Wahrscheinlich gar nicht, außer man möchte das Volumen zur Modellierung der unteren Flanke nutzen.
Und man gewinnt - hoffentlich - ein wenig Freiheit bei der Bedämpfung.
27.08.2023, 22:19 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.08.2023, 22:25 von Gaga.)
Moin,
ich hab das Abstrahlverhalten des Audax (zunächst nur die Membran, keine TSP) in unendlicher Schallwand und in einem Gehäuse (B=25cm, H=40cm, T=20cm) simuliert.
In unendlicher Schallwand (Bündelung nur durch Membrandurchmesser und Form), auf 0° normalisierte Abstrahlung:
Die selbe Membran im Gehäuse (hier bei ca 2 kHz, horizontal):
Die Abstrahlung normalisiert auf 0°:
Das wird gemessen nicht ganz so dramatisch aussehen, da Du ja Fasen am Gehäuse hast, die ich nicht mit simuliert habe und da die Simulation von 100% Reflexion an den Gehäuseoberflächen ausgeht. Das ist erfahrungsgemäß nicht so in der Messung.
Etwas übersichtilicher, Detail von 600Hz bis 3kHz, Obacht, andere Skalierung:
So rund und roh sehe ich bei der Übergangsfrequenz (2-3kHz?) einen Abstrahlwinkel von ca +/- 60° (-6dB).
Mal sehen, was das WG in diesem Frequenzbereich macht...
Angesichts dessen wäre es, angesichts dessen dass der Audax ein bisl ein Einhorn ist, das obenrum nicht in eine einzige starke Membranreso aufbricht, und wenn es von der Abstrahlung her funktioniert, die laut der Simu im letzten Post im Gehäuse bis 3 kHz ja brauchbar wirkt, wohl sinnvoll, im neuen System höher zu trennen, um den Schwachpunkt des Hochtöners am unteren Ende des Übertragungsbandes zu entlasten.
Zitat:Bin heute nicht mehr aufnahmefähig. Aber ich habe mir für morgen die ersten Messungen fest vorgenommen.
Bloß kein Streß. Ich vermute, dass Dein WG um die 3kHz ein passendes horizontales Abstrahlverhalten hat (Simu folgt).
Allerdings denke ich, dass die 4cm Tiefe nicht ausreichen, um im Bereich von 2-3kHz den AMT zu laden und entsprechend für den gewünschten Gewinn an Pegel (d.h. Entlastung in diesem Bereich zu sorgen. Ich schaue, was es dafür brauchen würde. Für eine breitere Abstrahlung im sehr hohen Frequenzbereich wäre es ohnehin unterstützend, das WG zunächst (horizontal) etwas zu verengen und dann in die WG-Kontur überzugehen. Das würde neben der breiteren Abstrahlung in den Höhen für mehr Tiefe und eine (moderate) Druckkammer sorgen....
Gaga schrieb:Die Richtiwirkung ist stärker vom Durchmesser des WG abhängig, die Tiefe trägt zum Abstrahlwinkel bei (bei gegebenem Durchmesser)
Klingt widersprüchlich
Man kann es nicht voneinander trennen, aber du hast schon recht, die untere Grenzfrequenz der Bündelung ist mehr abhängig vom Durchmesser (=> Umfang) als von der Tiefe. Aber halt: wenn Tiefe = 0, dann auch keine Bündelung.
So ein Waveguide verformt die Wellenfront, so dass aus einer fast ebenen Welle am Hals eine irgendwie gekrümmte Welle am Mund entsteht. Dabei gilt so ganz grob: je tiefer der WG, desto flacher die Welle am Mund. Und es sollte doch eigentlich recht einleuchtend sein, dass eine flache Welle eine stärkere Bündelung aufweist als eine stark gekrümmte.
ich kann zwar wenig beitragen, wollte aber zumindest mitteilen dass ich das Thema interessiert verfolge.
Zumindest wird man hier beim lesen nicht dümmer!
Ich hoffe natürlich, dass die noch stimmen, obwohl ich den WG in ein Gehäuse eingebaut habe und nicht wie bei den Messungen free-air betreibe.
Für mein trübes Auge sieht die Directivity da wirklich gut aus. Wenigstens bis ~ 9 kHz.
Vergleiche das mal mit dem ProAMT 197PP27R-7-452-H von Mundorf in der High End PA von Strassacker https://www.lautsprechershop.de/hifi/ima..._amt_w.gif
oder auch den Messungen der K&T von Dieters Son B. Die verengen im Bereich um ~ 3 kHz und machen bei ~ 8 kHz wieder auf.
Zitat:Allerdings denke ich, dass die 4cm Tiefe nicht ausreichen, um im Bereich von 2-3kHz den AMT zu laden und entsprechend für den gewünschten Gewinn an Pegel (d.h. Entlastung in diesem Bereich zu sorgen. Ich schaue, was es dafür brauchen würde. Für eine breitere Abstrahlung im sehr hohen Frequenzbereich wäre es ohnehin unterstützend, das WG zunächst (horizontal) etwas zu verengen und dann in die WG-Kontur überzugehen. Das würde neben der breiteren Abstrahlung in den Höhen für mehr Tiefe und eine (moderate) Druckkammer sorgen....
Grüße,
Christoph
Da ich keine Ahnung habe, auf welchen Formeln / Funktionen der josephcrowe WG basiert, ( er spricht ständig von seiner exponential spiral ) kann ich auch nicht beurteilen/vorhersagen, wie sich welche Änderung auswirken wird.
Das einzige, das ich kann, ist die Tiefe durch Skalierung im slicer zu ändern.
Andere böse Frage:
Directivity: Ist CD tatsächlich so erstrebenswert wie allgemein dargestellt?
Eine Verengung im Bereich um 3 kHz könnte bei Brutalopegeln vielleicht sogar von Vorteil sein. Da wäre dann genau im Bereich, wo es am meisten "beißt" weniger Energie im Raum, was zu einer gewissen "Milde" führen könnte
Ich habe Dieters Son B auf der HiFi music world hören können und das war schon massivst beeindruckend. Je lauter, desto besser. Das war allerdings in einem sehr großen Raum, wo Directivity IMHO nicht so stark ins Gewicht fällt.
kboe schrieb:Andere böse Frage:
Directivity: Ist CD tatsächlich so erstrebenswert wie allgemein dargestellt?
Eine Verengung im Bereich um 3 kHz könnte bei Brutalopegeln vielleicht sogar von Vorteil sein. Da wäre dann genau im Bereich, wo es am meisten "beißt" weniger Energie im Raum, was zu einer gewissen "Milde" führen könnte
Dann wären wir wieder bei der Diskussion um ME Geithain und die Zwicker-Kurve *duckundweg*
kboe schrieb:Directivity: Ist CD tatsächlich so erstrebenswert wie allgemein dargestellt?
In deinem Fall, stark bedämpfter Raum, mit fixem Hörplatz, Lautsprecher auf den Hörplatz angewinkelt, ist die Abstrahlung im MHT essentiell egal. Was in Winkel kommt hörst du am Hörplatz als Direktschall nicht, und als Diffusschall, da wenig bis keine Reflexionen, auch nicht.
kboe schrieb:Das von Bernd Timmermanns abgekupferte Gehäuse hat 200 x 200 x 200 mm und produziert so eine Reso bei 1 kHz, die durch nichts totzukriegen ist.
Also lieber ein größeres Gehäuse und den Rest macht der DSP.
Gruß
Bernhard
Hallo Bernhard,
ein Würfel ist wohl auch die schlechteste Variante für ein MT Gehäuse. Vielleicht mal über dreieckig nachdenken? Eine Röhre wäre wohl auch gut.
Die Transplatation des AMT in das neue Gehäuse hat begonnen.
Jetzt muss ich wohl oder übel weitermachen.
Box liegt Gesicht nach unten auf der Werkbank, das übliche Gewicht drauf, damit sie nicht runterkippt.
Dann hab ich mich drunter gelegt und Sohnemann hat den AMT ausgerichtet.
Danach mit 4 Klebepunkten vorläufig fixiert, damit mir das Teil beim Festschrauben nicht abhauen möge.
stoneeh schrieb:Angesichts dessen wäre es, angesichts dessen dass der Audax ein bisl ein Einhorn ist, das obenrum nicht in eine einzige starke Membranreso aufbricht, und wenn es von der Abstrahlung her funktioniert, die laut der Simu im letzten Post im Gehäuse bis 3 kHz ja brauchbar wirkt, wohl sinnvoll, im neuen System höher zu trennen, um den Schwachpunkt des Hochtöners am unteren Ende des Übertragungsbandes zu entlasten.
Läuft der AUDAX HM210Z10 tatsächlich so sauber? Hier sieht der Impedanz-Gang >1kHz eher zappelig aus, das ist oft auf ein Indiz für Probleme:
[ATTACH=CONFIG]71366[/ATTACH]
Der Audax zeigt im Impedanzgang in der Tat bereits ab mitten im für einen 8Zöller üblichen Übertragungsbereich, d.h. wie du sagst ab bisl über 1 kHz, Indizien von Resonanzen. Diese scheinen aber gut bedämpft, denn im Frequenzgang als auch Wasserfalldiagramm scheinen sie nur ansatzweise auf. Obenrum hat er dafür wie gesagt nicht eine starke Membranreso, die es zu umgehen gilt, sondern fällt um 3 kHz schön flach ohne große Ausreißer ab - ideal zu trennen. Klirr auch rundum unauffällig. Ich beziehe mich mit diesen Aussagen auf Tests / Messungen von HiFi Selbstbau und Hobby HiFi.
Fwiw, der Threadersteller hat mich vor der Anschaffung um Rat gebeten, und ich hatte ihm 18Sound 8NMB420, oder gleich Purifis, empfohlen gehabt. Ob der Audax alles in allem ein Upgrade zu seinen vorhandenen Celestion TF8018, die zugegeben gemessen wie gehört spätestens bei etwas Pegel auch wirklich nicht berühmt sind, trau ich mir nicht sagen.
29.08.2023, 14:16 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.08.2023, 14:22 von Azrael.)
@kboe: der AMT bekommt aber schon noch ein eigenes Séparée, oder?
stoneeh schrieb:18Sound 8NMB420
Hm, da hätte ich auch noch ein Pärchen von., war ein Schnapper, an dem ich nicht vorbeigehen konnte. Da muss ich noch schauen, was ich damit schönes anstellen könnte.
stoneeh schrieb:Celestion TF8018
Den habe ich in einem kleinen, handlichen Mini-Top verbaut. Ich finde schon, dass er sich da gut macht, aber als dedizierten Mitteltöner, also vergleichsweise hoch hochpassgefiltert, würde ich ihn wahrscheinlich auch nicht unbedingt verwenden, da ist der Audax schon deutlich spezialisierter.
stoneeh schrieb:Fwiw, der Threadersteller hat mich vor der Anschaffung um Rat gebeten, und ich hatte ihm 18Sound 8NMB420, oder gleich Purifis, empfohlen gehabt. Ob der Audax alles in allem ein Upgrade zu seinen vorhandenen Celestion TF8018, die zugegeben gemessen wie gehört spätestens bei etwas Pegel auch wirklich nicht berühmt sind, trau ich mir nicht sagen.
Der Threadersteller muss halt auch a bissi aufs Geld schauen :o und die 18S kosten mehr als das doppelte, von den Purifis gar nicht zu reden.
Und realistischerweise brauch ich die Bassfähigkeiten beider nicht. ( Trennung bei 300 - 400 Hz ) Kommt ja sowieso wieder der Deltalite II 2515 drunter.
Diesmal aber nicht mehr in BR sondern in CB, wo er lt. Simu so um die 40 l braucht statt 200 in BR.
Und für ganz unten bleibt der XX21.
Ich hab Timmermanns' Optimum in Gelsenkirchen gehört, wo der Audax bis 3 kHz läuft.
Da gabs IMHO nix zu meckern, wobei da natürlich keine Brachialpegel gefahren wurden.
@Azrael:
Natürlich kriegt der HT sein bereits fertig gedrucktes Häubchen übergestülpt.