Hi Jens,
der ground cancelling Ausgang ist die Lösung für single-ended Endstufen, wenngleich auch die Länge der Kabel primär egal ist. Das Problem ist in der unbalanced Übertragung an sich begründet. Der Fisch stinkt vom Kopf. Lange Kabel machen es nur noch schlimmer.
Ich poste das hier mal wieder.
http://www.2pi-online.de/Was_ist_Masse_1.pdf
Die Schaltung, die ich anbiete, kümmert sich um gute Verhältnisse an ihrem Ein- und Ausgang. Aber was ist mit dem kompletten Rest einer "Mehrkanalaktivierung" ? Da gibt es ja evtl. noch weitere Schnittstellen, die für saubere Übertragung an die Hand genommen werden sollten. Von daher würde ich so ein Gesamtkonzept bei Neubau immer von vorne bis hinten balanced auslegen.
Der ground cancelling Ausgang ist sozusagen ein workaround oder eine Teilhilfe auf einem längeren Umbauweg. Deswegen ist es ja auch so geschickt, daß diese Laustärkeregelung beides kann.
Wenn man sich für neue Endstufen entscheidet, braucht man nicht viel zu ändern.
Leute, die sich nicht auf einem längeren Umbauweg befinden, haben in der Regel weniger oder einfachere Komponenten. Dann wird die Schaltung natürlich zur Dauerlösung zwischen Quelle und Endstufe. Den Anspruch definiert jeder selber.
-----%<----------
Zufälligerweise hatte ich den Gremlin Mitte Dezember hier. Ein Forenkollege und ich haben einen privaten subjektiven Vergleich zwischen Gremlin und meinen
Chipamps angestellt.
Test LSP war
CT227 XT.
Hundsmiserable Empfindlichkeit aber ansonsten ein guter LSP mit gutem Verhalten.
Hörabstand ca. 1,7m, Basisbreite ebenfals ca. 1,7m. Quelle war in beiden Fällen ein Sony CDP X333ES mit fernsteuerbarem line Ausgang.
Der Gremlin fiel anfänglich durch zwei Dinge auf:
1. Er rauscht mehr als meine komplette Kette mit PreamPi, DLCP und Chipamps.
2. Er fiept im Lautsprecher.
Ich habe vergessen, welches Netzteil verwendet wurde. Jedenfalls hat es 250€ gekostet. Fiepen geht aber in meinen Augen gar nicht.
Tonal hatte der Gremlin sonst keine Probleme. Wie soll er auch mit einem halbwegs linearem Amplituden-Frequenzgang von 20 Hz Bis knapp 20KHz.
Die LSP klangen allerdings in den Mitten seltsam kompakt und die "Bühne" glich einem Huhn, welches gerade gerupft wird. Da war irgendwie nichts an der Stelle, wo es hingehört. Wie bei einem falsch zusammengebauten Puzzle. Das kann man ja mit guten Aufnahmen von Jazz-Trios sehr gut nachvollziehen, da die Mikrofonpositionen sich immer stark ähneln und bekannt sind.
Dann haben wir auf meine Chipamps gewechselt (ca. 30 Sek Umbauzeit). Der Kollege hatte mich bereits bei den ersten Takten erstaunt angesehen. Eine völlig andere Bühne, aufgeräumt, sortiert und sauber umrissen. Das Kompakte in den Mitten war verschwunden. Der erstaunte Blick wandelte sich in ein ungläubiges Lächeln.
Für insgesamt 330€ war der Gremlin also eine Enttäuschung, der Hype nicht nachvollziehbar. Meine Chipamps bekommt man für weniger als das. Man muss halt selber löten können und braucht Kühlkörper.
Gehört hatten wir überigens bei 5 Watt oder weniger. Trotzdem war es laut genug, denn nebenher quatschen ging teilweise fast nicht mehr.
So ergab es sich dann auch, daß der Kollege 2 Bausätze Parallel Composite Amps mit nach Hause nahm, die er vorbestellt hatte.
Die Kernfrage wird also sein, hilft diese Schaltung hier einem single-ended Verstärker "in die Spur". Ich denke schon.
Wenn das so wäre, lägen die Hauptunterschiede zwischen Verstärkern tatsächlich quasi "nur" im ground noise und den daraus resultierenden "klanglichen Unzulänglichkeiten" (ein gewisses Maß an Rausch- und Verzerrungsarmut vorausgesetzt).
Die Hypex habe ich leider selber noch nicht gehört. Aber bevor ich chinesisches Material, das ja offensichtlich mit viel Verwirrungen und "Nebengeräuschen" angeboten wird, kaufe, würde ich immer solide und durchdachte Pionier-Technik von Hypex vorziehen. Das ernährt dann auch eines meiner Vorbilder in Sachen Elektronik.
Und was ist, wenn so ein Gremlin nach einiger Zeit mal die Grätsche macht ? Bei Chinesen ist es niemals selbstverständlich, daß man den gleichen Verstärker dann immer noch nachkaufen kann.
Das sind alles Aspekte, die man für eine Anlage, an der man sofort und lange Freude haben möchte, berücksichtigen sollte. Ansonsten beschäftigt man sich vielleicht 10 Jahre lang mit Umbau, teilweise, ohne je wirklich glücklich zu werden, aber einen Haufen Geld verbrannt zu haben.
Grüße