Jesse schrieb:Wenn man die Pegel der beiden Messungen im Bereich zwischen 100 bis 200 Hz einander angleichen würde, so könnte man klar erkennen, dass die Folienspule oberhalb von 500 Hz ca. 0,5 - 1 dB lauter spielt als die gezeigte Ferritspule.
Auch bei den Messwerten der Folienspule ist ganz klar eine deutliche Abhängigkeit der Induktivität von der Frequenz erkennbar. Nichts anderes hat Fosti doch geschrieben. 
Hi Jesse
ja, wenn man die Kurve verschiebt - dann laufen blau und rot fast parallel. Parallel heißt gleichmassig in Bezug auf den Abstand. Für mich ein Indiz, dass die Induktivität gleich bleibt in diesem Bereich (Probant: ein 4Ohm Widerstand) - sonst wäre der Abfall keine Gerade, sondern gebogen. Oder zeigte einen deutlichen anderen Winkel.
Der unterschiedliche R sorgt also vielleicht für das "Verschieben" der Kurven - und nicht eine andere Induktivität, die sich über die Frequenz ändert.
Den "denkbar gering"en Unterschied in der Visaton-Techniker-Sprache lasse ich mal außer acht - ich spreche hier von Praxis-Relevanz und nicht Akademischen xxx .
Wenn ich den Versuchsaufbau richtig verstanden habe, wurden beide Spulen unter gleichen Bedingungen (Eingangsleistung) gemessen.
Der Unterschied unterhalb 500Hz wird auf den unterschiedlichen R bezogen. Da hat auch noch niemand wiedersprochen.
Ja ist blöd - hier sind zwei Einflüsse zu sehen.
Das würde also genauso passieren, wenn ich einfach aus einem bestehenden Netzwerk eine Spule tausche - mit einem leichten anderem R.
Was heißt das jetzt für die Praxis ?
Besser wäre es, ein bessere Annäherung der beiden Gleichstromwiderstände zu haben. O.k.
Bei vorgegebener Lautstärke (also Eingangsleistung) bleibt jetzt der Verlauf oberhalb von 500 Hz ziemlich gleich, "denkbar gering" der Unterschied in der Visaton-Techniker-Sprache.
Und bei verändertem R unterhalb etwas weniger - also etwas leiser. Darüber kann man sich Gedanken machen - oder etwas dichter an die Wand schieben.
Und oberhalb etwa 500Hz gleich - im akademischen Massstab gibt es "denkbar geringe" Unterschiede.
Und dabei ist es wurscht, ob die "denkbar geringen" Unterschiede auf einer kapazitiven Ursache oder eher durch den Skin-Effekt verursacht werden. Denn das wußte das Meßlabor bei der Messung ja noch gar nicht.
Und ja - bei 100Hz (im Durchlassbereich der Spule) ergibt sich eine andere Induktivität als bei 1000Hz. So was um 3% um Mittelwert - oder wenn der 1000Hz-Wert "richtiger" ist - und dem Nennwert entspricht - dann eben 5-6% mehr.
Wenn ich bei 2000Hz trenne - wofür ist das in der Praxis wichtig, wenn sich im Durchlassbereich der Spule (also weit unterhalb einer Trennfrequenz) ein anderer ( um ca 3% bzw. 5-6% verschiedener) Meßwert für die Induktivität einstellt? Das ändert doch nix am Übertragungsverhalten im Trennbereich (und darüber). Für Akademiker mag das "denkbar gering" interessant sein - in der praktischen Anwendung sehe ich da keinerlei Auswirkungen.
Daraus abzuleiten, Folienspulen wäre quasi unbrauchbar - bei einfachem Austausch - dem Ansatz kann ich nicht folgen.
Zumindest nicht mit der vorliegenden Visaton-Messungen am Objekt und Simulationen zu Skin-Effekt als Ursache.
Eigentlich zeigt der parallele / fast deckungsgleiche Verlauf - bis auf die "denkbar geringen" Unterschiede - , dass das sogar ziemlich gut geht, so eine Spule zu benutzen.