Moin,
wegen einiger Anfragen möchte ich eine rudimentäre Bauanleitung für meine Kombination eines Onkengehäuses mit dem Prinzip einer Hornreflexabstimmung hier einstellen. Eine reine Onkenkonstruktion hätte eine zu kleine Schallöffnungsfläche ergeben, bzw. ellenlange Kanäle für den BG20 erfordert. Bei einem reinen Hornkehlchen wäre die Box bedeutend höher geworden. Durch die Nutzung der inneren Seitenwände gibt es die Kanäle platzmäßig nahezu geschenkt . Beim Bau des Gehäuses bin ich von dem originalen Cheap Trick 230 aus K+T Heft 3/2007 und dessen Gehäuseabstimmung ausgegangen. Das Baumaterial ist je nach Vorliebe oder heimischen Vorrat auswählbar,
wichtig ist nur die Dicke der Seitenwände mit 23mm, da sie den Kanalquerschnitt mitbestimmt.
Materialliste für 2 Boxen:
Seitenwände
23 mm Birkenmultiplex mit den Maßen 340 x 590 mm natürlich 4 mal ;
Rückwände beliebiges Material und Dicke 320x590 mm, bei mir 15mm, natürlich 2x ;
Deckel beliebig, Dicke 15mm, Maße 316x340-Dicke Rückwand, bei mir 316x325, 4x ;
Schallwand 21 mm, 302x545mm, 2x ;
Schön gemustertes Kiefernsperrholz 7mm dick, mehrere Platten aus dem Baumarkt je nach Größe, gebraucht werden netto etwa 2,3m²;
Dachlatte gehobelt ca. 4m;
Trittschalldämmung auf Holzfaserbasis;
Noppenschaumstoff, mittlere Dichte, 2 kleinere Platten;
Schafwolle, Dämmbaumwolle oder Hanf....
Im Nachhinein habe ich aus optischen Gründen Boden und Deckel ebenfalls mit Kiefernsperrholz beklebt
Die Fotos sagen mehr als eine schriftliche Bauanleitung.
![[Bild: bau7vbkbu.jpg]](https://abload.de/img/bau7vbkbu.jpg)
Man beginnt mit dem Verleimen der Seitenwände, der Rückwand und den Deckeln.
Zum Ausarbeiten der Kanäle ist erst einmal etwas Zeichenarbeit auf den Seitenwänden angesagt.
In der Mitte der Seitenhöhe wird eine Mittellinie eingezeichnet. Nach oben und unten werden jeweils zwei weiter Linien im Abstand von 110mm eingezeichnet. Zur Kontrolle, es verbleiben nach oben und unten jeweils noch 75 mm. In einem Abstand von 295 mm von der Vorderseite wird eine senkrechte Linie gezogen. Jetzt können mit einem 43 mm Lochbohrer jeweils die 5 Bohrungen eingebracht werden. Von den Außenkanten der Bohrungen wird jeweils noch eine kleine Gerade angezeichnet. Hier gehen im Abstand von 285 mm nach vorne die konischen Erweiterungen aus. An der Vorderseite werden von den Mittellinien der Bohrungen jeweils 45 mm nach oben und unten markiert. Die entsprechenden Punkte werden verbunden und die Arbeit mit der Stichsäge kann beginnen. Die Kanäle werden von außen mit den aufgeklebetem 7mm Fichten"Furnier"

verschlossen. Ebenfalls mit dem Kiefersperrholz werden die Kanäle nach innen mit einer 260 mm tiefen Platte verschlossen.
Wer die Optik verbessern will, kann die Holzteile, die die Kanäle bilden, vorher schwarz lackieren. Nachher ist das leider kaum noch möglich :? .
Jetzt werden die inneren Dachlattenverstärkungen und im 25mm Abstand von voren der Rahmen für die Schallwand eingeklebt. Das Beschichten von innen mit den Trittschallfaserplatten lohnt unbedingt. Jetz werden vorne und hinten innen die Deckel mit kleinen Sperrholzleisten und von außen mit voller Sperrholzabdeckung der Optik und Stabilität wegen ebenfalls mit Sperrholz beklebt. Wer will kann auch die Rückseite so veredeln. Die Maserung des Fichtensperrholzes ist nett und kann nach Wunsch, bei mir OSMO-Wachs farblos, veredelt werden.
Das Dämmaterial wird in der Mitte der Rückwand und oben und unten reichlich eingebracht. Die Noppenmatte wird u-förmig in Längsrichtung eingelegt. Sie fixiert auch das Dämmmaterial. Die Kanalöffnungen hinten dem Noppenschaumstoff müssen unbedingt frei bleiben.
Viel Spaß beim Nachbau!
Irgendwie hat mich Ronalds Goldhörnchen als Klein-PA

gereizt...Gehäuse war ja schon vorhanden. Jesses Kombination und Weiche ist eine sehr feine Sache, mehr als goldig.
![[Bild: hornonkelpfjm7.jpg]](http://abload.de/img/hornonkelpfjm7.jpg)
Endstand auf Hocker wiedafürgemacht

Oddvar (Ikea) mit Gremlin und Zierleiste.
![[Bild: endfassungbikya.jpg]](https://abload.de/img/endfassungbikya.jpg)
Die Versuche waren schon ganz nett.
Der Bass donnert "abgrundtief" nur das Zwerchfell bleibt unbeschäftigt, die Lautstärke geht bei Spaßscheiben blitzschnell auf Konzertniveau....volle Kanne in der Kemenate....ohne das es lästig wird.
Der Treiber ist nach Anleitung gedämpft, das Horn wurde mit sikaflex221 (PU Autoscheibenkleber und Lösung für viele Zweifelsfälle :mrgreen: außer Holz) und Zutaten noch etwas gedämpft, die Weiche muss noch schwingungsfrei aufgebaut werden. Mit einer Papierdichtung aus dem Sanibereich und der schwarzen Pampe ließ sich auch der Hornhals sehr einfach anpassen. Durch Sandfüllung zwischen dem Daytonhorn und des zweiten gekürzten Hornes von hinten herrscht Ruhe.
Der Blechkorb des BG20 wurde mit Karosseriedichtband oder Plastic-Fermit (beides Butylkautschuk) gedämpft, Anschlussplatte und Anschlussleitung nicht vergessen. Die "Speichen" sind von innen mit Filz beklebt. Andere empfohlnen Belüftungen, wie mit Lötspitze eingebrannte Löcher in der Zentrierspinne oder entfernte Dustcap mit Kupferabschuss des Kerns und Filzauflage habe ich noch nicht für nötig empfunden. Mich wundert immer, dass die 25mm Spule den Spaß aushält und mit präzisen "Schlägen" im 15m² Raum sogar ein wenig das Zwerchfell massiert.
![[Bild: doppelhorn6bjxn.jpg]](https://abload.de/img/doppelhorn6bjxn.jpg)
Gruß Kalle