Hallo WUS !
Ein paar Kern-Vorteile sind hier zu kurz gekommen.
Und diese machen beim Musik genießen den großen Unterschied .
Ob diese sich tatsächlich lohnen, überlässt man am besten denen die es am eigenen Leib erfahren haben. Weniger den pessimistischen Spekulanten
1. Keine Eigenschaft von FIR per se, aber derzeit nur dort zu finden:
Flexibilität und Kreativität im Einsatz.
Die FIR Sofware der wichtigsten Anbieter ist derart Potent, dass sich der Nutzer wie in einem
Lego-Wunderland-Baukasten fühlt.
Mit wenigen Stunden durchaus genüsslicher Konfiguration, ähnlich einer SimulationsSoftware, kann man sich zum Beispiel die komplexesten 6-Wege-Vollaktiv Weichen mit Traum-Kurven zusammen-wünschen. Und gleich auch so anhören wie vorhergesagt. WYSIWYG to go. Klick klick hören. Gerade für HighEnd DIY eigentlich ein Muss.
2. Wieder eigentlich kein FIR, aber (imho - korrigiert mich falls mittlerweile veraltet) derzeit nur in FIR präsent: Die
Kanalgleichheit. Eine komplex vollautomatische korrektur des gesamten Frequenzbandes erlaubt phänomenale Frequenzganggleichheit zwischen den Kanälen. Die
Stereo-Abbildung, Bühnenschärfe, Ortbarkeit etc nimmt signifikant zu. Der Unterschied ist so deutlich, es lässt den Skeptiker in Sekunden die Augenbrauen heben.
3. Die
Phasenkorrektur. Teil 1. Ich versuche es mal praxisrelevant auf den Punkt zu bringen. Hat man ein Mehrwege-System, 2 3 4 oder mehr, so spielen wir ein Geräusch über mehrere Treiber mit unterschiedlichem Einschwingen ab. Ausschwingen auch, was aber etwas weniger schlimm ist. Ein Tief und ein Hochpass schwingen von Natur aus unterschiedlich ein, und im Übergangsbereich zwischen 2 Treibern zieht sich ein Impuls über mehrere Perioden, und verschmiert so etwas. Das äußert sich subjektiv sehr subtil als Verlust in Attacke. Je mehr Wege und je steiler die Filter desto extremer wird es. Ein solches System ist kein Minphasen System mehr. Es gibt
Exzessphasenverzerrungen.
In der Praxis ist zum Beispiel ein Trommelschlag im Moment des Anschlags erst hochfrequent, und schwingt dann tieffrequenter aus. Bei solch "transienter" Musik können (übliche) Phasenfehler klar hörbare Nachteile zeigen: in Impulsivität, Dynamik, Räumlichkeit und Tiefenwahrnehmung - Vorsicht je nach Aufnahme.
4. Ein relativ altes Thema, welches aber erst seit neustem korrigierbar ist:
Summengleichheit. (Oder Phase Teil 2)
In der Praxis sind viele tiefe Töne auf Aufnahmen Mono. Vielleicht sogar öfter als nicht.
Der Frequenzgang einzelner Lautsprecher kann schön sein. Aber die Monosumme beider Stereolautsprecher am Hörplatz ist noch seltener linear - unterhalb 200Hz im Modalen-Bereich. Einfach weil durch Assymmetrien (Aufstellung, Mauerwerk, Möbel, Türen, Fenster etc) im Bass die Exzessphasenverzerrungen durch Moden (Moden sind nicht immer Minphasig) Links und Rechts unterschiedlich reinspucken.
Was bedeutet das?
Man hat zwar lineare Frequenzgänge. Aber irgendwie hört sich das mager oder blutleer an. Insbesondere nachdem man die dröhnenden Moden entfernt hat. Entweder dröhnt oder langweilt es.
Wer Links+Rechts mal Mono am Hörplatz misst, sieht schnell warum.
Da kann FIR abhelfen.
Was aber auch erwähnt sein sollte, die 2 wichtigsten
Nachteile:
1.
Delay. Wie bereits erwähnt. Aber hier gibt es Interface und Filter Delays. 2 Paar Schuhe.
Die Interface Delays sind oft nur 32msec und nicht weiter schlimm. Selbst für Videos.
Das Interface Delay hängt von den Puffern ab, je nach Gerät.
Das andere Delay entspringt den Filtern selbst.
Phasenverzerrungen von Mehrwegelautsprecher welche zB erst ab 400Hz und höher trennen, benötigen nur winzige Delays die man kaum zum Bild bemerkt.
Anders sieht es bei PhasenKorrekturen im Tiefbass aus. ZB Subwoofer die bei 80Hz getrennt werden. Ab 100Hz und tiefer geht den Minidsdp idr die Puste aus. Hier benötigt man komplexere Systeme. Hier kommt man dann auch in den Genuss besonderer Bassqualitäten im Gegenzug.
Andererseits kann man sich jedoch 2 Filter anlegen. Ich verwende einen mit 700msec Delay für perfekten Bass.
Und einen mit 90msec für kurzes Delay im Alltag. Das reicht sogar für milde Bassphasenkorrektur.
Frequenzgangkorrektur wie Amplitudenunlinearität (Moden etc) sind hiervon unberührt und können in vollem Umfang korrigiert werden, wenn Software+Hardware diesen manuellen Eingriff erlauben (Acourate + Soundkarte).
Dies Alles ist aber ohne Bild eher egal. Bzw - das wissen die wenigsten - bei Schallplatte sehr von Vorteil. Das Rumpeln erzeugt keine Rückkopplung mehr, man braucht nicht gleich ein teures Masselaufwerk um laut zu hören... auch ohne Subsonic.
2. Interface-Komfort und Preis. Der eigentliche Nachteil, und warum es so viele unerfahrene Skeptiker und wenige Anwender gibt.
DEQX will man sich erst mal leisten können. In vielen Aspekten aber die Eierlegende Wollmilchsau.
Minidsp hat so schwache CPUs dass die Bass-Phasenkorrektur eher homöopathischer Natur ist.
Das lässt dem DIY-Enthusiast mit beschränktem Budget nur eine sehr kleine Auswahl an Stereo-Standalone-Modulen.
Mehrwege sind gänzlich auf Desktop-Rechner beschränkt, mit Soundkarte als Interface. Die Bedienung ist halt nicht mehr so schön Analog (Drehknopf in der Hand. Knopf - und An - loshören adé). Das wird alles fummliger mit Bildschirm Maus und Software-Updates

Oft leider nervig.
Gruß
Josh