Vor kurzem hat mich jemand gefragt ob ich ihm seine Horns Mummy Gehäuse nicht mal mit alternativen Chassis zu den Originalen bestücken und abstimmen könnte. Normalerweise mache ich sowas nicht aber da mich diese Boxen interessieren habe ich mal ein paar Stunden geopfert.
Die Gehäuse haben ca. 70 Liter Volumen und neben PA Chassis eignen sich da natürlich auch heute immer selten werdende 12 Zoll HiFi Chassis. Im Original scheint da ein Beyma 12BR70 drin zu sein. Ich habe mich für den SPH-300KE entschieden da der auch im Mittelton richtig gut klingt. Als Hochtontreiber habe ich den CDX1-1747 gewählt weil der tief ankoppelbar ist und richtig fein klingt. Messungen zeigten dann aber schnell das das Mummy Horn erst so ab 1500 Hz funktioniert - mit dem KE geht das als Partner problemlos. Hier mal ein Bild des Originals.
Cooles Projekt. Bin gespannt, wie es weiter geht. Ich stelle mir die gelbe Membrane vom 300KE im Zusammenspiel mit dem weißen Gehäuse sehr stimmig vor.
Wie unterschiedlich die Geschmäcker doch sind. Ich mag das wohl, hatte es mir aber besser vorgestellt. Ich hatte die Membrane etwas heller in Erinnerung.
Ich finde die ganze Box rein äußerlich vorher wie nachher ziemlich...naja.
Der Name Mummy ist schon gut gewählt! Aber so ein Hausgespenst im Wohnzimmer, da würde mein Hausvorstand zurecht abwinken
EMP schrieb:Die Box an sich erinnert mich ein bisschen an eine Sanitätseinrichtung
Dem Wildpinkler scheint alles zu taugen:p.
Ich halte die Form einfach für nett und funktionell. Reflexionen haben innen wie außen ebenso keine Chance wie die Wildfunierer, die auf jeden Pappdeckel zu mindestens Palisander draufpappen müssen.
War da ursprünglich wirklich der 12BR70 von Beyma verbaut? Falls die Trennung ursprünglich auch bei 1500hz lag war das schon ziemlich hoch für den Beyma.
Das Original scheint ja wesentlich höher getrennt, wenn man sich den Impedanzschrieb anguckt...der Höcker liegt bei so rund 4,2kHz. Oder ziehe ich da eine falschen Schluss?
Die Mummy sieht aus wie gewollt und nicht gekonnt
Es zeigt aber auch, dass es nicht immer nur eine rechteckige Kiste sein muss. Das Hochtonhorn ist konisch ausgelegt und müsste bei 30 cm Durchmesser und um die 20-25 cm tiefe haben?
Zitat:Die Hornform ist dabei sehr ungewöhnlich,öffnet sich doch die Schallführungrotationssymmetrisch und imweiten Bereich konisch (also gleichmäßigkegelförmig), was bei Entwicklernwegen der Gefahr von Resonanzenals besonders anspruchsvoll gilt.
Naja, ich denke, es ist eher der gewünschten Gesamttiefe und den einfachen Aufbau des Hornes geschuldet
Egal. Mit einem einfachen Horn, dass man sich ohne große Mühe selber anfertigen kann und Mut zur Formenwahl hat, kann seiner Schaffenskraft freien Lauf lassen.
Kaspie schrieb:...
Egal. Mit einem einfachen Horn, dass man sich ohne große Mühe selber anfertigen kann und Mut zur Formenwahl hat, kann seiner Schaffenskraft freien Lauf lassen.
ooohhhhaaarggghh Kaspie, manchmal erinnerst Du mich an JE.....mach doch mal, wenn es so simpel ist und Du "Alles" in Deiner allmächtigen Excel-Tabelle hinterlegt hast :prost:
24.09.2018, 19:03 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.09.2018, 20:11 von Franky.)
Also konisch ist das glaube ich nicht - ich meine da was gerundetes im Hornverlauf wahrgenommen zu haben. Die Boxen sind heute wieder zum Besitzer gegangen und ich habe nur wenige Messungen gespeichert. Ich habe unter ca. 10 Grad horizontal versetzt und auf Mitte Hochtöner in ca. 1,8 Meter abgestimmt. Alles unter 500 Hz kann man in unserem kleinen RAR dann nicht mehr so genau nehmen. Bin mir fast sicher das Horns das so ähnlich wie ich gemacht hat mit 6 dB im Hochton und 12 dB im Tiefton. Ich habe eine Impedanzlinearisierung verwendet - Horns wohl eher nicht. Damit konnte ich etwas besser im Bass variieren und da wo es sinnvoll war etwas auffüllen. Die BR-Rohre habe ich verlängert und auf 30 Hz abgestimmt. Es würden aber auch 25 Hz noch drin sein.
Klanglich gefällt mir die Box sehr gut.
@sverre
Man muß immer zwischen akustischer und elektrischer Trennfrequenz unterscheiden. Das Horn erzeugt unbeschaltet einen Pegel von ca. 110dB im Bereich um 3000-4000 Hz und fällt dann kontinuierlich stetig auf ca. 98 dB ab. Darum die kleinen Kondensatoren die das Ganze gerade biegen müssen. Die restlichen dB verbrät der Spannungsteiler. Die Flanke bei 1500 Hz bildet sich dann in der gezeigten Form. Ich habe natürlich auch mit einem Autotrafo herumprobiert - aber erstaunlicherweise erforderte der deutlich mehr Schaltungsaufwand in diesem Fall. Darum habe ich es gelassen.