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Focal Clone - Scala Utopia at home
#1
Ich nutze den Relaunch des Forums, um mein Projekt vorzustellen.
Zur Erinnerung: Im alten Forum hatte ich mit der Planung begonnen.

Damals war die Entscheidung für eine Eigenentwicklung im Stil eines Focal Lautsprechers gefallen. Vorbild ist die Scala Utopia.
Die Treiber, die ich ausgewählt habe sind:
Seas NoFerro 900 im Visaton Waveguide 
Faital Pro 5FE120 4Ohm
Peerless SLS 10 P830668
Der Fokus lag auf preisgünstigen, guten Chassis. Solide, wenn auch nicht aufregend. Gut genug, um damit einen sehr, sehr guten Lausprecher zu bauen. Ob mir das gelingt, wird sich noch zeigen. Helfen soll mir der Hypex FA123 und Dirac Live.

Soweit das Vorhaben. Wie ist der aktuelle Stand?
Die Lautsprecher sind aufgebaut aber ohne Finish. Bilder kommen noch ...
Eine Weiche und Korrekturfilter habe mit dem FA123 bzw. HFD erstellt. Gemessen mit dem Umik-1 und REW. Diagramme der Messungen folgen ...
Für meinen Raum korrigiert habe ich mit Dirac Live, auf das ich durch den Pioneer AVR Zugriff habe. Vielleicht wird der noch irgendwann ersetzt durch einen, der Dirac ART kann. 

Wie spielen die Lautsprecher jetzt?
Mir gefällt es ganz gut. Ich bin aber auch sicher, dass da noch mehr geht. Bisher ist alles provisorisch, um überhaupt mal Musik mit den guten Stücken hören zu können. Das Provisorium ist leider so gut, dass ich zwischendurch den Drang veloren hatte, noch mehr zu verbessern - werde ich aber tun und dann auch hier dokumentieren. Dafür werde ich aber dringend eure Hilfe brauchen. 

Was ist der Plan?
  • Alle Chassis noch einmal einzeln in REW messen. 
  • Messungen in VituixCAD exportieren.
  • In VituixCAD die Filter simulieren.
  • Filter in HFD übertragen.
  • Gesamten Lautsprecher messen inkl. Winkelmessungen.
  • Wenn nötig, wieder neue Filter erstellen bis es passt.
  • Neue Einmessung mit Dirac.
  • Kontrollmessung in REW.
Oder ist ein anderes Vorgehen besser?

Fotos und Messungen kommen in den nächsten Tagen. Das sollte ich noch hinbekommen. Einen kleinen Teaser hänge ich hier schon einmal an. Ab da wird es bei mir aber dann dünn. VituixCAD habe ich vor Jahren das letzte mal benutzt. Zwischendurch höre ich weiter Musik.  Big Grin


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#2
(02.12.2025, 10:55)schrottie schrieb: Was ist der Plan?
  • Alle Chassis noch einmal einzeln in REW messen. 
  • Messungen in VituixCAD exportieren.
  • In VituixCAD die Filter simulieren.
  • Filter in HFD übertragen.
  • Gesamten Lautsprecher messen inkl. Winkelmessungen.
  • Wenn nötig, wieder neue Filter erstellen bis es passt.
  • Neue Einmessung mit Dirac.
  • Kontrollmessung in REW.
Oder ist ein anderes Vorgehen besser?

Guter Plan. Gutes Projekt. 

Ich möchte den letzten Punkt aufgreifen. Ich habe die letzten Monate auch mit Dirac gearbeitet. Bei mir hat sich zuletzt bewährt, nach der Korrektur nochmal eine Moving Mic Messung zu machen und dann die Dirac-Kurve anhand kleine Änderungen in der Zielkurve nochmal anzupacken. Ich den meisten Fällen korrigiert Dirac (für meine Ohren) vor allem im Grundton und Oberbass etwas zu stark. Aber ich bin da auch noch in der Findungsphase und an deinen Erfahrungen sehr interessiert.

Schönen Gruß, Christoph
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#3
Interessante Einschätzung bzgl. Dirac. Oberbass bzw. der Bereich, der dann in den Grundton übergeht, ist tatsächlich der Bereich, auf den ich mit am empfindlichsten reagiere. Ich mag Überbetonung in diesem Bereich gar nicht. Es klingt in meinen Ohren dann schnell verhangen, intransparent. Viele kommerzielle Lautsprecher, besonders die Kompaktlautsprecher mit BR neigen dazu, dort viel zu dick aufzutragen. 
Ich habe Dirac deswegen eine Zielkurve gegeben, die zwar den Bass betont aber ab 100Hz ersteinmal schnell wieder fällt. Ich habe dazu die Kurve von Storm Audio etwas angepasst.Ich suche mal einen Screenshot von der Target Curve raus .

EDIT: Bild von der Taget Curve und die letzte Messung ohne Dirac mal hier eingefügt - einen Screenhot von der Messung nach Dirac Korrektur habe ich leider bicht gemacht. Hole ich nach.
EDIT2: Zum Thema Target Curve übrigens sehr intressant ein Beitrag von Toole. Der empfiehlt im Prinzip etwas ähnliches, was du tust Christoph. Die Target Curve muss zum Lautsprecher passen. Um herauszufinden, was passt, sollte man die Winkelmessungen zu Rate ziehen. Eine gewedelte Messung sollte aber ebenfalls aufschlussreich sein. Die zeigt ja ebenfalls die Energieabgabe in den Raum. Darauf kann man die Target Curve anpassen.


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#4
Hi schrottie,

mir fehlt gerade die Zeit, Screenshots von meinen Zielkurven zu machen, vielleicht schafft ich es heute Abend.

Zwei Fragen zu deinem Dirac-Screenshot: Der Einbruch in der unentzerrten Kurve bei 2kHz im Bereich der Trennfrequenz wird ja höchstwahrscheinlich von den unterschiedlichen Laufzeiten von Hoch- und Mitteltöner kommen. Ich finde ihn aber ungewöhnlich stark, deswegen meine Frage wie bzw. wo du die Mikros positioniert und wie viele Messungen du gemacht hast? Dieser "Fehler" wird ja dann umso ausgeprägter, desto weiter entfernt man - gerade vertikal - von der Hörachse misst. Ich messe vertikal maximal +/- 10cm von meiner Ohrhöhe.

Im Mittelhochton würde ich mich eigentlich möglichst genau am Frequenzverlauf des unentzerrten Lautsprechers orientieren (also der ersten Wellenfront, das schreibt Toole ja auch), weswegen ich die Zielkurve gar nicht so stark fallen lassen würde. Du nimmst um 5kHz ja fast 5dB an Pegel im Vergleich zu deiner Freifeldabstimmung raus.

Aus dem gleichen Grund sehe ich aus das "Auffüllen" (relativ gesehen) bei 2kHz kritisch. Das wird doch zu einem Buckel in der ersten Wellenfront führen.

Gruß, Christoph
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#5
Ich habe mit deutlich mehr vertikaler Abweichung gemessen. Ich würde sagen, dass der Quader, in dem ich gemessen habe, ca. 3m Breite x 1m Tiefe x 60cm Höhe hatte. Innerhalb dieses Quaders habe ich 17 Messungen gemacht. 

Die Korrektur über die Target Curve ist sehr subjektiv entstanden und stark von 2 Faktoren beeinflusst:

1. Die Sehnsucht nach einem gut hörbaren aber nicht dicken Bass. Mit der +6 Hamann Kurve habe ich angefangen - die fällt zum Hochton hin (fast) gar nicht. Die ist also näher am unkorrigierten Lautsprecher. In diesem Fall war mir das Ganze aber einen Ticken zu hell. Als Reaktion habe ich die höheren Frequenzen abgesenkt. Der Ersteindruck hat mir dann bestätigt, dass der Bass so besser hörbar ist, ohne dass ich sofort Hochton vermisse. Allerdings hast du recht, wenn du schreibst, dass das nicht die Herangehensweise ist, die Toole empfiehlt, weil man den Lautsprecher so "wider seiner Natur" verbiegt. Ich hatte ja oben geschrieben, dass mir das vorläufige Ergebnis noch nicht gut genug gefällt, um den Lautsprecher in seiner Abstimmung als fertig zu bezeichnen - vielleicht hast du den Grund hier schon aufgedeckt!

2. Die Lautsprecher werden nicht nur zum Musikhören genutzt, sondern auch als Heimkino-Fronts. Ich habe aber aktuell keinen Center. Die Sprachverständlichkeit und präzise Positionierung von Gesprochenem ist so etwas eingeschränkt. Beim Testen von 3 Setups (1. +6 Hamann, 2. Pioneer/Dirac Standard, 3. Custom-Kurve wie oben gezeigt) hat mir die 3. Variante aber ganz gut gefallen - sicher auch, weil sie am meisten Bumms hat.  Wink

Deine Anregung ist aber sehr gut. Ich gehe dem noch einmal nach und kläre, wo die Senke bei 2kHz herkommt, bzw. wo sie gemessen wird. Auf Achse ist sie ja nicht vorhanden und über Winkel horizontal sollte dank des Waveguides eigentlich auch alles etwas gleichmäßiger sein. Habe ich so systematisch aber bislang nicht überprüft. Die Variante, dass die Senke über vertikale Abweichung von der Designachse entsteht und sich zunehmend verstärkt, halte ich für plausibel. Dem könnte man in der Tat begegnen, in dem man die Messpunkte anpasst. Allerdings ist die Trennfrequenz auch nicht in Stein gemeißelt. Da könnte ich auch noch höher gehen, wenn es der gleichmäßigen Abstrahlung hilft. --> Viel Konjunktiv, nur Messen wird helfen. Bin aber nun erstmal auf Dienstreise, da ist nix mit messen.
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#6
Habe mir dann heute Aabend doch noch di Zeit genommen und mal das Mikro vor den Lautsprecher gehalten (habe auch neue Filter erstellt). Messentfernung 70cm, was minimal mehr als doppelte Schallwandbreite ist:

Man sieht die Filter in HFD, die Messungen der einzelnen Chassis auf Höhe des Hochtöners + Gesamtfrequenzgang, Winkelmessungen (nicht optimal aber immerhin - die Box ist groß und brutal schwer, ich habe sie auf ein Rollbrett gestellt und da versucht halbwegs konsistent zu sein...)

Mit der Interpretation tue ich mich aber schwer. Die Winkelmessungen sind in halbwegs gleichmäßigen Schritten bis 90°. Was mir nicht gefällt, ist dass es bei 2000Hz eine leichte Senke gibt, bei 4000Hz dann wieder ein leichtes Aufbäumen und dann geht es abwärts. Das hätte ich mir gleichmäßiger vorgestellt. Ist jetzt vielleicht etwas übertrieben ausgedrückt aber ihr versteht, was ich meine.

--> Alles ohne Dirac. Ich würde erstmal gerne soweit alles optimieren bevor ich mit Dirac drübergehe.

EDIT: Filter sind im Hochton L/R 4th und unten BW 6th
EDIT2: Ich bin dann noch einmal ran und habe die Filter minimal geändert. Für weitere Messungen außer einer letzten auf Ache habe ich aber leider tatsächlich keine Zeit mehr. Ich hab hier den MT etwas lauter gemacht. Den Shelving-Filter abgeschwächt und beim HT um 4000Hz etwas Pegel weggenommen. Ob es auch unter Winkeln hilft, kann ich erst am Wochenende wieder verifizieren. Jetzt muss ich hier mal abbauen und kann maximal noch später etwas probehören und meine Eindrücke schildern.


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