Christoph Gebhard schrieb:Wenn die Musik komplex wird (IMD steigt), klingt kein BB feindynamisch, sondern überfordert und "undynamisch".
Kleine Besetzungen, Percussion und Stimmen werden über BB hingegen oft positiv wahrgenommen. Da sorgen kleine "Unebenheiten" für den Extra Schuss Charakter, Anmachfaktor und Dynamik.
Wer mag, kann diese These es mit einem schmalbandig regelbaren EQ, den man über einen linearen Lautsprecher legt, auch überprüfen 
Sry, aber das ist Quark. Du hast offenbar noch keinen BB mit 20 oder mehr cm Durchmesser gehört, ich lege Dir da mal besonders die alten Philips/Valvo's ans Herz für eine Hörprobe, die sind sowohl was die gesamte Dynamik, als auch die Feindynamik angeht, sehr beeindruckend! Ja, auch bei komplexer Musik.
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Wie willst du den Effekt "Feindynamik" beurteilen, wenn du den Einfluß von Frequenzgang und Abstrahlung nicht ausblenden kannst?
Ich wette ein komplett glatt gebügelter BB im Freien (Einfluß der Abstrahlung vernachlässigbar) hat "feindynamisch" bei komlexer Musik keine Chance gegen einen guten 3-Weger, egal wie niedrig Rms und Mms sind.
Ich bin kein Verfechter von BB, für mich haben viele Lautsprecherkonzepte einen Reiz und ich bin mir den Vor- und Nachteilen sehr wohl bewußt. Ich habe bis jetzt mindestens 20x so viele Mehrweger gebaut als BB-Lautsprecher. Ich finde es aber einfach nicht passend, wenn das so verallgemeinert wird. Und ich finde es völlig absurd, daß man Feindynamik angeblich nur unter unrealistischen Bedingungen hören kann. Wenn man die Bedingungen nur genügend verschärft, kann man jedem Lautsprecher alles negative nachweisen.
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Dosenfutter schrieb:... die sind sowohl was die gesamte Dynamik, als auch die Feindynamik angeht, sehr beeindruckend! Ja, auch bei komplexer Musik. Ich habe nach wie vor ein Riesenproblem damit, den Begriff "Feindynamik" zu verstehen. Du scheinst ihn zumindest für dich definiert zu haben. Darf ich fragen, was er für dich bedeutet? Was macht ein feindynamischer Lautsprecher anders als einer, der weniger "fein" ist? Ich könnte z. B. mit "hoch"-oder "fein"- auflösend etwas anfangen. Aber was ist das Spezifische an fein- dynamisch? Da dieser Begriff offensichtlich für komplexere Musik besonders wesentlich ist - in welchem Aspekt macht er komplexere Musik besser hörbar?
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Dosenfutter schrieb:Wenn man die Bedingungen nur genügend verschärft, kann man jedem Lautsprecher alles negative nachweisen.
Mir geht`s doch gar nicht um BB und deren Qualität. Die hast du ins Spiel gebracht.
Ich habe lediglich vermutet, dass das, was viele unter Feindynamik verstehen zum einen durch niedrigen Klirr/IMD und zum anderen durch kleine "Fehler" im Frequenzgang enstehen.
Das witzige ist das bestimmte Lautsprecher mit "Charakter" vieles nicht richtig machen. Darum mag man sie.
Christoph Gebhard schrieb:Mir geht`s doch gar nicht um BB und deren Qualität. Die hast du ins Spiel gebracht.
Ich habe lediglich vermutet, dass das, was viele unter Feindynamik verstehen zum einen durch niedrigen Klirr/IMD und zum anderen durch kleine "Fehler" im Frequenzgang enstehen.
Das war schon weit mehr als nur 'Vermutung'.  Tatsache ist, daß ich schon mehrere Breitbänder gehört habe, die in Sachen Dynamik und Auflösung andere, deutlich teurere Mehrweger glatt an die Wand gespielt haben, auch mit komplexen Musikstücken (z.B. Sinfonien, die nun wirklich nicht die Domäne von BBern sind). Auch elektronisch linearisiert (par. EQ auf Digitalebene) ist ein deutlicher Vorsprung geblieben. Ich behaupte nicht, daß BB der Stein der Weisen ist oder auch grundsätzlich besser sind (eher im Gegenteil), aber man muß einem Lautsprecher unabhängig vom Bauprinzip zugestehen, wenn er eine oder mehrere Dinge überragend kann. Man darf die Nachteile aber nicht verschweigen, z.B. ist Tonalität nach wie vor ein echtes Manko der meisten Breitbänder (von Kleinchassies mal abgesehen, da gibt es z.T. unglaubliche Linearität). Man muß die Chassies einfach so einsetzen, wie man die meisten Vorteile ausnutzen und die Nachteile minimieren kann. Wie schon gesagt, mit entsprechend schwierigen Bedingungen kann man jeden, absolut jeden Lautsprecher in die Kniee zwingen.
Franky schrieb:Das witzige ist das bestimmte Lautsprecher mit "Charakter" vieles nicht richtig machen. Darum mag man sie.
Das ist vollkommen richtig - auch wenn viele immer nur nach den 'perfekten' Chassies lechtzen. Lautsprecher sind aber nunmal immer ein Kompromiß, man muß sich also die Nachteile raussuchen, mit denen man leben kann und deren Vorteile so stark sind, daß sie die Nachteile überwiegen. Eine Konzentration auf nur ein oder zwei Kriterien macht einfach keinen Sinn, man muß bedenken, was unter dem Strich dabei rauskommt - und genau das vernachlässigen die meisten, nicht nur beim Selbstbau sondern auch bei Fertiglautsprechern. Ich denke, das ist letztenendes die Quintessenz bei der Lautsprecherwahl und ich denke, daß den meisten das nicht bewußt ist, sonst würden nicht so außergewöhnlich viele Lautsprecher gekauft/gebaut und wieder verkauft.
Randnotiz: Ich baue Lautsprecher nicht, weil ich immer noch auf der Suche nach dem 'perfekten' bin sondern, weil mir das Entwickeln unheimlich viel Spaß macht und 'Ultimatives Ergebnis aus minimalen Mitteln' ein wahnsinniger Anreiz für mich ist. Die Lautsprecher, mit denen ich bisher über die Jahre am längsten durchgängig gehört habe sind überrasschenderweise völlig unterschiedliche Konzepte: 3-Weg BL-Horn mit Panasonic TT, Monacor MT, AMT HT, Philips Breitbänder mit SHT, Philips Breitbänder, 2-Weger mit Monacor 10cm TT und Monacor Kalotten-Hochtöner, Breitbänder mit Sub-Unterstützung (sortiert nach Dauer der durchgängigen Benutzung).
Rudolf schrieb:Ich habe nach wie vor ein Riesenproblem damit, den Begriff "Feindynamik" zu verstehen. Du scheinst ihn zumindest für dich definiert zu haben. Darf ich fragen, was er für dich bedeutet?
Klar, darst Du fragen.  Die Antwort ist aber nicht allgemeingültig sondern nur für mich! Dynamik ist generell der Unterschied zwischen 2 Extremen. Das ist in der Fotografie die Fähigkeit, zwischen sehr dunkel und sehr hell oder auch von extrem zarten Farbnuancen bis zur maximalen Sättigung möglichst viel abbilden zu können, oder, bei Lautsprechern die Darstellung von leisen und sehr lauten Musikpassagen. Das ist auch noch auf andere Bereiche übertragbar, aber das führt zu weit, das noch aufzuführen. Wenn die Dynamik bei Lautsprechern generell der Unterschied zwischen leise und laut ist bzw. die Fähigkeit, beides realistisch und möglichst unkomprimiert darzustellen, dann ist die Feindynamik die Fähigkeit, auch feinste Lautstärkenunterschiede herauszuarbeiten. Das hat so gesehen auch natürlich mit Auflösung oder auch mit Räumlichkeit zu tun, manche Lautsprecher 'verschlucken' manche Details einfach. Das ist vor allem bei leisen Pegeln wichtig, Feindynamik hat für mich deswegen auch mit der realistischen Darstellung von niedrigen Pegeln oder dem Kontrast von lauten und leisen Passagen zu tun. Da hier auch noch andere Kriterien mitmischen, als 'nur' die Lautstärke, ist das eben so schwer zu definieren.
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Dosenfutter schrieb:Randnotiz: Ich baue Lautsprecher...
Machst du das wirklich? Ich "sehe" dich seit über 1000 Beiträgen nur drüber reden
Christoph Gebhard schrieb:Machst du das wirklich? Ich "sehe" dich seit über 1000 Beiträgen nur drüber reden 
Nachdem ich nicht Deiner Meinung bin, kommt jetzt ein persönlicher Angriff? Naja, Anschiss ist die beste Verteidigung.. 
Wenn Du wirklch mitgelesen hättest, dann würdest Du von mindestens 3 Projekten wissen, die ich durchgezogen habe, seit ich hier im Forum bin. U.A. nachzulesen in "Was baut Ihr gerade so?". Und das ist jedenfalls mehr, als Du hier gepostet hast. Davon abgesehen habe ich weitere 5 Projekte für Freunde fertiggestellt, deren Ergebnis zwar zu deren vollster Zufriedenheit geführt hat, aber nicht zu meiner. Sie wollten das aber genau so haben, und daß ich, wenn ich selber nicht mit dem Ergebnis zufrieden bin, das hier nicht vorstelle, dürfte klar verständlich sein. Für mich zählt jedenfalls nicht, wieviele Projekte vorgestellt oder Posts jemand hat und wenn das für Dich wichtig ist, dann würde ich sagen, solltest Du Dein Statusdenken mal schleunigst überdenken oder wenn es nicht darauf begründet ist, vielleicht ein Anger Management wahrnehmen. In der Zwischenzeit werde ich weiterhin im Forum konstruktiv mitarbeiten - dafür ist es da und nicht zur virtuellen Schwanzverlängerung!
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Dosenfutter schrieb:In der Zwischenzeit werde ich weiterhin im Forum konstruktiv mitarbeiten
:yahoo::joke::joke::joke::yahoo:
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So, da sind wir wieder in der Ecke, wo alle recht haben wollen.
Feindynamik, impulskompensation, Membrangestaltung.
@ Dosi: Es gibt hier die Möglichkeit Bilder einzustellen und auch mal einen Dokuthread zu starten. Das ist auch unter Konstruktiver MItarbeit in Ordnung und nichts verwerfliches
@ All:
geht es um Erkenntnisgewinn oder Schwanzvergleiche?
Keiner hat recht, alle haben recht - entweder es geht nicht um entweder oder , bzw auch mal: aha, wie kommst Du darauf - oder wir können das ganze hier seinlassen und sagen: Feindymaik gibt es nicht. Damit wäre alles gesagt.
Btw: Ich finde Christophs ansatz mit meinen Ohren sehr nachvollziehbar.
Viele Grüße, Thomas
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Dosenfutter schrieb:manche Lautsprecher 'verschlucken' manche Details einfach.
Wenn Du "maskieren" statt "verschlucken" sagst, hast Du schon den halben Weg zu einer ansatzweise wissenschaftlichen Erklärung gefunden.
Ob das die gesuchte Feindynamik ist? Keine Ahnung. Kann genauso gut die These von Christoph sein, wobei ich das mit den kleinen Fehlern im Frequenzgang sehr unterstreichen kann (die machen den Klang "lebendig").
Gruß
Jochen
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Dosenfutter schrieb:dann ist die Feindynamik die Fähigkeit, auch feinste Lautstärkenunterschiede herauszuarbeiten.
Schön, so würde ich das auch verstehen. Das kann aber nur am untersten Ende der Lautstärkeskala gelten. 1 Phon ist definitionsgemäß die kleinste vom Gehör unterscheidbare Lautstärkedifferenz. Um 1 Phon Lautstärkedifferenz herzustellen braucht man bei 100 Phon etwa die 10.000fache Schalldruckänderung wie bei 20 Phon. Selbst wenn ich das folgende berücksichtige
Zitat:„Das Gehör wird mit wachsendem Schalldruck immer empfindlicher gegen Amplitudenänderungen von Sinustönen. Bei einem niedrigen Pegel von 20 dB liegt der eben wahrnehmbare Modulationsgrad bei einem Wert von etwa 10%. Bei einem Pegel von 100 dB erreicht er etwa den Wert von 1%.“ Zwicker E. und R. Feldtkeller: Das Ohr als Nachrichtenempfänger.
S. Hirzel Verlag, Stuttgart, 1967
bleibt noch ein Unterschied von 1:1000. Das kann man - meiner Meinung nach - nicht beides gleichzeitig als "Fein"dynamik bezeichnen.
Zitat:Das hat so gesehen auch natürlich mit Auflösung oder auch mit Räumlichkeit zu tun, manche Lautsprecher 'verschlucken' manche Details einfach.
Wo ein Detail nicht da ist, kann es zu keiner Räumlichkeit beitragen. Dein Satz ist zwar nicht falsch, aber auch nur so sinnvoll wie eine Division durch Null.
Zitat: Das ist vor allem bei leisen Pegeln wichtig, ...
OK Zitat:Feindynamik hat für mich deswegen auch mit der realistischen Darstellung von niedrigen Pegeln oder dem Kontrast von lauten und leisen Passagen zu tun.
Wie oben erläutert: Wenn für dich 1 Liter Wasser die gleiche Bedeutung hat wie ein Hektoliter, geht das in Ordnung. Aber auch nur dann.
tiefton schrieb:So, da sind wir wieder in der Ecke, wo alle recht haben wollen.
Feindynamik, impulskompensation, Membrangestaltung.
Mir geht's nicht darum recht zu haben. Christoph hat aber eine Behauptung aufgestellt (BB kann keine komplexe Musik), die so einfach nicht richtig ist, erst recht nicht mit dieser extremen Verallgemeinerung.
tiefton schrieb:@ Dosi: Es gibt hier die Möglichkeit Bilder einzustellen und auch mal einen Dokuthread zu starten. Das ist auch unter Konstruktiver MItarbeit in Ordnung und nichts verwerfliches
Ich hab schon Dokuthreads gestartet, das eine Projekt war aber mit meinen Mitteln nicht für mich zufriedenstellend möglich. Anstatt dann alles noch irgendwie hinzubiegen, hab ich das eine Projekt dann nach einem Testgehäuse eben beendet. Ist ein Testgehäuse interessant? Naja, für mich eher nicht. Anderes ist mehr oder weniger nebenher gelaufen (mehrere nullachtfufzehn PA-Tops, PA-Subs z.B.).
Ich weiß garnicht, weswegen diese Kritik kommt, ich bin noch nicht mal ein ganzes Jahr hier im Forum. Ist man weniger wert für das Forum, wenn man weniger Projekte vorstellt? Profitiert hier im Forum jemand davon, wenn man den x-ten CT x (Zahl beliebig einsetzen) aufbaut und dokumentiert, der schon gefühlte 20x beschrieben wurde? Meiner Meinung nach nicht, ich wende die Zeit, die die Doku kosten würde, dann doch lieber dafür auf, anderen zu helfen. Wenn das nicht erwünscht ist, kein Problem, ich muss nicht meine Zeit hier im Forum zubringen, um anderen zu helfen. Ich brauch auch kein Statussymbol in Form von "X Threads eröffnet" und für mich ist jemand mit vielen Posts oder erstellten Themen nicht 'wertvoller' als andere.
tiefton schrieb:Btw: Ich finde Christophs ansatz mit meinen Ohren sehr nachvollziehbar.
Ich auch, mich stört daran aber die platte Verallgemeinerung gestützt durch extreme und fragliche Simplifizierung mit Absolutheitsanspruch. Sowas hinterfrage ich und nehme das nicht kommentarlos und unkritisch als meine Meinung auf.
JFA schrieb:Wenn Du "maskieren" statt "verschlucken" sagst, hast Du schon den halben Weg zu einer ansatzweise wissenschaftlichen Erklärung gefunden.
Ob das die gesuchte Feindynamik ist? Keine Ahnung. Kann genauso gut die These von Christoph sein, wobei ich das mit den kleinen Fehlern im Frequenzgang sehr unterstreichen kann (die machen den Klang "lebendig").
Ich habe keinen Anspruch darauf, daß meine Meinung oder auch meine Definition von Feindynamik für alle gilt. Für mich ist wichtig, daß mir der Klang von meinen Lautsprechern gefällt. Postet man sowas hier, wird immer nach Gründen gefragt. Ist das verwerflich? Nein, ich denke nicht. Immerhin möchten andere das Urteil nachvollziehen können und erwarten auch eine Beschreibung des Klangs. Aber das ist schon das größte Problem, das da auftaucht, weil jeder andere Klangvorlieben hat und die Beschreibung auch noch sehr individuell ausfällt, weil jeder für die beschreibenden Begriffe eine andere Definition hat.
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Dosenfutter schrieb:Christoph hat aber eine Behauptung aufgestellt (BB kann keine komplexe Musik), die so einfach nicht richtig ist, erst recht nicht mit dieser extremen Verallgemeinerung.
Es geht in dem Thread doch gar nicht um BB, sondern um Feindynamik. Ich bin der Meinung, dass Feindynamik in einem engen Zusammenhang mit IMD steht. IMD ist bei BB prinzipbedingt schlecht. Also ist eine keine Verallgemeinerung, sondern ein physikalischer Fakt.
Wenn DU der Meinung bis, dass IMD und Feindynamik in keinem Zusammenhang stehen, hat dieser Fakt - in Bezug auf das Threadthema - für dich natürlich keinen Wert.
Wenn du aber alleine über deine Hörerfahrungen mit großen BB an dem Zusammenhang zwischen IMD und Feindynamik zweifelst, ist das für mich wenig überzeugend. Große BB strahlen halt anders als andere Lautsprecher ab und laufen meist ziemlich zackig/wellig. Diese Umstände können in meinen Augen den subjektiven Eindruck von (Fein-)Dynamik vermitteln. Gerade die Nichlinearität im Frequenzgang ist ja auch einer meiner Argumentationsansätze.
Als Beispiele fallen mir die XT-Hochtöner, die 9cm-Vifa-BB oder Polypropylen-Membranen ein - alle laufen sehr linear, haben aber den Ruf tendenziell müde und undynamisch zu tönen.
Zackig/wellig verlaufende Konstruktionen werden hingegen meist als dynamisch klingend beschrieben. Man braucht nur mal die KT mit ihren bunten Konstruktionen durchblättern und Frequenzgänge mit Klangbeschreibungen vergleichen...
P.S. Ich gehe jetzt in den Keller und werde per DSP ein paar kleine Zacken in den linearen Verlauf meiner 3-Wege-Aktiv-Box "einbauen". Mal schauen, wie`s klingt...
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Dann versuch ich es nochmal =)
Also, was haben wir ? Wir haben verschiedene Definitionen der Feindynamik. Villeicht sollten wir einfachmal auf Basis der Wortes an sich rangehen um die Subjektivität etwas raus zu bekommen, wenn sich das mit dem deckt was schonmal jemand gesagt hat bitte nicht Parteiisch/böse werden !
FEINdynamik
Das fein lässt auf sehr geringe/kleine Umstände schließen, da wir hier von Lautsprechern reden und von einer "akustischen" Eigenschaft lässt sich das auf den abgestrahlten Schall beziehen. Wir reden hier also von kleinen Lautstärken.
FeinDYNAMIK
Dynamik ist in der Musik die Abstufungen verschiedener Tonstärken, den Verhältnissen zwischen leisen und lauten Tönen zueinander (Zitat Wikipedia).
Demnach lässt sich also darauf schließen, dass mit Feindynamik die fähigkeit des Lautsprechers beschrieben ist Lautstärkedifferenzen bei niedrigen Pegeln zu folgen/diese wieder zu geben.
Welche Faktoren wurden dafür bis jetzt genannt ?
RMS-Der mechanische Verlustfaktor der Mechanik in den TSP
MMS-Bewegte Masse des Systems
Le-Induktivität der Schwingspule
Obere Grenzfrequenz-Die Frequenz zu der das Chassis auf Axe Schall abstrahlt ohne Pegel ein zu büßen
Wirkungsgrad-Kennzahl die die Umwandlingseffecktivität von Strom in Schall angibt
Impulsantwort-Antrittsgeschwindigkeit der Membrane und Rückbewegung nach anlegen eines elektrischen Signals
Frequenzgangspitzen-Sollen Dynamik ins Klangbild bringen, größe der Spitzen bestimmt die Dynamik (?)
IMD-Intermodulation, beschreibt die Abfälschung einer Frequenz durch eine andere.
Das sind die Sachen die ich bis jetzt im Thread gefunden habe, nun wäre es sinnvoll die nach der obrigen Definition, sofern sie denn akzeptiert wird, durch zu gehen und deren Einfluss zu erörtern.
Hab ich was vergessen ?
Und bevor hier jemand kommt vonwegen jetzt mischt der sich hier auchnoch ein, ich will mich hier bemühen das ein wenig zu strukturieren. Die Definition die ich oben geschrieben habe, habe ich wirklich auf dem Wort aufgebaut und nicht nach meiner Definition, die ich genaugenommen eigentlich nicht habe, eintweder kann ich mit dem Ls mehr hören als sonst oder nicht =P Damit das hier etwas geordneter von statten geht würde ich vorschlagen das wir hier vorgehen wie es mein Erdkundelehrer früher gemacht hat  Behauptung(dafür/dagegen), weil..... Bezogen auf den Parameter von den man denkt das er dafür eine Rolle spielt.
Ich denke das wir damit auch von diesen kleinen Streiteren wegkommen =)
Ideen/Anregungen dazu ?
Meine Nachbarn hören auch Metal, ob sie wollen, oder nicht \m/
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Christoph Gebhard schrieb:P.S. Ich gehe jetzt in den Keller und werde per DSP ein paar kleine Zacken in den linearen Verlauf meiner 3-Wege-Aktiv-Box "einbauen". Mal schauen, wie`s klingt...
Ich kann diesen Versuch nur jedem ans Herz legen. Sehr interessant, hätte gerne noch etwas mehr gehört, aber muss jetzt weg.
Kurz zur Umsetzung: Ich habe sechs schmalbandige EQs (Bass, Oberbass, unterer Stimmbereich, oberer Stimmbereich, Präsenzbereich, oberer Hochton) mit wilkürlich gewählter Frequenz gesetzt (+2dB, Q 8,9). Im Gegenzug habe ich den Gesamtpegel um 0,5dB abgesenkt, um die gesamte Schallenergie in etwa gleich zu halten.
Zuerst habe ich mich schwer getan, überhaupt Unterschiede zu hören :eek: Mit etwas Konzentration, geschlossenen Augen und variierenden Musik und höherem Pegel wurde es aber dann immer deutlicher.
Die Version ohne EQ klingt etwas flacher und harmloser, fast wie komprimiert. Im ersten Moment des Umschaltens empfindet man die EQ-Version meist als angenehmer, weil etwas punchiger und direkter, Verfärbungen sind bei komplexer Musik (Ben Harper, Led Zeppelin, Eagles) fast gar nicht wahrzunehmen.
Bei minimaler Musik (kleine Besetzungen, Stimmen, Gitarren) sind die Unterschiede überraschenderweise stärker. Die Musik gewinnt durch den EQ zwar an Ausdruckskraft, springt den Hörer mehr an, ist plastischer, aber man hört das etwas nicht stimmt. Es klingt verstimmt.
Bei hohen Pegeln schlägt das Pendel klar zur Version ohne EQ. Die EQ-Version klingt anstrengend und zerfahren. Die lineare Version schmeichelt dem Ohr, hat mehr Schmelz, Homogenität und Ganzheitlichkeit. Beim Umschalten zur Version ohne EQ entspannt sich das Ohr und man kann sich mehr auf die Musik einlassen.
Das Wort "Feindynamik" habe ich absichtlich gemieden
Gruß, Christoph
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Hallo Christoph,
SEHR interessante Beobachtungen!
Danke dafür!
Gruß
Ben
[INDENT] Ein Leben ohne Lautsprecherselbstbau ist möglich
[SIZE=1]aber sinnlos[/SIZE] 
[/INDENT]
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Guten Abend,
ich kan mit dem Begriff Feindynamik ebenfalls sehr wenig anfangen.
Was ich nachvollziehen kann ist die Frage, ob ein Lautsprecher einen großen Dynamikbereich linear abbilden kann oder nicht - aber ich fürchte das meint ihr nicht mit Feindynamik.
Falls es das nicht ist, tendiere ich ebenfalls dazu, das offenbar sehr subjektive Verständnis von Feindynamik psychoakustisch zu erklären. Christophs praktischen Versuch finde ich großartig.
Vielleicht wird hier im Lautsprecher-Forum zu sehr auf die Wiedergabe der Musik geschaut und zu wenig auf die Produktion. Ich mache auch Musik und Mische diese auch (manchmal höre ich sie dann sogar an  ). Soweit das rockige/gängige Produktionen angeht, wird da ziemlich hemmungslos an der Dynamik, am EQ (Signale werden auf ihren spezfischen, engen Frequenzbereich beschnitten) und auch an Programmen gedreht, die die Anstiegsgeschwindigkeit von Signalen modulieren (schlappe Snare knackig machen) etc.
Im Ergebniss soll die Aufnahme gut durchhörbar sein, aufgeräumt, laut und sogar als dynamisch empfunden werden....
Was ich damit sagen will: Um einzelne Instrumente im Mix hörbar zu machen und die Aufnahme dynamisch (ähem, feindynamisch :eek  erscheinen zu lassen, wird auf allen möglichen Ebenden gedreht, die psychoakustisch diesen Höreindruck vermitteln.
Daher ist mir Christophs These und auch Versuch sehr einleuchtend....
Spannend fände ich zu untersuchen, welche Art der Modulation welche Höreindrücke vermittelt. Werde das zum Anlaß nehmen und verschärft darauf achten..
Grüsse,
Gaga
Christoph Gebhard schrieb:Ich bin der Meinung, dass Feindynamik in einem engen Zusammenhang mit IMD steht. IMD ist bei BB prinzipbedingt schlecht. Also ist eine keine Verallgemeinerung, sondern ein physikalischer Fakt.
Wenn DU der Meinung bis, dass IMD und Feindynamik in keinem Zusammenhang stehen, hat dieser Fakt - in Bezug auf das Threadthema - für dich natürlich keinen Wert.
Die Verallgemeinerung findet statt, indem Du BB sofort mit IMD gleichsetzt. Und das stimmt - so - auf keinen Fall! Ich habe extra auf die großen BB hingewiesen. Die brauchen wegen der großen Fläche nur minimalen Hub. Minimaler Hub hat auch nur wenig IMD, selbst, wenn alles von einer Membran wiedergegeben werden muß. Dort sind sie vielen Lautsprechern, speziell den 2-Wegern mit mittelgroßen Membranen, überlegen. Jedenfalls, was die Feindynamik angeht, speziell in den wichtigen Mitten.
Was mir übel aufstößt ist Dein persönlicher Angriff, das muß nicht sein. Wenn Du ein Problem mit mir hast, schreib mir eine PM oder sprich einen Moderator an.
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