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Hi Joachim,
wie praktisch, dass der Hörprozess NICHT von der Sichtweise auf den Hörprozess abhängig ist 
Wie du etwas siehst ist deine Sache, wie es funktioniert eine andere. Für mich ist es extrem hilfreich wenn ich die Dinge sehe wie sie sind, unabhängig davon wie ich sie gerne hätte. Schöntrinken liegt mir nicht.
Du zielst penetrant auf irgendwelche "Auflösungen" im us-Bereich, völlig egal welche Hinweise du dazu erhälst. Wenn du das haben willst dann lege dir den genannten Ultraschallgeber zu oder kauf dir einen Diamanthochtöner, einen Ionenhochtöner .... und stelle fest, dass es nicht so klingt wie ein Manger. Der MSW klingt so weil er innerhalb des Audiobandes seine Eingenheiten hat, dazu bedarf es keiner us-Thesen.
Es gibt 3 wichtige Eigenschaften
- den komplexen Frequenzgang auf Achse
- das nichtlineare Verhalten
- das Abstrahlverhalten
Damit ist ein Lautsprecher mit hinreichender Genauigkeit beschrieben. Ob dir das gefällt oder nicht ist KEINE Eigenschaft des Lautsprechers.
- Wenn man einen mehr oder weniger reflexionsfreien Raum benutzt, dann ist das Abstrahlverhalten egal
- Wenn das Konstrukt ausreichend linear ist, dann spielen die nichtlinearen Eigenschaften keine wesentliche Rolle
- Wenn man dann den komplexen Frequenzgang auf Achse per dsp entzerrt, dann "klingen" alle Lautsprecher unter diesen Bedingungen im Rahmen der Möglichkeiten gleich.
Der MSW ist ohne Entzerrung nicht linear, aufgrund seiner Eigenschaften sollte man ihn auch nicht vollständig linearisieren.
Der MSW hat relativ hohe nichtlineare Eigenheiten, mit einer eher hohen Trennung (z.B. 300Hz) kann man ihm helfen.
Der MSW hat ein anderes Abstrahlverhalten als der Mitbewerb.
Das ist die Würze die ihm so einmalig macht und die manchen schmeckt und anderen nicht.
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Zitat:das eben die zeitliche Auflösung des Hörsinns im Bereich von Mikrosekunden liegt
Es gibt in der Psychoakustik das Phänomen der zeitlichen Verdeckung/Maskierung. Das kann man sich so vorstellen: Spiele ich dir einen lauten Ton vor und einige Millisekunden später einen leiseren, wird der leisere nicht wahrgenommen, vom lauteren verdeckt.
Das Interessante ist: Das funktioniert auch "rückwärts", also quasi nichtkausal! D.h: Spiele ich dir einen Ton vor und einige (bis zu 10) Millisekunden später einen lauteren Ton, so wird wiederum der leisere Ton verdeckt. Und das, obwohl er früher an deinem Ohr ankam!
Man erklärt sich das damit, dass lautere Impulse (und damit stärkere Aktionspotentiale) von den Nerven schneller geleitet werden. Somit kann der lautere Ton vor dem leiseren beim Gehirn ankommen, auch wenn er erst nach dem leiseren ins Ohr gelangt ist.
Ich will damit erst einmal nichts implizieren, dazu kenne ich mich selber zu wenig in dieser Materie aus.
Ich stelle mir persönlich nur die Frage, wie deine Aussage in diesen Kontext passt. Da die Verarbeitungsgeschwindigkeit des Gehirns im Millisekundenbereich liegt und zudem noch stark vom Pegel abhängt, kann ich mir nicht vorstellen, wie eine zeitliche Auflösung im µSekundenbereich funktionieren soll.
Meiner Meinung nach führt das sämtliche Betrachtungen wie "Zeitrichtigkeit" oder Sprungantworten etc. vollständig an absurdum. Aber wie gesagt, das ist meine bescheidene Meinung und ich bin hier sicherlich kein Experte  .
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Violoncello schrieb:E...Da die Verarbeitungsgeschwindigkeit des Gehirns im Millisekundenbereich liegt und zudem noch stark vom Pegel abhängt, kann ich mir nicht vorstellen, wie eine zeitliche Auflösung im µSekundenbereich funktionieren soll.
->...googeln nach Hörvermögen, Musikerkennung, zeitlicher Auflösung des Hörsinns, oder wie auch immer die Untersuchungen, AES-Berichte oder sonstiges heissen, ...... und sich dann einen Reim draus machen…
Grüsse Joachim
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...eine These zum Hören:
....Naturlich gilt die Physik auch bezogen auf das menschliche Horen, und die Bandbreite des menschlichen Gehors wird anhand von Hortests mit Sinusschwingungen auf maximal 20kHz festgesetzt. Allerdings durfen beim menschlichen Horen nicht die Eigenschaften eines Ohres isoliert betrachtet werden, genauso wie der „psychoakustische Filter“, das Gehirn, nicht vernachlassigt werden kann. Das Gehirn zusammen mit zwei Ohren bildet erst das menschliche Ubertragungssystem und bestimmt die Horwahrnehmung. Zum Beispiel sind bei der Richtungswahrnehmung Winkelabweichungen von nur 3-5 Grad exakt wahrnehmbar. Das entspricht einer Laufzeitdifferenz zwischen beiden Ohren von etwa 10μs. Zwei zeitlich diskrete Signale hingegen kann unser Horsystem nur mit einem zeitlichen Abstand groser 10ms bewusst als zwei Signale voneinander trennen. Und Untersuchungen im Bereich Instrumentenakustik wiederum zeigen, dass der Mensch kleinste Signalstrukturen bis hinab zu einer Grosenordnung von 5μs wahrnimmt und diese fur einen naturlichen Horeindruck benotigt (2siehe Bericht zur 23. Tonmeistertagung 2004: Ernst-Joachim Völker – Direktschall von Musikinstrumenten). Erinnern wir uns an den oben kennengelernten Zusammenhang zwischen Frequenzbandbreite und rechnen nun die 20kHz der hochsten horbaren Frequenz um in Zeitauflosung, so ergibt das 25μs. Rechnet man die 10ms Zeitauflosung fur diskrete Ereignisse um in eine maximal horbare Frequenz, so durften wir keine Frequenzen uber 50Hz (das ist die Frequenz eines Netzbrummens) horen. Gleichzeitig horen wir beim Bestimmen von Richtungen Zeitabstande von 10μs und nehmen in Klangen Signalstrukturen bis hinab zu 5μs wahr.
Alle Beispiele zusammengenommen zeigen nun eindeutig, dass der zuvor auf technischer Ebene dargelegte physikalische Zusammenhang von Bandbreite und Zeitauflosung so nicht auf den Menschen ubertragen werden darf, weil unser „psychoakustischer Filter“ immer mit beteiligt ist. Der menschliche Horbereich, die Prazision in der Richtungswahrnehmung, die Empfindlichkeit bei der Bewertung von Klangen und das an sich sehr begrenzte Selektionsvermogen bezuglich zeitdiskreter Ereignisse wurden sonst in starkem Widerspruch zueinander stehen. Es ist auserdem davon auszugehen, dass die hohe Zeitauflosung beider Ohren im Zusammenspiel nicht nur zur Richtungsbestimmung benutzt wird, sondern unserem Horsystem insgesamt die Fahigkeit gibt, Klangstrukturen sehr genau auszuwerten.
...aus "Musikalisch-künstlerische Aspekte der Audioübertragung
Über die Auswirkungen der Abtastrate digitaler Audioaufzeichnungen auf Musik und Klang
(ein Essay von Ralf Koschnicke / ACOUSENCE records)
Grüsse Joachim
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Hi Joachim,
du musst zwischen verschiedenen Dingen deutlich unterscheiden.
Zum Richtungshören ist NICHT der Phasengang oder das "Zeitverhalten" des Lautsprechers von Bedeutung und auch nicht seine Bandbreite, es geht dabei ausschließlich um die Abweichung zwischen den Kanälen.
Wenn du z.B einen 800Hz-Ton benutzt und den zwischen den beiden Ohren leicht versetzt, dann kann man das (sofern man genügend Zeit dafür hat) hören. Das bedeutet aber NICHT, dass irgend ein Signal eine solche "Auflösung" hätte oder dass damit die Hörfläche größer würde.
Wenn du hingegen einen Ton deutlich höher als ein paar kHz benutzt, dann scheitert das Richtungshören. Bei hohen Tonen leidet zuerst das Richtungshören und dann das Hören überhaupt.
Generell gibt es immer irgend einen der irgend etwas behauptet. Manch einer wird morgends im nassen Bett wach und behauptet es hätte geregnet. Manch einer ist von der Brunnengöttin geheilt worden und manch Kind wurde vom heiligen Geist empfangen ...
Hinterfrage die Quellen, beschäftige dich mit den Grundlagen (nicht mit dem, was andere dort hineininterpretieren) und behalte eine gewisse Skepsis.
Oder schlage das in den Wind, nimm "Neuigkeiten" die in dein Weltbild passen begierig auf und glaube was dir passt.
Auffällig ist nur, dass gerade die flammenden Befürworter bei Manger oder anderen Exoten durch die Welt gehen mit einer Pippi- Langstrumpf- Mentalität, á la "... mach die Welt wie sie mir gefällt..."
Dabei wäre es einfach damit getan- wie mehrfach angedeutet- zu sagen "mir gefällt er, egal wie er sich wo mißt". Da aber der Missionierungseifer und der Glanz des Besonderes einer (pseudo)wissenschaftlichen Erklärung bedarf, wird was zusammengesponnen.
:dance:
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Hi sonicfury,
ich habe öfter mit Manger-Anwendern zu tun und die mit Abstand meisten sind sehr ruhige, sachliche Zeitgenossen. Ich habe nicht den Eindruck, dass es unter ihnen mehr Langstrümpfe geben würde. Es ist halt so, dass man von den ruhigeren normalerweise nichts mitbekommt und sie darum nicht bewusst warnimmt. Ohne die Kenntnis dieses Anteiles lässt sich aber keine statistische Aussage treffen.
Dass gerade die Leute mit dem Hang zum Außergewöhnlichen eher zu Minderheitenprodukten neigen liegt eher in deren Natur als in der Natur der Produkte.
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Diskus_GL schrieb:...eine These zum Hören:
....Zum Beispiel sind bei der Richtungswahrnehmung Winkelabweichungen von nur 3-5 Grad exakt wahrnehmbar.
(ein Essay von Ralf Koschnicke) Hallo Joachim,
nimm bloß diesen Koschnicke so schnell wie möglich aus deinem "Beweis"-Repertoire. Der schreibt sehr manipulativ und verquirlt. Ich nehme nur mal das Wort "exakt" aus dem zitierten Satz. Publiziert ist, dass in Versuchsgruppen bei Winkelveränderungen von 3-5 Grad mit statisch relevanter Wahrscheinlichkeit eine Veränderung in der Hörwahrnehmung festgestellt wurde. Nicht mehr und nicht weniger. Das ist meilenweit von Koschnickes Behauptung entfernt, dass "Winkelabweichungen von nur 3-5 Grad exakt wahrnehmbar" waren.
So zieht sich das durch den ganzen Essay.  So etwas wirft dann ein Licht darauf, mit welcher Leichtfertigkeit du Aussagen übernimmst, solange sie nur deine "Rechtfertigungskette" (oder wie immer du das nennen magst) unterstützen.
Gruß
Rudolf
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Hi Rudolf,
ja, manchmal sollte man auf die Details achten:
"XYZ wurde Vorletzter aber ich war Zweiter !"
mag ja richtig sein, wäre aber hilfreich zu wissen dass es nur 2 Teilnehmer gab
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Hi HIFIAkademie,
ich glaube durchaus nicht alles was ich lese oder im Netz finde (der zitierte Artikel war auch eher für Violincellos und Kripstons Beitrag gemeint – deshalb ja auch „eine These..“ als Überschrift) und skeptisch bin ich manchmal vielleicht zuviel (..sonst würde ich ja Deine sehr fundierten Ausführungen einfach glauben…).
Wie ja bereits gesagt, Ausgangspunkt der ganzen Diskussionen (zumindest der letzten paar Seiten hier) war ja die Frage „warum Manger so gut klingt obwohl er sich so schlecht misst“ (wem er gefällt und wem nicht, ist ja schon recht schnell abgeklärt worden).
Deine Begründung ist für die meisten sicherlich mehr als ausreichend, – wenn es denn fürs Hören mit MSW überhaupt einer Begründung bedarf…
Ich hoffe ja nur, das Deine Begründung auch z. B. für Theo und Pico reicht…und die ihre gelagerten MSWs mal verbauen…denn da würde sicherlich eine sehr gute Box bei rauskommen.
@Rudolf:
Ja klar, wie viele andere Berichte und Ausführungen (das von Koschnicke ist ja auch als Essay deklariert – deshalb habe ich die Quelle ja auch ausführlich angegeben!) ist das „verquirlt“ und „manipulativ“ – oder zumindest selektiv (nur das was passt wird ausgeführt…).
Wir sollten nur hier nicht weitere „Quellenverweisschlachten“ führen… da war mein Ausschnitt schon zuviel – sorry.
....ich hatte es ja bereits geschrieben:
„…die Argumente sind ausgetauscht und googeln nach Hörvermögen, Musikerkennung, zeitlicher Auflösung des Hörsinns, oder wie auch immer die Untersuchungen, AES-Berichte oder sonstiges heissen, kann jeder selbst und sich dann einen Reim draus machen….
Grüsse Joachim
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Hi Joachim,
ich kann nur nochmal darauf hinweisen dass der Gedanke, ein besserer "Klang" MÜSSE doch auch bessere Messwerte bedeuten, grundsätzlich falsch ist. *)
Der MSW klingt so wie er klingt nicht weil es noch irgendwelche sagenumwogenen Dinge gibt die von der Wissenschaft noch nicht erfasst sind oder werden wollen - er klingt so wie er klingt weil er bei den ganz banalen Dingen so seine Eigenheiten hat die ihn eben sympatisch machen und im üblichen Hörumfeld auch ihre Vorteile haben können (Richtwirkung).
*) Wasser "schmeckt" nicht wegen der besonderen Reinheit sondern durch die "Verunreinigungen" (Mineralien, ...)
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Diskus_GL schrieb:....ich hatte es ja bereits geschrieben:
„…die Argumente sind ausgetauscht und googeln nach Hörvermögen, Musikerkennung, zeitlicher Auflösung des Hörsinns, oder wie auch immer die Untersuchungen, AES-Berichte oder sonstiges heissen, kann jeder selbst und sich dann einen Reim draus machen…. Und genau das reicht mir eben nicht. Denn dann lande ich in der Sackgasse der selbstgezimmerten Pseudozusammenhänge :mad:. Und wer möchte das schon ...  .
Zurück zum Manger:
Ich habe ihn nur zweimal auf Messen beiläufig gehört und keine eigene Meinung dazu. Hervorgehoben werden in Diskussionen und Berichten wohl hauptsächlich seine Natürlichkeit, Detailtreue und räumliche Darstellung. Oder es heißt, er ist so gut, weil er so wenig falsch macht.
Kann mal jemand - als Wahrnehmung, und gerne auch "blumig" - beschreiben, was der Manger nun im Einzelnen im Vergleich zu anderen Lautsprechern besonders besser macht? Oder wo er zu Empfindlichkeiten neigt? Vielleicht kann man ja von da aus feststellen, wie weitgehend solches durch bestimmte Manger -Eigenheiten erklärt werden kann.
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Hi Rudolf,
um mit deinen Worten zu sprechen - genau das reicht eben nicht.
Um die Wirkung des MSW zu untersuchen musst du die Objekte untersuchen auf die er wirkt, nicht das Objekt welches wirkt.
Er wird entweder als das Gelbe vom Ei oder als dessen Schale beschrieben - obwohl die Leute etwas ähnliches gehört haben müssten. Dominant ist die Warnehmung der Leute, nicht der MSW.
Du kannst an der grünen Farbe vom T-Shirt nicht ablesen ob es den Leuten gefällt oder nicht denn das ist vorrangig davon abhängig, ob den Leute nun grün gefällt oder nicht. es gibt keinen allgemeinverbindlichen Messwert für "gefällt mir".
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Ich kann ja mal versuchen, zu beschreiben, wie meine Manger-Basstuba sich für mich in meinem Wohnzimmer anhören. Ich habe von MSW erst ein bißchen in einer Fachzeitschrift gelesen und dann Anfang der 90er Jahre in einem Kölner Studio gehört. Vom Höreindruck war ich enttäuscht. Es klang müde und matt. Ich habe dann um das Jahr 2000 herum ein gebrauchtes Pärchen gekauft und nach der Anleitung von Horst Möller in eine "Basstuba" (gefaltetes Horn) eingebaut. Mir gefiel die Idee, unter weitestgehendem Verzicht von Elektronik Musik zu bauen. Quasi von den ersten Tönen an fiel mir auf, wie punktgenau die Darstellung ist. Insbesondere bei alten Monoaufnahmen aus der Zeit vor dem RocknRoll wuchs oder schrumpfte die Darstellung mit der Lautstärke. Wenn ich leise hörte, meinte ich, vor mir spielten Zwerge. Wenn ich lauter drehte, wuchsen die Zwerge. Riesen habe ich noch nicht gehört, so laut höre ich nicht ;-) Die Bühne geht eigentlich nicht über die Lautsprecherbasis hinaus, die Tiefe ist vom Verstärker abhängig. Das ganze Klanggeschehen ist völlig unangestrengt und ruhig. Ich höre wenig elektronische Musik, wenig laute Musik aber sehr viel Blues, Jazz, Chansons (bin halt 56) Bob Dylan, Beatles, Tom Waits und: Blasmusik! Und das ist eine der Stärken der Manger. Es gibt bestimmte Instrumente, die kann er richtig gut. Trompete, Saxophon, Mundharmonika hören sich super an. Stimmen sind manchmal wahnsinnig echt. Was ihm abgeht, ist jegliche Schärfe. Dabei läßt er nichts unter den Teppich fallen, es fehlt kein einziges Tönchen. Das würde ich schon analytisch nennen. Dabei scheint er eine gewisse Jovialität an den Tag zu legen, er nimmt nichts übel. Nur zu laut - das mag er auch nicht, was aber sicher daran liegt, das er im Bass keine Unterstützung hat und alles selbst machen muß. Da liegt auch der kleine Schwachpunkt - unter 40 Hz ist Feierabend. Bis dahin ist er, abhängig vom Verstärker, recht energisch, volltönend voluminös, kann je nach Aufnahme brummen wie Gummisicke, kann donnern wie PA-Pappe aber seine ganz klare Stärke sind die Mitten und Höhen, wo er wirklich frappierend direkt und distanzlos ist. Als ob der Klang direkt aus der Luft entsteht. Wer möchte, den lade ich herzlich ein, sich mal selbst die Sache anzuhören. Wohne in Bochum, Tel. 0170-2862075. Lukas
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16.11.2012, 15:33
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.11.2012, 16:22 von Diskus_GL.)
Hallo Rudolf,
kurz zu den selbstgezimmerten Pseudozusammenhängen: das ist leider so. HIFIAkademie hats ja geschrieben:“ Hinterfrage die Quellen, beschäftige dich mit den Grundlagen (nicht mit dem, was andere dort hineininterpretieren) und behalte eine gewisse Skepsis.“ – aber das muss jeder selbst machen – hier im Forum kann man nur die „vermeintlichen Grundlagen“ aufzeigen (und auch nur die, die man selber gefunden hat).
Ich finde im Netz immer wieder mal „neue“ Untersuchungen zum Hörvermögen – AES-Berichte, Medizinische Untersuchungen (z. B. für Hörgeräte), Diplomarbeiten, Studien etc. etc… fast alle führen auch Versuche, Blindtests o. ä. auf. … und alle behaupten sie hätten neue „Grundlagen“ gefunden (…und wir wissen ja, „Grundlagen“ sind ja nicht statisch – vor wenigen Jahren hat man das Elektron als kleinstes Teilchen angesehen – heute sind es Neutrinos und schwarze Materie - und morgen….).
Das Thema ist schwierig… Skepsis sollte auch bei „Wissenschaft“ bleiben.
Man kann sich die Mühe machen das lesen (und hoffen es zu verstehen), dann kristallisiert sich schon mal etwas heraus, das von mehreren (unabhängig voneinnander) aufgeführt wird – das kann man dann für sich bewerten…..
Für die Bewertung von Höreindrücken anderer hat HIFIAkademie schon recht – das Objekt auf die er wirkt ist entscheidend (…neben den Rahmenbedingungen bzw. den Hörumgebungen).
Und da sind ja hier schon hinreichende Höreindrücke geschildert worden – und durchaus von Personen, die über eine Menge an Hörerfahrung verfügen und sicherlich mehr Boxen in mehr Räumen gehört haben als ich und Du (ohne dir jetzt was abzusprechen)… und die auch keine kommerziellen Beschönigungen nötig haben (..was man mir ja schon mal "angedacht" hat..;-))…- ich denke deren Eindrücke kann man „verwenden“…..
Grüsse Joachim
PS.: Empfindlich ist der Manger gegen laute tiefe Töne (daher >300Hz/>18db/Okt.), "falsche" Dämmung hinter dem Chassis und mitschwingende Gehäuse.
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Pott is bei mir gleich umme Ecke, dakommichdoch glatt mal bei dich vorbei.
Weiteres dann privat ...
Auch wenn ich damit auf dem besten Wege bin, mir den MSW auf direktem Weg anzuhören, soll das andere nicht hindern, hier auch zu beschreiben, was den Manger für sie so besonders macht.
Gruß
Rudolf
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Hallo,
habe versucht immer mitzulesen und zu verstehen. Das ist natürlich schwierig, wenn so viele Beiträge entstehen und so viele Erklärungen kommen.
Inzwischen habe ich mit dem Benutzer von Manger Studiomonitoren gesprochen, weil mich das Ding echt nicht mehr los lässt.
Also Folgendes, die Aussagen:
- in einer Box müssen DREI Manger eingebaut werden. (L, vorn,R), erst so kommen die spektakulären Eigenschaften zum tragen und die Impulsantworten werden perfekt.
- auch an die Tieftöner werden spezielle Anforderungen gestellt, welch bekomme ich noch raus
- Boxen mit einem Manger sind damit nicht vergleichbar und nur abgerüstete Wohnzimmervarianten.
Ich bin geneigt dies zu glauben, und träume erst mal weiter.
6 Manger! AUA
Gruß
Thomas
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Hallo,
also drei MSW pro Box sind nicht nötig um die Besonderheiten zu hören - klar sind zwei oder drei pro Box besser - ein Rolls-Royce Phantom ist auch etwas besser als ein Rolls-Royce Ghost….
Man kann einen MSW z. B. auch in eine grössere Schallwand (z. B. Scheibe) einbauen oder in ein Gehäuse ähnlich dem Diskus….. bringt alles ein bisschen mehr…. aber ein MSW in normalem Gehäuse ist auch schon ein Erlebnis…
Viel wichtiger ist aktiver Betrieb und Trennung >300Hz mit >18db/Okt… das bringt wesentlich mehr - nicht nur in Sachen Maximalpegel sondern auch hinsichtlich Klangeigenschaften!
Grüsse Joachim
@Rudolf: Bei Lukas wirst Du den MSW ja wahrscheinlich als Fullrange hören. Das limitiert die maximale Lautstärke. Wenn Du MSW mal lauter hören willst, kann ich Dir das im Raum Köln gerne anbieten - wenn Interesse, dann via PN.
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Ob 1 MSW an der Front oder noch 2 zusätzliche an den Seiten "besser" sind ist warscheinlich vor allem vom Raum abhängig. Bei mir wollte das mit den 3 Stück pro Box nicht wirklich funktionieren. Mit einem passt es viel besser zu meinem Raum und meinem Geschmack.
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Hatte vor ein paar Tagen die Gelegenheit, bei Herrn Lukas seine Mangers ein paar Stunden lang in Ruhe und mit verschiedenstem Material anzuhören. Ein herzliches Dankeschön dafür und für den unterhaltsamen Abend an den Gastgeber.
Was mir auffiel:
Den (meisten) Vorrednern kann ich sofort folgen in der Betonung der "schönen" Höhen, die niemals nerven, aber auch keine feinen zeitlichen oder tonalen Details verschleiern. Und man kann ihm wirklich "ewig" zuhören.
Man kann den Manger füttern, mit was man will, es klingt fast immer sehr angenehm und "musikalisch". Über die Tiefen (sie waren in dem gehörten Horneinbau durchaus ok) will ich nicht mehr sagen, da der Manger hier ohne aktive Bassunterstützung lief.
Peter Krips hatte am Anfang des Threads bemerkt, dass der Hochton zu den Seiten sehr schnell "abk.....".Das fand ich nicht so. Eingedenk der 7 cm Schwingspulendurchmesser war ich eher erstaunt, dass zu den Seiten noch so viele Höhen durchkamen. Was mir wirklich negativ auffiel, war die (für meinen Geschmack und für die beworbene "Präzisions"maschine) ziemlich verwaschene räumliche Darstellung. Auch genau auf 0°. Und zwar sowohl in der seitlichen Auflösung als auch in der Tiefe.
Daraufhin habe ich mir die Analytische Berechnung der Schallabstrahlung des ebenen Biegewellenwandlers angetan, die sich auch um den Manger dreht. Da heißt es zum einen:
Zitat:Der Schalldruck folgt in seinem zeitlichen Verlauf exakt der anregenden Kraft, und
zwar mit einer Verzögerung, die der Laufzeit des Schalls in der Luft bis zum betrachteten
Punkt entspricht! Dieses erstaunliche Ergebnis wurde schon oft zitiert und auf
dieses Ergebnis beruft sich die Firma Manger immer wieder, wenn es um die guten
Wiedergabe-Eigenschaften ihres Wandlers geht.
Aber im nächsten Satz heißt es auch:
Zitat:Heckl merkt an ( [Heckl 1978]), dass diese Näherung für das Integral nur auf der
Hauptabstrahlachse (Normalrichtung zur Strahleroberfläche) gilt und dass eine Lösung
für andere Abstrahlrichtungen nur durch numerische Auswertung der Gleichungen
zu erhalten sei. Generell kann vermutet werden, dass für solche Abstrahlrichtungen
neben der Hauptabstrahlachse der langsame Abfall der Bessel-Funktion J0(kra)
für größer werdende Argumente zu einer „Abrundung der Ecken im Zeitverlauf“ führen
wird (das würde einer Höhendämpfung im Frequenzbereich entsprechen), wenn
die Abweichungen von der Hauptabstrahlachse klein sind. Für noch größere Abweichungen
von der Hauptabstrahlachse ist die Lösung völlig ungültig.
Haben wir es nicht mit dem gern beworbenen "Punktstrahler" zu tun, sondern eher mit einem flächigen Phasenbieger, der nur exakt auf Achse "zeitrichtig" genannt werden kann? Kommen deshalb auch zu den Seiten mehr Höhen durch, als eine "zeitrichtige" Abstrahlung nach dort zulassen würde? Hat jemand Manger-Impulsantworten unter 0°, 30° und 60°, die man mal ansehen könnte?
Rudolf
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