Hallo Prinzmi,
Zitat:Wäre es eventuell besser in diesem Fall etwas mehr auf den Energiefrequenzgang abzustimmen und dafür eine Senke auf Achse in kauf zu nehmen?
Jeder hat eine eigene Auffassung einen Lautsprecher abzustimmen.
Ich persönliche würde eine Senke einbauen.
Den BB so hoch zu trennen ist in meinen Augen auch verschenktes Potential.
Da kann man gleich einen Hochtöner nehmen.
Der Tiefpass in deiner Schaltung führt auch noch zu einer erhöhten Welligkeit im Frequenzgang.
Bessel Charakteristik.
Wenn es nicht der Messsituation geschuldet ist.
Der FRS 8 ist eigentlich eine rechte Zicke.
Im geschlossenen Gehäuse hat er eine recht hohe Einbaugüte, was die Resonanzfrequenz nach oben rutschen lässt und so eine wirkungsvolle Bedämpfung dieser verhindert.
Deshalb eine steile Filterung.
In Kombination dieser beiden Faktoren gewinnt man im unteren Übertragungsbereich etwas Pegel.
Einen Überschwinger sollte man vermeiden, da dieser wieder zu Welligkeiten im Frequenzgang führt.
Im Gegensatz dazu muss man dem W 130 S dann tief trennen. Um eine symmetrische Flankenankopplung zu bekommen ist es von Vorteil ebenfalls eine steile Flanke zu wählen.
Dies führt zwangsläufig zu einem "Aufbuckeln", da man mit Filtern höherer Güte arbeitet.
Die Phasenlage bei einer 3 dB Addition sollte bei 90 Grad liegen.
Butterworthfilter dritter Ordnung haben dann einen linearen Verlauf und im Übernahmebereich eine konstante Leistungsabgabe.
Eine 6dB Addition mit 180 Grad Phasenversatz ist trotzdem erlaubt.
Bei ARTA, mittels Generate Target Response, kannst du dir die Zielkurven deiner Filtercharakteristik einstellen. Ist etwas mühsam, da man sich die Einstellung auf den Pegel bezogen justieren muss. Standardfilter stehen zur Auswahl und können als Overlay im Phasen und Amplituden Fenster zum Vergleich angezeigt werden.
In Boxsim kannst du unter F-Gang elektrisch auch gut kontrollieren was dein Filter veranstaltet.
Unter Chassis siehst du die Auswirkungen deiner Beschaltung.
Unter anderem auch die Gehäuseeinflüsse.
Setzt voraus das die Eingaben auch richtig gemacht werden.
Bei deiner Boxsim Simus sind mir noch ein paar Ungereimtheiten aufgefallen.
Die TSP's beider Chassis sind etwas seltsam.
Ein W 130 S sollte eine elektrische Güte um die 0,6 haben, die Reso bei 50-60 Hz.
Die elektrische Güte hat wesentlichen Einfluss auf die Filterflanke im Frequenzgang und die daraus folgende Beschaltung und Gehäuseabstimmung.
Beim FRS 8 sind auch die Güten(Qms/Qes) vertauscht und die Resonanzfrequenz sehr hoch.
Ich habe nochmal zwei Boxsims angehängt um die Auswirkungen zu zeigen.
Um deine Fazetten in die Berechnung mit einfließen zu lassen
wurde der BB in der Simulation in ein eigenes Gehäuse verpflanzt und die Phasen mit 3 cm angegeben.
Das entspricht nicht der Realität, ist aber im Leistungsfrequenzgang zu sehen.
Boxsim schönt die Frequenzgänge immer ganz nett, da kann man unter Projekteigenschaften(Strg-E) die Anzahl der Frequenzen auf 600 erhöhen, mehr werden eh nicht importiert.
Zumindest im oberen Frequenzsektor wird's dann den eigenen Messungen vergleichbarer.
Beim Einmessen des Frequenzganges des TT würde ich auf der Chassis Achse messen und mit dieser Messung die Addition im Nahfeld durchführen.
Die Scalierung wie im Handbuch beschrieben funktioniert in der Regel immer sehr exakt und das letzte dB kann man auch noch händisch nachkorrigieren.
Messungen im Raum sind nie absolut, relativ zueinander sollten es zusammenpassen.
Dein Simulationsprogramm vereint fast alles was man braucht, kann nix schiefgehen
Genug geschwafelt, bitte weitermachen.
:prost:
Grüsse Michi