15.03.2015, 11:02 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.03.2015, 11:20 von MrFlorian.)
Gleich werde ich gesteinigt,
kann man eigentlich bei zwei Sperkreisen hintereinander,
jeweils nur eine Spule und einen Widerstand benutzen oder muss der erste dann auf jeden Fall einen Kondensator haben?
Hoffe die Frage war verständlich.
Mein ursprüngliches Bassproblem muss an einem verschaltungsfehler
gelegen haben. Habe vor einiger Zeit alles auseinander gepflügt und neu zusammen gesetzt. Keine Ahnung wo der Fehler lag.
Jetzt habe ich zur Zeit eine 2,2mh Spule mit einem 8,x Ohm Widerstand. Nun möchte ich ein wenig den Hochtonbereich zähmen.
Ein 10Ohm Widerstand funktioniert nicht. Also muss ein zweiter Sperkreis her. Leider kann ich immernoch nur ne Messung mit nem
iPhone machen.
Mhh mach ich gleich mall
Gruß
Flo
ich sehe die Messungen mit dem Phone kritisch. Als Schätzeisen, um im Groben zu sehen, was der LS am Hörplatz macht, mag das gehen!? Aber zum Entwickeln taugt es eigentlich nicht. Du weißt im Prinzip noch nichtmal, was der Raum macht und was der Lautsprecher spielt. Und was das Mikro vom Handy überhaupt und im HT im Speziellen so treibt, steht noch auf einem anderen Blatt.
Das wird so Stochern im Nebel bleiben und Dich nicht weiterbringen. Keine fünf Euro und die Arta-Testversion und Du hättest belastbare Messdaten, die in Boxsim verwendbar sind.
Zwei Sperrkreise in der Art aufzubauen, wie Du es vorschlägst, scheint mir zunächst keinen Sinn zu machen, da ich es meist wohl schaffe, nahezu identische Filterwirkung mit nur zwei Bauteilen zu erzielen; (evtl. kann man da feine Nuancen anders gestalten, aber die kannst Du fast nicht messen, wenn zusätzlich der komplette Raumeifluß drin ist). Das könntest Du nachvollziehen, wenn Du mal Messdaten in Boxsim hättest; mit dem Smartphone messen und per Trial und Error experimentieren kann evtl. ganz lustig sein, aber wirklich ans Ziel wird Dich das aus den genanten Gründen nicht bringen; dazu sind die Fehlerquellen dieses Messversuchs viel zu hoch.
LG Gazza
P.S.: Überleg mal, wie lange Du an dem Breiti schon bastelst; eine halbwegs gescheite / belastbare Messung und Du bist in 20 Minuten bei einem respektablen Ergebnis.
Generell zum Verständnis: Eine Widerstand und eine Spule parallel geschaltet sind kein Sperrkreis sondern ein Shelving Filter. Genau so ein Kondensator mit einem Widerstand. Der eine senkt die Höhen ab, der andere die Bässe, jeweils ab einer gewissen Einsatzfrequenz, die abhängig vom Spulen/Kondensatorwert und der Impedanzumgebung ist. Die stärke der Absenkung ist vom Widerstandwert und der Impedanzumgebung abhängig.
habe ich tatsächlich nicht gewußt; in meiner Wahrnehmung ist's / war's ein Sperrkreis mit fehlendem Bauteil (0µF-Kondensator). Mit Blick auf die Wirkung der Schaltung wird aber klar, dass die Nomenklatur nicht richtig ist / war. Dank Dir.
Gazza schrieb:Die Hersteller-Seiten und die Datenblätter der Töner versprechen in der Regel ausgewogene Frequenzgänge und HiFi-Tauglichkeit der Breitbänder. Hier in der Verlinkung zwei Beispiele:
es ist so, wie Roland es schreibt.
Die PDFs sollten zeigen, dass die Hersteller-FGs suggerieren, dass man z.B. ohne Weiche auskommt, weil der Töner so linear spielt. Das macht der auch, aber nur in einer Normschallwand. Sobald der Töner in einem praxisnahen Gehäuse spielt, geht es nicht ohne Weiche. Du kannst Dir also die Graphiken in den nicht mehr vorhandenen PDFs als linaeare Kurven vorstellen, während der FG bei Einbau ins Gehäuse gerade im für das Ohr empfindlichen Teil des Frequenzbandes eine fiese Überhöhung erfährt, die jeglichen Musikgenuß 'boykottiert'.
an nächste Woche habe ich nen Computer mit Bildschirm im
Musikzimmer. Dann hol ich mir ein Mikro, in der Nähe im Computerladen gibts nen Desktop Schwanenhals Mikrofon für 10Eur.
ARTA habe ich Heute schon installiert. Dann werde ich mal ARTA Messeungen posten. Mal schauen was raus kommt:doh:.
- W5-2106 in BB5 Gehäuse (etwas andere Abmaße) und Weichenempfehlung von bpa.
- BR Port verschlossen
- TKM 110 Mikro (kalibriert)
- Logilink USB Soundkarte (kalibriert)
- 30cm Abstand ohne Winkel
Versuch mal, eine Messung im Fernfeld (min. dreifache Schallwandbreite) möglichst ohne frühe Reflexionen zu machen und anschließend den Raumanteil herauszufenstern. Wie das in REW geht, habe ich hier schonmal ausführlich beschrieben....
das scheint erstmal ein ganz glaubhafter FG.:dance:
Schau mal, ob Du eine 1m-Meter Messung machen kannst und statt der 1/2 Glättung lieber den Raumeinfluß filterst.
Im Sinne des Threads wäre es ja nicht ganz falsch, mal den unbeschalteten Breiti zu sehen, um zu spekulieren, was da an Schaltung gestrickt wurde. Ginge das noch?
sehr schön, dass ihr euch meiner annehmt, so macht das Ganze gleich doppelt Spaß.
Eine Messung ohne Beschaltung werde ich heute Abend machen können, ich muss mich auch nochmal genauer mit Arta beschäftigen müssen. (läuft dank winebottler sogar besser als REW auf meinem Mac)
- die Messentfernung auf 50cm zu verkürzen macht nur Sinn, wenn Du den Raum nicht filtern kannst oder unter Bedingungen misst, die suboptimal sind
- das Gate mit 1.4ms ist viel zu klein und daher ist die Messung 'untenrum' fast nicht verwertbar (gelbe Linie zeigt Dir den nicht verwertbaren Bereich an)
- die 1/12 Glättung bügelt eigentlich Vieles noch platt, sodass Du zwar einen schöneren FG erhältst, aber die wichtigen Infos zum Entwickeln evtl.verloren gehen
Vergrößere also bitte mal den Messabstand, sieh zu, dass Du vor der ersten Reflektion ein Gate von 5-7 ms ermöglichen kannst und nimm die Glättung komplett raus (Einstelung 1/24). Ist der Töner unbeschaltet?
LG Gazza
P.S.: Das war eine Reihung von Imperativen (grammatikalisch); effektiv sollen es Ratschläge sein
In meinem Raum sind leider sehr viele Reflektierende Gegenstände, daher empfand ich 50cm als sinnvoller, ich habe den Abstand jetzt aber schnell nochmal verlängert auf 1m.
Der BB ist beschaltet, ich werde das ändern sobald die Messung deiner Meinung nach grundlegend richtig vollzogen wurde.
Hier noch ein Versuch mit (hoffentlich) allen Umsetzungen.
Du misst einkanalig?
Wenn dem so ist, setze bitte den Cursor direkt vor den Impuls (aber ohne Infos abzuschneiden). Der Marker ist richtig vor der ersten Reflektion gesetzt. Dann sollte trotzdem ein Gate von ca. 5ms möglich sein.
Falls das nicht hinhaut, musst Du den Messplatz anders aufbauen; so blöde das evtl. ist: Box ca. halbe Raumhöhe und weitgehend freistehend von Reflektierenden Flächen. Arta kann eben die Reflektionen ausblenden, aber nur wenn die auch zeitlich versetzt kommen. Wenn Du die Box z.B. nahe einer Schrankwand aufstellst, kommt die erste Reflektion so zeitig, dass Impuls und Reflektionen miteinander verschmelzen und Arta das nicht filtern kann.
Du hast das größere Gate im Prinzip dadurch ermöglicht, dass Du den Cursor sehr weit vor den Impuls gesetzt hat. Das ist aber in Deinem Fall uninteressant, weil zwischen Cursor und Impuls kein Schallereignis stattfindet; Du hast also im Prinzip zwischen Cursor und Impuls die Stille des Raumes gemessen
Ich habe alles nochmal neu positioniert, zwischen Mikro und LS befinden sich keine reflektierenden Flächen im Umreis von ca 2m, bis auf den Fußboden, der weniger 1m vom LS entfernt ist, daher habe ich alles auf einen langfadigen Teppich gestellt.
Scheinbar muss ich mal auf einen Mess- Workshop gehen um mal zu sehen wie es "richtig" gemacht wird. :o
18.04.2015, 11:06 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.04.2015, 11:11 von Gazza.)
Moin,
Du siehst selbst, dass es so nicht passt, denn die erste Reflektion hast Du schon bei 4.5ms voll mit im Gate. Daher der verzappekte FG. Eine klare erste Raumreflektion ist nicht erkennbar. Der LS steht deutlich zu niedrig. Die Bodenreflektion dürfte Dir die Messung versauen.
Eine zweite Option ist eine falsche Einstellung des Win-Mixers / der Hardware; wenn z.B. ein internes Gerät mit aufnimmt.
Das Problem mit dem Messplatz hast Du unabhängig von der Software. Die Impulsantwort in Arta legt diese Mängel gnadenlos offen.
Bierkiste unter den Messaufbau, um auf halbe Raumhöhe zu kommen?
Hiermal ein Bsp., bei dem ca. 4.5-5ms Gate möglich sind, bevor bei 13.5ms die erste klare Raumreflektion kommt:
Ich werde es aber gleich nochmal versuchen, ich glaube das Prinzip mit dem Gate habe ich jetzt verstanden. Eventuell spielen da auch noch andere Dinge mit rein, ich muss mal meinen Zweitlaptop mit Windows usw. rauskramen.