24.02.2021, 20:31 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.02.2021, 20:55 von JFA.)
pcmurx schrieb:Die Theorie dahinter war, dass sowas oberhalb der Schrödingerfrequenz nicht mehr gemacht werden sollte, weil man dann nur den Direktschall per EQ beeinflusst, den Diffusschall aber nicht? Das ist zumindest das, was bei mir im Kopf herumschwirrt.
Du beeinflusst mit einem EQ immer Diffus- und Direktschall, denn der Diffusschall wird ja auch vom Lautsprecher erzeugt. Es macht aber einen Unterschied, ob Du den EQ im Grundton einsetzt, wo Direkt- und Diffusschall in Grenzen austauschbar sind, oder ab dem unteren Mitteltonbereich, wo das nicht mehr geht. Spoiler: ich halte spätestens ab ca. 400 Hz den Direktschall immer möglichst linear (Ausnahme: siehe etwas weiter oben).
Zitat:@JFA: Was für ein Abstrahlverhalten hätte denn der von dir genannte 15" Bass + fettes HT Horn Lautsprecher? JBL hat ja z.B. mit der 4430 auch hier ein breit strahlendes Konstrukt verwirklicht. Die steht gerade bei mir und ist mir in einem kaum bedämpften Wohnraum etwas zu verwaschen.
Ich muss gestehen, ich kenne die 4430 nicht. Aber nimm mal als Gegenentwurf die Variante 5"+DXT. Das fällt bei mir unter moderat bündeln.
Beides ernsthaft gut, neutral klingende Lautsprecher, Unterschied: Kandidat A klingt direkt, Ex-Kollege meinte "in die Fresse". Kandidat B dagegen viel zurückhaltender, geradezu relaxt.
Welche ist besser? Kandidat A war im großen Vortragsraum (wenig bedämpft, großer Hörabstand) unterlegen, das passte nicht, irgendwie anstrengend und zerfahren, hatte Mühe gegen die Konkurrenz mit dem ehemals gelben Mitteltöner zu bestehen. B dagegen mit prima Bühne und Tiefe, abgesehen von den fehlenden Details wegen zu vielen Reflexionen (das war bei A genauso) toller Klang. Im "Wohnzimmer" (etwas akustisch behandelt, deutlich kleiner) dann eher das umgekehrte Bild, A mit der besseren Bühne und Tonalität (und der ehemals gelbe Mitteltöner meilenweit abgeschlagen). Und dann im stark bedämpften "Studio" beide eigentlich gleichauf.
@JFA: Danke! Krasse Teile, wenn man diese Alu-Gehäuse auch optisch mag.....da hat man echt Grenzen, was DIY angeht. Mir gefallen sie! Bei pan-acoustics konnte ich mir so geile Gehäuse aus Stranggussprofilen auch anschauen: https://www.pan-acoustics.de/produkte/pa...b-224.html
Pan-Acoustics ist in Deutschland nicht so bekannt. Man schaue sich aber mal ihre Referenzen an.....und sie kommen hier aus Wolfenbüttel.
Ja, Strangpress ist ganz nett, aber nicht wenn das Gehäuse aus 4 Teilen besteht (Front 10 mm stark, Seiten je 5 mm, Rückwand 3(?) mm). Die Profile sind leider immer etwas verdreht und schief, da steckt dann einiges an Arbeit darin, die Konstruktion diesbezüglich tolerant zu machen und die Einzelteile nachher in die richtige Passung zu zwingen. Den in die Front gefrästen Waveguide finde ich immer noch eine meiner geilsten Idee, braucht auch nur schlappe 2 h Bearbeitungszeit
JFA schrieb:Ja, Strangpress ist ganz nett, aber nicht wenn das Gehäuse aus 4 Teilen besteht (Front 10 mm stark, Seiten je 5 mm, Rückwand 3(?) mm). Die Profile sind leider immer etwas verdreht und schief, da steckt dann einiges an Arbeit darin, die Konstruktion diesbezüglich tolerant zu machen und die Einzelteile nachher in die richtige Passung zu zwingen. Den in die Front gefrästen Waveguide finde ich immer noch eine meiner geilsten Idee, braucht auch nur schlappe 2 h Bearbeitungszeit
Einen smarten Weg dazwischen finde ich von Lyngdorf gewählt... die lassen bei einem Model nur die Seiten aus gepressten Stangen fertigen Front und Rücken sidn im grunde plane bretter...bei sowas ließe sich ein Waveguide einfacher einfräsen:
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@fosti: also aus Plattenmaterial. Ja, das ist normal, ist bei den Talis auch nicht anders. Bei beiden gibt es übrigens einen inneren Boden/Deckel (mit Schutzeloxal gegen angammeln, aber keine weitere Ofl-Bearbeitung) und einen äußeren zur optischen Abdeckung. Die inneren Enden ziehen die Längsteile in Form. Da war in der ersten Baureihe so viel Spannung drauf, ich bin mir ehrlich gesagt nicht so sicher, ob die sich alle zerstörungsfrei zerlegen lassen Edelstahlschraube in Alugewinde :eek:
@Bob: klar ist das einfacher, ich sehe da viel verschenktes Volumen, und die Aluteile sind nur Deko. Den WG habe ich in einer anderen, späteren Serie dann in (Echt-) Holz fräsen lassen. Bearbeitungszeit: 5-10 Minuten
Beides ernsthaft gut, neutral klingende Lautsprecher, Unterschied: Kandidat A klingt direkt, Ex-Kollege meinte "in die Fresse". Kandidat B dagegen viel zurückhaltender, geradezu relaxt.
Welche ist besser? Kandidat A war im großen Vortragsraum (wenig bedämpft, großer Hörabstand) unterlegen, das passte nicht, irgendwie anstrengend und zerfahren, hatte Mühe gegen die Konkurrenz mit dem ehemals gelben Mitteltöner zu bestehen. B dagegen mit prima Bühne und Tiefe, abgesehen von den fehlenden Details wegen zu vielen Reflexionen (das war bei A genauso) toller Klang. Im "Wohnzimmer" (etwas akustisch behandelt, deutlich kleiner) dann eher das umgekehrte Bild, A mit der besseren Bühne und Tonalität (und der ehemals gelbe Mitteltöner meilenweit abgeschlagen). Und dann im stark bedämpften "Studio" beide eigentlich gleichauf.
Also wenn da die Reihenfolge/Zuordnung (A/B --> pdf) nicht durcheinandergeraten ist, wundern mich die Klangbeschreibungen doch ziemlich. Da hätte ich allemal eher von B) erwartet, dass es "in die Fresse" klingen müsste ...
Nein, das passt schon so. Ignoriere den absoluten Verlauf der Frequenzgänge, der passt nicht in der gezeigten Messung, der ist in der Realität sehr glatt, die kleine im Grundton ein wenig zurückgenommen (ca. 1 dB, das weiß ich nicht mehr aus dem Kopf). Schau einfach nur auf das Verhältnis 0° zu 30°. Die große zeigt fast CD-Verhalten (auch unter anderen Winkeln, so ab 7 kHz ganz leicht stärker bündelnd), die kleine macht mehr Zwicker.
Das bündelt nun wirklich ganz gut, daher bin ich gespannt wie sich das in einem wenig bedämpften Wohnzimmer verhält. Ich denke je näher man dran sitzt, desto mehr wird es zum Kopfhörer....
Toole hat geschrieben, dass er breiter abstrahlende Lautsprecher für daheim favorisiert, weil stark richtende Lautsprecher nicht genug Rauminformationen durch Diffusschall liefern....
Ich möchte aber auch nun wirklich keinen stark bündelnden Lautsprecher im typischen amerikanischen oder britischen Wohnzimmer hören.
Puh, das kann (und eigentlich mag) ich nicht vollumfänglich beantworten. Dazu ist der Lösungsraum zu groß.
Was ich aber zu so einem gut gemachten Lautsprecher weiß: der macht bestimmt Laune.
Das bündelt nun wirklich ganz gut, daher bin ich gespannt wie sich das in einem wenig bedämpften Wohnzimmer verhält. Ich denke je näher man dran sitzt, desto mehr wird es zum Kopfhörer....
Das Horn ist echt spannend. Freue mich schon auf eine Hörprobe. Und das mit dem Kopfhörer - ja, das hatte die sLAB in meinem Wohnzimmer auch. Bin gespannt, wie Du das empfindest.
pcmurx schrieb:Toole hat geschrieben, dass er breiter abstrahlende Lautsprecher für daheim favorisiert, weil stark richtende Lautsprecher nicht genug Rauminformationen durch Diffusschall liefern....
Ich bin ja gerade von meiner sLAB-12 mit dem ordentlich bündelnden Stereo-LAB SL400 Horn auf meine Corona Thirty-Six als breitstrahlendes Konzept umgestiegen. Die sLAB-12 steht jetzt bei einem Freund, der sie mit erheblich größerem Hörabstand betreibt. Die Corona gefällt mir in meinem Wohnzimmer erheblich besser. Die räumliche Illusion ist deutlich beeindruckender. Aber die sLAB-12 kann das auch, wenn man weit genug vom Lautsprecher weg ist. Daher würde ich persönlich breitstrahlende Konzepte für kurze Hörabstände bevorzugen. Je weiter weg, umso mehr Bündelung.
25.02.2021, 21:36 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.02.2021, 21:43 von Hannes 1977.)
Hallo Olli,
da bin ich bei dir!
Mir gefallen mittlerweile breitstrahlende Hörner zuhause deutlich mehr.
Mit den 24iger Seos ist der Sweetspot auch breiter, die 2380 von P Audio waren auch ähnlich nur hatten die im Hochton schon einen frühen Abfall.
Grüsse Hannes
hoschibill schrieb:Das Horn ist echt spannend. Freue mich schon auf eine Hörprobe. Und das mit dem Kopfhörer - ja, das hatte die sLAB in meinem Wohnzimmer auch. Bin gespannt, wie Du das empfindest.
Ich bin ja gerade von meiner sLAB-12 mit dem ordentlich bündelnden Stereo-LAB SL400 Horn auf meine Corona Thirty-Six als breitstrahlendes Konzept umgestiegen. Die sLAB-12 steht jetzt bei einem Freund, der sie mit erheblich größerem Hörabstand betreibt. Die Corona gefällt mir in meinem Wohnzimmer erheblich besser. Die räumliche Illusion ist deutlich beeindruckender. Aber die sLAB-12 kann das auch, wenn man weit genug vom Lautsprecher weg ist. Daher würde ich persönlich breitstrahlende Konzepte für kurze Hörabstände bevorzugen. Je weiter weg, umso mehr Bündelung.
Kalle schrieb:Moin,
jau, es gibt zu Hause keine Alternative zu breit strahlenden Hörnern.
Jrooß Kalle
Das finde ich zu pauschal. Wer einen großen, wenig bedämpften Hörraum hat und lange Hörabstände, kann auch mit stärker bündelnden Konzepten prima zurecht kommen. Und, ganz klar, es gibt keinen Vorteil ohne Nachteil. Wenn ich bei meinen Stereo-Lab Hörnern im Sweetspot gesessen habe, war die Darstellung der Bühne präziser als bei meinen Holzhörnern. Aber ich war nicht so in Musik eingehüllt wie mit meinem jetzigen Konzept. Und schon ist man wieder bei persönlichen Vorlieben.
hoschibill schrieb:.....Wer einen großen, wenig bedämpften Hörraum hat und lange Hörabstände, kann auch mit stärker bündelnden Konzepten prima zurecht kommen.
... vielleicht sogar mehr Richtung "Muss" - eben optimiert für so ein Setting.
In einem anderen Setting geht dann eben "breit" besser.
Eben als valide, gleichberechtigte Version - nur een in einem anderen Kontext/Setting.
Ich hab zwar wenig Ahnung aber in dem Fall würde ich mit dem 90x90 Horn starten und im Notfall eher die Decke behandeln
Bei meinem ehemaligen T+A Lautsprechern bluteten mir auch im bedämpften Heimkino die Ohren bei höheren Lautstärken.
Vermutlich bin ich im entscheidenen Bereich aber auch recht hörempfindlich.