das wirkt dann so...

[Bild: picture.php?albumid=622&pictureid=11604]

In dieser Aufstellung wurden die Messreihen aufgenommen. Dazu noch eine Anmerkung: Ich nutze das Mic von Kirchner-Elektronik. Das soll im wichtigen Bereich hinreichend genau arbeiten. Mein Ohr sagt, dass die Ergebnisse recht ordentlich sind, aber ich werde das nochmal mit einem kalibrierten Mikro gegenmessen, wenn das Wetter besser ist Smile.

Aufgrund der fortgeschrittenen Stunde ein Teaser...weiter geht es morgen :p .

[Bild: picture.php?albumid=622&pictureid=11605]

Der Aufwand, die Treiber mit dem DSP dahin zu bringen, hielt sich in Grenzen. Mit minimaler Gain-Anpassung und korrekt gesetzten Trennungen war die Ankopplung "Tweeter" zu "Woofer" ziemlich simpel. Ein minimal behandelter Sub im Nahfeld gemessen scheint da einfach integrierbar zu sein, doch dazu morgen mehr Wink.
Grüßle Sven
Hört "And I raise my head and stare into the eyes of a stranger" mit seinen DOBs
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#2
Hallo Sven,

die kleinen hatten mir ja schon bei Peter richtig gut gefallen. Mit dem zusätzlichen Subwoofer machen die sicher viel Freude. Auch die Bestückung finde ich gut. Was du vielleicht nochmal probieren könntest, ist die Schallwand nach oben spitz zulaufen zu lassen, wie es Rudolf in seinem pdf zur Dipol Schallwand vorschlägt. Der Abstand zwischen TMT und Breitdänder dürfte in dem Fall imho sogar ein wenig größer sein, da du ja vermutlich relativ tief trennst.

Viele Grüße,

Alex
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#3
Zum 2. Teil des Bauberichts (nun ja, "Bau" nicht unbedingt...Brett zusägen und 2 Löcher reinnagen ist nicht abendfüllend Big Grin)...

Ich musste die Simulationen nochmal machen, da die "alten" Dateien verschwunden sind. Wahrscheinlich beim Umzug der Daten aufs NAS "ausgemistet" Rolleyes.

Die Simulation der DOBs

EDGE kennt quasi jeder, der mit Schallwänden schon mal zu tun hatte...oder nicht Cool? Egal, jedenfalls sind meine DOBs ja für den Schreibtisch ausgelegt, also musste ich mit einer Spiegelschallquelle arbeiten. Ziel war es, die erste Auslöschung in den Bereich nahe oder über die Trennfrequenz zu schieben. Ich hatte erst vor bei 2 kHz zu trennen, entschied mich aber dann für 1,5 kHz. Der SEAS strebt dann langsam wieder gen Boden vom Schallpegel und der Tangband kann locker etwas tiefer getrennt werden.

[Bild: picture.php?albumid=622&pictureid=11638]

Wie man gut sieht, geht der Entwurf in die richtige Richtung. Da die Lautsprecher etwas angewinkelt steht, wird die Auslöschung etwas später stattfinden, somit passte der erste Ansatz.
Der Tangband ließ sich leider nicht ganz so schön simulieren. Aber der Vollständigkeit halber auch hier die Simu mit EDGE.

[Bild: picture.php?albumid=622&pictureid=11639]


Rudolf hat auf seiner Seite einen tollen Link, der die Berechnung von Open Baffles als Trick in Boxsim beschreibt. Also flugs die Werte der Treiber reingehackt und mit 1,5 kHz LR4 theoretisch getrennt. Ergebnis:

[Bild: picture.php?albumid=622&pictureid=11640]

Manche Ergebnisse kann ich noch nicht nachvollziehen...aber ich möchte mich auch nicht sklavisch den Simulationen ergeben. Zumindest fand ich in dem Schrieb keinen Punkt der mir ein "Machs nicht" entgegenschrie Big Grin. Also wurden die Treiber geordert und die Späne flogen.

Den Bau beschreibe ich jetzt nicht. Das Ergebnis ist im ersten Post sichtbar (vielleicht gibts demnächst noch ein Bild von hinten), und der Bau an sich ist nicht sonderlich spannend (nur ein wenig spanend Wink).

Messungen die 1.

Ich gebe zu, dass ich die DOBs nochmal auf dem Tisch messen muss, aber in dem Aufbau aus dem ersten Post entstanden folgende Messungen:

Die Impedanz der Dayton-Treiber im Sub. Leichte Unterschiede zwischen dem unteren und dem oberen Treiber, aber ansonsten nichts Unerwartetes. Dies schonmal vorab, dann sind die Impedanzmessungen wenigstens beisammen.

[Bild: picture.php?albumid=622&pictureid=11641]

Der SEAS L22RNX/P

[Bild: picture.php?albumid=622&pictureid=11642]

Und - last but not least - der Tangband W3-1364s

[Bild: picture.php?albumid=622&pictureid=11643]

Und nun die ersten Frequenzgangmessungen. Erstmal alle Treiber über den kompletten Frequenzbereich, ungefiltert und noch nicht mit dem DSP behandelt. Mikro 1m entfernt, Messhöhe 1m (zwischen TB und SEAS).

[Bild: picture.php?albumid=622&pictureid=11644]

Dann mal die ersten Trennungen mit LR4 eingefügt und wieder gemessen. Zudem wurde der SEAS 6db und der Tangband 2dB leiser gemacht (aufmerksame Betrachter werden sehen, dass im Bild beim TB 6dB steht, die Kurve ist aber tatsächlich mit -2dB gemessen Wink ).

[Bild: picture.php?albumid=622&pictureid=11645]

So...das muss für den zweiten Tag genügen. Mehr gibts morgen. Mein Belohnungsbierchen wartet Big Grin.

Mir fällt gerade auf, dass Tangband die Bambustreiber von der Webseite genommen hat Sad. Ich hoffe, dass es da eine neue Generation geben wird. Die Treiber waren echt gut...
Grüßle Sven
Hört "And I raise my head and stare into the eyes of a stranger" mit seinen DOBs
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#4
Ich hatte gehofft, heute mal weiter messen und schreiben zu können, aber leider lässt mich mein System im Stich.
Die Ergebnisse sind nicht reproduzierbar und die Messung am Hörplatz ist leider mit :denk: und :dont_know: überfrachtet. Was ich an F-Gang-Kurven heute gesehen habe ist Confused.
Daher muss ich die Dokumentation leider erst einmal etwas "verschieben". Wann ich Zeit (und Lust) habe, den Problemen auf den Grund zu gehen, weiß ich noch nicht. Heute bin ich jedenfalls kurz davor, das Messequipment dem Erdboden gleich zu machen :mad:.
Grüßle Sven
Hört "And I raise my head and stare into the eyes of a stranger" mit seinen DOBs
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#5
Vielleicht noch als Ergänzung. Die Messung von heute habe ich angehängt. Egal, was ich versucht habe (umstellen, LT, Low Shelf, etc.), die Messung blieb unter 300 Hz wie festgenagelt. Oben drüber war es kein Problem Einfluss zu nehmen Confused. Werd morgen wieder mit dem Laptop messen...das scheint besser zu funktionieren.

Ach ja, die Messung ist ohne Sub...allerdings ist durchaus Bass vorhanden, nur irgendwie nicht messbar (hörbar schon Confused ).


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Grüßle Sven
Hört "And I raise my head and stare into the eyes of a stranger" mit seinen DOBs
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#6
Hallo zusammen,

mehrere Antworten haben sich aufgetan. Als erstes habe ich mir ein neues (gebrauchtes) Messsystem zugelegt, weil ich meinem ja nicht mehr getraut habe Smile.
Nach dem Probemessen habe ich mich mal wieder über den hörbaren Bass gewundert, den ich aber nicht gemessen habe, bis ich die Hörposition nachgemessen habe. Ein paar cm Unterschied und schon sah der Messschrieb deutlich unterschiedlich aus - soviel zu Raummoden. Auch im Nahfeld kann das also sehr kritisch werden, daher werde ich die Trennfrequenzen zum Sub nochmal überdenken :denk: . Auf jeden Fall geht es dieses Wochenende weiter. Ich bin wieder motiviert :w00t:.
Grüßle Sven
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#7
So, heute gibt es nun wieder etwas zu berichten.

Ich habe mich gestern endlich motivieren können, alles aufzubauen und am Hörplatz im Arbeitszimmer zu messen. Nachdem nun die Messung auf dem Schreibtisch in einem akustisch nicht unproblematischen Raum keine perfekten Ergebnisse erwarten lässt, war ich trotzdem gespannt, worauf ich mich da eingelassen habe.
Als erstes habe ich in der Mitte des Raumes eine Messung bzgl. Nachhallzeit gemacht, Mikro nach oben gerichtet (s.u.). Das Ergebnis war nicht sonderlich erquickend. Damit lässt sich eigentlich nicht wirklich '"genau" messen. Daher habe ich die Kurven auf 1/3 Oktave geglättet, um die Tendenzen erkennen zu können.
Als erstes habe ich einen Lautsprecher auf Achse gemessen und "abgestimmt". Viel musste ich da nicht anpassen, aber es war ja schon in den ersten Beiträgen zu erkennen, dass sich der SEAS und der TB gut ergänzen. Man sieht es im Bild recht gut, dass ich den Anstieg des TB mit einem High-Shelf abgepuffert habe, sowie an wenigen Stellen jeweils mit einem Peak eingreifen musste. Also alles einfache Funktionen. Man könnte den Seas in Summe noch 0,5 db absenken, aber das ist imho jetzt nicht sooo schlimm.
Als nächstes habe ich eine Nahfeldmessung vom SEAS gemacht und ihn an den gefilterten F-Gang angefrickelt. Im Nahfeld macht der Seas ein f3 von etwa 70 Hz. Das ist bei einer Box, die auf dem Tisch steht, schon recht ordentlich. Ich frag mich, wie der Treiber wohl in einem Gehäuse funktioniert und wieweit man ihn zu mehr Tiefgang unterstützen kann :denk: ?
Egal...danach habe ich die zweite Box mit dazugenommen und das Mikro auf die Hörposition gebracht. Vorher mal kurz Jamiroquais "Rock Dust Light Star" reingelegt...und gewundert. Da fehlt was...
Gemessen und tatsächlich: Neben dem erwarteten Abfall der Höhen (die DOBs stehen bei mir parallel zur Wand und der Winkel zu meinem Ohr liegt bei etwa 20°) zeigte sich eine Badewanne zwischen 600 Hz und 2 kHz von etwa 4 dB. Das hört man dann schon deutlich.
Die Badewanne und den Höhenabfall habe ich etwas kompensieren können. Ich persönlich empfinde den Abfall der Höhen als durchaus angenehm für das Ohr. Zudem lässt sich der Verlauf durch simples Anwinkeln zum Hörer auf den eigenen Geschmack anpassen. Ich denke, als kompakter Dipol auf dem Schreibtisch ist das Teilchen schon gar nicht mal schlecht Smile .
Nun kam ja in Peters Scheune das Problem mit dem fehlenden bzw. verschwindenden Bass auf. In so einem Luftvolumen tut sich der "kleine" Seas halt verdammt schwer, des Zeug anzuregen. Daher gibt es als "Unterbau" den N-Dipol-Sub dazu. Damit könnte man die DOBs auch als Standbox ins Wohnzimmer transferieren. Im Arbeitszimmer steht der Sub in meinem Rücken und unterstützt "mono" die beiden Kleinen. Als Trennfrequenz habe ich mich mittlerweile auf 100 Hz eingeschossen. Das hört sich schon ganz ordentlich an. Bei 120 Hz wäre auch eine interessante Stelle gewesen, aber da "klingt" es im Raum ziemlich dröhnig. Im letzten Bild kann man die Nahfeldmessung des Subs sehen. Ich hab die Messungen einfach mit "+" aneinandergeklebt, was natürlich nicht ganz stimmt. Der Sub verschiebt den F-Gang doch ein gutes Stück in tiefere Bereiche. Mich würde jetzt mal eine "Freifeldmessung" als Standbox interessieren. Die "Standbox" habe ich mal angehängt als Bild.
Das wars erstmal von meiner Seite. Ich bin für Anregung und Kritik offen, schließlich bin ich ja noch ein totaler Rookie Cool.


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Grüßle Sven
Hört "And I raise my head and stare into the eyes of a stranger" mit seinen DOBs
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#8
So, eine kleine "Verbesserung" habe ich noch gefunden. Bei 14 Hz habe ich dem Sub einen LR4-Hochpass spendiert. Damit kann ich ihn lauter spielen lassen, kann das Low-Shelf noch ein bisschen aggressiver gestalten und in Summe klingt das deutlich sauberer und weniger dröhnig.
Zudem habe ich einer Raummode bei 45 Hz einen negativen Peak gegönnt, jetzt ist es deutlich besser Big Grin.
Grüßle Sven
Hört "And I raise my head and stare into the eyes of a stranger" mit seinen DOBs
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