Übrigens der Link zur von Matthias erwähnten Bordeaux Box.
Auch sehr Interessante Kombination. Und auch der Erbauer ist vom AurumCantus AT2560 (Harwwod AM25) vollauf Begeistert.
Bisher hatte ich auf das Fügen der Nahfeldmessungen verzichtet. Während der Hörsession waren wir drei eigentlich alle ganz glücklich mit dem unteren Ende, daher erschien es mir nicht dringend. Außerdem hat die bisherige Abstimmung sich bei Olaf zuhause bewährt.
Nun habe ich es doch mal nachgeholt. Olafs ursprünliche Abstimmung ist zum Vergleich einblendet. Das ist noch die Variante ohne den zusätzlichen Widerstand beim Parallelkondensator. "Olaf 1" ist jedenfalls die Variante, die wir zu dritt gehört haben. Das andere habe ich mal "RC1" getauft (von wegen "release candidate").
[ATTACH=CONFIG]50373[/ATTACH]
Olaf bestätigt, dass der Abfall (-3dB@ 100Hz gegenüber 200Hz) sich auch in seinen Messungen gezeigt hat. Am heimischen Aufstellungsort hat das gut funktioniert.
Dann wollte ich aber mal wissen, wie denn das so bei mir im Raum funktioniet. Die Lautsprecher stehen wie gehabt: 60cm Wandabstand (=30cm Luft nach hinten), Ständer, 1,2m bis 1,5 nach außen. Hördistanz 2,5m.
Gemessen wurden 7 Messpositionen um den Hörplatz (+-45cm hor, +-30cm vertikal). Glättung: 1/6 Oktav. Und am Ende gemittelt. Ergebnis:
[ATTACH=CONFIG]50372[/ATTACH]
Was ich da erkenne, lässt sich am besten grafisch darstellen:
[ATTACH=CONFIG]50371[/ATTACH]
Ein breitbandiger Einbruch bei 150 Hz, -4,5dB, Güte 0,7.
Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, eine weitere Weiche zu stricken, die den Einbruch kompensiert.
Wollte ich schon immer mal machen. Hätte ich auch mal tun sollen!hock::doh:
Die sollten wir dann am Sonntag auch mal im Vergleich hören.
Interessant ist, dass die Box auf einmal auch leise noch gut spielt. Ohne dass es bei "laut hören" Nachteile geben würde. Das scheint vor allem an der Abstimmung gelegen zu haben...
Hier der Unterschied zwischen beiden Weichen. Wenn man es mit der Hörplatzmessung oben vergleicht, sieht man, dass es die Senke dort gut auffüllt. Es ist praktisch ein Raum-EQ, der da in die Weiche integriert wurde.
Die Phasenlage zum Hochtöner ist ein wenig schlechter als bei RC1, dafür ist der Energiefrequenzgang oberhalb von 200 Hz noch ausgewogener.
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Wenn man anfängt einen Kompromiss zwischen "Continuum" und "RC1" zu bilden, landet man z.B. bei folgender Abstimmung. Die hat große Ähnlichkeit zur der Abstimung der von Holger Barske hochgelobten Trenner & Friedl Art (daher "Art").
[ATTACH=CONFIG]50389[/ATTACH]
Einen Raum EQ im Bassbereich fest zu verdrahten ist für den gemessenen Ort natürlich eine tolle Sache, aber in einem anderen Raum wie z.B. Contest muss das natürlich nicht immer funktionieren.
:prost:
28.08.2019, 11:01 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.08.2019, 11:13 von Olaf_HH.)
vielleicht darf ich die Box ja am Contest Wochenende mal kurz im Hörraum aufbauen und antesten, ist ja leider kein Contest Teilnehmer.......
Anbei nochmals meine Messung die ich voe Matthias seinen Anstrengungen bei mir gemacht hatte, Mikrofon 1m Höhe, 1 Meter Entfernt von der Box, im Diagramm die unteren Kurven, die obere ist Nahfeld der Einzelchassis
Aufstellung frei im Raum, nicht in der Ecke oder vor der Wand
@roomcurve: Das ist halt der Grund, warum man es nicht machen sollte.
Ich denke, dass beide Ansätze (Linear vs. EQ-built-in) ihre Berechtigung haben. Bei linearen Abstimmungen muss man das Problem über den Raum oder die Elektronik lösen. Bei festem EQ gibt man die Aufstellung vor.
Für "flexibel aufstellbar" gibt es mehr Kunden als für "optimiert für Aufstellung X". "Flexibel aufstellbar" ist aber leider auch nicht ganz ehrlich, weil es in vielen Fällen keine realistische Aufstellung gibt, die die Probleme vernünftig löst. Klar, wenn man das Problem elektronisch angeht, ist die Diskussion müssig.
In Wolfgang Vollstätts Wohnzimmerstudio hat er versucht einigermaßen typische Bedingungen zu schaffen. Der Raum ist deutlich größer und nach links offen aber dennoch lassen sich die Ergebnisse von meinem Hörraum auf diesen gut übertragen. Beim Dynavox-Battle hatte ich das genutzt und das hat gut funktioniert.
Es gibt aber auch Räume in denen einem das Prinzip komplett um die Ohren fliegt. Der kleine Hörraum von H-Audio z.B. dürfte schwierig werden. Und frei aufstellen in einem großen Hörraum ist dann eben auch nicht. Ich kann mir auch vorstellen, dass man sehr ungünstige Interaktion mit Raummoden haben kann. Das Prinzip hat definitiv seine Grenzen.
02.09.2019, 12:26 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.09.2019, 15:12 von Olaf_HH.)
Moin (wie man im Norden zu sagen pflegt..)
gestern haben Matthias und ich uns dann bei Ihm getroffen, um die ganzen Simulationen dann mal gemeinsam in Wirklichkeit zu hören.
Matthias was übrigens so verrückt, die ganzen Weichen die er simulierte auch elektrisch auf zu bauen, da lag echt Kupfer rum.......
Aber zum Thema, es ging ja darum, das wir gemeinsam den Goldenen Mitelweg in der Abstimmung finden, in dem wir uns beider wiederfinden würden.
Hörtest Equipment war:
Atoll Vollverstärker
Pioneer CD Player
Cambridge Dac
Tidal auf PC über USB am Cambridge
Pioneer CD über Toslink am Cambridge
viele, viele WAGO Klemmen :-)
Also haben wir als erstes die Letzte Weiche die Matthias Vorgestellt hatte angehört. Und was soll ich sagen, passt schon ganz gut, aber der Bass war meines Erachtens etwas zu fett bzw die Mitten zu dünn.
Klar war, das diese Version schon besser spielte als meine erste Weiche mit der wir angefangen haben. Daher wurde die erste Weiche auch gar nicht mehr beachtet bei den gestrigen Hörtest.
Ansonsten war in meinen Ohren alles gut und auch der Hochton wusste zu überzeugen.
Dann haben wir die Version RC1 , die mit der 1mH Spule getestet.
Klanglich für mich die überzeugendere Variante, außer das mir im obersten HT Bereich zu wenig Glanz war.
Saiten Instrumente fehlt ein klein Wenig das Metallische, Hörner der Letzte Pfiff
Der Bass war etwas "zurückhaltender" somit kamen für mich die mittleren Lagen angenehmer daher.
Ein Test mit einem 1 uF Kondensator in Reihe mit einem 5,6R parallel zum vorhandenem 5,6R vorm Hochtöner brachte das ganze dann weiter in die Richtige Richtung, letztendlich haben wir durch Simulation und Hörtest uns für einen 5,1R in Reihe zum 1uF Kondensator entschlossen.
Die Version hat am besten den HT Bereich um 20 Khz angepasst, ohne aber um 10 Khz mehr Pegel zu bekommen.
Vielleicht könnte Matthias die Simus dazu posten ?
Diese Variante fand ich für mich mit unterschiedlichsten Musikstücken am alltags tauglichsten, und daher wird diese Version die nächsten Tage weiter angehört und dann entschieden ob noch was geändert werden muss.
Zusätzlich muss ich sagen, die Boxen werden bei mir Längs in den Raum strahlen und relativ weit in den Ecken stehen, somit dürfte das im Bass dann für genügend Schub sorgen
.
Es ist noch zu erwähnen, das wir gestern die hintere Bedämpfung des AMT abgeändert haben, gegenüber alle vorherigen Messungen ist der schmale starke Einbruch bei 10 khz deutlich abgemildert, da gibt es noch Potenzial für Tuning.
Auch reagiert der AMT sehr deutlich auf Änderungen von Bauteilen im Signalweg, wir haben einen 1 uF Jantzen Z-Cap gegen einen alten gelben Philips MKT mit gleicher Kapazität ausgetauscht, die Räumlichkeit Luftigkeit und Leichtigkeit bei Metall Instrumenten war plötzlich Matter und enger in der Darstellung
Erstes kleines Fazit:
Wurden die Vorgaben "Es soll ein möglichst neutraler Lautsprecher werden, den ich dann beim Bauen von anderen Boxen als Vergleichsnormal verwenden möchte." erfüllt ?
Ja und nein,
einerseits nein, da die Messungen ja nicht das typische Lineal darstellen andererseits Ja , da das Musik hören richtig Spaß gemacht hat gestern und ich mir vorstellen kann, mit der aktuellen Abstimmung und etwas Fein-tuning in meinem Raum meine Ohren immer wieder erden zu können.