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Neue Konstruktion - neues Prinzip???
#1
Hallo,

es gibt immer wieder mal "Schallwandlungs-Techniken", von denen man bisher noch nichts "gehört" hat:

http://www.planotspeaker.com/Planot/Home.html

Vielleicht auch was für den Selbstbau der Wandler - sieht auf den ersten Blick zumindest mechanisch nicht so kompliziert aus - auf jeden Fall interessant...

Gruss
Joachim
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#2
Von so einer Konstruktion habe ich auch bisher noch nicht gehört. Das muss aber nun nichts heißen Wink

Die erste Frage, die sich mir stellt ist: wenn ich die "Membran" nur an einem Ende antreibe bewegt sich der dreieckige Stab doch nicht gleichförmig über die gesamte Länge, was zwangsweise Verzerrungen bedeutet, wie sie bei einem herkömmlichen Chassis auch entstehen.
Außerdem fängt man sich aufgrund der Konstruktion ja schon fast zwangsweise eine gewisse "Trägheit" ein (48" Länge, das sind 121,92cm). Ich vermute mal, dass diese deutlich höher ist, als z.B. bei einem Bändchen.
Wenn ich von der Beispielrechnung auf der Seite ausgehe, sprechen wir im Tiefton von einem Äquivalent eines 30er Konus. Ich kann mir nur schlecht vorstellen, dass das reicht, um echten Bass zu produzieren.
Aber: alles nur Vermutungen. Ich würde das gern mal hören.
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#3
Hallo Markus,

Ich kann mir auch nicht so recht vorstellen wie das funktionieren soll...insbesondere im Bassbereich... so mit akustischem Kurzschluss o. ä..

Ich finde es nur interessant, das es doch noch "Neues" gibt, das nicht nur die Zusammenstellung von Lautsprecherchassis ist...
Vielleicht kommt sowas ja mal nach Deutschland zum Hören, wäre schon interessant, aber wahrscheinlich verschwindet dies bald wieder wie z. B. die NXTs, von denen es auch nur noch wenig zu hören gibt....

Grüsse
Joachim
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#4
Zum Prinzip: Der Klang wird durch Hin- und Her-Rotation eines Dreikantstabes erzeugt. Der Antrieb erfolgt durch eine Drehspule. Das System ist sehr interessant, hat aber eine Menge Nachteile.

Es wird mit dem Dreiecksstab nicht in 360° abgestrahlt sondern effektiv in 3x 120°. Das ist für den Baß nicht weiter tragisch, mit steigender Frequenz wird aber auch bei diesem Wandler eine Bündelung auftreten und ganz bestimmt nicht mehr mit 120° pro Seite abstrahlen und es werden sich 3 Hauptkeulen ausprägen. Für den Baß sehe ich aber trotzdem recht schwarz, bei niedrigen Frequenzen (und demzufolge langsamer Drehbewegung) weicht die Luft dem Stab schlicht aus. Die schön anzuschauende Messung ist mit sehr großer Wahrscheinlichkeit im Nahfeld mit sehr niedrigem Pegel erzeugt worden.

Der effektive Hub ist sehr stark begrenzt, weil die Drehbewegung eben eine Dreh- und keine Hubbewegung ist. Bei leisen Tönen bewegt sich der Stab relativ präzise, der Fehlerwinkel ist sehr klein, der Wandler kann Töne da vermutlich sauber wiedergeben. Kommt eine größere Amplitude, weicht die Position mit zunehmendem Drehwinkel (entspricht bei herkömmlichen Lautsprechern der Auslenkung) die Position von dem, was für eine lineare Umsetzung nötig ist, ab, der Fehlwinkel wird zu groß. Das bedeutet, daß der Wandler keine großen Pegel erzeugen kann. Das wäre noch nicht so dramatisch, es bedeutet aber leider auch, daß die Dynamik extrem begrenzt ist - und das ist sehr schlecht für HiFi-taugliche Wiedergabe. Dazu kommt noch: Ein Fehlwinkel bedeutet eine nichtlineare Verzerrung oder - in anderen Worten - Klirr.

Durch die Dreiecksform und Drehbewegung findet die Schallabstrahlung nicht auf der gesamten Oberfläche statt sondern nur auf den 'Spitzen', also nur ca. 1/4 des Kantenlänge des Dreiecks. Der Rest muß mitbewegt werden, ist also akustisch nicht nutzbare, aber mitbewegte Masse. Die tatsächlich effektive Fläche ist also

(2,54 * 3/4) / 4 = 0,47cm

breit. Die Höhe beträgt 121,92 cm (48"), die effektiv wirksame Fläche ist also

0,47 x 121,92 = ~57,3 cm², das ganze 3x (Dreieck), ergibt 171,9 cm², das ist in alle Richtungen zusammen ca. die Membranfläche eines 18cm Tieftöners bzw. Breitbänders.

Wenn jetzt jemand einwirft "Du hast ja nur die EINE Spitze des Dreiecks/Seitenlnge genommen!" - dann muß ich demjenigen vollkommen recht geben. Aber das hatte einen guten Grund! Die andere Spitze bewegt sich nämlich gegenphasig, trägt also nicht (positiv) zum Pegel in die Richtung bei, eine gegenphasige Abstrahlung hat Interferenzen mit Peaks und Auslöschungen zur Folge.

Fazit: Interessantes Konzept. Ich bin ehrlich gesagt aber sehr skeptisch. Man wird wohl warten müssen, bis man es irgendwo anhören kann, bevor man ein Urteil darüber fällen kann.
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