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Billiger Stereo-Amp - was taugt er?
#1
Ich hab mir mal den Spass gegönnt und einen billigen Stereo-Amp bestellt, den LTC MFA-1200: http://www.atzert-technik.de/Unterhaltun...hwarz.html

Er sollte als preiswerter Ersatz für einen Dynavox E-SA18 in der Küche fungieren, da dieser recht warm wird und auf Dauer für Hintergrundbeschallung einfach zu viel Strom zieht, wenn er täglich viele Stunden läuft.

Natürlich merkt man die mangelnde Gehäusestabilität und auch die Potis sind nicht gerade erstklassig, aber was will man bei dem Preis auch erwarten?

Nun habe ich das "Billig-Teil" ein paar Tage mit der "Tricky!" gehört und war positiv überrascht. Das hätte ich klanglich nicht erwartet, auch wenn der Bassbereich deutlich weniger ausgeprägt ist, was sich aber über die integrierten Regler anpassen lässt. Keinerlei Rauschen oder Brummen sind zu vernehmen. Auch bei der Impedanz scheint der Amp es nicht übel zu nehmen, dass die "Tricky!" die geforderten 8 Ohm nicht erreicht.

Daraufhin habe ich mal ein Verbrauchsmessgerät vor den Amp geschaltet, da er (im Gegensatz zum Dynavox) nicht warm wurde, denn das war ja das "Primärziel"!
Zunächst hatte ich die Vermutung, dass mein Verbrauchsmesser defekt ist, weil selbst bei Zimmerlautstärke nicht ein einziges Watt im Display angezeigt wurde. Also Vergleichsmessung mit einem Notebook - saubere 42W im Normalbetrieb und 6W idle. Am Messgerät konnte es somit nicht liegen!
Sollte es sich also doch um einen Digi-Amp handeln, obwohl weder Versender noch div. andere Seiten dies sagen? Das Gewicht ließ nicht darauf schließen, andererseits die "Bass-Schwäche" schon (denn das kenne ich von einigen Digi-Amps wie dem TA2024 oder TDA7492)!

Da hilft nur aufschrauben und selbst nachschauen... Wink

[Bild: 48txo6j3.jpg]

Wow, wer hätte das gedacht! In der Mitte des Amps befindet sich ein fetter Gummi-Block, der wohl nur den Zweck hat, durch sein Gewicht "Wertigkeit zu simulieren" für diejenigen, die immer noch glauben, dass Amps groß und schwer sein müssen!

Hier noch Fotos von den beiden Platinen:

[Bild: ldlc935z.jpg]

[Bild: cdc8obdt.jpg]


Die Elektronik-Gurus unter Euch können ja gerne mal ein paar Gedanken zu der Qualität der verwendeten Bauteile abgeben.

Ich muss aber sagen, dass ich für das Geld weniger erwartet hätte, denn ich hab schon mehr Geld für Digi-Amps bezahlt, die aufgrund mangelnden Bassvolumens und fehlender Bass/Höhen-Regler für einige Speaker und Anwendungsbereiche nicht geeignet waren und/oder Störgeräusche oder zu wenig Leistung hatten.
Außerdem gefällt mir die Flexibilität der Stromversorgung mit 12V oder 230V, wodurch er sowohl @home als auch beim Camping o.ä. genutzt werden kann.
Vielleicht also ein kleiner Geheimtip für Küche, Camping, Garage etc., wo Preis und Verbrauch die Priorität vor audiophilen Ansprüchen hat... Big Grin
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#2
Okay, bei dem Preis darf man nicht viel erwarten.
Der Gummiblock ist schon der Knaller.
Auf was für Ideen die Hersteller so kommen...
Manchmal ist es aber überraschend, was so Gainclones leisten.
Ich war von den LM3886 sehr überrascht. Wenn auch kein ClassD, kamen sie doch vom Klang sehr nah dran.
Im Gegensatz die TDA 7293, die gefielen mir gar nicht...
Schön, wenn Du mit der Schachtel zufrieden bist...Smile

Pedda


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#3
Hallo Kammerjäger 1

Das Gerät hat offensichtlich ein Schaltnetzteil als Versorgung. Das sieht man an dem 10uF/ 400V Elko links auf der Platine. Das Netzteil dürfte sehr optimistisch betrachtet in etwa eine Dauerleistung von bestenfalls bestimmt nicht mehr als 15W im Dauerbetrieb leisten. Für ein paar Minuten und kurze Pulse sind mehr drinnen.

Die Schaltnetzteile haben einen sehr geringen Eigenstromverbrauch wahrscheinlich unter 1W, den Du mit Deinem Verbrauchsmesser wohl knapp nicht messen kannst. Der geringe Stromverbrauch wundert mich jedoch trotzdem ein bisschen, da ja die Endstufe einen Ruhestrom aufweisen müsste. Wahrscheinlich ist dieser wohl sehr gering. Möglicherweise wurde aber auch kein VerstärkerChip verwendet, sondern eine einfache ruhestromlose Komplementärendstufe.

Da es Dir ja um den Verbrauch ging, müsste das Gerät wohl seinen Zweck erfüllen...Schaut mir aber trotzdem etwas lebensgefährlich aus. Wirklich absolut unterstes Level, aber was Solls....Bitte keine hohen Dauerlasten fahren. Ich sehe in dem windigen Netzteil keine Temperaturabschaltung, also kann das Teil einfach abrauchen. Frag doch mal nach der CE Konformitätserklärung. Big Grin

Ach ja was noch interessieren würde: Sind da Bauteile unter dem Gummiblock?
AUDIY LIFE auf YT
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#4
Nein, da ist absolut nix drunter. Der scheint wirklich nur dem Gewicht und der räumlichen Trennung der beiden Platinen zu dienen.
Bei der Wärme mach ich mir weniger sorgen, das Teil wird nichtmal handwarm und soll auch nicht zur Partybeschallung dienen... Big Grin
CE- und ROHS-Logo sind auf dem Karton.
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#5
[edit - alte nachricht gelöscht, um ein Auslachen zu vermeiden Big Grin]

Was hat das Teil für einen Verstärkerchip am Kühler? Oder was klebt da dran? Smile
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#6
Ich schau gerne mal nach, wenn die Zeit es hergibt. War nur die letzten Tage extrem eingespannt...
Weitere Details (bzw. Bilder) gewünscht?
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#7
Ja, zur Abschreckung :-D
Viele Grüße, Thomas

Es ist genug, wenn es genug ist.

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#8
Mich würde es schon interessieren Smile
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#9
Foto folgt, aber ich hab schonmal nachgesehen, ist ein TDA2004R verbaut. Wird auf dem Foto u.U. schwer erkennbar sein, da die Schrift recht dünn ist...

Laut Datenblatt soll er also max. 2x10W haben und bis 1,6 Ohm runter gehen. Nicht gerade ein "Leistungsträger", aber dafür recht genügsam in Impedanz und Stromversorgung.

Kann jemand mehr zu dem Teil sagen? Datenblatt: http://www.st.com/st-web-ui/static/activ...276281.pdf
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