Hui, der Thread war mir doch glatt durchgerutscht...
... freue mich sehr, dass Heinrich das Thema hier aufgreift!
Auch als Laie, aber mit entsprechend blutiger Nase versuche ich mal aus meinen Erfahrungen auf die Fragen zu antworten:
SimonSambuca schrieb:- Für ne GPM Messung eines großen Dreiwegners (1,15m hoch) draussen im Hof (Pflastersteine) müsste ich die gesamte Box ja nach vorne kippen bis der Hochtöner aufs Mikro (~2 m entfernt) zeigt richtig?
In dem Fall wäre es dann vermutlich besser das Mikro für Winkelaufnahmen zu bewegen?
- Man misst ja dann alle Einzelwege auf Höhe des Hochtöner oder?
- Wie sieht das bezüglich vertikale Messungen aus? Den "Kippwinkel" entsprechend ändern?
Wenn du genau messen willst, sollte jeweil das gemessene Chassis in Richtung Mokro zeigen und exakt die Messentfernung einhalten (ich messe i.d.R. aus Faulheit mit Mikroposition genau zwischen HT und MT - das kann bei großen Abständen zwischen den Chassis aber daneben gehen).
Für Winkelmessungen ist es sicher leichter, das Mikro zu bewegen, aber bei gekippter Box veränderst du sowohl die Ebene als auch den Messabstand, wenn du das Mikro am Boden im Kreis um die Box herumführst. Also müsste doch die Box mit festem Kippwinkel Richtung Mikro gedreht werden, damit das 100% passt. Das ist relativ aufwändig und eine schön einfache Lösung dafür ist mir noch nicht eingefallen (sowas wie ein Dönerspieß (vielleicht für Ochsen :eek

wäre in diesem Fall nicht schlecht

).
Für vertikale Winkelmessungen würde ich die Box einfach auf die Seite legen. Da verschiebt sich zwar der Bafflestep etwas (könnte man das mit VituixCAD nicht sogar herausrechnen?), dafür ist der Fehlwinkel aber nicht so groß, der durch Kippen ausgeglichen werden müsste. Das hängt aber natürlich auch wieder von der Breite der Box ab.
SimonSambuca schrieb:- Passt jetzt hier nicht ganz rein: zwecks Messung auf einem "Turm"... könnte man z.B. zwei kleine Tische aufeinender Stellen plus weitere Sachen um am Ende möglichst hoch (~2m) zu kommen?
Oder würden da die Tischplatten Probleme verursachen?
Jede reflektierende (horizontale) Fläche kannst du in deiner Messung sehen (mich stören da schon kleine Kanten, bei denen ich dann versuche, sie mit Dämmaterial unsichbar zu machen). Tische, die wesentlich größer sind als die Standfläche der zu messenden Boxen, sind sicher nicht ideal. (Ich nutze immer die 2. Box und was ich sonst noch so an Boxen rumstehen habe, um einen schönen Boxenturm

zum Messen zu bauen.
josh_cpct schrieb:Wie wäre es mit Boden stattdessen anwinkeln?
Bzw durch Brett ersetzen?
Eigentlich eine gute Idee, aber zum einen wird der (reale) Boden trotzdem (um das Brett herum) reflektieren und zum anderen werden Wellenlängen, die deutlich größer als die Breite des Bretts sind, dieses überhaupt nicht "sehen", mit einem breiten Übergangsbereich hin zu kürzeren Wellenlängen, so dass das nur für Wellenlängen funktionieren dürfte, die deutlich kleiner als die Breite des Bretts sind (und da funktioniert ja die gefensterte Quasifreifeldmessung auch im Wohnraum sehr gut).
GP-Messungen sind erstmal genial einfach, aber wie immer steckt der Teufel im Detail...
... ich versuche immer einen Vergleich mit einer Freifeldmessung zu machen - dann weiß man ungefähr wo man liegt. Und im Bassbereich, wo die Wellenlängen lang sind, sind die Schwierigkeiten bei der GP-Messung eigentlich auch nicht so groß, so dass sie dort eine schöne Ergänzung zur gefensterten Freifeldmessungen im Wohnraum darstellt.
Ich melde mich dann auch nochmal mit ein paar Fragen/Ideen...
Grüße
Chlang