Über das CAT5 werden das Audiosignal und Steuerdaten wie Lautstärke übertragen... Aber kann ich auch alle Module konfigurieren, wenn eins über USB angeschlossen ist, und die anderen über CAT5?
Wird das Gerät eigentlich auch solche Sachen wie Softstart, Schutzrelais vor den Ausgängen und (Auto)Standby haben?
Spatz schrieb:Über das CAT5 werden das Audiosignal und Steuerdaten wie Lautstärke übertragen... Aber kann ich auch alle Module konfigurieren, wenn eins über USB angeschlossen ist, und die anderen über CAT5?
Das ist der eigentlich Gedanke dahinter: Der Master wird über USB oder Bluetooth konfiguriert und reicht die Steuerdaten dann per CAT5-Kabel an seine Slaves weiter. Damit ist das Gesamtsystem fernsteuerbar ohne Umstöpseln.
Spatz schrieb:Wird das Gerät eigentlich auch solche Sachen wie Softstart, Schutzrelais vor den Ausgängen und (Auto)Standby haben?
Über Autostandby habe ich noch nicht nachgedacht, weil mal hier u.U. Netzspannung schalten muss, sprich das Netzteil des Verstärkers abschalten. Netzspannung möchte ich nur ungern auf die Platine führen.
Schutzschaltungen sind bereits im Verstärker integriert.
Oder gäbe es andere Möglichkeiten, den Energieverbrauch bei Nichtbenutzung zu senken? Man müsste ja nicht unbedingt Netzspannung schalten, das wäre glaube ich sogar kontraproduktiv, denn dann bräuchte man ja noch ein zweites Netzteil für den Auto-Standby...
Aber man könnte doch z. B. mit dem Arduino prüfen, ob ein Signal anliegt, und dann erst Spannung auf den Amp oder auch auf den DSP schalten. So ist ohne Signal nur der Arduino an (und vielleicht auch noch im Tiefschlaf), und erst wenn was passiert, kommen DSP und Amp dazu. Das würde ausreichend Energie sparen, und man bräuchte auf der Platine nur 1-2 Relais zusätzlich, ohne Netzspannung schalten zu müssen.
Netzteil war nur kurz Thema. Grundsätzlich ist alles möglich, ob Schaltnetzteil oder klassisch mit Trafo und Gleichrichter. Vorteil: Für den Leistungsteil wird nur eine Spannungsschiene benötigt, keine symmetrische. Das erweitert die Auswahl an Schaltnetzteilen. Spannung kann irgendwas zwischen +24V und +50V sein, das hängt vom verwendeten Verstärker-IC und geplante Leistung ab. Daneben wird noch eine +12V Spannung für DSP etc. benötigt. Die meisten Industrienetzteile stellen diese Spannung aber zusätzlich bereit. Wer will, kann den analogen und den digitalen Teil noch mit zwei getrennten +12V Spannungen versorgen.
Ich habe jetzt alle Baugruppen soweit zusammen inklusive PWM-Lüftsteuerung (auf Standard-Molex-Stecker aus dem Computerbereich) und Temperaturerfassung. Lediglich die Standby-Geschichte ist nicht drin, aus einem ganz banalen Grund: Am Arduino sind schlicht keine Pins mehr frei.
Am Wochenende werde ich nochmal eine Übersicht über alle Funktionen, Anschlüsse und Erweiterungsmöglichkeiten erstellen.
Wie versprochen, fasse ich hier nun nochmal alle Features der Signalverarbeitung zusammen:
- DSP: ADAU1452 (*)
- 2-Kanal ADC: AK5552VN (*)
- 4-Kanal DAC: AK4454VN (*)
- 2x Analog-Eingang wahlweise symmetrisch mit +6dBu (Pro, ARD-Norm) oder asymmetrisch mit -10dBV (Consumer) Empfindlichkeit
- 4x Analog-Ausgang vor den Verstärkern via Pfostenstecker abgreifbar
- 1x AES3/SP-DIF Eingang
- 1x AES3/SP-DIF Ausgang
- Master/Slave-Verbindung: Ein Modul wird als Master definiert und reicht Audio- und Steuerdaten an beliebig viele Slaves weiter
- Aufspielen von Firmware über USB
- Steuerung von Parametern (Filter, Lautstärke, Routing etc.) über USB oder Bluetooth
- MCU: ATmega328p (Arduino)
Anschlüsse für optionale Erweiterungen:
- Expansionport im freeDSP-Format für evtl. Erweiterungen
- Lautstärkepoti
- Drehgeber mit zusätzlichem Taster auf der Achse
- Display
- Empfängerdiode für IR-Fernbedienung
- PWM-Lüfter
- Temperaturerfassung über NTC
Spannungsversorgung: +12V. Auf Wunsch kann Analog- und Digitalteil mit unabhängigen Spannungen versorgt werden.
(*) Bitte das Datenblatt aufrufen, um Details zu erfahren.
Anbei ein Bild von der derzeitigen Platine. Als nächstes werde ich die vier Verstärkerzüge einhegen. Da ich diese Woche jedoch auf Dienstreise sein werde, wird es erst nächstes Wochenende weitergehen.
Ich nehme weiterhin Vorschläge für weitere Features entgegen.
12.11.2017, 17:01 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.11.2017, 18:33 von Lionheart.)
rkv schrieb:...
- DSP: ADAU1452 (*)
- 2-Kanal ADC: AK5552VN (*)
- 4-Kanal DAC: AK4454VN (*)
- 2x Analog-Eingang wahlweise symmetrisch mit +6dBu (Pro, ARD-Norm) oder asymmetrisch mit -10dBV (Consumer) Empfindlichkeit
- 4x Analog-Ausgang vor den Verstärkern via Pfostenstecker abgreifbar
- 1x AES3/SP-DIF Eingang
- 1x AES3/SP-DIF Ausgang
- Master/Slave-Verbindung: Ein Modul wird als Master definiert und reicht Audio- und Steuerdaten an beliebig viele Slaves weiter
- Aufspielen von Firmware über USB
- Steuerung von Parametern (Filter, Lautstärke, Routing etc.) über USB oder Bluetooth
- MCU: ATmega328p (Arduino)
...
Hallo...
Wie schaut es denn mit optischen und koaxialen Digitaleingängen aus?
Verstehe ich richtig, das bisher nur AES3 und die zwei Analogeingänge zur Auswahl stehen..
Gruß Yves
-----------------
Gesendet von meinem OnePlus One mit Tapatalk
die analogen Eingänge finde ich ja echt cremig (hab auch noch analog-Quellen inkl. Phono-Pre).
Jedoch mit zwei coaxialen und ein/zwei optischen SPDIF-Eingängen würde ich dir sofort mein Geld hinterher schmeißen
Es wäre für meine Konstellation (zwei/drei digitale Quellen plus Phono-Pre und ein analoger EIngang als Reserve) die ideale Vorstufe mit DSP.
Da dann symmetrisch meine Hypex UCD400OEM Endstufen dran und die Welt ist in Ordnung :thumbup:
S/P-DIF (Cinch) zu AES/EBU (XLR) sollte sich über einen einfachen Adapter konvertieren lassen. Toslink ist da natürlich schon ein bisschen komplizierter...
Spatz schrieb:S/P-DIF (Cinch) zu AES/EBU (XLR) sollte sich über einen einfachen Adapter konvertieren lassen. Toslink ist da natürlich schon ein bisschen komplizierter...
...vor allem wäre es dann immer noch nur EIN digitaler Eingang.
Einen zusätzlichen externen Digitalswitch vor dem einen Digitaleingang finde ich äußerst "unsexy".
Toslink finde ich eine gute Idee. Den kann ich noch irgendwo dazwischen quetschen. Wie schon von Bastian geschrieben, kann man von S/P-DIF auf AES3 per Adapter gehen. Bin lange Zeit so aus meinem verstorbenen AVR in die DCX2496 reingegangen, bis der neue AVR keinen digitalen Ausgang hinter dem Vorverstärker mehr hatte. *grummel*
Eine Quellenauswahl von mehreren digitalen Eingängen (also 3x S/P-DIF + Cinch oder so) fände ich jetzt für das Modul etwas übertrieben. Der Fokus soll ja doch auf einem Aktivmodul für Aktivlautsprecher oder Subwoofer liegen. Was aber denkbar ist: Eine Quellenwahl digitaler Signale als Tochterplatine zu realisieren, die auf den Expansionport (dafür ist er ja da) aufgesteckt wird. Ich denke, das wäre die beste Lösung. Solch ein Platine ist bestimmt eine gute Erweiterung für das Modul. Wenn man das um einen CS8416 herumstrickt, könnte man aus bis zu 8 Quellen auswählen. Die Idee gefällt mir immer mehr... :dance:
@incoggnito2: In deinem Schaltplan ist ein HDMI-Processor eingezeichnet. Extrahiert der die Surroundkanäle als S/P-DIF? Und wenn ja, welches Gerät ist das?
Was aber denkbar ist: Eine Quellenwahl digitaler Signale als Tochterplatine zu realisieren, die auf den Expansionport (dafür ist er ja da) aufgesteckt wird. Ich denke, das wäre die beste Lösung. Solch ein Platine ist bestimmt eine gute Erweiterung für das Modul. Wenn man das um einen CS8416 herumstrickt, könnte man aus bis zu 8 Quellen auswählen. Die Idee gefällt mir immer mehr... :dance:
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Hallo Raphael,
wenn dir die Idee gefällt finde ich das natürlich super... :yahoo:
Würde meine Anforderungen sehr schön erfüllen :ok:
Vorallem könnte ich mir damit für meine Anlage eine Art Vorverstärker bauen: Die Quellenwahl steht bei den Geräten und von dort geht es digital weiter zu den Aktivlautsprechern. Dann bräuchte ich nur noch einen Surround-Dekoder, der die diskreten Signale digital ausgibt...
Zitat:incoggnito2: In deinem Schaltplan ist ein HDMI-Processor eingezeichnet. Extrahiert der die Surroundkanäle als S/P-DIF? Und wenn ja, welches Gerät ist das?
Das wäre der Traum. Leider gibt es so ein Gerät wohl noch nicht auf dem Markt. Hier hat Dolby scheinbar was dagegen. Es gibt für den Oppo Player ein Vanaty Board, welches mehrere digitale Signale ausgeben kann (750 Euro)... Sonst sieht es im Moment schlecht aus. Hier findest du Info dazu: Link
Zitat:Vorallem könnte ich mir damit für meine Anlage eine Art Vorverstärker bauen: Die Quellenwahl steht bei den Geräten und von dort geht es digital weiter zu den Aktivlautsprechern. Dann bräuchte ich nur noch einen Surround-Dekoder, der die diskreten Signale digital ausgibt...
rkv schrieb:Vorallem könnte ich mir damit für meine Anlage eine Art Vorverstärker bauen: Die Quellenwahl steht bei den Geräten und von dort geht es digital weiter zu den Aktivlautsprechern.
....
Jaaaaa... genau so!!!! :w00t:
(Surround-Zeuch gibts bei mir nicht, hier ist alles Stereo)
Gruß Yves
(der gespannt auf das finale Ergebnis wartet)
incoggnito2 schrieb:Das wäre der Traum. Leider gibt es so ein Gerät wohl noch nicht auf dem Markt. Hier hat Dolby scheinbar was dagegen. Es gibt für den Oppo Player ein Vanaty Board, welches mehrere digitale Signale ausgeben kann (750 Euro)... Sonst sieht es im Moment schlecht aus. Hier findest du Info dazu: Link
Ich wollte es grad sagen, eine digitale Ausgabe nach Dekodierung der Dolby-Formate gibt es nur bei professionellen Kinoausstattungen und einigen Exoten. Klar, prinzipiell kann man sich das aus PC-Hardware und mehrkanaligen Soundkarten basteln.
Zum Topic: Sehr interessantes Konzept und sinnvolle Bestückung, Kompliment! Selbst die Wandlungsstufen sind ja audiophil
Der Chip direkt neben der USB-Buchse dürfte ein USB-to-UART-Converter sein, oder? Und der Chip daneben der ATMega328p?
Alternativ könntest du auch den ATMega32U4 verwenden. Der kann nativ mit USB betrieben werden. Hätte den Vorteil, dass du zum einen noch ein bisschen Platz auf der Platine sparst, und zum anderen hat der noch ein paar GPIO-Pins mehr, nachdem du meintest, du hättest beim 328p schon alle Pins verplant. Kostenmäßig dürfte das keinen großen Unterschied machen. Der 32U4 kostet zwar ca. 4$ statt 2$, aber dafür sparst du dir den Converter, und auf den Gesamtpreis des Projektes gesehen ist das auch nur ein kleiner Unterschied.
Dann könnte man über den Arduino vielleicht erkennen, ob ein Signal anliegt, und dann einen Pin auf HIGH setzen. Über den könnte man dann wiederum ein Relais schalten, das das Netzteil für die Amps schaltet.
Wäre es möglich, dann noch eine zusätzliche Kiste für das System zu bauen, das mehrere analoge und digitale Eingänge vereint, einen IR-Empfänger, Lautstärkeregelung und Quellenwahl beinhaltet, und zusätzlich noch über einen USB-Anschluss die Konfiguration ermöglicht und als USB-Soundkarte mit Stereo und 5.1 arbeitet? Und das ganze dann per CAT6 an den Expansion Bus ausgibt?
Oder alternativ eine ganz kleine Kiste: USB auf der einen Seite, RJ45 auf der anderen, und dann innen drin eine USB-Soundkarte und ein µProzessor zur konfiguration?
Wie streng ist denn die Aufteilung der Aufgaben bei Master und Slave? Es wäre doch praktisch, wenn zumindest die Steuerdaten (Lautstärke, Mute etc.) von allen Geräten empfangen und weiter gegeben werden könnten...