Es hat sich hier leider lange nichts getan. Mein Raum ist noch unverändert. Die Positionen der Möbel und der Lautspecher will ich aus ästhetischen Gründen eigentlich lieber unverändert lassen.
Als erste und ja recht einach durchzuführende Maßnahme will ich mir jetzt erstmal das Sofa vornehmen. Es ist ein 4-sitziges Klippan-Sofa von Ikea und es hat Hohlräume, die es gestatten, gute 300 Liter Dämmmaterial einzubrigen.
Bei Obi habe ich mir ein Paket Wärmedämmplatten aus Glaswolle der Firma Ursa, einen Tacker und Kleinkram zugelegt. Bei Ikea habe ich mir einen Restballen "Bomull"-Stoff (knapp 10 m lang und 1,5 m breit) zugelegt.
Wenn nichts dazwischen kommt, will ich morgen noch eine Messung des ursprünglichen Zustandes mit REW machen, das Sofa präparieren und anschließend mit einer weiteren Messung versuchen festzustellen, was sich für Änderungen ergeben haben.
Diese Aktion ist ganz schön Try'n'error-mäßig, ich habe also noch nicht so recht eine Ahnung was passieren wird. Ich bin gespannt.
Zunächst habe ich eine Pegelkalibrierung vorgenommen. Das Pistonfon gibt hier 94 dB wieder. Ich habe dann solange am Gain-Regler meiner Soundkarte gedreht, bis auch das SPL-Meter in REW zumindest ungefähr 94 dB angezeigt hat. Leider ist der Regler ziemlich empfindlich, wenn's darum geht, auf 0,1 dB genau einzustellen.
Dann habe ich das Mikro aufgestellt, wie auf dem folgenden Bild zu sehen ist:
In REW kalibriert man dann die Wiedergabe über die Anlage durch Drehen an deren Lautstärkeregler so, dass sie ein Rauschen mit 83 dB wiedergibt:
Das hier schließlich waren die Voreinstellungen für die Messungen:
Mit denen wurde dann die erste Messung durchgeführt.
Dann ging es an den Umbau des Sofas. Die Positionen des Mikrofonständers und der Möbel, die zum Umdrehen des Sofas weggerückt werden mussten, habe ich mit Gaffa-Tape-Stücken markiert. Und so sieht das Sofa von unten aus:
Füllung der Rückenlehne:
Füllung des Restes:
Anschließend habe ich noch alles mit so gelochten Blechstreifen gesichert:
Dann habe ich alles wieder an seinen Platz zurückgestellt und eine zweite Messung in REW mit den gleichen Voreinstellungen vorgenommen.
Die entsprechende Dateien habe ich erstmal nur in ZIP's verpackt angehängt, ich kann aber wenn gewünscht auch Screenshots hochladen. Es ist nur halt schon so spät . . . :o
Nach kurzem Überfliegen der Messungen würde ich sagen: Das war wohl leider nichts, oder zumindest seeehr wenig... Möglicherweise wird der gewinnbringende Effekt auch noch von zu vielen anderen Problemen des Raumes verdeckt. Allderdings muss man auch mal gucken, wie der Schall das Dämmaterial erreichen kann: an sich nur durch die ca. 10 cm Bodenfreiheit des Sofas. Dass man da keine Wunder bewirkt, wundert mich nicht.
Slaughthammer schrieb:Nach kurzem Überfliegen der Messungen würde ich sagen: Das war wohl leider nichts, oder zumindest seeehr wenig... Möglicherweise wird der gewinnbringende Effekt auch noch von zu vielen anderen Problemen des Raumes verdeckt. Allderdings muss man auch mal gucken, wie der Schall das Dämmaterial erreichen kann: an sich nur durch die ca. 10 cm Bodenfreiheit des Sofas. Dass man da keine Wunder bewirkt, wundert mich nicht.
Gruß, Onno
Ja, ich muss dir recht geben, ich war schon ein bisschen enttäuscht. Es tut sich zwar ein klein wenig, aber es sieht eher aus wie übliche Messungenauigkeiten, wie beispielsweise der Kühlschrank, der leider nicht so richtig leise ist und sich mal an- und mal ausschaltet. Leider kann ich nicht mehr so ohne weiteres eine Vorher- und Nachhermessung mit ausgestecktem Kühlschrank machen. Hätte ich mal besser vorher dran gedacht . . . :o
Im Wasserfall sind bei 50 Hz und Vielfachen davon Grate zu sehen, vor allem bei der ersten Messung. Kann das der Kühlschrank sein?
@Gaga: Ich kann das zwar versuchen, aber letzten Endes will ich die jetztigen Standorte nicht groß verändern. Dadurch allerdings, dass eine eventuelle Neukonstruktion schmaler ausfallen würde, würde der Subwoofer in der Ecke zumindest um etwa 30 cm von ihr weg rücken können, der Abstand betrüge dann so einen Meter, schätze ich.
Jetzt frage ich mich natürlich, ob sowas hier überhaupt eine nennenswerte Wirkung hätte:
Gemeint ist das Teil in rot. Es bestünde aus 6 Packeten geeigneter Mineralwolle, hätte die Maße (H x B x T) 2,40 m x 1,20 m x 0,60 m und hätte einen Wand- und Bodenabstand von 10 cm. Um das mal eben zu testen ist das aber schon ein ganz schöner Klopper, wenn es auch noch wohnlich aussehen soll. An der Rückwand kann ich das leider nicht unterbringen.
Das testen sollte doch kein Problem sein. Du kannst die Mineralwolle doch einfach Stapeln. Also ohne Rahmen o. ä.
Wenn es etwas bringt kannst du das ganze immer noch verkleiden. Ich habe das bei mir genau so gehalten. Ich habe ca. 3 - 4 Pakete in den vorderen Ecken. Gehalten wird das ganze von einer einfachen Lattenkonstruktion und ist mit Samt-Vorhängen verdeckt. Funktioniert perfekt.
Und man muss da auch keine Wissenschaft daraus machen. Steinwolle aus dem Baumarkt tut es völlig. Und zur Not kann man es sogar umtauschen/zurück geben..
Zitat:Jetzt frage ich mich natürlich, ob sowas hier überhaupt eine nennenswerte Wirkung hätte:
Ich habe mal das Room Sim Tool von REW benutzt und versucht, Deinen Raum zu simulieren. Leider simuliert REW nur gerade Flächen, d.h. die spitze Decke habe ich mit der maximalen Raumhöhe simuliert.
Schön an diesem Tool ist aber, daß sich die Subs, als auch die Hörposition, als auch die Surface Absorption der Raumflächen ändern lassen. Damit kann (in etwa) der Einfluß entsprechender Maßnahmen auf den Hörplatz simuliert werden.
Zunächst der Raum mit der derzeitigen Anordnung von Boxen und Hörplatz und geringer Surface Absorption der 'Front', d.h. Aufstellungsort der Lautsprecher:
Den Bereich zwischen 30 und 90 Hz habe ich hervorgehoben, damit der Effekt im nächsten Bild deutlich wird. Hier die selben Parameter mit Uasnahme einer hohen Surface Absorption der 'Front' (Deine nächste geplante Dämpfungsmaßnahme...?):
Will man der Room Simu glauben hättest Du damit den stärksten positiven Effekt im Bereich um 50 - 100 Hz, während die Resos bei ca 25, 30 und 40 Hz wenig betroffen wären.
Einen schon größeren Effekt auf die tiefen Resos zeigt sich, wenn der Sub in der Ecke hoch gestellt würde (ca 120 cm):
Den größten Effekt zeigt die Simu mit Erhöhung der 'Ceiling'-Dämpfung und maßvollen Dämpfung der Seiten:
Keine Ahnung, ob Du Lust hast, Dir ein Dämpfumgselement unter die Decke zu hängen....:eek:
Auf jeden Fall lese ich weiter gespannt mit und freue mich über Deine schöne Dokumentation von Raum-Dämpfungsmaßnahmen und deren Effekt. :ok:
Etwas verspätet zwar, aber danke Gaga für deine Mühen. So ein Teil unter der Decke, naja, muss ich mir wohl schwer überlegen.
Mittlerweile habe ich dank dieses Forums und eines Users hier zwei weiteren Lab 12 bekommen und möchte nun also vier mal das hier bauen...:
... und es folgendermaßen unterbringen:
Den ursprünglichen Entwurf realisiere ich nicht, weil ich denke, so bzgl. der Satelliten flexibler zu sein . . . falls ich auch mal was anderes ausprobieren will . . .
Wie man sieht sind es Bassreflex-Subwoofer. Ich habe mir aber schon etwas ausgedacht, wie ich bei Bedarf die Kanäle elegant verschließen kann. Ansonsten werden sie wohl nicht ganz einfach zu bauen sein, da brauche ich noch eine gewisse Zeit, denke ich.
Ich habe mir außerdem überlegt, die ganze Sofagruppe und den Schreibtisch näher an die Lautsprecher heran zu schieben, um nun doch an der den Lautsprechern gegenüberliegenden Wand einen großen Bassabsorber unterbringen zu können. Aber das puzzele ich gerade mit Sketchup noch durch.
. . . wobei ich noch mal bemerken muss, wie praktisch dieses Programm ist . . . :ok:
30.07.2014, 14:38 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.07.2014, 20:30 von Azrael.)
Die oben gezeigte Matrix ist mir mit meinen Mitteln zu kompliziert zu bauen. Außerdem wollte ich den Treiber in der Mitte haben. Deshalb gibt's wieder einen neuer Entwurf:
Grundsätzlich sollen sie dann wie im letzten Post gezeigt aufgestellt werden, allerdings die unteren Subwoofer mit dem BR-Kanal nach oben und die oberen mit dem BR-Kanal nach unten.
So wie im letzen Post gezeigt stelle ich mir vor, dass die BR-Abstimmung zwischen den oberen und den unteren Subwoofern zu unterschiedlich ausfallen könnten, weil die Kanäle der unteren Subwoofer sehr bodennah sind.
Der Plattenstapel für vier Stück davon sieht dann so aus:
Nun kriege ich ein bisschen Angst vor der eigenen Courage . . . :eek:
Jedenfalls muss ich dafür ein größeres Auto besorgen.
Die Platten werde ich wohl alle mit etwas Übermaß ordern, vielleicht mit jeweils einem Zentimeter (zu viel?). Die Außenwände werde ich dann nach dem Zusammenbau bündig fräsen. Für die Innenteile werde ich wohl jeweils ein Referenzstück zurechtsägen und den Rest daran ebenfalls bündig fräsen.
Das ist jedenfalls eine ganz schöne logistische Herausforderung . . . Lärm, Staub und Platzbedarf über einen längeren Zeitraum . . . da muss ich wohl mal mit dem Vermieter sprechen . . . :o
Ich habe Muskelkater im rechten Oberschenkel, weil ich viele Arbeiten am Boden machen muss. Mein Rücken erinnert nachdrücklich an seine Anwesenheit und meine rechte Hand fühlt sich komisch an vom vielen Benutzen von HKS, Oberfräse und heute vor allem der Stichsäge (Durchbrüche in 16 Kreuzversteifungen gesägt).
Ich habe Urlaub und fühle mich total gerädert. :eek:
Ich muss sagen, wenn's um's Hobby geht, ist die Leidensfähigkeit schon ziemlich hoch.
Azrael schrieb:Ich habe Muskelkater im rechten Oberschenkel, weil ich viele Arbeiten am Boden machen muss.
Da gibt es eine einfache Abhilfe!
Ich habe sogar meine großen 6er-Subwoofergehäuse komplett auf Böcken gebaut. Auf dem Boden wäre ich nach zwei Tagen wahrscheinlich körperlich völlig fertig gewesen. Nur das runterheben war am Ende selbst mit drei Leuten nicht ganz so einfach...
Ich wohne halt zur Miete und mache das alles auf dem überdachten Autostellplatz, der leider nicht ganz winddicht ist. Und um möglichst wenig rumzuschmutzen dachte ich halt: so nah am Boden wie möglich.
Aber eins werde ich wohl das nächste Mal anders machen: Ich habe wegen der Sorge, der Baumarktmann würde nicht genau sägen, wirklich jedes Brett mit 0,5 mm Übermaß geordert. Plan war, sozusagen immer ein Referenzbrett zu sägen, um alle anderen gleichen Maßes daran bündig zu fräsen, was bei dieser Unzahl an Brettern echt 'ne Scheissarbeit war.
Die Maße der resultierende Stückliste hat der Mann an der Plattensäge aber auf den Millimeter eingehalten . . . :eek:
Jetzt ratet mal, was ich das nächste Mal anders machen werde.
und jetzt rate mal, wer beim nächsten mal gerade Urlaub hat und wessen Vertretung die Bretter etwas ungenauer zusägt? :p
Ne, ich hab mit dem Baumarktzuschnitt bisher auch gut Erfahrungen gemacht. Insbesondere wenn man nochmal darauf hinweist, dass da teilweise gleiche Maße an verschiedenen Brettern sind....
Nein, sie liefen gemeinsam. Gerade bin noch am bauen, aber solche Messungen hole ich dann noch nach.
Ich fürchte, dass sich aufgrund der Aufstellung linker und rechter Lautsprecher recht unterschiedlich messen werden, hoffe aber, dass es zumindest im MHT-Bereich nicht soooo schlimm ist, da es sich um vergleichsweise gebündelt abstrahlende Lautsprecher handelt.