Spulenfragen zur HobbyHifi Wildcard LT

[impact]

Hallo,
ich habe in meiner Sammlung sehr sehr kleine Spulen (siehe Anhang), die ich gerne für die Wildcard LT einsetzen würde. Die Induktivitätswerte passen.

Es geht um diese Positionen:

im Tiefton: LC-Glied, angegeben ist eine Luftspule mit 0,27mH und 0,7mm Draht. Diese würde ich gerne durch die kleinen Blechkernspulen ersetzen. Sind Widerstand und Bauart hier wichtig ?

im Hochton: LCR-Glied, angegeben ist eine Luftspule mit 0,39 mH und 0,7 mm Draht. Diese würde ich gerne durch die kleinen Luftspulen ersetzen, die statt einem 0,7mm Draht eher einen 0,5er Draht oder weniger besitzten. Auch hier die Frage: sind Widerstand und Bauart an dieser Position wichtig ?


Würde mich über eure Einschätzung freuen!

Gruß,
Impact

[P.A.M]

Hat der Blechkern einen Luftspalt ?

Edit: Habe gerade mal nachgesehen in der 2008er HH. Für L5 kannst du problemlos deine 0,39mH nehmen wenn du R4 entsprechend verkleinerst. Miss doch mal den DCR und vergleiche was eine 0,7er so an DCR hat. Den Unterschied ziehst du von R4 ab und verwendest dann den nächsten verfügbaren Widerstand.

Das Blechkernteil ist fraglich. Wenn der in die Sättigung kann das durchaus hörbar werden. Die Wildcard braucht mit ihren 80 dB schon etwas Power

[impact]

Bin nicht sicher was die genaue Definition von einem Luftspalt ist....
Habe daher einen der Blechkerne auseinandergefriemelt und das Foto davon angehängt.

Ab welcher Leistung könnte es kritisch werden ? Lässt sich das sagen ?

[P.A.M]

Also Luftspalt hat der Kern dem Bild nach keinen
Luftspalt heisst, dass der magnetische Pfad im Ferromagnetischen Material (hier das Weicheisen) nicht geschlossen ist. Meistens ist dann die Mittellasche etwas kürzer.

Hier mal ein Bild zweier typischer Ferritkerne:


Der linke hat einen Luftspalt, da seine Innenschenkel nicht komplett bündig abschließen, der Rechte nicht.

Was und Wozu das ganze ? Tja, da könnte ich nun ewig schreibe oder dir ein Buch empfehlen.
Aber mal kurz gefasst: Ein Ferromagnetischer Spulenkern hat eine höhere Permeabilität µ als Luft. Er "leitet" magnetische Feldlinien besser. Das heisst dass bereits ein viel schwächeres magnetisches feld H ausreicht um eine gleich große Flussdichte B zu bekommen als wenn eine Luftspule (µ=1) verwendet wird:

Das sieht also nach einem völlig linearem Gesetz aus. Tragen wir die Feldstärke H auf der x-Achse auf und die Flussdichte B auf der y-Achse zu gibt das eine Gerade mit genau der Steigung von µ.
Und das beklommen wir auch !

Aber wie du siehst gibt es ein Problem. Ab einer gewissen Magnetisierung durch das äußere Feld ändert sich die Flussdichte kaum noch und µ nimmt schlagartig ab. Das ist die Sättigung.
Sieht man auch schön hier:


Der Lufspalt mildert dieses Verhalten nun etwas ab, es ergibt sich eine Kurve irgendwo zwischen Luftspule und Eisenspule.

Du musst also sichergehen, dass die Indultion nur so groß wird, dass die Magnetisierung nicht auf gefährliche Werte steigen kann.

Dazu müsste man aber um wirklich gute Ergebnisse zu erhalten das Ding durchmessen und die Frequenzweiche durchsimulieren welche Ströme bei jener Spule auftreten.

Es bleibt zu sagen, dass du mit einer gekauften Luftspule um längen sicherer bist. Deine Spule ist nunmal winzig. Diesem Kern traue ich wirklich kaum etwas zu. Vielleicht im Hochtonzweig brauchbar, im niederfrequenten Zwei aber zweifelhaft.

[impact]

Ok, vielen Dank für die ausführliche Erklärung!

[impact]

So was hier geht bestimmt nicht. Aber warum eigentlich ? RDC passt, Induktivität passt. Strom ist mit 4A angegeben. Falls das der Sättigungsstrom ist sollte das doch eigentlich ausreichen ???

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