10.08.2015, 23:10
Hallo Leute,
nachdem ich nun ein paar Tage hier im Forum bin und ausser meiner Kurzvorstellung nur wenig von mir gegeben habe, möchte ich das heute nachholen und mein aktuelles Projekt vorstellen. Zum Arbeiten ist es mir heute einfach zu warm.
Zunächst vielleicht ein paar Worte zu mir: Ich liebe Hörner und große Lautsprecher. Von Anfang an habe ich die Leute um mich herum davon überzeugt, dass ein kleiner Lautsprecher nicht klingen kann. So wie der Mantel in den Schrank, das Auto in die Garage passen muss, so sollte der 5-Saitige Orchester-Kontrabass in den Lautsprecher passen. Diesen Vergleich sehen die meisten Laien ein, auch wenn er, zugegeben, etwas hinkt. Mit der Orgel kam ich schon freiwillig lieber nicht an...
Einpaar Worte zur Historie: Recht früh (1985) habe ich ein Klipschhorn gebaut. Und da war auch schon der erste Kompromiss: ich hatte einfach keinen Platz für 2 Stück. So bleb es lange (bis vor kurzem) beim Monobass. Im Lauf der Jahre baute ich verschiedene Satelliten.
Das Highlight sollte ein Kugelwellenhorn aus Beton mit einer unteren Grenzfrequenz von ca. 250 Hz werden. Das Ding habe ich auch wirklich gebaut (gegossen):
aber es kam nie richtig zum Einsatz, denn kaum war ich fertig, bot sich die Gelegenheit, professionelle CD-Hörner samt Treiber (Electro Voice) zu bekommen. Ich habe also beide Hörner verglichen. Mit Hörtests und meinen damaligen Messmöglichkeiten (Neutrik-Schreiber, vom Kumpel geliehen). Die Unterschiede waren für mich unhörbar und die Differenzen in den Messungen waren marginal. So entschied ich mich für die EV-Kombi statt des immerhin 30 Kg schweren Beton-Elefanten. Zumal da noch seeehr viel Arbeit dran wäre, das Ding auch noch schön zu bekommen. Ich verhökerte also 2 Beton-Kugelwellenhörner für immerhin 1€ bei Ebay...
Hier also die Bestückung, die vorhanden ist:
Hochton: JBL Schlitz-Strahler Mod. 2405
Mitte: EV-Horn HP940 + Treiber EV-DH 1A
Bass: Beyma GT15-200 (derzeitig im Klipschhorn verbaut)
Das Ganze ist aktiv, gesteuert über eine Behringer DCX 2496 Weiche.
Eigentlich könnte man es ja so lassen. Aber das Ganze hat folgende Probleme:
Das Klipschhorn funktioniert – Bauartbedingt – nur in einer Raumecke. Dadurch ist die Aufstellung extrem eingeschränkt und da es ein Mono-Bass ist, der erst relativ hoch abgekoppelt wird (350 Hz) muß er auch mittig zwischen den beiden Satelliten stehen, sonst verschiebt sich das Klangbild in Richtung Klipschhorn-Ecke.
Das nächste Problem ist, dass das Mitteltonhorn zu seiner unteren Grenzfrequenz hin echt vergewaltigt wird, man müsste es viel höher abkoppeln, aber dann geht es nicht mehr mit einem Monobass. Trotzdem klingt das Ganze richtig gut, extrem direkt und ehrlich.
Jetzt steht ein Umbau unserer Wohnung an. Und da lässt sich das Klipschhorn nicht mehr unterbringen. Ich möchte nun etwas bauen, was möglichst nicht schlechter klingt, aber flexibler in der Aufstellung sein soll. Unter Verwendung der vorhandenen Chassis.
Mein Kumpel hatte im Keller wunderbare 38ger JBL-Treiber mit dazu passender JBL-Passivmembrane. Leider war ein Treiber durchgebrannt und alle Schaumstoff-Sicken weggekrümelt. Die Mächtigen Magnete sind aber unkaputtbar. Was uns animierte, es mit einem Reconing zu versuchen. Ich bestellte also (in USA) After-Market Kits für die Treiber und Passiv-Membranen. Leider ging das Reconing-Vorhaben gehörig schief! Details erspare ich Euch, aber falls jemand so etwas vor hat, gebe ich gerne Auskunft, wo der Hund begraben lag. Ich verbuche die nicht ganz billigen Reconing-Kits samt Shipping Kosten und Zoll unter „Lehrgeld“ und mache das nicht nochmal. Wenigstens sind die Passiv-Membranen erfolgreich renoviert.
Da durch das verunglückte Reconing Projekt auch viel Budget in den Sand gesetzt wurde, schaute ich bei Ebay, ob man nicht noch einen 2. Beyma GT 15-200 auftreiben kann. Und ich hatte Glück, ich konnte ihn ersteigern.
Nun nimmt mein Projekt also Formen an:
Geplant ist ein BR-Gehäuse mit ca. 130 l Innenvolumen für den Bass, soll bestückt werden mit dem Beyma und der JBL-Passivmembran. Oben ca. 1,2 m hoch soll dann die Mittel-Hochton Einheit mit dem EV-Horn+Treiber und dem JBL-Schlitz sein. Da die meisten Boxen schräg hingestellt werden, damit sie den Geniesser direkt anstrahlen, habe ich mir überlegt, die Schallwand gleich schräg zu bauen (15°) und die Boxen dann gerade an die Wand zu stellen. Hier ein gerendertes Inventor-Bild meiner Planung:
Und angefangen zu bauen habe ich auch schon. Eigentlich sollte alles aus 30mm „Birkoplex-Buche“ werden, aber beim Preis bin ich dann umgekippt. Jetzt ist es aus 28mm MDF, „furniert“ mit 3,6mm A/BB Buche MPX . Hier ein reales Bild des aktuellen Standes:
Jetzt muss noch gebeizt, geschliffen, lackiert,.... verdrahtet werden. Und da das Ganze ja auch über die Behringer gesteuert wird, muss vor Allem dann GEMESSEN, nachgestellt, GEMESSEN, probegegört, gemessen werden. Und da freue ich mich schon wie ein Lausbub auf den Arta-Mess Stick, den SNT-Sven für diese tolle Gemeinde hier entwickelt !!! Für mich sieht es fast so aus, als würde das Ganze eine zeitliche Punktlandung werden. Realistisch werde ich gegen Ende September die ersten ernsthaften „Geräusche“ aus den Boxen hören, da kommt der Stick genau richtig. Falls Du das hier liest, Sven: Vielen Dank vorab für die super Entwicklung, Ich drück auch die Daumen, dass die daran hängende Bürokratie nicht zu kompliziert wird!!
Ich hoffe, Ihr habt nun einen kleinen Eindruck von mir und meinem Projekt. Ich freue mich auf Eure Kommentare, Kritiken, Anregungen und Fragen.
Viele Grüße,
Rudi
nachdem ich nun ein paar Tage hier im Forum bin und ausser meiner Kurzvorstellung nur wenig von mir gegeben habe, möchte ich das heute nachholen und mein aktuelles Projekt vorstellen. Zum Arbeiten ist es mir heute einfach zu warm.
Zunächst vielleicht ein paar Worte zu mir: Ich liebe Hörner und große Lautsprecher. Von Anfang an habe ich die Leute um mich herum davon überzeugt, dass ein kleiner Lautsprecher nicht klingen kann. So wie der Mantel in den Schrank, das Auto in die Garage passen muss, so sollte der 5-Saitige Orchester-Kontrabass in den Lautsprecher passen. Diesen Vergleich sehen die meisten Laien ein, auch wenn er, zugegeben, etwas hinkt. Mit der Orgel kam ich schon freiwillig lieber nicht an...
Einpaar Worte zur Historie: Recht früh (1985) habe ich ein Klipschhorn gebaut. Und da war auch schon der erste Kompromiss: ich hatte einfach keinen Platz für 2 Stück. So bleb es lange (bis vor kurzem) beim Monobass. Im Lauf der Jahre baute ich verschiedene Satelliten.
Das Highlight sollte ein Kugelwellenhorn aus Beton mit einer unteren Grenzfrequenz von ca. 250 Hz werden. Das Ding habe ich auch wirklich gebaut (gegossen):
aber es kam nie richtig zum Einsatz, denn kaum war ich fertig, bot sich die Gelegenheit, professionelle CD-Hörner samt Treiber (Electro Voice) zu bekommen. Ich habe also beide Hörner verglichen. Mit Hörtests und meinen damaligen Messmöglichkeiten (Neutrik-Schreiber, vom Kumpel geliehen). Die Unterschiede waren für mich unhörbar und die Differenzen in den Messungen waren marginal. So entschied ich mich für die EV-Kombi statt des immerhin 30 Kg schweren Beton-Elefanten. Zumal da noch seeehr viel Arbeit dran wäre, das Ding auch noch schön zu bekommen. Ich verhökerte also 2 Beton-Kugelwellenhörner für immerhin 1€ bei Ebay...
Hier also die Bestückung, die vorhanden ist:
Hochton: JBL Schlitz-Strahler Mod. 2405
Mitte: EV-Horn HP940 + Treiber EV-DH 1A
Bass: Beyma GT15-200 (derzeitig im Klipschhorn verbaut)
Das Ganze ist aktiv, gesteuert über eine Behringer DCX 2496 Weiche.
Eigentlich könnte man es ja so lassen. Aber das Ganze hat folgende Probleme:
Das Klipschhorn funktioniert – Bauartbedingt – nur in einer Raumecke. Dadurch ist die Aufstellung extrem eingeschränkt und da es ein Mono-Bass ist, der erst relativ hoch abgekoppelt wird (350 Hz) muß er auch mittig zwischen den beiden Satelliten stehen, sonst verschiebt sich das Klangbild in Richtung Klipschhorn-Ecke.
Das nächste Problem ist, dass das Mitteltonhorn zu seiner unteren Grenzfrequenz hin echt vergewaltigt wird, man müsste es viel höher abkoppeln, aber dann geht es nicht mehr mit einem Monobass. Trotzdem klingt das Ganze richtig gut, extrem direkt und ehrlich.
Jetzt steht ein Umbau unserer Wohnung an. Und da lässt sich das Klipschhorn nicht mehr unterbringen. Ich möchte nun etwas bauen, was möglichst nicht schlechter klingt, aber flexibler in der Aufstellung sein soll. Unter Verwendung der vorhandenen Chassis.
Mein Kumpel hatte im Keller wunderbare 38ger JBL-Treiber mit dazu passender JBL-Passivmembrane. Leider war ein Treiber durchgebrannt und alle Schaumstoff-Sicken weggekrümelt. Die Mächtigen Magnete sind aber unkaputtbar. Was uns animierte, es mit einem Reconing zu versuchen. Ich bestellte also (in USA) After-Market Kits für die Treiber und Passiv-Membranen. Leider ging das Reconing-Vorhaben gehörig schief! Details erspare ich Euch, aber falls jemand so etwas vor hat, gebe ich gerne Auskunft, wo der Hund begraben lag. Ich verbuche die nicht ganz billigen Reconing-Kits samt Shipping Kosten und Zoll unter „Lehrgeld“ und mache das nicht nochmal. Wenigstens sind die Passiv-Membranen erfolgreich renoviert.
Da durch das verunglückte Reconing Projekt auch viel Budget in den Sand gesetzt wurde, schaute ich bei Ebay, ob man nicht noch einen 2. Beyma GT 15-200 auftreiben kann. Und ich hatte Glück, ich konnte ihn ersteigern.
Nun nimmt mein Projekt also Formen an:
Geplant ist ein BR-Gehäuse mit ca. 130 l Innenvolumen für den Bass, soll bestückt werden mit dem Beyma und der JBL-Passivmembran. Oben ca. 1,2 m hoch soll dann die Mittel-Hochton Einheit mit dem EV-Horn+Treiber und dem JBL-Schlitz sein. Da die meisten Boxen schräg hingestellt werden, damit sie den Geniesser direkt anstrahlen, habe ich mir überlegt, die Schallwand gleich schräg zu bauen (15°) und die Boxen dann gerade an die Wand zu stellen. Hier ein gerendertes Inventor-Bild meiner Planung:
Und angefangen zu bauen habe ich auch schon. Eigentlich sollte alles aus 30mm „Birkoplex-Buche“ werden, aber beim Preis bin ich dann umgekippt. Jetzt ist es aus 28mm MDF, „furniert“ mit 3,6mm A/BB Buche MPX . Hier ein reales Bild des aktuellen Standes:
Jetzt muss noch gebeizt, geschliffen, lackiert,.... verdrahtet werden. Und da das Ganze ja auch über die Behringer gesteuert wird, muss vor Allem dann GEMESSEN, nachgestellt, GEMESSEN, probegegört, gemessen werden. Und da freue ich mich schon wie ein Lausbub auf den Arta-Mess Stick, den SNT-Sven für diese tolle Gemeinde hier entwickelt !!! Für mich sieht es fast so aus, als würde das Ganze eine zeitliche Punktlandung werden. Realistisch werde ich gegen Ende September die ersten ernsthaften „Geräusche“ aus den Boxen hören, da kommt der Stick genau richtig. Falls Du das hier liest, Sven: Vielen Dank vorab für die super Entwicklung, Ich drück auch die Daumen, dass die daran hängende Bürokratie nicht zu kompliziert wird!!
Ich hoffe, Ihr habt nun einen kleinen Eindruck von mir und meinem Projekt. Ich freue mich auf Eure Kommentare, Kritiken, Anregungen und Fragen.
Viele Grüße,
Rudi




:p ist sooo schlecht auch nicht.![[Bild: SEMF2gesamt.png]](http://strauss-elektroakustik.com/produkte/mastering-studio-monitors/se-mf-2/SEMF2gesamt.png)
Wenn die Boxen fertig sind, dann werde ich dazu wohl einen extra Thread eröffnen.