07.11.2022, 13:20 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.11.2022, 13:49 von JFA.)
D0 ist vermutlich der Ansatz mit dem der Optimisierer gefüttert wird. Dc dann das Ergebnis.
Das Verhältnis 3:1 oder 4:1 ist erstmal nicht relevant, da geht es nur darum, ob auch damit das Optimum gefunden werden kann und ob es weiterhin mit dem Höreindruck korreliert.
Es gilt weiterhin, was ich oben geschrieben habe: zwei HPxy Rücken an Rücken geklebt sind schon ziemlich nah am Optimum. Die Dinger öffnen sich konisch und haben einen moderaten Endradius. Mit der Lösung kann man sich auch schrittweise wie gehabt an die optimale Bassabstimmung machen. Weitere Optimierungen sind als Selbstbauer eigentlich nicht mehr sinnvoll handhabbar, auch die Iteration über CAD und Akabak wird nicht sehr viel mehr bringen. Und am Ende steht man dann mit seinem gedruckten Port und der passt dann klanglich halt doch nicht.
Selbst als mittlerer Hersteller hat man da Probleme. Bei diesen hier habe ich dieses HP-Back2Back-Prinzip mit eigenen Ports umgesetzt. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich meine Kontur ist elliptisch, also nicht konisch, der Querschnitt aus Platzgründen aus. Endradius irgendwas um 10 mm. Minimale Querschnittsfläche im Rohteil ungefähr wie ein 5 cm Rohr, durch die Kürzung aber größer. Mit Gewalt bekommt man das Ding zum schnüffeln (vor Allem mit DER Aufnahme, siehe oben), aber dann hört man schon mit pathologischen Lautstärken.
Ich muss auch gestehen, dass die Idee die aneinander zu kleben nicht von mir sondern von einem damaligen Kollegen aus dem Service war. Ich hatte zuerst Bedenken wegen des unvermeidlichen Knicks, aber die haben sich als unerheblich erwiesen.
Achso, und zum Entwurf: iterativ über CAD und Akabak. Startpunkt ist ein gerades Rohr mit Dc als Durchmesser, Länge so dass die Abstimmfrequenz passt (tendenziell etwas drunter). Und Dc schon so groß wie möglich wählen.
Am einfachsten kopiert man die Skizze, vergrößert sie auf den gewüschten Massstab, passt die Länge pi x Daumen an und hofft, dass es passt mit der Abstimmfrequenz. In der Praxis hat der Raum sowieso mehr Einfluss als Länge +-.
Hauptsache, man hat kein Rohr, dass innen "nackig" ist.[ATTACH=CONFIG]67962[/ATTACH]
Mein Statement "weiterer Kommentar (zum Bezzola / COMSOL Paper) erübrigt sich" muss ich jetzt, insb. da ja vom "schnelle Antwort" Thread gesplittet wurde, noch kurz korrigieren - das wichtigste war mir gestern beim ersten lesen ja gar noch nicht aufgefallen:
Um Portinnenquerschnittsflächen von um die 6cm zu testen, wurden 2x10" Woofer verwendet. Das entspricht einer Kanalgröße von um 1/15 sd. Gängige Empfehlungen für die Portquerschnittsfläche fangen bei mind. 1/8 sd an, und betragen üblicherweise 1/4 sd, idealerweise eher bis 1/2 sd (im PA heutzutage sogar tendenziell noch mehr).
Laut Simu in einem praxisnahen Gehäuse werden um die 1 Watt (!) bei so einem Mini-Querschnitt schon Strömungsgeschwindigkeiten von um die 15 m/s verzeichnet, was der Bereich ist, der in jeder seriösen Literatur zum Thema als oberes Limit genannt wird. Und getestet haben die bis >40V Verstärkerspannung, entsprechend je nach Impedanz im dreistelligen Wattbereich Leistung.
Man schafft sich also absichtlich durch zu kleine Portdurchmesser das Problem von zu hohen Strömungsgeschwindigkeiten an den Portenden, die zu hörbaren Verwirbelungen führen, für die man dann die Lösung der optimal simulierten geschwungenen Ports anbietet - toll. Durch, wie bereits angemerkt, die fehlende Einpegelung, und ein praxisfernes Signal beim Hörtest, wird die Relevanz des bereits eh sinnbefreit gemessenen weiter außer Verhältnis gesetzt.
Alles relevante zum Thema wurde eigtl. auf Seite 1 dieses Threads bereits, inkl. der entsprechenden Quellen / objektiven Untersuchungen, dargelegt. Der Weg zum Ziel sei die korrekte Erfassung und Interpretation der bereits zur Verfügung stehenden Daten.
JFA schrieb: zwei HPxy Rücken an Rücken geklebt sind schon ziemlich nah am Optimum. Die Dinger öffnen sich konisch und haben einen moderaten Endradius. Mit der Lösung kann man sich auch schrittweise wie gehabt an die optimale Bassabstimmung machen. Weitere Optimierungen sind als Selbstbauer eigentlich nicht mehr sinnvoll handhabbar.......
danke.
wird ja auch von einer Hifi-Gazette seit Jahren empfohlen ......
JFA schrieb:. Weitere Optimierungen sind als Selbstbauer eigentlich nicht mehr sinnvoll handhabbar.......
Hm - durch die gerundete Öffnung ergibt sich ja eine Art "Kragen".
Am Austritt der Box nach außen geht das in eine Gehäusewand über.
Wie ist es "drinnen" - da wo das Rohr "lose" reinragt ?
Macht es Sinn, diesen "Kragen" noch weiter zu vergrößern ? also um ein HP70 z.B. eine 10cm Scheibe dran zu pfriemeln ?
Wenn ja - wie viel ( oder wenig ).
Hallo,
da das hier so interessant ist, möchte ich mal den s.g. Powerport von Polk-Audio erwähnen.
Vielleicht ist durch modernen Simulationen, die heute möglich sind, eine Erklärung für das Konstrukt möglich.
Also, was bringt diese aufwändige Bauform?
Ist auch im AES referenziert, siehe Figure 10. From Polk et al [10] patent # 5,517,573. The center fixture is said to improve aerodynamics and reduce air noise.
stoneeh schrieb:Laut Simu in einem praxisnahen Gehäuse werden um die 1 Watt (!) bei so einem Mini-Querschnitt schon Strömungsgeschwindigkeiten von um die 15 m/s verzeichnet, was der Bereich ist, der in jeder seriösen Literatur zum Thema als oberes Limit genannt wird.
Es gibt so Werte, die geistern seit Jahren durch die Fachwelt aber bisher hat niemand sich getraut die zu hinterfragen. Die 15 m/s gehören dazu. Ich weiß auch gar nicht mehr woher die kommen, entweder war das von ungefähr 5% der Schallgeschwindigkeit (was nicht ganz hinkommt) oder aus Zeiten, in denen wirklich noch einfache Öffnungen verwendet wurden. Dann wirbelt es nämlich schon bei solch niedrigen Geschwindigkeiten eifrig vor sich hin. Mit verrundeten Kanten, und noch mehr einem tapering, sind deutlich höhere Geschwindigkeiten möglich. Wer von uns das noch nicht gemacht soll bitte die Hand heben.
Das Resultat sind ansteigende Verzerrungen weil die Luftsäule nicht mehr linear arbeitet (daher die 5% der Schallgeschwindigkeit), und weil das größtenteils K2 ist kommt noch ein DC-Anteil dazu. Der verschiebt dann den Arbeitspunkt des Chassis. Das ist aber alles kein großes Problem solange nichts verwirbelt, denn dann steigen die Verzerrungen massiv an und es gibt das charakteristische Schnüffeln.
@Joern: ich meine mich zu erinnern, dass es dazu mal ein Paper gab. Auf jeden Fall wird die Symmetrie verbessert, und das ist erstmal gut. Wieviel das bringt kann ich nicht sagen, rate aber qualifiziert auf nicht viel. Das sehe ich eher als ein "wenn man es ohne viel Aufwand hinbekommt dann soll man es machen"-Feature
@Frettchen: es kursierte damals eine Story aus dem Service, dass sich der Hamster der Tochter in die TML verkrochen hätte. Seitdem wurden enge Gitter vor die Öffnungen gesetzt
Hab noch nie einen Hamster mit Gehörschutz gesehen. Irgendwie interessant das Thema. Hatte ich ähnlich bei Flügelprofilen und bei Segelprofilen früher schon mal. Laminare Strömungen sind ein Fall für sich.
Gruß
Arnim
Wenn Aliens die Erde retten wollen, wird es langsam Zeit für sie zu handeln.
JFA schrieb:@Joern: ich meine mich zu erinnern, dass es dazu mal ein Paper gab. Auf jeden Fall wird die Symmetrie verbessert, und das ist erstmal gut. Wieviel das bringt kann ich nicht sagen, rate aber qualifiziert auf nicht viel. Das sehe ich eher als ein "wenn man es ohne viel Aufwand hinbekommt dann soll man es machen"-Feature
Danke.
also so was wie 2x HP70 - und am inneren eine Pappscheibe dran - kost fast nix, geht schnell - und beruhigt das Gewissen :prost:
Zu den 15m/s : der "strömungsoptimierte" Port von Kartesian beginnt ab 22m/s zu röcheln.... Hmm, da scheinen die 15m/s für einen "brauchbaren ( = mit R>0,2D verrundeten) Port plausibel... Scharfkantig wohl schon ab 12m/s..
Leute, seid doch froh, dass es diese Teile in fertig gibt - ich rechne gerade manuell rum wie sich das alles in einem nicht runden sondern rechteckigen und nur in einer Dimension öffnenden Port verhält (Breite weitet sich aus, Höhe bleibt konstant) damit muss ich mich wohl doch mal mit Akabak beschäftigen. Es hat schon seine Gründe, warum das Comsol-Paper eben auf deren Seite angeboten wird: Man wird mit ein paar Informationshäppchen neugierig gemacht aber die Berechnung muss dann doch mit der Software gemacht werden. Grrrr