für mich sieht das aus als hätte jemand versucht was von Morel nachzubauen, allerdings mit mäßiger Verarbeitungsqualität.
War sicherlich ein Vorbild, aber technisch 20 Jahre weiter! Mal den Test gesehen? Verarbeitungstechnisch kann ich nichts dazu sagen, weil ich beide Treiber noch nicht in der Hand hatte.
Kleine Insight vom damaligen Entwickler Rory Buszka:
Using a 3" VC on a titanium former in the Esoteric Series midwoofers is where the similarities to Brand M end. The internals of the motor structure are completely different (single neo ring magnet, instead of the dual magnets Morel use; dual copper shorting rings instead of a single BL-reducing copper sleeve), and the coil is edgewound using rectangular wire instead of multi-layer hexagonal wire. True, this isn't new technology, but it is fairly uncommon in woofers and it works well here. The internal geometry is optimized for a wide, symmetrical flux distribution with increased "fringe field", which expands the gap height and increases BL. The U-yoke is extended above the gap to achieve flux symmetry, and achieves nearly full saturation of the steel through the bottom and side wall of the cup. The upper pole is tapered to reduce internal reflections and channel airflow through the large pole vent, and the coil former is vented extensively to prevent acoustic resonance under the large dust cap. And the cone is a tightly-woven fiberglass that is stiffer and more deflection-resistant. Performance on the Klippel analyzer was very good after the motor optimizations - almost perfectly symmetrical BL(x) and Le(x), as good as I've seen. Bass distortion is very low; when playing pure bass tones in free air they are very quiet. The woofers are not inexpensive, and they aren't high-excursion monster subwoofers, but as woofers/midwoofers they are state of the art.
"Brand M" ist offensichtlich Morel Wie gesagt, ich sehe den Vorsprung bei 10-20 Jahren zum Morel.
10 - 20 Jahre? Wie kommst du darauf? Nur weil der Kollege bei Dayton die Technik ziemlich weit ausgereizt hat? Das, was der da macht, ist auch schon an die 20 Jahre alt.
Gibt es zu einem vergleichbaren Treiber von Morel irgendwelche Klippel-Daten?
So:
Morel hat sich Dynaudio zum Vorbild genommen, also die Treiber die aus den 80er (= 30-40 Jahre alt) stammen (z.b. 15W75, 17W75, etc), Kalotten genauso. Verbessert? Naja, das was ich gesehen habe eher weniger. Dann kamen andere Asia Clones so ab Mitte der 90ern (Handelsnamen Dynavox, HiVi, etc)....also alle Design so ca 20+ Jahre alt.
Das was Dayton gemacht hat (2014) war den Stand der Technik auszureizen... sieht man bei 12mm klippel-vaidierten xmax wohl, sehr eindrucksvoll! Das ist eben 20 Jahre weiter und auf dem Niveau des hier diskutierten Purifies. Punkt.
[FONT=&]The ES140Ti-8’s Bl(X) curve is very symmetrical and has a rather broad Bl curve for a 5.5” woofer (see Figure 5). The Bl symmetry plot shows a fairly constant coil-out offset that reaches about 1.2 mm at the driver’s physical XMAX position, which is trivial and probably within production tolerance (see Figure 6).[/FONT]
[FONT=&]Figure 7 and Figure 8 show the ES140Ti-8’s KMS(X) and KMS symmetry range curves. The KMS(X) curve is definitely not as symmetrical in both directions as the Bl curve, but it shows a decreasing coil-out offset that gets to about 0.62 mm at the physical XMAX position, which is also relatively minor.[/FONT]
[FONT=&]The ES140Ti-8’s displacement limiting numbers were XBl at 82% (Bl = 12.4 mm) and for XC at 75%, CMS minimum was 11.9 mm, which means the compliance is the most limiting factor for prescribed distortion level of 10%. However, both numbers were significantly greater than this driver’s physical XMAX.
So ungefähr wie Jesse habe ich das auch gerüchtet gehört, auf jeden Fall haben die eine gemeinsame Abstammungslinie. Aber genauso wie sich Dynaudio weiterentwickelt hat, hat sich auch Morel weiterentwickelt. Ich hätte gerne Klippel-Daten zu den modernen Varianten, aber z. B. die Nummer mit der Kombi aus Neo- und Ferritmagneten ist unter dem Aspekt den Fosti eingebracht hat (Magnetmaterial mit µr nahe Luft) natürlich interessant in Bezug auf Le(i) und Le(x), wenn das denn so stimmt (was mir plausibel erscheint).
Die 12 mm basieren auf den ominösen 82% für BL bzw. 75% für Cms. Gerade der BL-Verlauf ist sehr rund, was die durch eine nicht übermäßig lange (aber lang genug) Schwingspule und einiges an Streufeld (sprich: breiter Luftspalt, böse formuliert: an die chinesischen Fertigungstoleranzen angepasst) erzeugen.
Ob abgeguckt oder nicht, das Design ist grundsätzlich alt, das ist mein Punkt. Morel scheint bei einigen wenigen Model zumindest demodulierte Antriebe zu haben, Messungen liegen aber keine vor. Beim Dayton jedoch schon und die sehen eben sehr gut aus – So what?
PS: Das was ich von Dynaudio in letzter Zeit gesehen habe ich eine starke Rückentwicklung, da die Treiber vom chinesischen Investor stark kostenoptimiert wurden... nimmt man einen aktuellen Treiber und einen aus den 80ern in die Hand fällt das direkt auf.
Sathim schrieb:Man hat als neue Firma einige messtechnisch gute, sehr teure Treiber auf den Markt gebracht.
Ich habe das mal passend ergänzt.
Und natürlich gibt es da einen Hype herum. Liest man hier im Forum und auch andernorts, überall werden die hochgelobt. Aber wenn ich die Messergebnisse sehe, dann ist da nicht viel dahinter. Vergleich das mal mit dem Dayton, den BKB gepostet hat (hier nochmal als Link: https://audioxpress.com/article/Test-Ben...-Midwoofer)
Allermindestens bei den 6(,5)"ern halte ich den "Hype" für gerechtfertigt; zB vergleichbare Performance mit einem doppelt so teuren Scan Speak Elliptor (s. Werte von HiFiCompass).
Übrigens: der brandneue Alu-Membran 6,5", auf der Purifi Website noch als "Preview" gelistet, ist aktuell auf dem Weg zu mir. Wird's, befeuert von nem Hypex Fusion Amp, als Tiefmitteltöner im Gesamtsystem des Testobjekts für den geplanten ARTA Ringversuch zu vermessen geben.
Also, zur Info - gibt bald ne (mehr oder weniger - das mandatorische Messprogramm des Ringversuchs muss halt erfüllt werden) einfache Chance für alle, sowas mal vors Mikro (& Ohr) zu bekommen.
Und natürlich gibt es da einen Hype herum. Liest man hier im Forum und auch andernorts, überall werden die hochgelobt. Aber wenn ich die Messergebnisse sehe, dann ist da nicht viel dahinter. Vergleich das mal mit dem Dayton, den BKB gepostet hat (hier nochmal als Link: https://audioxpress.com/article/Test-Ben...-Midwoofer)
Ich kann mit Messwerten nicht viel anfangen.
Habe ("nur" ;-) ) Medizin studiert und wenig technischen Hintergrund.
Du hast aber offenbar klare Kritikpunkte - magst du die nicht einfach mal konkret benennen?
Ansonsten ist der besagte Dayton ein 5Zöller und kein 4Zöller.
Was vergleichst du da und zu welchem Schluss kommst du im Vergleich?
Ich möchte deine "Ablehnung" (das Wort mag es nicht ganz treffen, aber so empfinde ich es)
der Purifi Treiber gerne verstehen.
Mir geht es hauptsächlich um Fig 5 und Fig 6. Bei dem Riesenaufwand den die treiben, 10% weniger BL bei -4mm und eine deutliche Asymmetrie (wenn ich die optisch rausrechne ca 5 - 5.5 mm), sorry, das geht besser. Exhibit A: der Dayton zum Vergleich. Und nein, da geht es nicht darum, dass das ein 5", es ist eigentlich ziemlich egal, Motorstrukturen kann man skalieren, und was unter einen 5"er passt kann man auch unter einen 4"er schrauben.
Dann im Text darunter:
Zitat:It’s obvious the analyzer didn’t push the driver hard enough to get to the 8.8mm physical Xmax point and beyond. The reason for this is that Jason noted a modicum of mechanical noise at very high excursions and did not want to damage the driver.
Das ist ein Qualitätsmangel. Ich vermute mal, dass das in der QC nicht aufgefallen ist. Ich habe nochmal nachgeschaut, das Ding kostet 300 Scheine, da darf so etwas nicht passieren. BTW, wenn das kein QC-Problem ist... ich hätte ganz schön Flak aus der Chefetage bekommen, wenn irgendeiner meiner Treiber geräuscht hätte. Egal bei welcher Auslenkung (und ich habe Flak gekriegt, weil der Übergang in den Grenzbereich der Sicke zu hart war, so bei 15 mm...).
Das Le(x) (Fig 9) ist Ok, 0,1 mH minimum bis maximum ist kein Beinbruch. Aber auch hier sieht man die Asymmetrie des Motors, und im Vergleich mit dem Dayton ist es halt auch nicht besser.
Dann noch die Verzerrungen in Fig 15 und Fig 16. Ein merkwürdig erhöhtes K2 ab 1,5 kHz. Würde ich erstmal mit Vorsicht genießen, die Messmethode ist bei hohen Frequenzen eigentlich nicht mehr geeignet, aber bei einer Evaluierung verschiedener Treiber würde der dafür schonmal Punktabzug bekommen.
Zu guter Letzt noch der Wirkungsgrad, 79 dB/W. Ja, Verstärkerleistung ist billig, aber muss man es denn gleich so übertreiben?
P.S.: das auch die Konkurrenz zu überteuerten Preisen neigt ist bekannt.
BiGKahuunaBob schrieb:Ob abgeguckt oder nicht, das Design ist grundsätzlich alt.
Das grundsätzliche Design eines Konuslautsprechers ist alt.
Die Variablen der Veränderung an den einzelnen Komponenten sind in der Praxis begrenzt. (Mathematisch natürlich nicht)
Oder anders geschrieben: Was hat sich denn in den letzten Jahrzehnten am Grundsystem revolutionär geändert?
Magnet, Spule, Träger, Sicke, Membran, Korb, Spinne, evtl. Staubschutzkalotte oder offenes Trägersystem
Das war es, oder habe ich Grundsätzliches vergessen?
Dass immer mal wieder kleine Evolutionsschrittchen in vielen Firmen geschehen sind, ist sichtbar, aber haben bspw. unterschiedliche Magnet- und Membranmaterialien, geriffelte Sicken, Demodulationsringe, variante Korbgeometrien zu revolutionär anderen Klangergebnissen geführt?
Dynaudio, weil das hier unter anderem als Beispiel angeführt wurde, hat schon vor Jahrzehnten Details in seine Chassis implementiert, die es auch heute noch nicht (wieder) in der Gesamtheit in einem Chassis gibt.
Belüftete Staubschutzkalotten, Hexacoil Wicklung, belüftete Magnetsysteme, innenliegende Magnetsysteme, optimierter Magnetfluss, strömungsoptimierte Körbe aus Druckguss, Magnesium Silikat Membranen ... and so on
Bei vielem waren sie die ersten, die das so umgesetzt haben.
In der Gesamtheit findet man das heute in dieser Form noch immer nicht, und, wie geschrieben, die Chassis sind Jahrzehnte alt und leider nicht mehr für DIY zugänglich.
Klippel?
Ja, die Messtechnik hat sich verändert und damit können Chassis nicht nur bei Kleinsignalen, sondern über das gesamte Auslenkungsspektrum optimiert werden, aber auch das heißt ja nicht, dass jede Chassis-Gurke durch Klippel optimiert zum Leistungsträger wird.
Viele Firmen nutzen Klippel auch zur Kostenoptimierung, um aus in Relation billigem Material das bestmögliche Ergebnis zu erhalten.
Und reziprok: Auch alte Chassis haben ihre Meriten, die sich Stand heute mit Klippel nachweisen ließen.
Sehe ich an so einem Purifi Konuslautsprecher irgend etwas, was es nicht schon gegeben hat?
Die Sicke ist mal wieder anders geriffelt. 18sound und Konsorten lassen grüßen.
Aber: Wenn die Sicke so viele Probleme macht und wenn sie ein klangentscheidendes Merkmal ist, warum haben sich dann sickenlose Systeme, wie die Fostex SLE Woofer nicht durchgesetzt?
[ATTACH=CONFIG]64749[/ATTACH]
Warum werden auch die modernsten Konuslautsprecher vor allem im PA Bereich noch immer in der Hauptsache mit schnöder Pappe als Membranmaterial konstruiert?
Das sind ja keine Zutaten für einen Quanten-Computer - aber eben ausreichend Diskussions-Spielraum für DIYler in Hifi-Foren
Und nein, ich kritisiere das besprochene Purifi Chassis nicht. Im gegebenen Anwendungsbereich bestimmt ein brauchbares Chassis (Rummenigge lässt grüßen), aber eben eines von vielen brauchbaren Konus-Chassis auf dem Markt.
Ich finde es ein bisschen teuer, aber wenn es bezahlt wird, ist es seinen Preis wert. Das ist ja auch bei jeder Ware so.
Bottom Line:
Das grundsätzliche Design eines Konuslautsprechers ist alt und es werden sich keine revolutionären Schritte bei seiner Weiter-Entwicklung ergeben.
Bei den evolutionären Schrittchen, die gemacht werden, hat man auch schon vieles gesehen - und auch wieder verschwinden sehen.
ax3 schrieb:aber haben bspw. [...] Demodulationsringe [...] zu revolutionär anderen Klangergebnissen geführt?
Haben sie. Zumindest in Zweiwegern. Die Unterschiede sind frappierend.
Zitat:strömungsoptimierte Körbe
BTW, das Purifi-Dingens - und eigentlich so ziemlich jedes andere im Hifi-Bereich - haben keine strömungsoptimierte Körbe. Der hier hat einen strömungsoptimierten Korb: https://faitalpro.com/en/products/LF_Lou...=201050115
Da wird das Volumen hinter der Zentriespinne gezielt durch Kanäle zwischen Korb und Magnet gepumpt, wodurch eine bessere Kühlung der Schwingspule erreicht wird (erzwungene vs. natürliche Konvektion)
BiGKahuunaBob schrieb:Also wenn denen kein Messfehler unterlaufen ist, lese ich hier +/- 12mm:
Wow :eek: Das ist ja gleich in mehrerer Hinsicht echt unglaublich! 5mm physikalisch und dann 12mm "echter" Xmax, Respekt! Und dann noch das marketing..kann man so pennen und/oder Tomaten auf den Augen haben?
JFA schrieb:m basieren auf den ominösen 82% für BL bzw. 75% für Cms.
Was ist an denen denn ominös? Die sind 1a mathematisch hergeleitet.
Der Dayton sieht in großen Teilen echt besser dar als der Purifi, ein echt interresantes Chassis. In Bezug zu Le(x) sehen beide nicht wirklich sehr gut aus, da macht der Dayton ~4mm Xmax und der Purifi ~2,5mm Le(x) verursacht beim Purifi durch die starke Asymmetrie übrigens vornehmlich Verzerrungskomponenten geraduzahliger Ordnung und beim Dayton umgekehrt.
Geräusche bei hoher Auslenkung? What??? Das ist ja echt ein no go!
Harmonische Verzerrungen sehen beide im Mittelton mit ~0.7% >1kHz ähnlich aus, ist nur leider schlecht vergleichbar, da der Dayton relative HD nur oberhalb 2kHz zeigt, aber der Abstand im absoluten SPL/HD graph bei 1kHz beim Dayton auch etwa 43dB beträgt (entspricht 0.7%).
Ich frage mich an dieser Stelle wieviel Sinn es macht aufhängungs- und antriebsspezifische Parameter isoliert zu betrachten. Ist aus diesen direkt die akustische Performance (Verzerrungsarmut / Signaltreue) abzuleiten?
Wir haben gsd. zu den Chassis in Frage umfangreiche unabhängige akustische Messungen, teils sogar aus mehr als einer Quelle. Diese zeigen den Erfolg (oder Misserfolg) der Konstruktion. Und diese besagen: unter den ca. einem Dutzend auf HiFiCompass gemessenen 4"ern ist der Purifi ganz vorne dabei; wenn auch nicht unangefochten an der Spitze. Herausragend, und mWn aktuell von den Messwerten her konkurrenzlos, sind dafür die 6(,5)"er.
Zu guter letzt: ich treffe meine Vorauswahl ja auch anhand Messdaten - wie hoch ist der Wirkungsgrad, ist der angepeilte Übertragungsbereich frei von Resonanzen, sind die nichtlinearen Verzerrungen niedrig, etc. Aber schlussendlich muss ich das Ding hören!
Was ich bisher so vernahm werden die Purifis klanglich als analytisch, aber nicht steril beschrieben. Ich werde mir zmd. von einem Exemplar der Produktpalette bald eine eigene Meinung bilden, im Vergleich zu anderen Chassis der gleichen Größe am derzeitigen Stand der Technik. Für mich muss sich die gemessene überlegene Signaltreue auch in ein entsprechendes Hörerlebnis übertragen - d.h. der Purifi muss sich bei gleichem SPL unmissverständlich klarer / neutraler / verzerrungsärmer anhören als die günstigere / technisch nicht derart hochgezüchtete Konkurrenz. Wenn ja, ist er mir den Preis evtl. wert. Wenn nein, wird er bei mir nie in einem Projekt Einzug halten.