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Anleitung zur Erzeugung von Hochglanzoberflächen auf MDF
#1
Hallo Leute

Da ich mich in letzter Zeit damit befasse und auch mache, habe ich dennoch einen bereits vorgefertigten Artikel der Firma LackundFarbe24.de gefunden.
Dieser ist zwar sehr gut, aber hier und da noch verbesserungswürdig.

Meine gesammelten Erfahrungen habe ich nun zusätzlich rot dazu geschrieben, ich finde es sollte das Original nicht verändert werden da sich die besagte Firma viel Schreibarbeit gemacht hat.

SG Claus

Hallo Leute

Da ich mich in letzter Zeit damit befasse und auch mache, habe ich dennoch einen bereits vorgefertigten Artikel der Firma LackundFarbe24.de gefunden.
Dieser ist zwar sehr gut, aber hier und da noch verbesserungswürdig.

Meine gesammelten Erfahrungen habe ich nun zusätzlich rot dazu geschrieben, ich finde es sollte das Original nicht verändert werden da sich die besagte Firma viel Schreibarbeit gemacht hat.

SG Claus

Hochglanzlackierungen erfordern Erfahrung im Umgang mit den Arbeitsgeräten und Materialien, sowie einen festgelegten zeitlichen Ablauf und sorgfältiges Arbeiten vom Rohmaterialschliff, über das Grundieren bis hin zum Endlackieren. Fehler, die bereits bei der Vorbehandlung des Trägermaterials oder beim Grundieren produziert wurden, wirken sich störend bis hin zur Endfläche aus und lassen sich später meistens nur unzureichend und mit großem Aufwand beheben.


Einsatzgebiete Oberflächen im Möbel- und Innenausbau bzw für uns Lautsprecherbau

Arbeitsbeschreibung

Diese Arbeitsbeschreibung ist in folgende Punkte gegliedert:

1. Angabe der Verarbeitungsmöglichkeiten
2. Untergrundvorbereitung
3. Füll-Grundierung
4. Hochglanz Lackierung
5. Schleifen und Polieren
6. Materialien / Materialbedarf
5. Wichtige Hinweise
6. Erklärung wie Sie die aufgeführten Produkte im Onlineshop finden

1. Verarbeitungsmöglichkeiten

Spritzen

2. Untergrundvorbereitung

Furnierte Flächen gut anschleifen (220 - 280er Korn) gröber sollte es nicht sein!
bei inhaltsstoffreichen Exotenhölzern und sehr porigen Hölzern
1 mal dünn grundieren mit Hesse-Lignal PUR-Isoliergrund DG 572
2 : 1 Vol. Teile mit Lignal PUR-Härter DR 440


Lignal-Pur-Isoliergrund DG 572-1 ist eine 2K-PUR-Grundierung, besonders transparent,
niedrigviskos, schnelltrocknend, mit isolierender Wirkung für den Einsatz auf harzhaltigen
und inhaltsstoffreichen Hölzern, sowie zum geschlossenporigen Grundieren sehr
dunkel gebeizter Hölzer.

3. Füll-Grundierung

grundieren mit Hesse-Lignal PUR-Grundierung DG 468-1
1 Vol. Teile mit Lignal PUR-Härter DR 435
- Grundierung 6 - 9 x mit 100 - 250 g/m² Lignal Compakt PUR-Grund DG 468-1,
Mischung 2 : 1 PUR-Härter DR 435
Verdünnung: 10 - 20 % für die 1.Grundierschicht

Ich habe Artikel der Firma Clou verwendet, ist genau so gut, man kann auch das ganze verdünnen, was durchaus Sinn macht wegen der „Orangenhaut“, aber wirklich nicht mehr als auf dem Produkt selbst darauf steht, peinlichst genau beachten!

- Zwischentrocknung
nach 3 Schichten mit kurzer Zwischentrocknung (20 - 30 min. RT 20°C) unbedingt Temperatur beachten!!!!!
mind. 16 h bei 20 °C
Zwischenschliff 220 - 400 er Korn
macht den Blödsinn nicht und nehmt das grobe Papier aus dem Baumarkt, ich verwende Schleifschwämme mit 220er Korn, danach aber unbedingt 400er Papier verwenden, am besten mit Wasser schleifen, achtet darauf Wasserfestes Papier zu verwenden, Qualitätsprodukte nehmen, also 3M oder Klingspor, keine Baumarktartikel!
- Lagertrocknung der Grundierung zur Verhinderung des Nachfallens mind. 2 Tage bei mind. 20 °C

bei porigen Hölzern diese 3-schichtige Füllgrundierung unter Einhaltung der jeweiligen Trockenzeiten bis zur ausreichenden Füller noch bis zu 2 x wiederholen.

- Lagertrocknung der Grundierung zur Verhinderung des Nachfallens mind. 2 Tage bei mind. 20 °C
-Schliff der letzten Grundierschicht 400 - 800 er Korn je feiner desto besser!

Schleifwerkzeuge:
Exzenterschleifer z.B. Fa. Mirka, Fa. Festo, Fa. Metabo/Sander
Sehr wichtig bei allen Maschinen maximal 2,5 mm HUB
Spezialschleifmittel 220- 4000 er Korn

[COLOR="red"]Mittlerweile benutze ich den großen Metabo SXE 450 Turbo (etwa 300 Euro) mit 150er Durchmesser, die 3 Stück Tannengrünen Maschinen haben sich bei mir in Wohlgefallen aufgelöst und die Kraft sowie Geschwindigkeit sind in keinster Weise miteinander vergleichbar.
[/COLOR]

Trocknung nach dem 2. Füllerauftrag mind. 16 Std., je länger die Zwischentrocknung, um so geringer das Nachfallen der fertigen Hochglanzfläche


4. Hochglanz Klarlack Überzug
die Lackierung mit Klarlack muss am gleichen Tag wie der Schliff der Grundierung ausgeführt werden.

[COLOR="red"]Das ist Blödsinn, nicht jeder hat dafür Zeit. Aber man sollte unbedingt Silikonentferner da haben, kosten etwa 6-8 Euro / Liter und direkt vor dem Lackieren die entsprechenden Flächen damit reinigen.
[/COLOR]
2 x im Abstand von 10-60 Minuten ablackieren mit 100-150 g/qm Lignal PUR-Brillantlack DU 429-1 gemischt mit Hesse-Lignal PUR-Härter DR 408 im Verhältnis 5 Teile Lack : 1 Teil Härter (nach Gewicht) + 20 % Verzögerer-Verdünnung DV 4935
- wichtig Becherpistole Düse 1,4 – 1,7 mm
- kein Airmix-Spritzgerät !
- wichtig 100-150 g/qm ist relativ dünn lackiert.
Bei zu hohen Schichtstärken besteht die Gefahr der Blasenbildung,
die sich später als Poren in der Lackoberfläche zeigen)

staubtrocken nach 15-20 Min verpackungsfähig wäre diese Oberfläche nach Trocknung von mindestens 7-8 Tagen bei 20°

[COLOR="red"]2 x lackieren ist gut gemeint und auch der Idealfall, aber das Problem ist das Klarlack eine Art Magnet für Staub ist. Auch professionelle Lackierer haben ein Staub-Problem selbst in Ihrer nahezu perfekten Kabine mit Absaugung. Sollte sich Staub tatsächlich in dem Lack befinden keinesfalls einen zweiten Auftrag machen, sondern aushärten lassen und einen Zwischenschliff mit 800er Korn mit Wasserfestem Papier machen, da dann den Staub vorsichtig rausschleifen.
Die Düse habe ich mit 1,3 mm gewählt, da mit 1,7 mm hat es nur so draufgehauen trotz Feineinstellung meiner Lackierpistole EWO HVLP (etwa 160 Euro).
Dafür habe ich es mit dem Maximalwert verdünnt, was auch zu einem Super Ergebnis führte.
[/COLOR]
Die Oberfläche ist nun fertig lackiert, und je nach Verarbeitung und Staubeinfall mehr oder weniger zufriedenstellend. Bei Gefallen, kann die Fläche natürlich so belassen werden. Eine perfekte Hochglanzoberfläche ist mit reinem Spritzlackieren ohne Nacharbeit
(schleifen und polieren) nicht zu erzielen.

[COLOR="red"]Absolut richtig. Ich habe den Lack sehr dünn gemacht, was dazu führen kann je nach Können des Lackierers das Laufnasen entstehen, nicht mal beim Lackieren selbst, sondern erst nach 1-3 Minuten, also sollte man das erstmal üben oder vorsichtig an die Materie gehen.
Auch bei dem dünnen Lack wurde keine zufriedenstellende Oberfläche erzielt, immer nocht etwas porig.
[/COLOR]
Für alle die es perfekt haben möchten nun zur weiteren Bearbeitung ...

5. Schleifen / Handpolieren / Schwabbeln

nach 24 Std. Aushärtung abgestuft planschleifen wie folgt:

Abgestufter Lackschliff
1. Schliff Mirka Q-Silver Scheiben Korn 1500
2. Schliff Mirka Abralon Scheiben Korn 2000
3. Schliff Mirka Abralon Scheiben Korn 4000

[COLOR="red"]Alternative Sachen gibt es hierbei nicht viele, die Firma APP bietet in etwa auch so ein Zeug an.
Die oben genannten Papiere gibt es ausschließlich in 150er Durchmesser.
[/COLOR]
Schleifwerkzeuge:
Exzenterschleifer z.B. Fa. Mirka, Fa. Festo oder Fa. Metabo/Sander
Sehr wichtig bei allen Maschinen maximal 2,5 mm HUB
Spezialschleifmittel 1500 - 4000 er Korn

Polieren / Schwabbeln
Politur mit Poliermaschine /Exzenterschleifer mit Lammfell- und oder Schaumstoffauflage
1. Arbeitsgang mit Poliermittel MIRKA C20
2. Arbeitsgang mit Poliermittel MIRKA T10
3. Endfinisch mit Politur Hesse-Lignal ZD 520

[COLOR="red"]Ich verwende nur 3M Poliermittel, da es sehr viel Auswahl der besagten Firma gibt.
Dann auch das Lammfell ist für mich tatsächlich der letzte Mist, habe es auch da, aber Ergebnis war überhaupt nicht zufriedenstellend, dauert lange, wird schnell trocken und muss oft mit Wasser getränkt werden, dennoch war die Oberfläche besch.... , von Festo gibt es Polierpads (etwa 8 Euro), die billigen bei Ebay zeiht es bereits nach 1 STD Arbeit den Fliesrücken ab, also Finger weg.[/COLOR]

Polierwerkzeuge:
Handpoliermaschinen mit elektronischer Drehzahlregelung von
700- maximal 2000 Umdrehungen/Minute,
z.B. Fa. MIRKA, Fein oder Flex mit Schwabbelscheibe (Molton, Lammfell), Schaumgummischeibe, weiche Poliertücher

Der von mir besagte Exzenterschleifer eignet sich auch zum Polieren.



Tipps:
- Je länger die Trockenzeiten zwischen den einzelnen Lackierungen sind,
umso weniger fällt später die Hochglanzfläche bei.
- Vor allem für die Durchhärtung der Grundierung sollten mehrere Tage eingeplant werden.
- Je feiner der Schliff, umso geringer der Polieraufwand!
PUR-Lacke sollten nicht bei Material- und Raumtemperaturen unter 18°C verarbeitet und getrocknet werden.

Wirklich die Temperatur beachten!!!

[COLOR="red"]Das wichtigste Überhaupt, verwendet eine Atemschutzmaske mit richtigem Filter, nicht diese Einwegteile, die helfen gar nichts, der PUR Lack ist sehr aggresiv was die Atemwege angelangt.
Nach einiger Zeit ohne Absaugung tränen auch gewaltig die Augen, also Pausen machen oder für Absaugung sorgen!
[/COLOR]
Bitte neueste "Technische Informationen" und Sicherheitsdatenblätter der aufgeführten Einzelprodukte beachten.


6. Materialien / Materialbedarf

Schleifen
1. Schliff Mirka Q-Silver Scheiben Korn 240 - 1500
2. Schliff Mirka Abralon Scheiben Korn 2000
3. Schliff Mirka Abralon Scheiben Korn 4000

Schleifmaschine
Mirka Exzenterschleifer 2,5 mm Hub

Polieren / Schwabbeln
1. Arbeitsgang mit Poliermittel MIRKA C20
2. Arbeitsgang mit Poliermittel MIRKA T10
3. Endfinisch mit Politur Hesse-Lignal ZD 520


Isolierung
Hesse-Lignal PUR-Grundierung DG 572-1
- ca. 166 - 200 g/je m² pro Arbeitsgang

Ergiebigkeit je Gebinde bei 1 Arbeitsgängen
- 1 kg reicht für ca. 5 - 6 m²
- 5 kg reicht für ca. 25 - 30 m²
- 25 kg reicht für ca. 125 - 150 m²

Hesse-Lignal PUR-Härter DR 435
Ergiebigkeit /Verbrauch
50 % der Menge der Isoliergrundierung DG 572-1


Hesse Lignal Verzögerer Verdünnung DV 499
5 % der Füllermenge


Grundieren / Füllern
Hesse-Lignal PUR-Grundierung DG 468-1
- ca. 100 - 250 g/je m² pro Arbeitsgang

Ergiebigkeit je Gebinde bei 3 Arbeitsgängen
- 1 kg reicht für ca. 4 - 10 m²
- 5 kg reicht für ca. 20 - 50 m²
- 25 kg reicht für ca. 100 - 250 m²

Ergiebigkeit je Gebinde bei 6 Arbeitsgängen
- 1 kg reicht für ca. 2 - 5 m²
- 5 kg reicht für ca. 10 - 25 m²
- 25 kg reicht für ca. 50 - 125 m²


Ergiebigkeit je Gebinde bei 9 Arbeitsgängen
- 1 kg reicht für ca. 1,33 - 3,33 m²
- 5 kg reicht für ca. 6,66 - 16,67 m²
- 25 kg reicht für ca. 33,33 - 83,33 m²

Hesse-Lignal PUR-Härter DR 435
Ergiebigkeit /Verbrauch
50 % der Menge der Füllgrundierung DG 468-1

Hesse Lignal Verdünnung DV 490 zum Füller
10 % der Füllermenge

Klarlacküberzug

Hesse-Lignal Brillantlack DU 429-1

Ergiebigkeit /Verbrauch
- ca. 6,6 - 10 m² je Liter pro Arbeitsgang

Ergiebigkeit je Gebinde bei 2 Arbeitsgängen
- 1 Liter reicht für ca. 3,33 - 5 m²
- 5 Liter reicht für ca. 16,67 - 25 m²
- 25 Liter reicht für ca. 83,33 - 125 m²

Hesse Lignal Härter DR 408 zum Klarlack
20 % der Lackmenge
Hesse Lignal Verzögerer-Verdünnung DV 4935 zum Klarlack
10 % der Lackmenge


7. Wichtige Hinweise

Details zur Lackierung entnehmen Sie bitte den jeweiligen Produktinformationen.

Die angegebenen Materialmengen basieren auf unseren Erfahrungswerten. Abweichungen durch unterschiedliche Untergründe oder Verarbeitungsweisen sind möglich.
Die fertig lackierte Fläche ist am nächsten Tag hantierbar, jedoch wird die volle Belastbarkeit, wie bei fast allen Lacken, erst nach ca. 7 - 9 Tagen erreicht. Man sollte deshalb bis zur endgültigen Aushärtung noch etwas vorsichtig mit der Oberfläche umgehen.

2K Materialien sollen innerhalb von 24 Stunden überstrichen werden.
Bei längerer Zwischentrocknungszeit muss direkt vor dem nächsten Anstrich angeschliffen
werden (Korn 240-280), da es sonst zu Haftungsproblemen kommt.
SG Claus
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#2
Hallo,

sehr interessant die ausführlichen Infos, die für mich eine Bestätigung dessen sind, was ich schon lang geahnt habe...:denk:

Als 'Normalo' ohne umfangreichen Werkzeugpark wird man defakto leider kein perfektes Hochglanzfinish schaffen.
AUDIY LIFE auf YT
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#3
Hi,

natürlich vielen Dank für die Anleitung.

Mr. SNT: genau das habe ich auch gedacht. Das sprengt einfach jeglichen Rahmen. Einfaches lackieren -> OK. Aber Hochglanz sollte man offenbar wirklich den Profis überlassen bzw. wenn man es wie die Profis machen will, sind die Kosten vermutlich so hoch, dass man die Arbeit gleich auslagern kann.

Grüße,
Lenne
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#4
So nun habe ich die obige Anleitung weiter kommentiert.

Im allgemeinen muß man viele Randbedingungen beachten um sehr gute Oberflächen erzielen zu können.

-Guter Kompressor mit ca 400-500 Liter Ansaugvolumen und mindestens 50 Liter Kesselvolumen sonst läuft dieser dauernd und hat eine kurze Lebenserwartung. (etwa 300 - 1000 Euro)
-Spritzpistole mit 3 facher Einstellung (Mengenregulierung für Lack, Druckeinstellung nochmals an der Pistole, Düsenhubbegrenzung) ab etwa 100 Euro
- Wasserabscheidersystem ab 60 Euro

und wahnsinnig viel Geduld.
Generell kann man abschließend sagen, so einen Anschaffungsaufwand für einen Hobbyisten ist viel zu hoch.
Wenn ihr ähnliche Werkzeuge wie ich habt, so traut Euch mal an die Materie, Anleitung habt Ihr nun ausführlich von mir.

SG Claus
SG Claus
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#5
... und dann fehlt immer noch eine staubfreie Lackierkammer?
AUDIY LIFE auf YT
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#6
Mr.SNT schrieb:... und dann fehlt immer noch eine staubfreie Lackierkammer?

Jein, man kann so etwas leicht selbst bauen aus einem Pavillion mit Seitenwänden, etwa 50-100 Euro.
Natürlich ist eine echte Kabine mit Absaugung etwa 1000x besser Smile aber wir sind Boxenbauer, also muß man improvisieren.
Demnächst baue ich mein Haus und Scheune um, da mache ich dann tatsächlich alles damit es Staubfrei wird.
Der Klarlack ist das echte Problem.....

SG Claus
SG Claus
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#7
Hallo Leute

Da das Projekt mittlerweile schon lange fertig ist und beim Kunden ausgeliefert kann ich nun Bilder mal veröffentlichen.

Eine kleine Korrektur muß ich noch anmerken, die hier angegebene Anleitung ist eigentlich KLAVIERLACK.

Hochglanzlackierungen sind ähnlich im Verfahren, jedoch ist der Glanz schon im Lack und muß nicht mit Klarlack darüber gegangen werden.

Klavierlack hat mehrere Schichten Klarlack darauf, so definieren die meisten Hersteller das.

Jedenfalls bin ich SEHR zufrieden mit dem Ergebnis und der Kunde auch. Big Grin

Hier mal ein paar Beispiele des ganzen

[Bild: picture.php?albumid=937&pictureid=13711]

[Bild: picture.php?albumid=937&pictureid=13708]

[Bild: picture.php?albumid=937&pictureid=13710]

[Bild: picture.php?albumid=937&pictureid=13709]

Hier mal ein Beispiel eines vergangenen Auftrags mit Hochglanz schwarz, lackiert mit Autolack

[Bild: picture.php?albumid=937&pictureid=13706]

[Bild: picture.php?albumid=937&pictureid=13707]



SG Claus
SG Claus
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#8
WOW! Cool

Ich will nicht dran denken, was das für ein Aufwand das war! Wenn zum Schluß aber sowas rauskommt, hat sichs aber gelohnt!

Vielleicht ist es manchmal doch besser wenn man 'Kunde' ist Rolleyes ?
AUDIY LIFE auf YT
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#9
Klavierlack ist eigentlich Paraffin-Polyesterlack. Sehr teuer und aufwendig.
Das andere ist eine Hochglanz-Lackierung. Inzwischen kommt man jedoch ohne Klarlack aus, da viele Lacke den Glanz gleich in der Farbe mit drin haben.

Was etwas noch hilft den Staub zu vermeiden ist die Luft vorher etwas zu befeuchten.
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#10
Hallo Claus,
prima Anleitung, danke.

Eine wichtige Erkenntnis habe ich daraus gewonnen:

Ich werde in diesem Leben NIE versuchen, eine Box mit Hochglanzoberfläche zu bauen.

Der Gehäusebau ist bei mir eh die größte, nur schwierig zu überwindende Hürde, zu einer neuen Box zu kommen, und dann noch Hochglanz obendraufsetzen, geht garnicht....

Gruß
Peter Krips
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#11
also klavierlack ist natürlich ne andere kiste. das ist schleiflack. und aufwendig. und bekommt man dennoch sogar OHNE druckluft hin. und soga mit wasserbasierten lacken.
es braucht ne rolle, nen excenterschleifer, und ne vernünftige poliermaschine. hab ich bei meinen ct-hörnchen gemacht. ist aufwendig und verbraucht naturgegeben ne menge lack. aber so glatt kann es niemand lackieren. kein profi, niemand. lackschicht, schliff mit 500er korn trocken, lackschich mit dünnerem lack, schliff mit 500er trocken etc. apäter switcht man auf 800er korn, erst trocken, dann nass. dann 100er nass. ist das gut gemacht kann man mit grober schleifpaste und später finishing paste wirklich 100% perfekte oberflächen erzeugen. würde dabei nen mittelharten polierschwamm nehmen. komischerweise habe ich mit dem waffelschwamm nicht so perfekte ergebnisse. gott weiß, warum.
lg
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#12
Ich möchte mich gar nicht so weit begeben, aber es muß eine Richtigkeit gestellt werden.

Ich war in mehreren Fachhandeln, keiner von denen konnte tatsächlich auch mit über 30-40 Jahren Berufserfahrung sagen was wirklich vor über 100 Jahren her genommen wurde.
Da bekam ich viele Aussagen, aber stellte sich nur als Vermutungen heraus.
Der Wandel der Zeit hat dann VERSCHIEDENE Lacke als "Klavierlack" bezeichnen lassen, eben auch Paraffin-Polyesterlack, Polyuretan oder auch Nitrolacke wurden früher sehr gerne dafür verwendet.

Und nun noch kurz was ich schrieb
Zitat:Eine kleine Korrektur muß ich noch anmerken, die hier angegebene Anleitung ist eigentlich KLAVIERLACK.

Hochglanzlackierungen sind ähnlich im Verfahren, jedoch ist der Glanz schon im Lack und muß nicht mit Klarlack darüber gegangen werden.

Das ist bezogen auf sämtliche Lautsprecherhersteller, die machen die hier angegebene Anleitung und verkaufen diese dann unter "Klavierlack".

Auf Anfrage direkt auf der High End wurde mir dies bestätigt......

Kleine Anmerkung auch hierzu, einer der berühmten Hersteller nimmt sogar einfachen 2-K Hochglanzlack, lackiert den Lautsprecher, schleift und poliert diesen, dann kommt er in den Verkauf unter "Klavierlack" sogar ohne Klarlack....


SG Claus
SG Claus
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#13
klaro, klavierlack ist ein kategoriebegriff geworden für extrem hochglänzende, glatte lacke.
aber da man ziemlich exakt sagen kann, welche technologien wann verfügbar waren, lässt sich feststellen:

Klaviere wurden meist gepinselt, evtl gerollt, so es das schon gab und eben runtergeschliffen. und mit immer feineren lacken (also höheren verdünnungsanteilen) langsam aufgebaut. daher auch der begriff schleiflack.

Natürlich muss man das dank der modernen lacke nicht mehr so krass betreiben. moderne 2k sind relativ gut (wasserlacke dagegen der hass..) und nach politur oftmal quasi makellos.

by the way: schon hübsch die weissen kistchen. schon hübschCool
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#14
[Bild: picture.php?albumid=937&pictureid=18260]

[Bild: picture.php?albumid=937&pictureid=18259]

[Bild: picture.php?albumid=937&pictureid=18258]

Hochglanzlackiert, transparent und Lichtecht.
Furnier ist Makassar braun-schwarz.

SG Claus
SG Claus
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#15
Sehr cool. Ist das ein Enviee?
[SIZE=2]"Die Tiefe ist rund" © Kaspie.[/SIZE]
[SIZE=2]
GLÜCK IST, WENN ES KEINE KATASTROPHE GIBT Big Grin
[/SIZE]

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#16
Jepp sind meine Enviees. Dankenswerterweise hat Claus den Treibern ein standesgemässes schönes Gehäuse gezimmert. Ich wusste ja vorher schon was Clausi so kann und macht, insofern war mir klar- SO wie er das hinbekommt mit dem Finish- da brauche ich es gar nicht selbst probieren Smile
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#17
Das sieht ja richtig perfekt aus! Glückwunsch!
AUDIY LIFE auf YT
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#18
Hallo,

sehr interessanter und hilfreicher Thread. Vielen Dank!

Ich denke auch drüber nach, mich damit zu beschäftigen und damit anzufangen. Nun steh ich an dem Punkt, was ich alles brauche. Einen Raum zum lackieren kann ich mir einrichten. Auch mit Zu- und Abluft. Eine gute Schleifmaschine steht grad sowieso auf dem Zettel. Also nun die Frage nach einem geeigneten Kompressor. Und da hake ich grad. Das scheint "ordentlich" Geld zu kosten. Was kann man da so konkret empfehlen? Und wenn wir schon dabei sind, was kann man a Spritzpistole konkret empfehlen. Und was/wofür ist das Wasserabscheidesystem? Was ist mit dem Öl, welches im Kompressor ist? Muss das auch "abgeschieden" werden?


Danke euch


Hank


Audiovirus schrieb:Im allgemeinen muß man viele Randbedingungen beachten um sehr gute Oberflächen erzielen zu können.

-Guter Kompressor mit ca 400-500 Liter Ansaugvolumen und mindestens 50 Liter Kesselvolumen sonst läuft dieser dauernd und hat eine kurze Lebenserwartung. (etwa 300 - 1000 Euro)
-Spritzpistole mit 3 facher Einstellung (Mengenregulierung für Lack, Druckeinstellung nochmals an der Pistole, Düsenhubbegrenzung) ab etwa 100 Euro
- Wasserabscheidersystem ab 60 Euro

und wahnsinnig viel Geduld.
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#19
Hallo Hank

Ich versuche mal ein wenig einzugehen mit meiner bisher gesammelten Erfahrung, mittlerweile habe ich ja einiges lackiert.


Hank schrieb:Hallo,

sehr interessanter und hilfreicher Thread. Vielen Dank!

Ich denke auch drüber nach, mich damit zu beschäftigen und damit anzufangen. Nun steh ich an dem Punkt, was ich alles brauche. Einen Raum zum lackieren kann ich mir einrichten. Auch mit Zu- und Abluft.

Mit der Luftabsaugung wird es richtig gut und kann es ausdrücklich empfehlen, da die Dämpfe nicht unerheblich sind!

Hank schrieb:Eine gute Schleifmaschine steht grad sowieso auf dem Zettel.

Was für eine Schleifmaschine meinst Du?
Ein 150er Exzenterschleifer mit ordentlichem Hub ist ausreichend für Schleifarbeiten.

Hank schrieb:Also nun die Frage nach einem geeigneten Kompressor. Und da hake ich grad. Das scheint "ordentlich" Geld zu kosten. Was kann man da so konkret empfehlen?

Da verweise ich auf Beitrag #4, Marke kann ich keine empfehlen, benutze nach wie vor einen wartungsintensiven Zipper Kompressor der beschissen ist, aber funktioniert. Letztendlich musst DU wissen wie oft Du zukünftig denkst lackieren zu wollen, dementsprechend würde ich Dir raten diesem Preis dafür zu bezahlen, ab 200-300 Euro bekommt man auch nagelneu solche Geräte die aber übelst laut sind, besser in einem absperrbaren Raum separat dann betreiben.

Beispiel was genau so funktioniert:

https://www.plus.de/Scheppach-HC-53-dc-D...1661987000

Hank schrieb:Und wenn wir schon dabei sind, was kann man a Spritzpistole konkret empfehlen.

Ich benutze die GRACO FINEX, Qualität und dennoch günstig, habe drei verschiedene Pistolen im Einsatz für verschiedene Zwecke, aber die hier erwähnte eindeutig die beste.

Hier habe ich meine Lacke und Zubehör her http://www.arttec-lacke.de/finex.htm

Hank schrieb:Und was/wofür ist das Wasserabscheidesystem?

Da reicht so etwas http://www.ebay.de/itm/Druckluft-Wartung...SwiDFYKsc8

Wasser würde aus Deiner Pistole mit heraus geblasen werden wenn Du keinen benutzen würdest, von daher unabdingbar!
Möglichst kurz vor der Pistole montieren.

Hank schrieb:Was ist mit dem Öl, welches im Kompressor ist? Muss das auch "abgeschieden" werden?

Nö, alle paar 10.000 Stunden (weiss selbst nicht, noch nicht einmal gewechselt) muss das gewechselt werden, mehr nicht.
Jeder Kompressor hat eine Wasserablassschraube, gelegentlich raus lassen, fertig.

Hoffe ein wenig weiter geholfen zu haben, bei Fragen noch weitere stellen, ich antworte schon.

SG Claus
SG Claus
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#20
Audiovirus schrieb:Hallo Hank

Ich versuche mal ein wenig einzugehen mit meiner bisher gesammelten Erfahrung, mittlerweile habe ich ja einiges lackiert.

Super, vielen Dank Smile



Zitat:Was für eine Schleifmaschine meinst Du?
Ein 150er Exzenterschleifer mit ordentlichem Hub ist ausreichend für Schleifarbeiten.
Momentan habe ich einen Bosch grün Exzenterschleifer mit nem relativ kleinen (125 oder 115 mm Teller), welchen ich aber austauschen möchte. Momentan tendiere ich zu diesem: https://www.festool.de/produkte/schleife...ec-1503-eq


Zitat:Da verweise ich auf Beitrag #4, Marke kann ich keine empfehlen, benutze nach wie vor einen wartungsintensiven Zipper Kompressor der beschissen ist, aber funktioniert. Letztendlich musst DU wissen wie oft Du zukünftig denkst lackieren zu wollen, dementsprechend würde ich Dir raten diesem Preis dafür zu bezahlen, ab 200-300 Euro bekommt man auch nagelneu solche Geräte die aber übelst laut sind, besser in einem absperrbaren Raum separat dann betreiben.

Beispiel was genau so funktioniert:

https://www.plus.de/Scheppach-HC-53-dc-D...1661987000
Absperrbaren Raum und dort in eine schallgedämmte Kiste ist kein Problem. Einzig, dass ich dann bestimmt 30 Meter Schlauch bräuchte bis zu dem Raum, in dem ich lackieren würde.

Den Scheppach habe ich auch gesehen. Ich würde dann wahrscheinlich eher den mit dem größeren Behälter nehmen. Wenn der reicht, wäre das vom Preis her okay für mich. Aber genau das ist das Stichwort, "wenn das reicht". An dieser Stelle bin ich extrem unsicher...


Zitat:Ich benutze die GRACO FINEX, Qualität und dennoch günstig, habe drei verschiedene Pistolen im Einsatz für verschiedene Zwecke, aber die hier erwähnte eindeutig die beste.

Hier habe ich meine Lacke und Zubehör her http://www.arttec-lacke.de/finex.htm
Okay, vielen Dank, schau ich mal in Ruhe...


Zitat:Da reicht so etwas http://www.ebay.de/itm/Druckluft-Wartung...SwiDFYKsc8

Wasser würde aus Deiner Pistole mit heraus geblasen werden wenn Du keinen benutzen würdest, von daher unabdingbar!
Möglichst kurz vor der Pistole montieren.
Ich könnte einen direkt hinter dem Kompressor und zusätzlich direkt in dem "Lackierraum" montieren. Ist das okay?


Zitat:Hoffe ein wenig weiter geholfen zu haben, bei Fragen noch weitere stellen, ich antworte schon.

SG Claus
Oh, vielen Dank. Da kommen bestimmt noch so einige. Vielleicht mal eine "kurze" Schritt für Schritt Anleitung (Für nicht furnierte Boxen, also direkt auf MDF) inkl. welches Material, welche Körnung bei welchem Schritt und so Smile


Gruß

Hank
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