Manche Sachen kommen sehr plötzlich und heute ist mir eine Mono-verdrahtete Stereo-Box zugelaufen - Dreiweger komplett offen gebaut, Frequenzweiche fehlt.
Die Chassis sollen erstmal drinbleiben. Ziel? Hmmm, Röhrenverstärker wäre style-technisch passend. Dort wo im Original der Plattenspieler war, könnte ich vielleicht meinen AWX184MKII reinbauen... keine Ahnung.
Was das mal war kann ich nicht erkennen, aber der HT (der kleine schwarze) sieht stark nach Kondensatorhochtöner aus. Da wirst du ohne die passende "Anodenspannung" keinen Ton rausbekommen
O.k. - Auflösung: Es ist ein https://www.radiomuseum-bocket.de/wiki/i...ba_Sizilia allerdings komplett ohne Innenleben. Die Weiche ist anscheinend im telefunken concertino 56 verbaut. Alle sechs Chassis sind mit vier Drähten angeschlossen, links und rechts parallel, Minus gemeinsam.
Ach ja: Der Tieftöner ist fest verschraubt, Hoch- und Mitteltöner sind mit Gummilagerung montiert
01.07.2020, 19:24 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.07.2020, 19:32 von ArLo62.)
1956 war ein Monatslohn 184 Euro. Der Kuba hat fast 1000 DM gekostet. Fast 3 Monatslöhne, uff.
Der Tieftöner könnte ein Isophon sein.
Edit: Reinhard hat Recht. Die schwarze Dose ist ein Isophon Elektrostat. Gibt es nicht viel drüber.
Gruß
Arnim
Wenn Aliens die Erde retten wollen, wird es langsam Zeit für sie zu handeln.
Die Teile scheinen ja auch nicht das ewige Leben zu haben und die Kiste ist aus den 50ern... Hat zufällig jemand eine Empfehlung was soundmäßig dazupasst aber sinnvoll zu beschalten ist?
Wäre ein Saba-HT olfaktorisch passend und wenn ja welcher? Am besten einer, den hier jemand übrig hat... ich würde ihn auch schön entkoppeln! Aber nur wegen einem Elektrostaten unbekannten Zustands werde ich jetzt keine Klimmzüge machen ein laufendes Concertino 56 zu finden. Und Stereo wäre auch nicht schlecht.
02.07.2020, 07:54 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.07.2020, 08:24 von mechanic.)
Franky schrieb:Da gab es auch diverse Schaltungen zu diesen Hochtonelektrostaten.
Es gab anno 1976 mal eine Verstärkerschaltung mit ECC82 in der Funkschau, habe ich mehrfach aufgebaut. Leider ist meine Hochtönersammlung dazu irgendwann mal in die Tonne gewandert. Den Artikel mit Schaltung und Layout habe ich noch ...
P.S. Wenn die Folien noch gut aussehen und keinen Kurzen zum Gitter haben sind die Dinger OK und als SHT ab 5 kHz zu verwenden.
Gruß Klaus
Meinen tut der, der zum Wissen zu faul und zum Glauben zu schwach ist (Lisa Eckart)
Ich mag mich auch an so eine Schaltung aus der Funkschau erinnern. War, glaube ich, ein Transistor Differenzverstärker, mit je einer Triode am Kollektor zu einer Kaskode verschaltet.
Als ich vor 40 Jahren meine Lehre zum "Superheterodynanalytiker" absolvierte, hatte ich öfters Dampfradios auf dem Arbeitstisch mit solchen Elektrostaten. Meistens waren diese defekt und auch nicht mehr zu bekommen.
Gebe doch nochmal meinen Senf dazu: Eine "Frequenzweiche" im heutigen Sinn gab es damals kaum. Die TT waren über einen Übertrager an der Endröhre angeschlossen, der MT entweder einfach parallel dazu oder mit einem 50µF als Vorschaltko. Der HT hing direkt an der Anode der Endröhre. Ob das bei deinem Originalgerät genauso war, weiß ich natürlich nicht, aber prinzipiell haben sich die Schaltungen kaum unterschieden.
Wenn du also was 'modernes' draus machen willst, führt kein Weg mit moderatem Aufwand an den TS-Parametern für TT und MT vorbei. Der HT ist ohne Aufwand (vieleicht gebrauchte Elektronik für einen Elektrostaten) nicht mehr nutzbar.
mechanic schrieb:Es gab anno 1976 mal eine Verstärkerschaltung mit ECC82 in der Funkschau, habe ich mehrfach aufgebaut. Leider ist meine Hochtönersammlung dazu irgendwann mal in die Tonne gewandert. Den Artikel mit Schaltung und Layout habe ich noch ...
P.S. Wenn die Folien noch gut aussehen und keinen Kurzen zum Gitter haben sind die Dinger OK und als SHT ab 5 kHz zu verwenden.
Wenn Du die Schaltung noch hättest, wäre ich sehr dankbar. Vielleicht schaffe ich es ja doch, es so zu realisieren.
Aktuell bin ich ja dran einige TSPs zu messen. Ursprünglich wollte ich auch die ollen Pappen ausbauen und messen. Aber: Ich werde ohnehin kein anderes Gehäuse bauen. Die Pappen werden genau wieder so eingebaut, nur eben ein anderer Hochtöner.
Macht es dann überhaupt Sinn, die TSPs zu bestimmen oder sollte ich sie einfach so wie sie eingebaut sind mit REW messen?
Naja .... wieso hast Du nur so nahe dran gemessen? Normal ist für Frequenzweichenentwicklung 1 Meter und dann mit Gate um Raumeinflüsse auszublenden. Bei sowas würde ich mir aber "mit" und "ohne" Raumeinfluss ansehen und dann vielleicht auch mal bei noch größeren Abständen die Messung ansehen und dann entscheiden. Der Mitteltöner sieht erstmal ziemlich unbrauchbar aus ..... Der "Bass" scheint dagegen ok zu sein.
newmir schrieb:Der "Bass" scheint dagegen fast schon ein Breitbänder zu sein. Der müsste doch alleine fast schon ein bischen nach Musik klingen.
Jep, ich war reichlich begeistert als ich das erstmalig angeschlossen habe! Allerdings hat es im Serienzustand aberwitzig gedröhnt, ich habe deshalb erstmal eine rumliegende Wolldecke in das Abteil gestopft für die Tieftonmessung, damit ging es dann.
Testweise habe ich kurzerhand links auf MT geklemmt und rechts auf TT, klang dumpf aber erstaunlich nach Musik!
Und Du wirst den Impedanzverlauf messen müssen, wenn Du mit Viuixcad arbeiten willst. Aber da die Weiche sowieso nicht so ganz der reinen Lehre folgen wird ..... wegen der Vermutlich etwas seltsamen Abstrahlung in den Raum, kann man auch erstmal rumprobieren, wenn Du ein paar Bauteil rumliegen hast.