Im Zuge der Entwicklung eines 4-Wegers konnte ich endlich mal wieder im Garten messen. Ziel war es, verschiedene 8"-Tieftöner bzw. Subwoofer zu untersuchen. Einsatzbereich soll 30 - 250 Hz oder 80 - 250 Hz (+Subwoofer) sein. Das steht noch nicht fest. Auf jeden Fall rödelt der 8" bis in den Grundton hinein.
Mein Garten ist relativ groß und somit kann ich je nach Standort bis ca. 70 ms reflexionsfrei messen. Also genug, um eine ausreichend hohe Frequenzauflösung zu erhalten (ca. 5 Hz). Zwischen 100 und 200 Hz sind somit 20 Stützpunkte vorhanden.
[SIZE="5"]Teil 1[/SIZE]
Nun habe ich bei Ground Plane bisher immer nur den Bassbereich untersucht, alles über 100 Hz war mir egal. Diesmal war es anders und die hohe Frequenzauflösung förderte Interessantes zu Tage.
Messaufbau:
- Gehäuse: 25 l Bassreflex Spanplatte, Abstimmung: 35 Hz, Hälfte bedämpft, eine Versteifung
- Mikrofon 1 m entfernt auf dem Rasen
- Abstand zum Haus >10 m (Fenster auf 70 ms gesetzt)
Gemessene Treiber:
- Dayton DCS205-4
- Dayton DS215-8
- Monacor SP-8/150Pro
- B&C 8MBX51-8
Zu sehen ist, dass diese Treiber bis auf den B&C eine Resonanz im Grundton aufweisen, die in keinem Datenblatt und auch nicht in Zeitschriften sichtbar sind. Und die jeweils bei unterschiedlichen Frequenz sind.
![[Bild: attachment.php?attachmentid=14157&stc=1&d=1498375530]](http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=14157&stc=1&d=1498375530)
Das Abklingspektrum zeigt die Resonanz sehr deutlich. Man achte auf die Skalierung (kein REW-Standard!). Rise Time war auf 5 ms gesetzt.
Dayton DCS205-4:
![[Bild: attachment.php?attachmentid=14158&stc=1&d=1498375530]](http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=14158&stc=1&d=1498375530)
Dayton DS215-8:
![[Bild: attachment.php?attachmentid=14159&stc=1&d=1498375530]](http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=14159&stc=1&d=1498375530)
Monacor SP-8/150Pro:
![[Bild: attachment.php?attachmentid=14160&stc=1&d=1498375530]](http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=14160&stc=1&d=1498375530)
B&C 8MBX51-8:
![[Bild: attachment.php?attachmentid=14161&stc=1&d=1498375530]](http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=14161&stc=1&d=1498375530)
Ich konnte das erst nicht glauben (den B&C hatte ich anfangs nicht) und habe alle möglichen Faktoren ausgeschlossen:
- Gehäuse komplett bedämpft
- Bassreflexkanal geschlossen
- Andere Messposition im Garten
- Gehäuse auf den Rücken gedreht
- Treiber andersherum eingebaut (mit Magnet nach außen)
- die Polkernbohrung ist es auch nicht
Was interessant ist:
- eine Nahfeldmessung zeigt die Resonanz nicht
- der Impedanzgang zeigt die Resonanz nicht
- Schon bei nur 0,5 m Messabstand wird sie geringer gewichtet
Aus der Tatsache, dass der B&C keine Resonanz zeigt, schließe ich, dass es nur noch am Treiber liegen kann. Vielleicht ist es die Sicke oder so. Wer weiß. Jedenfalls fällt sowas nur auf, wenn die Frequenzauflösung hoch genug und die Umgebung reflexionsfrei genug ist.
[SIZE="5"]Teil 2[/SIZE]
Nun könnte man ja meinen, dass man so eine Resonanz einfach entzerren kann. Das klappt natürlich auch, weil sie minimalphasig ist. Dummerweise ist sie temperaturabhängig. Das ist nichts Neues, aber es ist das erste Mal, dass ich das auch beobachten konnte, denn an einem der Messtage waren >30°C und an dem anderen nur noch 20°C.
Diese Verschiebung im Frequenzbereich sieht dann so aus:
![[Bild: attachment.php?attachmentid=14162&stc=1&d=1498376111]](http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=14162&stc=1&d=1498376111)
Und hier die Entzerrung per REW bei 20°C. Das Abklingen geht schön zurück, alles wunderbar.
![[Bild: attachment.php?attachmentid=14163&stc=1&d=1498376111]](http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=14163&stc=1&d=1498376111)
Tja, schade. Bei 30°C wird es durch die Frequenzverschiebung nur noch schlimmer!
![[Bild: attachment.php?attachmentid=14164&stc=1&d=1498376111]](http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=14164&stc=1&d=1498376111)
Das ist für viele sicher nichts Neues, aber ich wollte die Messungen einfach mal mit euch teilen. Ich hätte jedenfalls nicht gedacht, dass schon so früh Resonanzen auftreten können. In den Datenblättern sieht man die bei 8" meist erst oberhalb von ca. 500 Hz.
Jedenfalls bestätigt mich das wieder darin, dass mechanisch resonanztechnisch erst mal alles so sauber wie möglich sein sollte, bis man zur elektronischen Korrektur greift.
Mein Garten ist relativ groß und somit kann ich je nach Standort bis ca. 70 ms reflexionsfrei messen. Also genug, um eine ausreichend hohe Frequenzauflösung zu erhalten (ca. 5 Hz). Zwischen 100 und 200 Hz sind somit 20 Stützpunkte vorhanden.
[SIZE="5"]Teil 1[/SIZE]
Nun habe ich bei Ground Plane bisher immer nur den Bassbereich untersucht, alles über 100 Hz war mir egal. Diesmal war es anders und die hohe Frequenzauflösung förderte Interessantes zu Tage.
Messaufbau:
- Gehäuse: 25 l Bassreflex Spanplatte, Abstimmung: 35 Hz, Hälfte bedämpft, eine Versteifung
- Mikrofon 1 m entfernt auf dem Rasen
- Abstand zum Haus >10 m (Fenster auf 70 ms gesetzt)
Gemessene Treiber:
- Dayton DCS205-4
- Dayton DS215-8
- Monacor SP-8/150Pro
- B&C 8MBX51-8
Zu sehen ist, dass diese Treiber bis auf den B&C eine Resonanz im Grundton aufweisen, die in keinem Datenblatt und auch nicht in Zeitschriften sichtbar sind. Und die jeweils bei unterschiedlichen Frequenz sind.
Das Abklingspektrum zeigt die Resonanz sehr deutlich. Man achte auf die Skalierung (kein REW-Standard!). Rise Time war auf 5 ms gesetzt.
Dayton DCS205-4:
Dayton DS215-8:
Monacor SP-8/150Pro:
B&C 8MBX51-8:
Ich konnte das erst nicht glauben (den B&C hatte ich anfangs nicht) und habe alle möglichen Faktoren ausgeschlossen:
- Gehäuse komplett bedämpft
- Bassreflexkanal geschlossen
- Andere Messposition im Garten
- Gehäuse auf den Rücken gedreht
- Treiber andersherum eingebaut (mit Magnet nach außen)
- die Polkernbohrung ist es auch nicht
Was interessant ist:
- eine Nahfeldmessung zeigt die Resonanz nicht
- der Impedanzgang zeigt die Resonanz nicht
- Schon bei nur 0,5 m Messabstand wird sie geringer gewichtet
Aus der Tatsache, dass der B&C keine Resonanz zeigt, schließe ich, dass es nur noch am Treiber liegen kann. Vielleicht ist es die Sicke oder so. Wer weiß. Jedenfalls fällt sowas nur auf, wenn die Frequenzauflösung hoch genug und die Umgebung reflexionsfrei genug ist.
[SIZE="5"]Teil 2[/SIZE]
Nun könnte man ja meinen, dass man so eine Resonanz einfach entzerren kann. Das klappt natürlich auch, weil sie minimalphasig ist. Dummerweise ist sie temperaturabhängig. Das ist nichts Neues, aber es ist das erste Mal, dass ich das auch beobachten konnte, denn an einem der Messtage waren >30°C und an dem anderen nur noch 20°C.

Diese Verschiebung im Frequenzbereich sieht dann so aus:
Und hier die Entzerrung per REW bei 20°C. Das Abklingen geht schön zurück, alles wunderbar.
Tja, schade. Bei 30°C wird es durch die Frequenzverschiebung nur noch schlimmer!
Das ist für viele sicher nichts Neues, aber ich wollte die Messungen einfach mal mit euch teilen. Ich hätte jedenfalls nicht gedacht, dass schon so früh Resonanzen auftreten können. In den Datenblättern sieht man die bei 8" meist erst oberhalb von ca. 500 Hz.

Jedenfalls bestätigt mich das wieder darin, dass mechanisch resonanztechnisch erst mal alles so sauber wie möglich sein sollte, bis man zur elektronischen Korrektur greift.



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