Es geht die ganze Zeit weiter
Seit Sokrates ist klar, daß der OPA 161x ein wirklich schönes Bauteil ist.
Es wurde aber auch deutlich, daß er ein wenig "Zuwendung" braucht. Es fühlt sich an wie in den alten 5534 Tagen...ein Kompensationsmechanismus hi und da tut Gutes. Da vermisse ich den "Saumagen - verträgt alles" LME497x0 schon ein wenig. Somit war Tina-Ti bereits über die Ostertage die "Hausfreundin".
In diesem Zuge habe ich auch das SPICE Model des Poti, welches im Datenblatt abgedruckt ist, durchgerattert, um die nötigen Stabilitätsbauteile für den OPA zu dimensionieren.
Zuvor hatte ich außerdem das Ausgangsrauschen der aktuellen Topologie abgeschätzt:
Bei 0dB Verstärkung (also 1), und ohne passive Abschwächung kurz vor dem Ausgang rauscht DSPamPi mit ca. 2,8uV rms (unweighted).
Bei ganz leise bleibt davon knappt unter 1uV rms übrig.
Beides ist so wenig, daß es direkt an einer Endstufe wohl nicht weiter hörbar wäre bzw. vom Rauschen der Endstufe überdeckt werden würde.
MiniDSP 4x10 HD rauscht balanced mit Schaltern auf 4V im Ausgang mit 26,5uV rms. Das wäre die Konfig der Wahl für eine balanced Anbindung wenn es keine elektronischen Helferlein gäbe, die sinnvoll von unbal. auf bal. wandeln.
https://www.neurochrome.com/minidsp-4x10-hd
Hypex DLCP liegt laut Datenblatt bei 7,4uV rms mit analogem Eingang (gehört hatte ich ja mal "die Hälfte" vom miniDSP in der Konfig oben postuliert. Tatsächlich ist es offensichtlich weniger als ein Drittel).
Bei 0dB im DSPamPi ergäbe das in der Kombination:
miniDSP 2x8 / 4x10: 26,6uV
DLCP: 7,9uV
Für die Monacor DSPs gibt es keine Daten.
Und wie gesagt, bei ganz leise ist es so leise, wie die Endstufen das zulassen.
Die Topolgie wäre also in der Lage, das Poti der miniDSPs locker zu ersetzten und selbst die DLCP, welche der rauschärmste balanced DSP ist, den ich kenne, noch sinnvoll zu regeln.
Ein nackter PGA2311, der ja auch gerne mal teuer für diese Anwendung mißbraucht wird, rauscht übrigens bei 0dB auch mit mindestens 2,5uV rms, und zwar pro Ausgang, welche ja beide (dann) im (signal-) symmetrischen Fall verwendet werden würden.
Außerdem bietet der PGA nicht die Flexibilität dieser Schaltung hier. Und ground noise wird man damit auch nicht los, da es ja keine differentielle Einheit in der nackten beschaltung gibt.
Ein reiner, gut gemachter DAC (also nicht DSP) rauscht wahrscheinlich selber so wenig wie DSPamPi. Hier würde sich der Einsatz also eher nicht lohnen. Es sei denn, es gäbe keine andere Möglichkeit als eine S/W Regelung und/oder keine Fernbedienung. Dann würde DSPamPi aber auch keinen ernsthaften Flurschaden hinterlassen.
Insofern passt das also.
Derzeit probiere ich das Poti im Keller aus. Angesteuert wird es von einem Sokrates MK II Prototypen Drehgeber und es ersetzt das Alps-Poti eines PreamPi.
Es funktioniert, mehr demnächst.
Hier gäbe es übrigens Schienen für senkrechte Montage der Platinen. Die kann ich in 1,5mm Stärke machen lassen kann.
https://www.reichelt.de/Distanzhuelsen-e...=FS%2B6100
Grüße