Hi Leute,
so, jetzt aber. Es hat leider etwas länger gedauert, da ich ein paar Messphantomen hinterhergejagt bin.
Was war los ?
Habe den Pre mit dem Mikrofoneingang meiner neuen
Audioprobe gemessen und festgestellt, daß der Klirr (K2, K3) leicht erhöht war. Die Wahl fiel auf den Mikro-Eingang, da er weniger rauscht als der Line-Eingang. Bei einer loop back Messung von line out nach Mikrofoneingang ist nichts davon zu sehen. Also wird das wohl vom Pre kommen...
Habe dann verschiedene Test gemacht, um die Stelle zu lokalisieren. Die Ausgangspulen konnten es nicht sein, da der Kopfhörerteil, der vorher abgegriffen wird, das selbe Verhalten zeigt. Dann blieben nur noch die Kondensatoren der Schaltung übrig, welche DC aus dem Signal verbannt. Den Teil hatte ich simuliert und bestätigt, daß an den Cs nur eine sehr geringe Spannung abfällt. Also habe ich hier mutwillig zu X7R Multilayer Keramik gegriffen, da man mit der 1206er Bauform das Layout schöner gestalten kann und die Toleranzen niedriger sind.
Jedenfalls dachte ich, die wären dennoch schuld und habe sie gegen bipolare Elkos getauscht. Aber auch dadurch ging der Klirr nur marginal runter. Das spricht für die Simu.
Nach weiteren Überlegungen habe ich dann statt mit dem Mikrofoneingang mit dem Line-Eingang gemessen und siehe da, alles gut. Habe dann auch nochmal mit meiner alten Emu Soundkarte sowohl mit dem Mikro- als auch mit dem Line-Eingang nachgemessen und auch hier war alles gut.
Beim Kopfhörerausgang war es dann quasi anders herum. Wenn ich ihn mit dem Line-In gemessen habe, hat es geklirrt. Mit dem Mikroeingang blieb nur der oben beschriebene leicht erhöhte Klirr übrig. Auch hier habe ich durch Simulationen und Gegenmessen mit Oszi und Emu ausgeschlossen, daß es wirklich einen Fehler gibt.
Ich weiß nicht, woran das liegt, daß die Audioprobe sich so verhält. Vielleicht an der Ausgangsimpedanz der Quellen. Die Line-outs der Audioprobe haben hier 440Ohm. Sokrates geht gegen 0 Ohm, sowohl am Pre-out als auch am KHV-Teil.
Soweit die Geschichte. Irgendwas läuft ja immer schief :mad:
Hier also endlich die guten Neuigkeiten:
- Die Lautstärke Regelung funktioniert vorzüglich :dance: Jeder 4. klick der Relais ist gerade so hörbar, wenn man direkt mit dem Ohr vor dem LSP hängt (getestet mit
parallel Chipamp). Mit KH hört man es gar nicht.
- Zum Testen habe ich den Pre mal mit insgesamt 650Ohm belastet. Es gab keinen extra Klirr von z.B. den Ausgangsspulen.
- Ausgangsoffset ist weder beim Pre noch beim KHV messbar.
- Die aktuelle S/W könnte man bereits auf die Allgemeinheit loslassen. Richard macht da einen grandiosen Job ! :ok:
Bis auf weiteres bleibt es jedoch bei RC-5 Code für die Fernbedienung. Dafür kann man allen Aktionen (LST+, LST-, Quellwahl, etc.) beliebige Codes zuweisen und die Codes der FB sogar vorher am Display des Pres anzeigen lassen. Die einzige Challenge wird sein, eine hübsche FB zu finden
Jetzt die ersten Messungen bei 1Vrms und insgesamt 850Ohm Last am Pre (in der Praxis wird er im Bereich von 2K bis 20K belastet werden):
Das rote ist die dazugehörige loop back Messung als overlay. Blau ist die Differenz von overlay und Messung. Es bewegt sich also alles unterhalb von -120dB und damit genau genommen unterhalb der Messgrenze.
Hier der KHV. 1Vrms bei 47Ohm Last. Das rote ist diesmal der unbelastete Ausgang und blau wieder die Differenz mit Last.
Auch hier tut sich durch die Last nichts wirklich Messbares.
Anbei noch ein Multitone IMD Test bei 2Vrms und 47Ohm Last. Absolut sauber.
Die Mini-Pickel kanpp unterhalb von 10KHz und 20KHz kommen übrigens vom Display !

Wenn man es ans Ohr hält, hört man ein ganz leises Fiepen.
Die Muteschaltung am Ausgang ist leider doch noch verbesserungswürdig. Manche Dinge sieht man wohl erst, wenn die Platinen in der Fertigung sind; Naturgesetz oder Murphy wahlweise :mad:
Demnach wird es nochmal eine Extrarunde für das Layout geben. Ich lasse die bipolaren Elkos dann auch drin, da es sonst keine Alternative für den benötigten Wert gibt.
Die max. Verstärkung beträgt im Moment +6dB (Faktor 2). Voll aufgedreht konnte man die Veränderung des Eigenrauschens nur mit dem Ohr am LSP erahnen (getestet mit
parallel Chipamp).
Wer aber leise Aufnahmen auf einer leisen Quelle an LSP mit niedriger Empfindlichkeit hört und diese an Endstufen mit geringer Verstärkung betreibt, dem würden insg. +12dB max. LST nicht schaden. Dann wäre die minimale LST bei -51dB oder eben stummgeschaltet.
Die Relaisregelung hatte ich ja so umgestaltet, daß feste 1dB Schritte eingehalten werden. Man könnte nun an dem OP dafür die Verstärkung auf +12dB anheben.
Mir ist aber mittlerweile aufgefallen, daß es noch eleganter wäre, wenn man das direkt am Eingang machen würde. Und am besten in der Form, daß es anpassbar ist; ich werde einen Jumper vorsehen. Mit dem kann man dann zwischen +6dB und +12dB max. LST wählen. So verstärkt man nicht das Eigenrauschen des kompletten Eingangs bis zum DiffAmp hin und die CMRR steigt ebenfalls also positiver Seiteneffekt. Die S/W ist sehr leicht anpassbar.
Da das Layout eh nochmal geändert wird, lohnt es sich, das ebenfalls zu perfektionieren. Da dies ja mein vorläufig letzter analoger Pre wird, darf er das auch ruhig werden, (elektrisch) perfekt.
Grüße