Ich möchte hier eine neue Entwicklung von mir vorstellen die mich nach ersten Hörsitzungen schon regelrecht begeistert.
Es handelt sich um ein Einbaumodul mit sechs radial angeordneten Monacor SPX-20TB und einer koaxial angeordneten Carpower DT-284S Kalotte. Das Modul wird nach hinten durch ein Gehäuse abgeschlossen. Ideal konnte ich dafür ein Pflanzgefäß verwenden was ich beim Baumarkt MAX BAHR gefunden habe. Man kann dieses Gehäuse aber auch aus aufeinandergeleimten Holzringen selber herstellen.
Bei einer Trennfrequenz von 2000 Hz ergibt sich ein sehr gutes Rundstrahlverhalten ohne Einbrüche bis zu Winkeln von 45°.
Der Wirkungsgrad wird durch die Kalotte beschränkt und beträgt ca. 93 dB bei 2,83 Volt.
Die erste Kombination die ich mit dem Modul aufgebaut habe ist ein geschlossenes 60 Liter Gehäuse mit dem SPH-8XTB. Hier wird der Wirkungsgrad aber auf ca. 86 dB gedrückt sodaß als nächstes eine Kombination mit einer entsprechend leistungsfähigen Bassabteilung auf dem Programm steht.
Messungen usw. werde ich in Kürze nachreichen.
Hier schon einmal ein paar Bilder der Konstruktion.
Die Bohrungen und Einfräsungen für die Chassis konnte ich alle mit einer einfachen Lochsäge herstellen. Für den SPX-20TB beispielsweise mit einer 56er Lochsäge zuerst 4mm tief einsenken und dann mit einer 51 oder 52er Lochsäge durchbohren. Dann bleibt ein kleiner Grat stehen der einfach entfernt werden kann. Das Gleiche funktioniert auch bei der DT-284S Kalotte. Die Bohrungen für die SPX-20TB müssen von hinten angefast werden um den Schallaustritt nach hinten nicht zu behindern. das geht mit Raspel oder mit der Oberfräse mit 45° Fräser mit Anlaufring.
Zusätzlich wurden die Chassis noch von hinten mit ein paar Klebepunkten fixiert.
Ich denke da steckt eine Menge Potential drin, bzw. lässt sich mit sowas herrlich herumtüfteln (ist natürlich relativ aufwändig, zB. "mal eben" diverse Fronten für unterschiedliche Bestückungen zu erstellen).
...konnte schon ein Ohr anhalten und ein Auge auf die Messungen werfen, funktioniert prächtig bis erstaunlich!
Wer hätte gedacht, dass das so gut funktioniert? Warum hats (fast?) keiner gemacht? Sind so die Fragen die ich mir stellte, daraus zog ich, dass wir, sogar auch die Praktiker zu sehr verhaftet sind an irgendwelchen Modellen.
je drei in Reihe und dann die Reihen parallel - kommt dann auf so Re 10 Ohm
Hi Micha, habe heute das ok bekommen das Modul schon mal vorzustellen. Da in der nächsten K+T die Manger Box vorgestellt wird ist das dann eher etwas für die übernächste Ausgabe. Und so lange kann ich dann wirklich nicht warten.
Was mir nach den ersten Hörsitzungen besonders auffällt ist die Dynamikfähigkeit, die Auflösung und die enorm stabile Breiten- und Tiefenstaffelung.
...liest auch gespannt mit...:thumbup:...anscheinend halten sie die Interferrenzen sich ja erstaunlicherweise doch in Grenzen, auch wenn die Lehrmeinungen da ja was anderes weißsagen...:doh:
Bezüglich Interferenzen frage ich mich, was dabei an der Anordnung sooo einen Unterschied zu einem einzelnen größeren Treiber ausmachen soll? Da sollten Schallanteile, welche von unterschiedlichen Zonen der Membran abgestrahlt werden, ja theroetisch auch miteinander interferieren (und tun das wahrscheinlich auch), aber eben auch nicht weniger als bei der vorgestellten Konstruktion.
Also finde ich den Ansatz schon seeehr interessant!
Da hast Du auch völlig recht und daher kommt es ja auch zur Bündelung bei normalen Chassis. Bis zur Trennfrequenz verhält sich das absolut genauso wie bei z.B. bei einem 8" Lautsprecher und alles darüber filtert die Weiche ja weg.
So eine Idee hatte ich auch, allerdings nutzt du im Moment die äußeren Treiber nur dazu die Bündelung untenrum zu erhöhen und den Klirr zu senken. Bei welcher Frequenz werden die äußeren Treiber denn ausgeblendet?
Im Moment ist der Treiberabstand zwischen Tief- und Mittelton recht groß für 2000Hz, ein einzelner Hochtöner mit Schallführung wäre hier sicher im Vorteil.
Wenn die Parameter der Komponenten stimmen, könnte man auch tiefer trennen, was ich bei einer solchen Konstruktion auf jeden Fall anstreben würde.
Wenn man Konzepte zur Schallführung / Bündelung beurteilen will, sind auf jeden Fall Messungen bis 90° notwendig.
Bei der HifiMusikWorld 2006 wurde der erste Proband diesen Typs vorgestellt.
Hallo Leif:
Nebenkeulen werden bei dem geschätzen Durchmesser von 15cm so um ca. 1,1kHz entstehen.
Sehr schönes Teil! Bin auch schon gespannt auf die Messungen.
Auf der Highend von vor zwei Jahren habe ich so ein Modul mit einem Vifa-Ringstrahler in der Mitte gesehen.
Leider komme ich nicht mehr auf den Hersteller, aber ich müsste irgendwo noch ein Foto haben.
Sag ja, im Lautsprecherbau hat es alles mindestens schon einmal gegeben. Mich hat ein Konstrukt von ASE Lommersum mit anders angeordneten Mitteltönern auf die Idee gebracht. Die Telefonwählscheibe ist auch eine schöne Assoziation.
Ich habe jetzt mal Messungen des Moduls in einem 60 Liter Gehäuse gemacht.
Die Schallwand hat eine Breite von 25cm
Hier zuerst der Frequenzgang auf Achse ohne Bass.
Dann das Abstrahlverhalten des Moduls ohne Hochtöner bis 45°
Danach das Abstrahlverhalten der Box mit vorläufiger Weiche und die Weichenzweige.
Der Übergang zwischen Bass und Modul stimmt noch nicht, die Trennfreuenz zum Hochtöner liegt auch noch etwas zu hoch und die Unregelmäßigkeit bei 5000 Hz muß noch angegangen werden.
Wenn man bedenkt, dass der Lautsprecher mit dem Koax-Modul Mitten und Höhen vertikal genau so abstrahlt... :danke:
Breitbänderfeeling ohne unterbelichtete Höhen unter Winkel.
Interessant wäre noch aus technischer Sicht das Abstrahlen in vertikaler Richtung. Durch die etwas andere Anordung dürfte sich die ja (geringfügig?) unterscheiden...