Hallo,
also DML oder NXT ist ja nicht neu – in den 1990er gabs schon mal einen kleinen Boom.
Da hatte u. a. Mission sogar HiFi-Boxen mit NXT-Wandlern; die anderen Hersteller haben das Prinzip eher im Low-Cost und Industriebereich eingesetzt (klingendes Labtop-Display etc.). Von einem Möbelhersteller gab´s dann eine Schrank-Kombination mit „klingenden Türen“ – war gar nicht mal so schlecht.
Ich hab damals mal eine Abhandlung in einer amerikanischen HiFi-Zeitschrift gelesen (die es leider nicht mehr gibt…). Hier wurde als wesentlicher Vorteil der DML/NXT-Technik die gute Berechenbarkeit des Ergebnisses mit Hilfe von Finite-Elemente-Methoden genannt. Das würde die gezielte Entwicklung bei vorgegebenem Material und Form wesentlich erleichtert (gegenüber der „Ermittlung“ durch TSP und Simulation etc.). Ich glaube damals war da sogar ein Link für den Download eines Berechnungsprogramms für NXT-Wandler nach FEM…
So weit ich mich erinnern kann wurde in dem Artikel auch u. a. auch ein System beschrieben (theoretisch), bei dem zwei Exiter pro Membran leicht versetzt aufgeklebt sind. Der eine sollte die Membran mit einem Signal anregen, das diese dann zu ständigen Eigenschwingungen anregt, die sich aber als Summe (kurz vor der Membran) wieder auslöschen und somit nicht hörbar werden. Dadurch wären die „Membranelemente“ aber quasi immer im eingeschwungenen Zustand. Der zweite Exciter würde dann das Nutzsignal sozusagen überlagern….Durch die Überlagerung würde dann nur das Nutzsignal als Schall abgestrahlt - das aber mit sehr hoher Signalreproduktionstreue.
Peerless hatte da auch mal NXT-Decken-Platten im Angebot. Zwei davon hab ich mal gekauft und auch zwei einzelne Exciter. Ich hab das seinerzeit nur mal kurz probiert, aber nicht weiter „untersucht“.
Die Exciter hat ein Freund an die inneren Fensterscheiben seines Fachwerkhauses (mit Zweifachfenstern) geklebt und hörte damit morgens sein Küchenradio… etwas wenig Bass aber ansonsten durchaus ok.
Eine der NXT-Decken-Platten liegt noch bei mir im Keller – werde die bei Gelegenheit mal wieder raussuchen…;-))
Es gibt ja übrigens auch noch andere Formen von „Biegewellenwandler“. Göbel (
http://www.goebel-highend.de ) in Süddeutschland fertig Biegewellenwandler mit biegesteifen-Membranen (Manger hat biegeweiche-Membranen). Die verwenden Holz-Sandwich-Membranen mit gezielten Einschlitzungen am Rand und definierter Einspannung….
Im weitesten Sinne zählt ja auch noch der Walsh-Wandler der Fa. Ohm zu den Biegewellenwandlern (die OHM-F galt seinerzeit als Legende…-
http://www.ohmspeakers.com/store_item_de...item_ID=38).
Interessant ist übrigens, das die meisten (Manger, Göbel, Ohm, Mission) ihre Technik hauptsächlich mit dem Ziel entwickelten, um den Schall oberhalb von ca. 300/400 Hz nur von einem „Chassis“ ab zu strahlen und um eine möglichst genaue „Signalreproduktion“ zu erreichen.
Und dann gibt’s da noch die MBL-„Biegewellen“ (
http://www.hometheater.com/content/form-...ker-system)... Aber die nutzen das eher für die Rundumbeschallung... deren Mehrwege-Kostruktionen haben ja wieder die „Zerstückelung des ursprünglichen Signals“ ….
…es gibt wenig, was es nicht schon mal gab….;-))
Grüsse
Joachim