in 2022 haben wir uns eine neue Herausforderung gesucht, welche wir in einem 3D-Drucker-Bausatz gefunden haben. Anfang 2023 haben wir die ersten "Geh-Versuche", mit linearem Wissensgewinn durch reichlich Fehlversuche durchgeführt.
Mit dem aktuellen Kenntnisstand folgt jetzt das erste Open Baffle Projekt: DYO-EVO-Plasitk.
- 2 Wege, analog zu unserer Holz-DYO
- U-Frame-PVC-Rohr 20cm, mit 3D-Druckteilen für das Tiefton-Chassis
- Trägerring aus 3D-Druck für den Breitbänder
- Ständer aus 63mm PVC Rohren, mit 3D-Druck-Fuss und Adapter-Ringen
Der 3D-Drucker:
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Der erste Bauteiltest (noch nicht verklebt):
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Das Ergebnis des ersten Bauteiltests:
- PVC-Rohrlänge mit 500mm zu kurz, verlängert auf 700mm
- Breitbänder somit auf 105cm Achsmaß
- Schrumpfung der 3D-Drucke sind zu berücksichtigen
- Ablösungen vom Druckbett des Fusses (biegt sich hoch) durch geeignete Maßnahmen vermeiden
An diesem Wochenende startet der Zusammenbau der geänderten Bauteile mittels PVC-U-Kleber (nachdem wir diverse Klebeversuche an Reststücken durchgeführt haben) von Tangit.
einige Optimierungen am Fuss waren notwendig, da das InFill die Biegemomente der Deckschicht, welche die Rohre trägt, aufnehmen konnte. Somit haben wir die Krafteinleitung auf eine größere Fläche mittels einer Scheibe und Klebeverbindung optimiert.
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Die U-Frames haben wir auch mit Tangit kleben können. Die Verbindung ist wirklich "überragend".
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Aktuell walzen wir eine Lackschicht (PU-Seidenmattlack) auf die Oberflächen.
Welches Material wird gedruckt? ASA und ABS können um bis zu 1,5% schrumpfen, PETG und PLA sind davon kaum betroffen. PETG und PLA können aber auf offenen Druckern problemlos ohne warping gedruckt werden, sofern das Leveling bzw. das Z-Offset stimmt (einstellen mit nem Blatt Papier ist ein No-Go). ASA und ABS auf nem offenen Drucker sind eine ganz andere Herausforderung. Einerseits neigt das sehr stark zum Warping und andererseits ist die Layerhaftung dann nicht optimal. Daher sollte ein beheizter Bauraum mit mind. 40°C vorhanden sein. Oftmals reicht es aber auch einfach einen Karton über den Drucker zu stülpen. Ansonsten kann man es mal mit Dimafix probieren. Das klebt ab ca. 60°C Druckbetttemperatur wie nochmal was und verliert die Haftung beim Abkühlen. Außerdem lässt es sich mit warmem Wasser wieder Rückstandslos von den Drucken und vom Druckbett entfernen.
Viele Grüße,
Rouven
Roul-DIY // Der Akustische Untergrund // Lautsprecherbau-Community
gedruckt haben wir mit XPETG (Weiß) und ASA+ (grau).
XPETG hat bei einer zunehmenden Druckhöhe beim Infill immer wieder kleine Klumpen an der Düse erzeugt, welche meist an den vertikalen Wänden "abgestreift" und von uns während des Drucks entfernt wurden. ASA+ hat dieses Verhalten nicht gezeigt.
Der Drucker ist noch ohne Gehäuse, aber mit Decken temporär bestmöglich bedeckt. Bedingt durch den großen Bauraum reicht ein Karton nicht mehr aus:
- Messungen der U-Frame-Resonanzspitze (247 Hz), Bedämpfung durch Filtermatten-Low-Pass
- Phasenmessungen Front/Rear zur Ermittlung der Filtermattenanzahl (F5/M5; 20mm dick in zylindrischen Scheiben geschnitten)
- SPL-Messungen auf Achse
- erste Höreindrücke
- Weitere Messreihen neben der Achse und Anpassungen der DSP-Einstellungen
- Filtermatten stirnseitig einbringen (Vorschlag beim letzten OB-Treffen in Garbsen) und Vergleichsmessungen durchführen
- Kleines Reise-Equipment zusammenstellen (MiniDSP und 4-Kanal Class-D-Endstufe)
- Erster Außeneinsatz in Hamburg
dipoluser schrieb:Der Drucker ist noch ohne Gehäuse, aber mit Decken temporär bestmöglich bedeckt. Bedingt durch den großen Bauraum reicht ein Karton nicht mehr aus:
Das hab ich bei meinem anderen Drucker mit ähnlich großem Bauraum schon gemacht - man muss da aber ne gute halbe Stunde vorheizen. Eher eine Stunde. Muss man aber so oder so machen, auch wenn der Drucker ein eigenes Gehäuse hat. Allein schon, weil sich die Geometrie des Rahmens beim aufheizen ändert.
Klümpchen können ein Anzeichen dafür sein, dass das Material zu kalt ist. Hier mal mit 5 bis 10 Grad mehr probieren oder das Infill nicht jeden Layer, sondern jeden zweiten Layer drucken lassen. In SuperSlicer nennt sich das "Combine Infill".
Insgesamt sehr interessantes Projekt. Schau ich mir mal weiter an
Viele Grüße,
Rouven
Roul-DIY // Der Akustische Untergrund // Lautsprecherbau-Community
Ich wunder mich etwas über die Y-Achsen Einstellung - ein kleinere Bereich würde das wohl übersichtlicher machen? Glättet ATB da eigentlich? Aber gut ist jetzt eigentlich nicht so wichtig.
Ansonsten ist das wieder mal ein super interessanter Bau :prost: Lese da schon von Anfang an mit. Freifeld- oder GP-Messungen wären halt auch super interessant - aber natürlich schwierig zu machen.
Der Raum/Referenzplatz ist wohl auch recht gut.
Ich hoffe doch das Ihr Corona gut und ohne Nachwirkungen überstanden habt - nur die besten Wünsche von mir.